~•Kapitel 2•~
Meine damalige beste Freundin hiess Lara. Wir gingen zusammen zur gleichen Schule seit wir überhaupt zur Schule gehen. Doch schon vor unserer Schulzeit kannten wir uns. Wir lernten uns mit gerade einmal knackigen 3 Jahren kennen. Ich weiss noch, wir waren im Freibad und haben uns zufällig gesehen, da unser Platz gleich nebeneinander war. Sie war die Person, die mich damals angesprochen hat. "Hey, wollen wir was zusammen spielen? Ich habe meine Playmobile Pferde dabei und ich brauch noch jemand, der mit mir spielt", hat sie damals gesagt. Ich war ein sehr schüchternes Kind und spielte gerne alleine, doch bei ihr fühlte ich mich gleich wohl und geborgen. Ich habe bejaht und wir haben den ganzen Nachmittag zusammen verbracht. Meine Mam und ihre Mam haben sich sehr schnell, sehr gut verstanden. Es stellte sich heraus, dass sie gleich ein paar Häuser von unserem entfernt wohnt und nach diesem Tag haben wir so ziemlich jeden Tag zusammen verbracht, da Sommerferien waren. Wir freundeten uns schnell an und schon bald wurden wir sowas wie beste Freundinnen.
Der Kindergarten war für mich nicht wirklich schön. Ich war sehr gross, die grösste um genau zu sein, und deswegen hatten ein paar dumme Kinder das Gefühl mich mobben zu müssen. Anfangs hat es mich sehr mitgenommen, doch zum Glück war da noch Lara. Sie hat mich immer wieder daran erinnert, dass ich nicht darauf hören sollte und das die dummen Kinder, Probleme mit sich selber haben und das an anderen auslassen. Ich hörte darauf und schon bald brachte ich mir selbst bei, die ganzen Sprüche und Beleidigungen zu ignorieren und mit der Zeit wurde es immer weniger. Doch ganz verschwunden sind sie nie. Und ich merkte nicht, wie sehr ich das ganze in mich reingefressen habe...
Dann in der 1.- 4 Klasse stiess der schlimmste Mobber hinzu. Er heisst Justin, war damals schon kleiner als ich, pummelig, hatte schwarze Haare und braune Augen. Man fürchtete ihn in der Klasse, da er alles und jeden zusammen prügelt, dass ihm im Weg steht oder ihn nur schräg anschaute. Ich war damals sein Lieblingsopfer. Natürlich hat er die Sache nicht nur selber durchgezogen. Er hatte so eine Art Clique. Seine 'Handlanger' hatten selbst auch Angst vor ihm und sie taten die Dinge nur, damit sie selber nicht seine Faust spüren mussten. Naja und da ich gross bin, braune, glatte Haare und grau, blaue Augen habe und mich gegen ihn nicht wehren konnte, tat er mir Dinge an, die ich selbst Jahre später mental nicht verarbeiten konnte. Dinge wie mich auf dem Schulweg zu verprügeln, mein damaliges Rad zu manipulieren, so das es nicht mehr fahrtüchtig war, hat mich gemobbt und in der Pause ging dann der selbe Shit ab wie auf dem Schulweg und vieles mehr.
Lara und ich haben vieles versucht, wir gingen zum Schulsozialarbeiter und zu unserer damaligen Lehrerin, doch die haben beide nur gesagt, dass das normal sei in unserem Alter und dass das 'spielen' sei. Zuhause hat Lara das ihrer Mutter erzählt und die ging dann zu meiner Mam. Sie wusste natürlich schon lange was Sache war. Naja war ja klar, wenn die eigene Tochter plötzlich mit blauen Flecken und offenen Knien nach Hause kam. Dazu kam halt auch, dass ich jeden Morgen weinend im Bett lag und meiner Mutter gesagt hatte: "Mama ich will nicht in die Schule". Sie hat mich sofort ernst genommen. Meine Eltern haben gleich mit der Schuldirektorin gesprochen. Die nahm uns anfangs gar nicht ernst und es dauerte lange, bis die einmal den Ernst der Lage gecheckt hatte. Naja und dann ging eigentlich alles ziemlich schnell. Ich konnte die Schule wechseln. Laras Mutter wollte nicht, dass ihre Tochter weiterhin auf dieser grausamen Schule bleibt und holte sie auch da raus. Zusammen besuchten wir also eine andere Schule und somit konnten wir mit der ganzen Sache abschliessen. Lara ja, ich...nein.
Wie ich das merkte? Naja. Es fing damit an, dass ich mich immer mehr von der Außenwelt abschnitt und mich in mein Zimmer verzog. Anfangs war das nichts Neues. Doch mit der Zeit sprach ich auch kaum mehr mit meinen Eltern. Sie haben mich oft darauf angesprochen und gefragt, ob alles in Ordnung sei. Ich habe gesagt, dass alles gut sei und ich nur müde bin. Irgendwann nützte auch diese Ausrede nichts mehr. In meinem Zimmer lag ich meistens nur auf meinem Bett und weinte.
Wieso? Keine Ahnung. Ich weinte oft ohne Grund. Ich war müde, ich hatte keine Lebensfreude mehr, ich habe mir für alles immer die Schuld gegeben und ich wollte einfach nur noch einschlafen und nie mehr aufwachen. Dann ging es damit weiter, dass ich aufgehört habe zu essen. Ich habe das Abendessen immer ausfallen lassen und am Mittag musste ich was essen, wenn auch nur in kleinen Mengen. Auch das fiel meinen Eltern auf und sie machten sich Sorgen. Wenn ich einmal dann qus meinem Zimmer draussen war, war ich oft hyperaktiv und schnell reizbar.
Schnell begriff auch ich, dass etwas nicht mit mir stimmte, da ich durch diese Hyperaktivität und Agressivität für mich wichtige Leute um mich herum abschreckte. Nur Lara blieb. Auch als meine Eltern mich wegen diesen Dingen zum Arzt brachten und der uns sagte, dass ich ADHS, Borderline und Depressionen habe, blieb sie. Unsere Freundschaft wurde durch das nur noch stärker.
Mich hat das ganze sehr mitgenommen. Ich meine ich war da gerade einmal 9 als die Diagnose da war. Und das Ganze machte es nicht einfacher, als ich immer öfters in Streitereien mit meinen Eltern verwickelt war. Ich hasste Streit und wollte ihn auch immer vermeiden, denn danach gab ich mir die Schuld an allem. Ich hasste es und mich auch. Nach jedem Streit lag ich in meinem Bett und fragte mich, wieso ich noch hier bin und wen es denn überhaupt interessieren würde, wenn ich plötzlich weg wäre. Das erzählte ich Lara und sie tröstete mich, versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen. Auch wenn Lara ihr Bestes versuchte für mich da zu sein, half es mir nicht wirklich.
Ich begann damit mich an Stellen, die man nicht sah in normalen Alltagsklamotten, selbst zu verletzen. Mir half es, um mich lebendig zu fühlen.
Naja und irgendwann fand es Lara zufällig heraus. Anfangs war sie schockiert doch nach meinen Erklärungen, verstand sie mich. Zumindest versuchte sie es.
Heyy Leute. Ich weiss dieses Kapitel war relativ lange. Sorry dafür, doch ich denke es ist wichtig, um den Sinn der Geschichte zu verstehen oder das, was später einmal noch passieren wird. Ich hoffe das war okay so haha.
Im nächsten Kapitel geht es dann weiter. Bleibt gespannt :)
(Btw bei mir ist es gerade 02.28 Uhr am Morgen (als ich weiter geschrieben habe), da ich nicht schlafen kann *-*)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top