Tat Verdächtiger

Yoshiko legte ihren Oberkörper an seiner Matraze ab und ihr Kopf lag auf ihrem angewinkelten Arm, wodurch sie zu ihm hinauf sehen konnte. Die Pupillen des Jungens schossen unter den verschlossenen Lidern wild umher.
Das sanfte Klicken der Tür erhallte und schwere Schritte traten an sie heran, als sie plötzlich ihr Gesicht verzog, da eine Person in ihre Haare gefasst hatte und somit ihren Kopf grob nach oben zog.
"Du bist also die unbekannte Rotzgöre die mir geschrieben hat!" erklang eine listige Stimme und sie fasste dort hin, wo der jenige sie im Griff hatte, währenddessen sie ein wenig aufwimmerte. Yoshiko schielte nach oben und erkannte dort den weißhaarigen.
"Lass mich los!" rief sie und sie versuchte dabei seine Hand zu öffnen, als er sie schlussendlich los ließ, wodurch ihr Kopf zurück auf die Matraze fiel.
"Was hast du getan?!" entkam ihm lauter und er stand mittlerweile am Bettbende, wobei er einen grimmigen Gesichtsausdruck trug.
"Halt endlich den Rand! Ich hätte dir nicht schreiben müssen, aber habe es trotzdem wegen Kakuchos Willen getan, also sei so freundlich und hab mehr Respekt! Wir sind hier in einem Krankenhaus!" schrie sie nun wütend. Die Augen des Jungens vor ihr schienen sich zu verändern und wurden deutlich ruhiger und ebenfalls die Verspannungen in seinem Gesicht verschwanden.
Die zierliche Frau legte sich wieder ab und blickte erneut zu ihrem Bruder, während der andere sie etwas entgeistert beobachtete. Izana schlenderte auf die andere Seite des Bettes und setzte sich dort hin, wodurch er gegenüber von ihr verweilte.
"Wir müssen keine Freunde werden..aber du musst respektieren und akzeptieren, dass es mich in seinem Leben nun wieder gibt.. Ich habe ihn die letzten zwölf Jahre nicht gehabt..Und ich danke dir das du auf ihn aufgepasst hast..Ich werde dir meinen Bruder nicht wegnehmen und teile ihn gerne mit dir..weil ich weiß das du ihm eine Menge bedeutest.." sprach sie nun leise auf, worauf seine Augen aufvibrierten.
"Irgendwie schon komisch, das wir die gleiche Haarfarbe haben, hm?" erhallte es nun und sie blickte zu ihm, aber sie schenkte ihm nur ein zartes, doch auch schwaches Lächelns.
"Meine Erinnerungen zu meinen Eltern kamen erst kürzlich zurück und ich wurde mit dieser Haarfarbe geboren..Ich habe mich damals immer gefragt, warum ich die einzigste war, weil in meiner Familie alle dunkle Haare hatten..aber meine Uroma soll auch so geboren worden sein und manchmal kommt diese Gene eben verzögert, bei einem anderen Familienmitglied heraus.." erzählte sie.
"War eure Beziehung schon immer gut?" fragte er.
"Ja, er hat mir immer gezeigt was richtig oder falsch ist. Wenn ich nicht schlafen konnte, dann hat er mir jedesmal ein Schlaflied vorgesummt. " erklärte sie.
"Ich habe dich schonmal gesehen, bevor wir uns in der Zoohandlung begegnet waren." sagte er nun und sie hob ihren Oberkörper wieder an.
"Hm?" brummte sie und legte dabei ihren Kopf schief.
"Ich habe so einen Flyer auf dem Boden gefunden, aber ich dachte es ist irgend so eine seltsame Modewerbung für Schwangere. Hast du bereits ein Kind?" erkundigte er sich, worauf ihre Pupillen kleiner wurden.
"Ich habe vor einem Jahr eine Totgeburt geboren..aber ich will nicht darüber reden.." meinte sie.
"Warst du in keinem Waisenhaus?" kam seinerseits.
"Nein..aber ich hätte es mir gewünscht.." antwortete sie.
"Danke das du mir geschrieben hast, aber deine Grammatik ist ganz grauenvoll." sagte er, worauf sie ihr Gesicht verzog.
"Hey, ich arbeite schon daran!" meinte sie nun beleidigt, wodurch er kurz auflachte.
Es vergingen ein paar Stunden und die Uhrzeit betrug nun zehn Uhr in der Früh, als plötzlich ihr Telefon begang zu klingeln. Die weißhaarige erhob sich und zog es hinaus, danach ging sie heran. Yoshiko wechselte ein paar Sätze mit der Person am Handy aus und legte kurz darauf auf.
"Wer war das?" fragte er nun.
