Kapitel 12

Daemon und ich warfen uns einen verwirrten Blick zu, ehe wir uns unsere Stühle nahmen und uns wie alle anderen auf den großen Tisch zu bewegten. Wir stellten die Stühle ab und stellten uns zu den anderen. Wir stellten uns bewusst nicht nach vorne zu Andrew und Leon. Ich hatte eine böse Vorahnung und hielt Daemon auf, der gerade zu Leon gehen wollte. Mit dem was gleich passieren wird, wollte er ganz sicher nichts zu tun haben.
Erst guckte er mich komisch an, doch dann schien  bei ihm ein Schalter umgelegt worden zu sein und er hatte wohl auch eine Vorahnung was jetzt geschehen würde.
„Haltet mal alle die Klappe und hört mir zu!", rief Andrew durch die kleine Menge.
„Es fällt mir nicht leicht das zu sagen, aber so kann es nicht weiter gehen! Wir wollen hier alle lebend raus und das schaffen wir nicht wenn wir uns hier gegenseitig eine Waffe an den Kopf halten!"
Ich sah rüber zu Kim. Sie hatte den Kopf gesenkt, doch trotzdem schien sie sich noch nicht bewusst dadrüber zu sein wie schlimm es noch für sie werden würde.
„Wir müssen handeln", sprach Andrew weiter, „und ich selber bin alles andere als glücklich mit dieser Entscheidung. Aber wir haben lange überlegt und diskutiert und sind uns einig geworden. Wir haben Daemon und Kylie extra aus dieser Unterhaltung rausgelassen um die ganze Situation realistisch und unvoreingenommen bewerten zu können."
Ich glaubte ich hab nicht richtig gehört. Er stellte uns dar als wären wir die, die seine Entscheidung nur befürwortet hätten. Niemals hätte ich sowas getan wie das was er gleich machen würde.
Er fuhr fort und würdigte mich keines Blickes.
„Kim es tut uns leid. Aber im Namen aller ist es entschieden. Du wirst dir jetzt die wichtigsten Dinge mitnehmen und wirst uns verlassen. Ob du alleine bleibst oder eine neue Gruppe findest ist deine Sache. Du hast eine Stunde Zeit von hier zu verschwinden und eine weitere um genug Abstand zwischen uns zu bringen.", sagte er völlig entschlossen.
Man hörte wie die Gruppe geschockt die Luft einsog. Ich erkannte ihn nicht wieder. Ich blickte geschockt rüber zu Daemon. Er konnte es auch nicht glauben. Kim riss ihren Kopf nach oben und blickte Andrew geschockt und wütend an und fing an herzzerreißend zu heulen. Das reichte.
Wütend sprang ich auf. „Das kann doch nicht dein Ernst sein! Sie hatte Angst Andrew!", schrie ich. Auch Daemon neben mir war aufgesprungen. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt. Auch er war wütend. „Sie hat uns bedroht, nicht euch. Sie hat es gelernt und jetzt weiß sie das wir ihr nichts tuen werden. Ihr könnt sie doch nicht einfach da draußen alleine lassen!", sagte er.
„Das ist ihr sicherer Tod, Andrew! Das wäre Mord! Dann gib ihr wenigstens eine Waffe mit!", gab ich jetzt auch wieder meinen Senf dazu. Ich kochte innerlich vor Wut.
„Kylie, Daemon, setzt euch wieder hin. Die Entscheidung ist gefallen. Sie wird gehen. Ohne Waffen. Und wenn sie stirbt, dann ist es halt so. Das hätte sie sich überlegen sollen bevor sie fast jemanden getötet hätte."
Ich hatte Tränen in den Augen. Ich wollte nicht glauben das dieser Moment gerade wirklich passierte. Er hätte sowas niemals getan.
„Mit sowas will ich nichts zu tun haben", sprach ich leise unter Tränen und wendete mich von der Gruppe ab.
