Kapitel 1
Ich schlug die Augen auf. Mein Kopf dröhnte.
Wo war ich?
Wer bin ich?
Was ist passiert?
Es fiel mir schwer meinen Kopf zu heben. Als ich meine Gruppe auf dem Boden sah überschlugen sich meine Gedanken. Die ganzen Erinnerungen an die letzten Stunden kam mit voller Wucht zurück. Oder waren es doch nur ein paar Minuten? Ich blickte auf die kleine Uhr vorne im Bus. 22:33. Als ich das letzte Mal auf die Uhr geguckt habe war es 22:28. Das Zischen hatte aufgehört, jedoch lag der Dunst dieses Zeugs noch schwer in der Luft.
Ich setzte mich vorsichtig auf. Die Schmerzen waren weg, jedoch dröhnte mein Kopf immer noch wie scheiße.
Ich blickte mich um.
Warum war ich die Einzige die wach war? Oder lebendig?
Ich blickte rüber zu Andrew. Was war wenn er jetzt wirklich tot war?
Ich rückte rüber zu ihm und tastete vorsichtig nach dem Puls an seinem Hals.
Erleichtert atmete ich auf. Der Puls war zwar schwach, aber er hatte wenigstens einen.
Ich prüfte noch den Puls ein paar anderer meiner Gruppe, bis ich erleichtert feststellen konnte das alle am Leben waren.
Blieb nur noch die Frage warum ich die Einzige war die wach war.
Ich zog mich vorsichtig an den Stangen des Busses nach oben.
Ich schaute mich um und wirklich niemand war auch nur annähernd wach oder ansprechbar.
Was sollte ich jetzt machen? Alle meine Mitstreiter lagen bewusstlos auf dem Boden und auch mir selbst ging es absolut beschissen.
Die Müdigkeit zerrte an meinem erschöpftem Körper. Wie einfach es jetzt wäre sich einfach zurück auf den Boden zu legen und die Augen zu schließen... nichts mehr spüren... VERDAMMT KONZENTRIER DICH UND BLEIB WACH KYLIE!, ermahnte ich mich selbst in Gedanken, als ich merkte das ich dem Boden langsam immer näher kam und meine Augen immer schwerer wurden.
Verdammt ich musste wach bleiben! Ich musste herausfinden warum dieses Zeugs in die Luft gesprüht wurde.
Also verdammt was soll ich machen? Mein Verstand sagte mir das ich eigentlich die Beine in die Hand nehmen und soweit weg wie möglich von hier weg kommen sollte, denn es fühlte sich absolut nicht richtig an die Einzige zu sein die wach war, ein Blick nach draußen reichte um die Bestätigung dafür zu kriegen, denn ein paar Leute die nicht zu uns gehörten und uns wahrscheinlich angreifen wollten, lagen ebenfalls auf dem Boden. Das Zeug wurde also nicht nur im Bus, sondern auch in der Luft draußen verteilt. Ich würde meine Gruppe wahrscheinlich dem Tod überlassen. Denn sobald ein anderes Team sie entdecken würde, hätten sie keine Chance mehr. Und wer weiß was für Auswirkungen das Zeugs in der Luft hatte, oder was noch alles passieren würde.
Also war meine Entscheidung gefallen. Ich würde mich meinem Schicksal stellen und hierbleiben, mindestens in der Nähe. Denn was auch feststand war, dass ich ganz sicher nicht in diesem vollen und engem Bus bleiben würde.
Also bahnte ich mir einen Weg durch die ohnmächtigen Menschen -mit größter Mühe auf niemanden zu treten versteht sich- um zum Ausgang zu kommen.
Dort angekommen versuchte ich mit aller Kraft die Tür aufzukriegen, doch das blöde Ding bewegte sich keinen Zentimeter.
Entweder hat mir diese kurze Ohnmacht jegliche Kraft genommen oder dieses Kackding von Tür wurde irgendwie extra verriegelt. Ich tippe auf letzteres denn Punkt 1 würde ich natürlich niemals zugeben. Denn ich war nicht gerade schwach. Ich machte seit 10 Jahren Kampfsport! Bis ich das Training seit... ich glaub knapp einem Monat... unfreiwillig aufgeben musste, da dieses "Experiment" gestartet wurde.
Circa 200 Menschen wurden auserwählt. Sogar Kinder. Das Spiel um Leben und Tod. Der letzte der lebt hat alles gewonnen. Das Experiment wäre beendet und der Sieger darf wieder nach Hause. Nur gab es da 2 Haken.
Punkt 1 war das niemand gefragt wurde ob man teilnehmen möchte. Man wurde ausgewählt, nach seinem Alter, seinen Erfahrungen und seinem Können. Wenn alles stimmte wurde man brutal aus seinem Leben gerissen, in ein verstecktes Gebäude gebracht, wo einem alles erklärt wurde, und von da aus ging es dann direkt weiter in den Spielbereich. Dort gab es alte Häuser, verlassene Städte und eine Menge Wälder.
Punkt 2 war das dieses Experiment erst zu Ende war und man nach Hause zurück durfte wenn alle anderen tot sind und nur noch ein Teilnehmer übrig war.
Warum wir nicht einfach wegrennen oder uns alle beschließen niemanden zu töten?
Nun ja, der Grund lag mir gerade quasi zu Füßen...
Wir wurden überwacht und kontrolliert. Es konnte jeder Zeit jemand von außerhalb eingreifen und uns hier drinnen ordentlich einheizen.
Zurück zur Realität...
Ich musste jetzt mal zusehen aus diesem Bus zu kommen.
Da die Tür verschlossen war, kämpfte ich mich also zum nächsten Fenster durch. Dieses war aber noch nicht eingeschlagen,also handelte ich schnell, zog meineJacke aus, wickelte sie um meine Hand, schütze mit der anderen Hand mein Gesicht und schlug die Scheibe ein. Mit der Faust schlug ich dann auch noch die restlichen Glasstücke am Rand der Scheibe weg. Ich wickelte meine Jacke von meiner Hand und schüttelte sie aus.
Dann stieg ich durch das Fenster nach draußen. Zum Glück war es groß genug, sodass ich ohne Probleme hindurch passte.
Aber ich hatte wohl ein Stück Glas vergessen, denn plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Arm. Überall war Blut. Mein Blut. Aber das musste jetzt warten.
Da ich auf Nummer sichergehen wollte das mich niemand erkannte zog ich meine Jacke wieder an und zog mir die Kapuze tief ins Gesicht.
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