die Einrichtung

TW bezüglich Suizid
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Die Uhrzeit betrug nun zwei Uhr Morgens und Inupi war bereits auch eingeschlafen und der Fernseher war nicht mehr aktiv. Es erklang nun ein lautes Rumsen, wodurch er wach wurde. Der blonde erhob sich und erkannte das sie nicht mehr neben ihm lag.
"Yoshiko?" erklang es, aber es kam keine Antwort, danach stand er auf und lief auf den Flur hinaus.
"Yoshi?" erhallte es erneut und er marschierte in den gegenüberliegenden Raum, wo sich das Badezimmer entpuppte. Rechts war eine Badewanne und direkt gegenüber verweilte ein kleines Fenster, währenddessen auf der linken Seite Toilette und Waschbecken verwahrten. Der Raum war sehr schmal gebaut und er lokalisierte nun eine Sioulette, die am Boden lag.
"Yohsiko?" sprach er.
Eine rötliche Konsistenz sickerte nun an den Fliesen entlang, worauf seine Augen aufflackerten und er stürmte zu ihr.
Der Mann drehte sie auf den Rücken und das Mädchen starrte nur leer nach vorne.
"Hey Yoshiko!" schrie er, aber sie gab ihm keine Antwort. Inupi fasste an ihre Hauptschlagader am Hals und spürte nur sehr schwach noch einen Puls.
"Halte durch!" rief er und hielt ihr kurz darauf ihr linkes Handgelenk zu, während er nebenbei sein Telefon hinaus zog. Der blonde alamierte einen Krankenwagen und die Sanitäter trafen wenig später ein, wo die zierliche Frau abtransportiert wurde. Seishu wusch sich kurz das Blut von seinen Händen und verließ kurz darauf ebenfalls seine Wohnung.
Die weißhaarige wachte nach einigen Stunden in einem schmalen Bett auf und errichtete langsam ihren Oberkörper, als ihre Augen zäh umher wanderten. Sie befand sich nun in einem sehr kahlen und sterilen Raum und links in der Ecke hing eine Kamera. Sie zog ihre Arme unter der Decke hervor und erkannte einen weißen Verband um ihrem linken Handgelenk.
"Mhmm.." brummte sie und kurz darauf ging die verschlossene Tür auf der anderen Seite auf und ein Mann in einem hellen Kittel trat herein, währenddessen er ein Pinnbrett in der Hand hielt.
"Guten Morgen. Schön das sie endlich wach sind." erklang es und ihre müden Augen blickten zu ihm hinauf.
"Hm..wo bin ich hier..?" fragte sie.
"Sie befinden sich hier in der Psychiatrie. Erinnern sie sich an die letzte Nacht?" sagte er und sie nickte ihm etwas träge zu.
"Ihr Freund hat bei der Polizei eine Aussage getätigt. Sie werden vorerst hier bei uns bleiben und unter Beobachtung stehen." erklärte er.
"Was..? Kann ich nicht gehen..?" kam ihrerseits.
"Nein, solange sie so akut selbstgefärdend sind, werden sie hier verwahren." meinte er, aber sie verblieb still.
"Ich bin hier der Oberarzt, aber sie werden noch einen Psychiater zur Verfügung gestellt bekommen." erklärte er.
Yoshikos Kopf wanderte nach unten und sie starrte in ihre Hände hinein, die sie immer wieder schloss und öffnete.
"Bevor sie mit anderen Menschen agieren können, müssen wir erst davon ausgehen, dass sie diese Tat nicht wiederholen werden und bleiben deshalb durchgehend unter Kontrolle. Ich schicke bald einen Pfleger her, der ihnen etwas zu Essen bringt." sagte er, danach verschwand er und das Donnern der Tür erhallte.
Die weißhaarige legte sich wieder zurück und lag auf ihrer linken Körperseite, wo sie in die Richtung blickte, an der ein Fenster war, währenddessen ihre betrübten und leeren Augen auffblitzten. Sie fasste nun an ihre Brust und konnte die Kette dort nicht mehr spüren, weswegen sie sich nochmal erhob und nach unten blickte, aber sie war nicht mehr da. Yoshiko durchsuchte daraufhin das Bett, aber fand sie nicht. Die schwere Tür ging wieder auf und ein Betreuer mit blonden, kurzen Haaren und blauen Augen kam zu ihr hinüber.
"Na, wie geht es dir?" erkundigte er sich sanft lächelnd, zudem schien er noch recht jung und übergab ihr daraufhin das Tablett. Die weißhaarige stellte es auf ihren Beinen ab.
"Mhmm.." brummte sie.
"Mach dir keine Sorgen. Es ist nur für dein Wohlbefinden. Du wirst dich noch daran gewöhnen." erklärte er.
"Weißt du wo meine Halskette ist?" erklang nun ihre zarte Stimme.
"Die wurde dir weggenommen, damit du dich damit nicht selbst verletzten kannst." antwortete er und sie nickte ihm zu.
"Muss ich das Essen..?" fragte sie.
"Ja, es dient zur deiner Gesundheit. " meinte er.
"Wie ist dein Name..?" sprach sie.
