Kapitel 4. *Der Tag der Kleider*

Ich bin frei, endlich frei

Und ich fühl mich wie neu Geboren

Ich bin frei, endlich frei

"Aufwachen. Aufwachen du Schlafmütze." Rapunzel rüttelte mich Wach.

Ich schlug die Augen auf und lächelte sie an.

"Guten Morgen."

"Du hast gestern das Abendessen verpasst, weil du schon geschlafen hast. Ich hab es nicht geschafft dich wach zu bekommen." Rapunzel klang müde als sie das sagte.

"Freust du dich auf heute?" fragte ich Rapunzel.

Sie ging zu ihrem Kleiderschrank und suchte sich ein Kleid aus.

"Ja, endlich dürfen wir mal Kleider tragen." sagte Rapunzel.

Sie streifte sich ihr Nachthemd ab und zog ihr Kleid über. Während ich zu meinem Kleiderschrank ging und mein Lieblings Kleid herausholte sagte ich:

"Dieser Tag wird ganz wundervoll, davon bin ich überzeugt."

Langsam zog ich mein Nachthemd aus und mein Kleid an. Wir machten uns frisch und dann rannte Rapunzel fröhlich auf den Flur und diesen herunter. Ihr Kleid wehte hinter ihr her. Langsam und mit eleganten Schritten folgte ich ihr.

Sie rannte zu unserer Klasse, sprang Eugene in die Arme und küsste ihn.

"Wow langsam, langsam Rapunzel. Was ist denn mit dir los?" Eugene sah verwirrt aus und sah Rapunzel erstaunt an.

"Ähm nichts. Ich bin nur glücklich und- und ich liebe dich." Rapunzel wurde etwas Rot. Als Eugene das sah küsste er sie und hob sie hoch.

Mir wurde ein bisschen zu viel Geturtelt, also ging ich an ihnen vorbei, in die Klasse und setzte mich auf einen freien Platz. Und ich saß neben... Pitch!? Ich konnte das gar nicht glauben. Ich wollte nicht neben ihm sitzen weil er so mies zu mir war. Aber ein Gefühl sagte mir, dass es gar nicht so schlimm wird.

Wir hatten den ganzen Vormittag Unterricht und Pitch redete kein einziges Wort mit mir. Vielleicht lag es daran, dass ich auch kein Wort mit ihm sprach, oder weil er mich gestern umgerannt hatte und es ihm vielleicht auch unangenehm war. Als es nach der letzten Stunde klingelte blieb Pitch sitzen und wartete bis alle draußen waren. Ich ging vorsichtshalber mit den anderen raus, blieb aber vor der Klasse stehen und wartete. Nach wenigen Minuten kam Pitch aus dem Klassenzimmer. Als er mich sah blieb er erschrocken stehen und fauchte mich an.

"Was machst du denn hier? Lauerst du mir jetzt schon auf? Hast du denn nichts besseres zu tun?"

Ich blieb leicht zusammengezuckt stehen und wollte antworten aber Pitch ging schon weiter.

Ich starrte ihm hinterher und versuchte weiterhin meine Gefühle zu kontrollieren. Etwas enttäuscht, dass ich nicht vernünftig mit Pitch reden konnte ging ich langsam, dennoch aufrecht und mit eleganten kleinen schritten zu meinem Zimmer. Noch nie habe ich mich in einem Kleid so gefangen Gefühlt wie heute.

Als ich den Raum betrat kam Rapunzel sofort zu mir, umarmte mich und fragte mich dann:

"Wo warst du? Ich habe dich gesucht" Sie sah mich fragend an.

"Ich war bei... Pitch..." Erschrocken sah sie mich an und zog mich zu meinem Bett.

"Was? Warum? Du weißt das er nicht gerade der Freundlichste ist?!" Es war schwer ruhig zu bleiben.

"Rapunzel, ich habe nur versucht mit ihm zu Reden. Aber bei ihm ist das unmöglich. Das habe ich heute wieder gemerkt. Ich wollte ihn eigentlich nur fragen, warum er so zu mir war." Rapunzel nahm meine Hand und tätschelte sie.

"Elsa ich kenne ihn schon sehr lange und ich weiß ganz genau, dass er sich niemals ändern wird." Ich glaubte ihr, da ich Pitch's Laune mehrmals mitbekommen habe.

"Aber es kann doch sein, dass er sich ändert." Ich glaubte selber nicht sehr daran, aber in jedem Herzen steckt auch etwas gutes.

"Sehr gering Elsa. Sehr gering. Er war schon immer so." Rapunzel klang trotzdem sehr enttäuscht.

"Ok, Themen Wechsel. Wie war dein Tag? Also nach dem Unterricht." Rapunzel grinste mich an.

"Nichts besonderes." Sie zuckte mit den Schultern.

"Los sag schon." Ich hielt die Spannung kaum aus.

"Eugene und ich sind ja zusammen..."

"Ja?"

"Naja, also es ist nicht viel passiert... Er hat nur ständig gesagt, dass mir das Kleid steht und mich geküsst..."

"Mehr war nicht?"

Sie schüttelte den Kopf.

"Und das ist so besonders?"

"Für mich schon."

Ich wollte gerade etwas sagen da kam eine Durchsage.

"Liebe Internatlerinnen. Nachdem dieser Tag ohne Probleme verlaufen ist, dürfen Sie Kleider Tragen wann immer Sie wollen. Noch einen angenehmen Abend und Nächtigen Sie gut."

Rapunzel und ich grinsten uns an. Wir freuten uns. Naja bei mir hielt es sich in grenzen. Ich hoffte einfach nur, dass ich mich in den nächsten Tagen nicht so gefangen fühlte.

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