Kapitel 19

Zu Beginn erstmal ein fettes Danke an Covergilsdontcry für das tolle neue Cover!

Das Feuer knisterte und spendete eine angenehme Wärme. Die ganze Gruppe hatte sich ums Feuer versammelt und jeder erzählte etwas über sich. Es wurde gelacht und wir waren ein großes Ganzes. Jeder spürte diese Wärme im Herzen und jeder fühlte sich wohl. Das merkte ich an den entspannten Gesichtsausdrücken und den Lächeln in den ganzen Gesichtern. Selbst Daemon und ich saßen in dem Kreis und auch wenn wir beide uns keines Blickes würdigten, nahmen wir an den Gesprächen teil. Auch wir konnten uns nicht von diesem Lächeln und der wohligen Wärme aus dem Herzen retten. Es steckte uns alle an. Wir genossen es und vergaßen für einen Moment, in was für einer kaputten Welt wir waren und unser größtes Problem - das Experiment und die damit verbundenen Probleme. Wie konnte man auch wenn jeder von den schönsten Dingen in seinem Leben erzählte? Von der ersten wahren Liebe oder von der Familie. Von der peinlichen Situation mit seinem Schwarm oder von dem Chemieunfall in der 10. Klasse und den darauf total wütender Lehrer. Oder von dem Jungen der einst kleine Zettelchen verteilt hat mit Ja Nein oder Vielleicht fragen und der später zum richtigen Aufreißer geworden war. Dieser Moment schien so friedlich und unbeschwert.

Wir wurden unvorsichtig. Und das war ein riesiger Fehler.








Ich war wie erstarrt. Ich nahm alle Geräusche nur noch gedämpft war und bewegte mich keinen Zentimeter. Ich war wie versteinert, als ob ich gar nicht wirklich da wäre oder einfach nur träumen würde.

Doch der Traum war bittere Realität. Von überall ertönten Schüsse und nur langsam kam Bewegung in mich. Und erst als vor meinen Füßen die erste Person zu Fall ging, realisierte ich was gerade passierte.

Jemand hatte uns in unserem schwächsten Moment angegriffen. Nur einen, zu dem Zeitpunkt perfekten Moment, waren wir unvorsichtig und das sollten wir nun also bitter bereuen.

Ich hatte Unmengen an Zeit verschwendet als ich wie versteinert dasaß und die Situation zu realisieren versuchte.

Und ich vergeudete noch mehr als ich Deckung suchend hinter einen Baum flüchtete und die Waffe durch meine zitternden Hände nicht aus dem Holster bekam.

Als ich es geschafft hatte und die Waffe entsichert hatte, lugte ich hinter dem Baum hervor, um mir einen Überblick zu verschaffen. Schnell wurde klar das ich niemanden sah der uns angriff. Trotzdem sah ich wie meine Leute auf etwas zwischen den Bäumen schoss. Die Angreifer mussten sich also zwischen oder in den Bäumen versteckt halten und so hatten sie den Vorteil gegenüber uns. Sie hatten uns wahrscheinlich von allen Seiten im Blick und wir hatten keine Wahl als blind in die Richtung zurück zu schießen aus denen die Schüsse kamen.

Ich zog mich wieder hinter dem Baum zurück. Jeder rief durcheinander, doch am lautesten waren die Schreie der Verletzten. Als ich ein weiteres Mal hinter dem Baum hervor lugte, sah ich die Verletzten nach Schutz suchen oder musste mit ansehen wie Kim eine Person in Sicherheit ziehen wollte und dabei selber ins Bein getroffen wurde.

Das war dann auch der Moment in dem ich mich panisch nach Daemon umsah und nur darum betete das ich ihn nicht bei den Verletzten am Boden finden würde.

Noch schlimmer war es aber, als ich ihn einfach nicht entdecken konnte. "Verdammt Daemon wo bist du?"

Die Unverletzten meiner Gruppe hatten sich mittlerweile selber Schutz gesucht und versuchten aus ihrer Deckung heraus irgendjemanden zwischen den Bäumen zu entdecken um dem Angriff endlich ein Ende zu machen.