"Hayato." sagte er.
"Darfst du bei mir bleiben?" erkundigte sie sich.
"Nein leider nicht. " antwortete er und lief zur Tür zurück, wo er nochmal kurz zu ihr sah, danach verschwand er.
Die weißhaarige nahm den Gummilöffel und begang damit zu essen, doch ließ nach ein paar Bissen wieder ab. Sie nahm das Tablett und stellte es auf den Boden hinunter und schob es unter das Bett hinein, danach ließ sie sich zurück fallen und war zur Wand hin gewandt.
Yoshiko wurde drei Stunden später abgeholt und kam in ein Zimmer, das wie ein Büro aussah. Die weißhaarige ließ sie auf den Sessel fallen und vor ihr stand ein Schreibtisch, wo dahinter eine Bücherwand war und sie wendete ihren Kopf nach rechts, da verwahrte ein großes Fenster. Das Klicken der Tür erhallte und schwere Schritte kamen auf sie zu, als kurz darauf ein älterer Mann vor ihr platz nahm. Er trug einen bräunlichen Anzug und hatte schwarze Haare, während auf seiner Nase eine Brille haftete.
"Hallo Yoshiko. Ich bin Kichiro Sató und ich bin ihr zugeordneter Psychiater." erklang eine sanfte Stimme.
"Sie wissen wo sie sich hier befinden?" fragte er und sie nickte ihm nur träge zu.
"Ihr Freund hatte uns eine kleine Äußerung zu Missbrauch angedeutet. Wollen sie mit mir darüber reden?" sprach er.
"Sie meinen Seishu..?" kam ihrerseits.
"Ja, Herr Inui hat dies in die Wege gelegt. Es ist normal, dass man bei Selbstmordversuchen in die Klinik kommt." erklärte er und sie nickte ihm erneut zu.
"Darf also niemand meiner Freund zu mir?" erkundigte sie sich.
"Vorerst nicht. Also Yohsiko. Reden wir nun über sie. Wollen sie sich mir offenbaren?" sagte er und sie lehnte sich zurück in den Sessel.
Die weißhaarige zog ihre Beine nach oben und legte ihre Arme darum, aber sie verblieb still.
"Es ist okay, lassen sie sich Zeit." meinte er. Es vergingen vierzig Minuten, doch sie sprach immernoch kein Wort mit ihm, währenddessen er sie trotzdem beobachtete und sich ein paar Notizen machte.
"Wissen Sie, ich will Ihnen nur helfen. Ich will ihnen nichts schlechtes." kam seinerseits, aber sie starrte nur weiterhin aus dem Fenster hinaus.

Inupi lief gerade den Flur in ihrer Schule entlang, als es zur Pause gongte und die Schüler kamen nun aus ihren Klassenzimmern. Der blonde traf nun auf Chifuyu und Baji, die genau zu diesem Moment hinauf sahen und irritiert wirkten.
"Was machst du hier?" erkundigte sich der grünäugige.
"Ich habe eine langfristige Krankmeldung für Yoshiko abgegeben. " antwortete er ernst.
"Was hat sie? Ist es schlimm?" fragte er.
"Sie ist derzeit in der Psychiatrie, wegen Selbstmordversuches." erklärte er, worauf die Augen der anderen beiden sich weiteten.
"W-wie stand es echt so schlecht um sie?" stotterte ein wenig.
"Leider ja. Es wäre auch schön, wenn ihr es hier nicht rumposaunen würdet." meinte er, worauf sie ihm nur zunickten, danach verließ er die Schule. Seishu stieg auf sein Motorrad und fuhr zu sich nachhause. Der blonde Mann traf fünfzehn Minuten später in seiner Wohnung ein und wanderte ins Badezimmer über, wo manche Fliesen noch rot verschmierte Flecken mit sich trugen, worauf seine Augen aufflackerten. Inupi nahm einen feuchten Lappen und reinigte die beschmutzten Stellen und schlenderte wenige Augenblicke danach in sein Schlafzimmer über, wo er sich auf sein Bett fallen ließ. Das schallende Geräusch der Klingel erhallte zehn Minuten später und er errichtete wieder seinen schweren Oberkörper. Der Junge mit der Narbe im Gesicht, schleppte sich nur recht zäh zur Tür und öffnete diese, wo dahinter Kokonoi verwahrte.
"Ich lasse nicht so mit mir umspringen! Ich will das du mir jetzt Yoshiko übergibst. " erklärte er streng, aber sein Freund seuftze nur auf.
"Yoshi!" rief er und drängte sich einfach an ihm vorbei. Der schwarzhaarige stürmte in sein Zimmer, doch er fand sie nicht vor.
"Yoshiko?!" erhallte es erneut.
"Sie ist nicht hier.." sprach er und der schwarzhaarige wendete sich daraufhin zu ihm um.
"Wie soll ich das verstehen?" erkundigte er sich.
"Yoshi ist in einer psychiatrischen Einrichtung, weil sie letzte Nacht versucht hat sich umzubringen. " erklärte er, worauf die Pupillen des anderen schlagartig kleiner wurden und seine Haut im Gesicht wurde kreidenbleich.