"Die Polizei. Ich soll wegen der Tat auf die Wache kommen." erklärte sie und stand auf.
"Soll ich dich fahren?" kam seinerseits.
"Nein danke, bleib einfach bei ihm, falls er aufwachen sollte, dass er jemanden bei sich hat, dem er vertraut." sagte sie und kurz darauf verließ sie das Zimmer, danach machte sie sich auf den Weg nach draußen und stieg wenig später in den Bus ein. Yoshiko fuhr ein paar Stationen, als sie das Fahrzeug wieder verließ, danach betrat sie fünf Minuten später die Polizeistation, wo der Beamter von letzter Nacht schon auf sie zu kam.
"Wir haben vor kurzen telefoniert, richtig?" erklang es und sie nickte ihm zu.
"Warum sollte ich herkommen? Was haben sie herausgefunden?" fragte sie.
"Wir haben einen Verdächtigen festgenommen und wollen, dass sie ihn uns identifizieren. " antwortete er und der Mann brachte sie in einen Verhörraum, wo ein großer Junge mit zwei langen Zöpfen in Ketten saß. Yoshikos Augen weiteten sich ein wenig und sie setzte sich direkt gegenüber von ihm hin.
"Kennen.." fing er an, doch die Tür zu dem Raum ging nochmal auf und ein anderer Polizist holte den Beamten kurz zu sich hinaus.
"Ich kenne dich..Ich kann mich nur nicht mehr an deinen Namen erinnern..Hast du wirklich auf Kakucho geschossen?" fragte sie, aber der Junge vor ihr blickte sie nur gleichgültig an und das Rascheln der Ketten an seinen Händen erhallte, da er sich ein wenig umpositionierte.
"Warum hast du das getan..?" kam ihrerseits.
"Es gibt keine Beweise dafür, dass ich es war." erklang nun die kühle und auch tiefe Stimme.
"Sie müssen etwas haben, wenn sie dich festgenommen haben. " meinte sie.
"Es gibt nur ein Überwachungsvideo, indem ich in einem Container rum krusche, aber sie haben keine Fingerabdrücke. " erklärte er.
"Du bist wirklich dumm..Sie können aber deine Schritte über die öffentlichen Kameras nachverfolgen. " sagte sie. Der große Junge beugte sich nach vorne und forderte sie dazu auf sich ihm zu nähern.
"Ich begehe alles notwendige, wenn ich dadurch meinen kleinen Bruder schützen kann und dabei sind mir meine anderen Teamkameraden total egal.." gestand er ihr in einem sehr leisen Stimmton, worauf ihre Augen aufzuckten.
"Mein Bruder liegt wegen dir auf der Intensivstation!" rief sie, doch er hielt ihr schlagartig ihren Mund zu.
"Du warst doch so fasziniert von Rindou richtig? Wenn du nach ihm schaust und auf ihn achtest, solange ich hier drinnen schmore,dann schwöre ich dir meine ewige Loyalität." erklärte er und kurz darauf lehnte er sich wieder zurück.
"Du hast nicht freiwillig geschossen oder?" erkundigte sie sich, worauf er ihr nur ein Lächeln schenkte. Yoshiko erhob sich und in diesem Moment kam der Polizist hinein.
"Wo wollen sie hin? Sie müssen noch eine Aussage tätigen. " sprach er.
Die weißhaarige sah nochmal kurz zurück und danach erneut zu dem Beamten.
"Nein, tut mir leid. Ich habe diesen Mann noch nie in meinem Leben gesehen." antwortete sie und verschwand. Die zierliche Frau verließ wenig später die Polizeistation. Yoshiko traf zwanzig Minunten später in der Wohnung ein und betrat gerade das Schlafzimmer, wo der schwarzhaarige noch am schlafen war, worauf sie ihr Gesicht verzog. Sie lief zu ihm und setzte sich an die Bettkante, als sie ihm kurz darauf die Nase zu hielt, wodurch er wenig später panisch aufwachte, doch er wirkte noch etwas benebelt.
"Uhm..Yoshi.." murmelte er auf und ließ sich wieder zurück auf die Matraze fallen.
"Wo warst du letzte Nacht?!" entkam ihr verärgert.
"Mhmm.." murmelte er, als seine Augen langsam wieder zufielen.
"Ist dir das überhaupt nicht aufgefallen, dass ich nicht neben dir gelegen bin?!" rief sie, aber er wendete sich nur von ihr weg. Yoshiko erhob sich und lief ins Bad über, danach zog sie einen Eimer hinaus und befüllte diesen mit kalten Wasser. Die weißhaarige ging zurück zu ihm und schüttete diesen über ihm aus, worauf er schlagartig hellwach im Bett saß.
"Verdammt Yoshi!" schrie er.
