Kapitel 25

Chaos - Mathea

Ich mag dich auch sehr Kylie. Und wegen dir will ich umso mehr hier raus. Es muss einfach einen Ausweg geben.

Mittlerweile waren 3 Tage vergangen. Also genau eine Woche, seit der Großteil unserer Gruppe -die Sleeper- ein weiteres Mal bewusstlos geworden sind. Diesmal ohne das wir die Ursache dafür wussten. Leon und der Rest, die für die Erkundungstour losgezogen sind, werden morgen wieder hier auftauchen. 

Marcus ging es von Tag zu Tag besser. Er erholte sich langsam und konnte Daemon und mir schon einige Aufgaben, wie das Bewässern des Gemüses und Obstes abnehmen. 

So hatten Daemon und ich viel Zeit für uns. Es mag in dieser Situation absurd klingen, jedoch hatten wir, bis auf Kontrollgänge rund um das Haus und im Keller wo die Sleeper waren nicht viel  zu tun. Wir trainierten viel. Und wenn wir nicht trainierten genossen wir unsere Zweisamkeit und kamen uns noch näher. Emotional natürlich! Naja, vielleicht auch körperlich.... 

So entdeckte ich noch ganz andere Seiten an Daemon. Zum Beispiel habe ich herausgefunden, dass in ihm ein richtiger Romantiker stecken kann! Gestern hat er mich mit einem Candlelight Picknick unter dem Sternenhimmel überrascht. Das war durchaus komisch in Anbetracht der eigentlichen Situation in der wir uns befinden, aber es war trotzdem wunderschön. Und wir waren trotzdem die ganze Zeit wachsam, so ein Fehler wie das letztes Mal als wir alle uns zu wohl gefühlt haben, würde ganz sicher nicht nochmal passieren.

 Wir redeten viel. So erfuhr ich zum Beispiel, das Daemon seine Mutter an Krebs verloren hat, als er noch jung war und das sein Vater, genau wie meiner, beim Militär war und im Krieg gefallen ist. An der Geschichte hatte er jedoch Zweifel. Er hat eine kleine Schwester, die er über alles liebt und sehr vermisst. Die beiden wurden von ihrer Tante großgezogen. Er prahlte damit wie er früher an illegalen Motorradrennen teilgenommen hat und wie gerne er mich mal zu einem mitgenommen hätte. 

Ich erfuhr auch, das Leon und seine Truppe sich schon vor dem Experiment kannten, genau wie Andrew, Jayden und ich und das er gerade eine Ausbildung beim Bund gemacht hat, als er von dort direkt in das Experiment gezwungen wurde. 

Ich lernte viel über ihn und hatte das Gefühl, als würde ich ihn schon ewig kennen. 

Aber er erfuhr auch viel über mich. Er lernte meine verletzliche und schüchterne Seite kennen. 

So erzählte ich ihm von meinen Eltern. Das auch mein Vater beim Militär war und angeblich an einem Herzinfarkt gestorben war, was ich ich nie glauben konnte. Nach seinem Tod ist meine Mutter zur Alkoholikern geworden. Sie war aggressiv, schlug mich, wenn ich ihr kein Geld gab oder sie etwas gestört hatte. Zum Glück war sie selten zuhause, da sie jede Nacht bei einem anderen Typen verbrachte. Dadurch wurde ich dann auch schnell der Außenseiter in der Schule und hatte niemanden mehr. Irgendwann lernte ich dann Jayden und Andrew kennen, weshalb ich wenigstens jemanden in der Schule hatte. Von meinen Eltern wusste jedoch niemand was. Daemon war der Erste, dem ich das erzählte. Nach dem Tod meines Vaters stürzte ich mich in das Kickboxtraining und trainierte jeden Tag, um aus meinem verfluchtem Alltag zu flüchten. Durch illegale Kämpfe verdiente ich das Geld, um Leben zu können. Ich wollte sparen, um vor meiner Mutter flüchten zu können, doch sie kam immer an mein Geld, um sich Stoff zu kaufen. Meine Zukunft war ihr egal. Sie hasste mich sowieso.

Mein Vater brachte mir damals den Umgang mit Waffen bei. Er war streng, aber ich genoss jede Sekunde mit ihm. Ich war sein Ein und Alles. Ich musste eine Waffe mit verbundenen Augen auseinander und wieder zusammen bauen, bis ich es tatsächlich blind konnte. Und ich musste Zielen lernen, bis ich auch blind jedes Ziel traf. Und er war jedes Mal so stolz auf mich.