"W-wegen mir..?" entkam ihm etwas erschrocken.
"Nein. Ich denke es wurde nun wirklich zuviel für sie." antwortete er.
"In welcher Klinik ist sie??" fragte er.
"Die Einrichtung ist etwas außerhalb, aber vorerst darf sowieso niemand zu ihr." erzählte er und Kokonoi ließ sich auf sein Bett fallen. Seine Hände fuhren verzweifelt in seine Haare hinein und er starrte zum Fußboden hinunter.
"Ich bin trotzdem teils daran Schuld.." sprach er und Inupi ließ sich neben ihm auf die Matraze fallen.
"Sie ist sehr verletzt von dir, aber du bist nicht der Grund hierfür." sagte er, doch der schwarzhaarige schüttelte nur seinen Kopf.
"Nein..Du hattest recht.. Ich habe sie wirklich nicht verdient.." erklärte er.
"Wenn ihr Zustand sich verbessert, dann wird dass bestimmt zwischen euch wieder." meinte er.
"Nur wenn sie mich dann überhaupt noch will.." antwortete er.
"Komm. Lass uns was zu Essen machen." kam von ihm und er stand auf. Inupi sah zu Kokonoi hinunter, der sich nach wenigen Sekunden ebenfalls erhob, danach verließen sie gemeinsam sein Zimmer.

Die weißhaarige lag mittlerweile wieder in ihrem Bett und der Psychiater war nicht sonderlich weit mit ihr voran gekommen, da sie total abgeblockt hatte. Yohsiko sprach nicht mit dem Fachmann und sie starrte derzeit gegen die kahle Wand, die vor ihr lag. Die Tür zu ihrem Raum ging auf und sie errichtete sich. Der Pfleger von heute Morgen kam hinein und schenkte ihr bereits ein sanftmütiges Lächeln, währenddessen er ein Tablett wieder dabei hatte.
"Ich bringe dir hier dein Essen." meinte er und stellte es ihr auf das Bett hinauf.
"Danke.." sprach sie leise.
"Yohsiko, kannst du Karten spielen?" fragte er und sie sah erneut zu ihm auf, danach gab sie ihm ein zartes Nicken.
"Möchtest du mit mir spielen?" erkundigte er sich, während er nebenbei ein Stapel Karten hinauf hielt.
"Musst du nicht wieder gehen..?" kam von ihr, aber er schüttelte nur seinen Kopf.
"Ich habe mit dem Arzt geredet, also?" sagte er und sie nickte ihm ein wenig zu. Der Mann setzte sich direkt gegenüber von ihr auf die Matraze und mischte die Karten, danach teilte er aus und die beiden begangen zu spielen.
"Ich habe Epilepsie. Wissen die das hier?" sprach sie und legte ihre ab.
"Ich werde es sie wissen lassen." antwortete er sanftmütig und machte seinen Zug.
"Ich will hier nicht alleine sein.." meinte sie nun, als sie auf ihre Karten hinunter starrte.
"Es ist doch nur für eine Weile so. Wenn du stabil genug bist, dann darfst du hier auch wieder hinaus. Dann kannst du zu deinen Freunden zurück. " erklärte er.
Yoshiko nickte etwas, aber dann legte sie plötzlich ihre Karten beiseite und ihre Hände wanderten an ihre Augen, weil die Tränen anfingen zu fallen, währenddessen sie aufschniefte. Sie wischte sich die feuchten Perlen nervös von ihrer zarten Haut hinunter.
"Das ist völlig okay. Lass ruhig alles raus. Dein Freund, der dich hier eingewiesen hat scheint mir auch ein lieber zu sein. Du musst bestimmt keine Angst haben, dass er dir davon läuft." sprach er.
"Seishu ist nicht mein Freund.." schluchzte sie.
"Er scheint dir aber ein guter zu sein. Immerhin ist er besorgt um deine mentale Gesundheit. " erklärte er.
"Wird es den je besser..?" fragte sie.
"Wenn du anständig zusammen mit deinem Psychiater arbeitest, dann wirst du irgendwann Erfolge machen. Es wird sich nicht sofort ändern, du wirst in deiner Therapie auf und abs haben, aber wenn du es geschafft hast deine Psyche zu stärken, dann wird es dir viel besser im Leben ergehen. " meinte er.
"Danke, das du mit mir Karten gespielt hast, aber ich wäre jetzt gerne alleine.." sagte sie, worauf er anfing sanft zu lächeln. Der blonde sammelte die Sachen ein und verschwand kurz darauf. Yoshiko stellte das Tablett mit dem Essen darauf wieder auf dem Boden ab und ließ sich nach hinten auf die Matratze fallen, danach zog sie die Decke über sich.
Die weißhaarige wimmerte und schluchzte immernoch auf, währenddessen sie sich ihre nassen Tränen entfernte.
Sie fasste sich an ihrem Brustkorb, wo eigentlich immer die Kette anlag und seuftze etwas auf.
"Koko, empfindest du den wirklich etwas für mich..? Oder war ich immer nur ein Trostpflaster für dich..?" sprach sie mit sich selbst, als kurz darauf ihre schweren Augen zufielen.

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