"Hör auf mich anzuschreien! Du bist selber dran Schuld!" antwortete sie, währenddessen sie ihre Arme verschränkte und er fasste sich dabei an seinen Kopf, da dieser ziemlich brummte.
"Hattest du eine lange Nacht gestern?" fragte sie.
"Hmpf.." entkam ihm.
"Wo warst du?! Ich habe dich gebraucht!" schimpfte sie.
"Was ist denn so schlimmes passiert, dass du mich so zusammenscheißt?" erkundigte er sich irritiert.
"Kakucho wurde gestern angeschossen und ich habe versucht dich zu erreichen! Ich wollte das du zu mir ins Krankenhaus kommst!" sagte sie, als ihre Augen während dem reden wieder einen feuchten Schleier bekamen und ihre untere Lippe fing an dabei zu zittern, worauf sich seine Augen ein wenig weiteten.
"Hat er es denn überlebt?" fragte er.
"Ja, er liegt derzeit in einem künstlichen Koma auf der Intensivstation.." erklärte sie.
"Tut mir leid Yoshi, ich war im Kasino und Taiju hat mich danach noch zum Feiern mitgezogen. Ich habe mein Handy überhaupt nicht benutzt.." sprach er.
"Ich hätte gewollt, dass du bei mir bist.." meinte sie und es fielen wieder ein paar Tränen, als er seine Arme nach ihr ausstreckte und sie legte ihre um seinen Bauch, danach umschlung er sie und seine linke Hand wanderte an ihren Hinterkopf.
"Tut mir leid Yoshi.." sagte er ruhig und sie hickste ein wenig auf. Es verblieb eine kurze Stille zwischen den beiden, bis ihre Stimme erneut erhallte.
"Du bist ganz nass.." murmelte sie.
"Ach ja? Warum wohl?" lachte er und sein Griff lockerte sich langsam wieder von ihr und sie drückte sich etwas hinweg, als sie sanft auflächelte, währenddessen ihre Augen noch einen feuchten Schimmer mit sich trugen.
"Du hast aber im Club mit keiner anderen etwas gehabt oder..?" erklang es unsicher.
"Warum sollte ich sowas tun Yoshi? Wenn ich nachhause komme und doch dich dabei habe." erklärte er und sie nickte ihm zu.
"Tut mir leid." sagte sie.
Kokonoi gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange, danach stand er auf und wurde seine nasse Kleidung los. Der schwarzhaarige zog wieder trockene an, währenddessen sie den Bettbezug entfernte und sie brachte irgendwie die große Matraze nach draußen auf den Balkon, wo die Sonne sie trocknen konnte.
"Prinzessin, hast du schon gegessen?" erkundigte er sich als er in die Küche über ging, währenddessen sie ihm folgte.
"Nein, aber ich will auch nichts. " antwortete sie.
"Yoshi, komm mach es für deinen Bruder, lass ihn bezüglich deiner Gesundheit nicht im Stich." manipulierte er sie ein wenig, da er wollte das sie es nicht vernachlässigte.
"Nagut.." meinte sie und Kokonoi machte ihr daraufhin etwas zum Essen. Der schwarzhaarige stellte ihr ein paar Minuten später Rührei hin und lehnte sich gegenüberliegenden von ihr an der Kante der Kücheninsel ab.
"Hast du eigentlich selbst von deinem eigenen Unfall nochmal Komplikationen oder Schmerzen gehabt?" fragte er.
"Mhmm..manchmal hatte es noch etwas gezogen..aber sonst war alles gut." antwortete sie und danach begang sie zu essen.
"Hast du einen Anhänger beim Tatort gefunden?" kam seinerseits.
"Nein, ich wollte heute nochmal hin." sagte sie.
"Brauchst du Hilfe?" erkundigte er sich.
"Nein, ich schaffe das alleine." erklärte sie und er nickte ihr zu.
"Nagut, dann gehe ich heute einkaufen." meinte er und machte die Pfanne sauber.
Die weißhaarige schob den leeren Teller beiseite und sprang vom Stuhl hinunter, danach lief sie zu ihm über und fasste an seine Bauchseite, wodurch er sich zu ihr umwendete.
"Alles in Ordnung?" fragte er überrascht.
"Komm runter." lächelte sie, worauf er sich zu ihr hinunter beugte. Yoshiko zog ihn in einen Kuss hinein, als seine Hand sich um ihre Wange legte.
"Ich werde jetzt gehen." sprach sie nach ein paar Sekunden lächelnd auf.
"Ruf an, wenn du etwas brauchst." meinte er und sie nickte ihm zu, danach verließ sie die Wohnung. Die weißhaarige lief nach unten zu dem Laden von Mikeys älteren Bruder, den sie wenig später betrat. Der schwarzhaarige schraubte gerade an einem Motorrad rum und er war so vertieft in seine Arbeit, das er gar nicht mitbekam dass sie hinein gekommen war.