„So, jeder der der Meinung ist das er hier niemanden vertrauen kann, hat jetzt die Chance Kim zu begleiten und von hier zu verschwinden. Wenn sowas nochmal passiert bin ich das nächste mal nicht mehr so nett." , war das letzte was ich von Andrew hörte, ehe ich mich komplett umdrehte und aus dem Raum lief. Ich stürmte die Treppe nach oben, in den Raum in dem ich Daemon kennengelernt hatte. Ich ließ mich auf die Knie fallen und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. 
Plötzlich merkte ich wie sich 2 starke arme um meinen bebenden Körper schlungten ich hochgehoben wurde. Ich erkannte die Wärme die von Ihnen ausging. Daemon. Er trug mich zu dem Sofa auf dem er mich verarztet hatte und setzte sich hin, sodass ich auf seinem Schoß saß. Ich wickelte meine Arme ebenfalls um ihn und vergrub meinen Kopf in seiner Schulter.
Daemon streichelte ruhig meinen Rücken und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr. Langsam fing ich an mich zu entspannen und die Tränen versiegten nach langer Zeit. Ich hatte gar nicht gemerkt das ich weinte. Nur mein Körper war noch am zittern. Daemon bewegte sich nicht. Nur seine eine Hand die mir beruhigend durch die Haare fuhr und die andere die beruhigend meinen Rücken streichelte.
„So kenne ich ihn nicht Daemon, das war nicht Andrew. Warum hat er sowas getan?", flüsterte ich.
„Ich weiß es nicht Kylie, aber es war nur eine Frage der Zeit bis die ersten langsam durchdrehen würden. Die Gruppe braucht jemand starken wie dich an der Spitze Kylie. Jemand der rational und realistisch denken kann, jemand der keine Angst hat und auf den jeder hören will. Einen Pazifisten wie er im Buche steht." Ich musste beim letzten Satz, trotz des Ernstes der Lage ein wenig schmunzeln. 
Aber ich schüttelte den Kopf. „Ich will kein Anführer sein Daemon. Ich will nicht so sein wie Andrew. Ich kann das nicht. Du wärst perfekt dafür Daemon. Nicht ich. Du.", flüsterte ich.
Jetzt schüttelte er den Kopf. "Du sollst keine Anführerin sein Kylie. Du sollst die Person sein die hier alle lebend raus holt. Jemand der jemanden wie Andrew den richtigen Weg zeigt."
Ich seufzte. „Andrew ist von seinem Weg abgekommen. Wenn wir jetzt anfangen ihm zu widersprechen werden wir so enden wie Kim. Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt und dann werden wir gehen. Und die die mit uns gehen wollen kommen mit. Wir werden gehen wenn Andrew das alles komplett zu Kopf steigen wird. Und das wird es. Es wird der Punkt kommen an dem er sich doch den Sieg holen will. An dem er alleine lebend gewinnen will. Der Moment wird kommen, er wird uns auf andere Gruppen hetzten und am Ende wird er seine eigene Gruppe umbringen wollen. Der Punkt wird kommen und das ist dann unser Zeichen das Ruder in die Hand zu nehmen und zu gehen. Das weiß ich. Nach dem was heute passiert ist ist alles möglich.
Daemon nickte. „Das wollte ich hören", sagte er und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Eine wohlige Wärme durchfuhr meinen Körper. Erst da wurde mir die Situation klar. Wie ich auf seinem Schoß saß und wie fest wir uns umklammerten. Ich rutschte mit leicht roten Wagen von ihm runter und setzte mich an seine Seite. Er guckte mich grimmig an ehe er seinen Arm um meine Schulter legte und mich ganz nah zu sich ran zog. Ich akzeptierte mein Schicksal, was nicht sehr schwer war und schmiegte mich wieder seitlich an seine Schulter und schlingte meinen Arm um seinen Bauch.
„Also das gerade hat mir besser gefallen", grinste er, was ich mit einem Schlag auf seinen Bauch kommentierte.
„Wie viele sind gegangen?", fragte ich.
„Mit Kim, 5 weitere. 3 aus deiner alten Gruppe und 2 aus meiner."
„Freiwillig?"
„Die aus meiner Gruppe ja."
„Und die anderen?" Ich richtete mich wieder auf und guckte ihn an.
„Rausgeschmissen.", antwortete er vorsichtig.
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Tadaaaa, neues Kapitel!

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