Als ich Daemon alles erzählt hatte, nahm er mich fest in den Arm. Wir waren beide schockiert über die Vergangenheit des anderen. Daemon regte sich noch lange über meine Mutter auf und wünschte sich, er hätte mich vor dem Allem schon gekannt, um mich vor meiner gewalttätigen Mutter zu schützen. 

Aber er verstand mich. Verstand warum ich war, wer ich war und bin, wer ich jetzt bin. 

Wir versprachen uns, das Vergangene ruhen zu lassen und uns auf die Gegenwart zu konzentrieren. Und in seinen Armen hatte ich tatsächlich das Gefühl als würde das alles ganz einfach sein. Ich fühlte mich sicher, wohl und geborgen. Und das erste Mal nach dem Tod meines Vaters fühlte ich mich tatsächlich nicht wertlos. Ich fühlte mich geliebt.

Daemon versprach mir, das ich seine Schwester sofort kennenlernen würde, sobald dieser ganze Spuck hier vorbei war. 

Wir lagen noch lange so da und guckten uns den Sternenhimmel an, bis wir müde wurden und ins Bett gegangen sind. 

Jetzt stehen wir in dem großem Keller um zu trainieren. Ich war gerade dabei ein paar Bauchmuskel Übungen zu machen, während Daemon den Sandsack vermöbelte. Und wie er ihn vermöbelte. Ich unterbrach meine Übung, rollte mich auf den Bauch und stütze mein Kinn auf meine Hände, um ihn besser beobachten zu können. Ich konnte mich eh nicht konzentrieren. Er trainierte oberkörperfrei. So hatte ich perfekten Blick auf das Spiel seiner wirklich sehr trainierten Muskeln (verdammt, war das schon ein Eightpack?!) und seine unzähligen Tattoos. Halleluja. 

Er drehte sich zu mir um, mit einem wissendem Grinsen im Gesicht. Ich grinste zurück.

"Gefällt dir was du siehst?", fragte er belustigt.

Ich grinste nur blöd weiter und drehte mich zurück auf den Rücken, wo ich mit den Händen mein Gesicht und damit auch mein Grinsen überdeckte. Keine paar Sekunden später, griffen auch schon zwei warme Hände nach ihnen und nahmen sie weg. Ich öffnete nur ein Auge und sah Daemons Kopf über mir. Ich musste wieder grinsen und versuchte wieder mit meinen Händen mein Gesicht zu bedecken, doch Daemon hielt mich davon ab. 

"Was ist so lustig?", fragte er. 

"Nichts, ich bin nur glücklich", sagte ich.

Er ging zu meinen Füßen und griff nach meinen Händen um mich zum Stehen zu bringen. 

"Du solltest öfters so lächeln", flüsterte er in mein Ohr, als ich wieder auf den Beinen stand. Ich verlor mich in seinen so blauen Augen. Wie der Ozean. Einfach wunderschön.

Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, was er lächelnd zur Kenntnis nahm. Ich wendete mich ab, damit ich mich nun dem Sandsack widmen konnte.

Mein Vorhaben wurde jedoch von einem aufgeregten Marcus unterbrochen, welcher in den Keller gestürmt kam. Er hatte gerade den Wachgang am Zaun gemacht. 

"Daemon! Kylie! Leon, Greta und Zane kommen wieder!"

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Naaa, wer hat mich vermisst? 

Es tut mir sooooo leid das die ganze Zeit nichts kam! Wir sind so viele Leser geworden und ich wollte zur Feier dessen schon so lange ein Kapitel posten, kam aber leider nie dazu. Ich hab 2 Nebenjobs und dann noch mein Abi, was viel Zeit in Anspruch nimmt und deswegen konnte ich nichts posten. Da ja aber nun eh alles anders ist, hab ich endlich die Zeit gefunden ein neues Kapitel zu schreiben!

 Ich hab ja nun, wie viele von euch, keine Schule und keine Arbeit und bin dankbar für jedes Buch und neue Kapitel was ich gerade lesen kann um diese Zeit zu überbrücken. 

Wie geht es euch? Ich hoffe ihr seid alle gesund und das es euch und euren Liebsten gut geht. Tut mir den Gefallen und bleibt zuhause, auch wenn es schwer und langweilig ist. Aber damit schützt ihr andere Menschen, das schafft ihr. 

Deswegen nochmal ein bisschen mehr von der Zweisamkeit von Daemon und Kylie und endlich auch mal mehr zu deren Vergangenheit.

 Was sagt ihr zu Kylies verkorkstem Leben, hättet ihr das erwartet?

Bleibt gesund!

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