Yoshiko tippte ihm auf die Schulter, worauf sein Körper schlagartig zusammenzuckte und er wendete sich zu ihr um.
"Verdammt Yoshiko! Warum schleichst du dich so an mich an?!" entkam ihm mit verzogener Miene.
"Tut mit leid." sagte sie unschuldig.
"Ich hab dich länger nicht mehr gesehen, wie geht es dir?" kam seinerseits.
"Ja es ist alles gut. Du Shinchiro, letztens waren doch so zwei Jungs bei dir. Der eine hatte zwei lange Zöpfe und der andere trug hellblaue Strähnen, weißt du wer sie sind?" fragte sie.
"Du meinst Ran und Rindou? Die Haitani Brüder?" sprach er und sie nickte ihm zu.
"Weißt du wo ich vielleicht Rindou finden kann?" erkundigte sie sich.
"Der gammelt manchmal vor dieser modernen Bar herum. Warum?" sagte er.
"Nur so." antwortete sie, worauf er sein Gesicht ins skeptische verzog.
"Yoshiko. " erhallte seine betonte Stimme.
"Es ist kompliziert. Ich will es dir jetzt nicht erklären müssen." meinte sie und er fing an zu Seufzen.
"Zeigst du mir noch die Adresse?" kam ihrerseits.
"Gib mir dein Handy." forderte und sie übergab es ihm.
Der schwarzhaarige gab eine Route ins Navi ein hielt es ihr erneut entgegen, worauf sie es annahm.
"Danke." lächelte sie und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, wodurch sich seine Augen weiteten, danach verließ sie wieder seinen Laden. Die weißhaarige folgte den Anweisungen des Navigationsgerätes und traf dort zehn Minuten später ein, als davor schon ein blonder Junge stand, der sich den Laden von außen anschaute.
"Rindou!" rief sie und er wendete sich irritiert um.
"Wer bist du?" erklang es.
"Yoshiko. Wir sind uns mal in Shinchiros Laden begegnet. " antwortete sie, wodurch sich sein Gesicht verändert und es schien als würde er sich wieder an etwas erinnern.
"Du bist das kleine Mädchen, dass mich zusammengerannt hat, richtig?" sprach er.
"Das war ein ausversehen. " sagte sie grimmig, worauf er auflachte.
"Was brauchst du von mir?" fragte er.
"Ehm..Ich.. " stotterte sie.
"Was hast du?" erkundigte er sich.
"Ich weiß nicht wie ich anfangen soll..Können wir da rüber auf den Marktplatz gehen? Dort gibt es eine Bank, wo man sich hinsetzen kann." sprach sie und er nickte ihr zu und danach wanderten sie dort zu dem Platz hinüber. Der blonde setzte sich wenig später auf die hölzerne Bank und blickte zu ihr hinauf. Die weißhaarige setzte sich neben ihm hin.
"Also?" kam von ihm.
"Gestern wurde Kakucho angeschossen..Der mein Bruder ist..Und ich war heute auf der Polizeistation, weil sie meinten sie hätten einen Verdächtigen aufgegabelt und ich habe dort mit Ran gesprochen.." erklärte sie.
"Mein Bruder ist im Gefängnis?!" entkam ihm.
"Naja, mehr in der Untersuchungshaft, aber er bat mich nach dir zu schauen.." sprach sie, als der ältere von ihnen aufstand. Yoshiko griff nach seiner Hand.
"Warte! Du kannst da jetzt nicht hin!" rief sie.
"Doch ich muss!" antwortete er grimmig.
"Nein! Du kannst doch sowieso jetzt nichts machen! Er hat mich extra darum gebeten auf dich zu schauen!" schrie sie.
"Ich bin kein kleines Kind!" meinte er.
"Da steckt weitaus mehr dahinter! Ran sagte er tat es um dich zu schützen und in den letzten Wochen bekam ich dauernd irgendwelche Anschläge ab. Ich glaube es hängt alles zusammen. Wir können ihm nur helfen, wenn wir den wahren Täter finden!" sprach sie, worauf sein Körper anfing sich zu entspannen, als er sich kurz darauf wieder neben sie hinsetzte.
"Also gut, was schlägst du vor?" fragte er.
"Find heraus ob du bei ihm irgendwas findest. Oh und der Name Pierrot ist wichtig. Hast du schonmal von dem gehört?" erkundigte sie sich.
"Nein nicht das ich wüsste." antwortete er und sie nickte ihm zu.
"Hier schreib mir deine Nummer auf." meinte sie und hielt ihm ihr Telefon entgegen. Rindou nahm es an und trug sich ein, danach gab er es ihr zurück.




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