11. Türchen




Levi POV:

Zusammen mit Eren liefen wir durch den fast leeren Stadtpark.

"Levi?" hörte ich ihn nach einigen Minuten neben mir fragen. "Mhh?" brummte ich und sah kurz zu ihm auf.

"Was für ein Tier steckt in dir?" fragte er, woraufhin ihn perplex ansah und mir seine Frage nochmal durch den Kopf gehen ließ. Plötzlich begann ich laut los zu lachen, weil ich es jetzt erst registriert habe, wie sich seine Frage anhörte. Klar wusste ich was er meinte, aber die Frage an sich war schon lustig.

Er sah mich leicht irritiert an, weswegen ich mich schnell räusperte und in seine großen grünen Augen sah.

"Entschuldige, ich wollte dich nicht kränken oder ins lächerlich ziehen, aber deine Formulierung war recht zweideutig. Um deine Frage zu beantworten, ich bin ein Fuchs, pfiffig, schlau und sehr temperamentvoll." erklärte ich ihm und betonte das letzte Wort sehr deutlich. Seine Augen leuchteten, als ich in seine sah und mit dem anschließenden Lächeln war es um mich geschehen. Unwiderruflich hatte ich mich in dieses atemberaubende Lächeln verliebt.

Wir merkten gar nicht das wir stehen geblieben sind, aber mein Körper reagierte instinktiv auf ihn und kurz darauf hatte ich die Kontrolle verloren. Plötzlich schrie Eren laut auf und ich brauchte einige Sekunden, um die Situation zu verstehen.

Twix hatte Eren ins Bein gezwickt. Nicht tief, aber eine kleine Bisswunde hatte er dennoch. "Twix. Aus." schrie ich laut und warf ihm einen strengen Blick zu. Augenblicklich ließ er vom Braunhaarigen ab und sah mich unschuldig an.

"Sag mal, hast du sie noch alle? Was fällt dir ein Eren anzugreifen?" fauchte ich jetzt meinen Hund an. Er sah mir mit seinen, mittlerweile tellergroßen Hundeaugen an und ich konnte mir nur schwer einen tiefen Seufzer verkneifen. "Mach sowas nie wieder, kapiert?! Eren ist nicht böse und wollte mir auch nichts böses." klärte ich ihn auf und reichte Eren meine Hand. "Entschuldige, geht's?" fragte ich und lächelte ihn entschuldigend an. "Ja, nur ein Kratzer." lächelte er und im nächsten Moment spürte ich seine Finger, die sich um meine Hand schlossen, wodurch sie sofort anfing angenehm zu kribbeln. Ich wollte ihm aufhelfen, aber er zog einmal kräftig an mir und ich fiel auf ihn drauf.

Warme weiche Lippen berührten meine kalten und das Gefühl, dass sie auslösten konnte man nicht in Worte fassen. Ohne lange darüber nach zu denken, verlor ich mich in dem Kuss.

Mein Erster richtiger Kuss und er war so schön. Überraschend schön. Weiche Lippen die süchtig nach mehr machen und ich wollte mehr davon, viel mehr.

Dass wir im Stadtpark auf dem Pflaster saßen, vergaßen wir komplett.

Erst durch die feuchte, viel zu nasse Zunge von Twix wurden wir aus der Trance gerissen. Schwer atmend lösten wir uns und sahen in die Augen des Anderen.

"Du küsst genauso atemberaubend wie du aussiehst, Levi. Wahnsinn." hauchte er und strich mir über die Wange. Muss ich erwähnen das ich dezent errötete?! "Danke..." hauchte ich verlegen und brach den Augenkontakt ab.

Twix bellte einmal kräftig und wir erschraken beide.

"Entschuldige, Eren. Twix du zerstörst auch alles. Dreh dich um und mach Sitz." blaffte ich ihn an, doch anstatt mir zu gehorchen, sah er mich nur unschuldig an. So kannte ich Twix nicht, denn eigentlich war er ein anständiger Hund. Ob er eifersüchtig ist?

Eren kicherte und stand mit mir auf. "Komm ich bring euch heim, es wird jetzt doch etwas frisch." sagte er, griff nach meiner Hand und zusammen liefen wir nach Hause.

Vor dem Wohnhaus blieben wir stehen. "Warte kurz, ich bring ihn kurz hoch und komm dann noch einmal runter, ok?" sagte ich ihm, aber er schüttelte nur den Kopf.

"Du musst nicht, bleib oben. Es war trotzdem schön mit dir, Levi." hauchte er und küsste mich noch einmal. Schnell schlang ich meine Arme um seinen Hals und zog ihn so näher an mich ran. Ich will ihn nicht gehen lassen. Ungewollt winselte ich als wir uns lösten.

"Gute Nacht schlaf gut, wir schreiben uns." hauchte er an meine kribbeligen Lippen. Traurig lächelnd nickte ich ihn an und sah ihm nach wie er zurück Richtung Stadt ging. Bleib hier...geh nicht weg... dachte ich und drehte mich dann um. "Komm" sagte ich, als ich Eren nicht mehr sehen konnte und ging mit meinem Hund zusammen das Treppenhaus hoch in unsere kleine Wohnung.

Ca. eine halbe Stunde später, bekam ich dann eine Nachricht von Eren, das er auch daheim angekommen ist und er bedankte sich noch einmal bei mir für den schönen Abend.

Wach lag ich in meinem Bett und dachte über den Braunhaarigen nach. Egal wie sehr ich es versuchte, die Gedanken ließen mich nicht los und das Gefühl seiner Lippen war einfach unbeschreiblich gewesen. Vorsichtig strich ich darüber und versetzte mich in die Situation zurück. Plötzlich schlich sich ein fettes Grinsen in mein Gesicht und ich begann, wie ein kleines Schulmädchen zu kichern.

"Eren, was stellst du nur mit mir an?" flüsterte ich in mein dunkles Schlafzimmer. Wir redeten kaum bis gar nicht und doch fühlte ich mich mit ihm verbunden! Ob er mein Seelenpartner ist? Ich hoffte es so sehr. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich ein.

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