Ich erschrak mich zu Tode und wurde gleichzeitig wieder wachgerüttelt, als eine Kugel nur wenige Zentimeter neben meinem Kopf in den Baum einschlug. Mit Schwung drehte ich mich wieder zurück hinter den Baum, den Finger am Abzug meiner Waffe.

Und dann wurde es ruhig. Keine Schüsse fielen mehr. Warum wusste ich nicht, doch ich nutze die Chance um mich langsam in die Richtung zu bewegen aus der die feindlichen Schüsse kamen.

Ich wusste nicht, wie es möglich war, doch ich musste es tatsächlich geschafft haben mich nah genug an die feindliche Gruppe heranschleichen zu können. Ich entdeckte 5 Menschen, die nicht zu uns gehörten. 2 Mädchen, 3 Jungs. Circa unser alter, doch als ich genauer hinsah erkannte ich das 2 von ihnen jünger waren. Sie waren noch Kinder. Ich vermutete, dass sie uns angriffen, da sie Verpflegung brauchten. Ich konnte, und wollte mir einfach nicht vorstellen, dass sie uns nur angriffen um weniger Gegner zu haben. Schon gar nicht so kaltblütig... und erfahren...

Dieser Angriff musste echt gut durchdacht gewesen sein.

Doch nun waren die 5 Angreifer selber abgelenkt. Sie schienen wild zu diskutieren, bedacht darauf keine Geräusche zu machen, denn sie kommunizierten nur mit Handzeichen.

Ich musste diesen Moment nutzen. Da ich sie nicht töten wollte, auch wenn sie unsere Gruppe schwer verletzt hatten, blieb mir nur die Möglichkeit sie zu verjagen. Und das konnte ich nur in dem ich einen von ihnen nicht lebensgefährlich anschoss.

Ich hatte das Glück das scheinbar der älteste Junge von allen und wahrscheinlich auch der Anführer, mir am nächsten stand. Ich versteckte mich hinter einem Baum und zielte mit meiner Waffe auf seine Schulter. Ich wusste welche Körperstellen ich treffen musste, um eine schwere, aber nicht lebensgefährliche Wunde zu hinterlassen.

Nur hatte ich gerade ein Problem. Ich hatte nicht viel Zeit bis sie auf mich Aufmerksam werden würden, oder wieder mit dem Schießen anfangen würden. Und ich hatte nur diesen einen Schuss, würde ich daneben schießen, wäre entweder ich tot, weil sie mich bemerken würden oder der Junge wäre tot, weil ich sein Herz traf. Und ich war eigentlich sehr zielsicher und traf mein Ziel so gut wie immer, doch bisher waren die Umstände andere. Meine Hände zitterten wie wild und ich konnte sie einfach nicht ruhig halten.

Ein Bild von Daemon huschte durch meinen Kopf. Ich wollte es nicht, doch mein Körper bewegte sich wie von selber zur anderen Seite vom Baum, sodass ich einen Blick auf meine eigene Gruppe hatte, die sich nun selber im Wald versteckt hielt. Ich wollte mich gerade wieder zurück drehen, doch dann sah ich ihn. Er hielt sich zwar die Schulter, doch er half die Verletzten in die Deckung zu ziehen. Er schien meinen Blick zu merken, denn unsere Blicke trafen sich und als wüsste er was ich vorhatte, nickte er mir zur Bestätigung zu.

Und das war alles was ich brauchte. Ich drehte mich mit Schwung zurück, hob die Waffe, zielte und drückte ab.

Ich traf direkt dort in die Schulter, wo ich wollte. Doch ich hatte keine Zeit mich darüber zu freuen. Ich konnte mich noch rechtzeitig hinter dem Baum zurück ziehen, ehe mein Plan aufging und die 5 Angreifer sich mit Schüssen in meine Richtung rennender Weise aus dem Staub machten. Sämtliche Strategien gingen dabei wohl verloren und ich merkte das sie wohl doch nicht so erfahren waren, wie sie gewirkt hatten. Ich schoss noch ein paar Mal hinter sie in die Leere, ohne sie treffen zu wollen, ehe ich mir kurz Zeit nahm tief durchzuatmen und mich dann zu den Verletzten meiner Gruppe bewegte.

Doch was ich dann sah, erschütterte mich bis aufs Mark. Das durfte nicht wahr sein...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top