~•THE first AND last CHAPTER•~

Mehrere Kapitel spiegeln nur einige Abschnitte eines gesamten Lebens wieder. Doch wenn man es realistisch betrachtet, ist das Leben nur ein Kapitel.

Wenn wir geboren werden öffnet sich unser Buch. Doch darin befindet sich nur eine endlose Seite. Schließlich können wir unser Leben nicht pausieren und dann die nächste Seite aufschlagen. Nein, denn unsere Zeit verstreicht weiterhin.

Deshalb werde ich euch meine Geschichte nur in einem Kapitel erzählen. Ich weiß, dass es Geduld mit sich bringt immer nur herunter zu scrollen, aber im Leben benötigt man Geduld ebenfalls. Schließlich vergeht die Zeit nicht auch schneller, nur weil man das will - Obwohl ich zugeben muss, dass es schon was schönes wäre...

Ich möchte euch erzählen, wie eine einzige Begegnung mein Leben veränderte. Es ist euch überlassen, ob ihr daran teilhaben wollt oder nicht. Schließlich kann jeder selbst entscheiden. Da ich jedoch nicht meine ganze Lebensgeschichte mit euch teilen möchte und auch nicht wirklich die Lust dazu habe, erzähle ich euch nur von der Begegnung die mich bis heute prägte.

•—•—•—•

Es war wieder einer dieser Tage in denen ich nur herum lag und die Sonnenstrahlen genoss, welche auf mein Gesicht fielen.

Der frische Wind wehte durch meine Haare, wodurch einzelne Haarsträhnen durch die Luft flogen.

Das Gras unter mir war weich, weshalb es mir schwer fiel mein Augen offen zu halten. Die Müdigkeit überkam mich immer wieder.

„Darf ich mich zu dir setzten?", hörte ich plötzlich jemand fragen und schaute auf.

Der Unbekannte hatte kurze braune Haare sowie hellbraune Augen. Sein fragendes Lächeln erinnere mich an den Gesichtsausdruck meiner Katze, die wenn sie was Fressen wollte, auch genauso dreinschaute.

Ich nickte und er ließ sich neben mich ins Gras fallen.
„Danke."

„Wofür?", fragte ich und schaute ihn verblüfft an.

„Das ich mich zu dir setzten durfte.", lächelte er und fuhr sich verlegen durch die Haare.

Etwas irritiert nickte ich und schloss dann wieder die Augen um die Sonnenstrahlen zu genießen.

Eine Weile herrschte Stille ehe er die Stille mit einem leisen Seufzen unterbrach. „Ist es nicht schon?", fragte er.

„Was ist schön?"

„Der Himmel. Das Licht. Die Wärme. Das kann man doch mal Leben nennen."

„Findest du?", fragte ich nachdenklich und zupfte etwas am Gras herum.

„Wenn es jetzt regnen würde, würden wir jetzt nicht hier so entspannt sitzen oder? Sagen wir mal es würde regnen, dann würdest du jetzt höchstwahrscheinlich gestresst durch die Straßen in Richtung nach Hause laufen.", antwortete er und schaute mich nachdenklich an.

„Das stimmt wohl.", erwiderte ich und erwiderte seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck.
Er schien irgendwie anders zu sein - Es schien so, als würde in ihm eine innere Ruhe herrschen, die nicht aus der Fassung zu kriegen war.

„Das Leben ist schon was besonderes oder? Was denkst du?", fragte er an mich gewandt.

„Was ich über das Leben denke?"

Er nickte bloß und lächelte wieder.

„Das ist eine schwierige Frage. Das Leben ist wie ein Geschenk, dass einen entweder erfreut oder traurig stimmt. Es gibt Höhen und Tiefen - bei dem einen mehr ... bei dem anderen weniger."

Interessiert nickte er. „Ein Geschenk also. Das ist eine schöne Vorstellung. Das Leben als Geschenk. Wenn das so sein sollte. Was ist dann der Tod?"

„Der Tod?"

Er nickte. „Wenn das Leben deiner Ansicht nach ein Geschenk ist - was ist dann der Tod?"

„...vielleicht sowas... ich würde sagen...."

„Das Ende. Wenn das Geschenk kaputt geht und keinen Zweck mehr erfüllt oder weil man es nicht mag... dann ist es vorbei."

Ich nickte verblüfft und schaute den mysteriösen Jungen nachdenklich an.

„Aber das ist doch unfair. Warum muss der Tod das Ende sein? Ich will nicht ... nicht sein."

Er lächelte mich an und stand dann plötzlich auf:
„Wir kümmern uns nicht, dass wir nicht da gewesen sind, ehe wir geboren wurden. Warum uns kümmern, nicht mehr da zu sein, wenn wir gestorben sind? Das Leben ist nunmal ein Geschenk. Wieso sollten wir weitere Forderungen stellen?"

Er fuhr sich durch die Haare und schaute dann lächelnd auf mich herab:
„Der Tod ist nicht immer gleich das Ende, sondern kann auch ein Neuanfang bedeuten. Warum sorgst du dich um dein Leben? Sorge dich lieber darum nicht gelebt und dein Innerstes verloren zu haben ehe du gestorben bist."

Noch immer fuhren meine Gedanken Achterbahn, da ich das Gesagte erstmal verdauen musste.

„Warum erzählst du mir das alles?", fragte ich und schaute zu ihm auf.

Er beugte sich lächelnd zu mir herunter und schnipste gegen meine Stirn. „Weil du es Wert bist, die Wahrheit zu erfahren. So wie jeder das Recht besitzt Wissen zu erlangen."

Meine Augen wurden schwerer und plötzlich überkam mich die Müdigkeit. Im nächsten Moment öffnete ich meine Augen.

Alles an meinem Körper schmerzte. Mit Mühe öffnete ich meine Augen und schaute mich verwirrt um.
Ich lag in einem Bett. Über mir hingen Kabel und Schläuche die an verschiedenen Punkten an meinem Körper befestigt worden waren.

Neben mir saß eine Frau mittleren Alters und schaute mich mit Tränen in den Augen an.
„Du bist wieder da.", weinte sie und umarmte mich vorsichtig.

„Mom?"

„Meine Kleine! Ich hatte solche Angst um dich!"

„Was ist passiert Mom?"

„Du hattest einen Herzstillstand und hattest eine Zeit lang keinen Puls mehr. Die Ärzte haben es geschafft dich zu reanimieren. Du lagst dann ein paar Wochen im Koma ... ich dachte ... ich dachte du würdest nie ... nie wieder...."

Sie fing wieder an zu weinen und ich hatte das Bedürfnis sie zu trösten. „Ich bin wieder da Mom."

Plötzlich öffnete sich die Tür und ein Mann trat ein. Er trug einen weißen Kittel und schaute auf sein Klappbrett, welches er in der Hand hielt.

Als er vor meinem Bett stand schaute er zu mir hoch und lächelte mich verschmitzt mit seinen hellbraunen Augen an. Er fuhr sich mit der Hand durch seine kurzen braunen Haare

„Wie geht es Ihnen?"

•—•—•—•

Ich hoffe euch hat diese kleine Kurzgeschichte gefallen.
Lasst mir doch bitte eure Gedankengänge zu der Story da.

Und denkt daran: Das Leben ist lebenswert.

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