Omashu

Nachdem wir Ty Lee im Zirkus angetroffen hatten und sie sich 'freiwillig' unserer Gruppe angeschlossen hat, waren wir nun auf den Weg nach Omashu, wo gerade der Vater von Mai stationiert war.

"Ty Lee, wie kamst du eigentlich zum Zirkus?", fragte ich so beiläufig, während ich rücklings auf dem kleinen Sitz saß und ihr bei ihren Turnübungen zusah. Azula war währenddessen auf dem Deck und übte wahrscheinlich ihre Blitze.

In einer Brückenhaltung antwortete Ty Lee mir lächelnd: "Ach ich traf zufällig auf einen und mich hat es einfach fasziniert." Sie stellte sich auf ihre Hände, machte einen Salto und fuhr fort: "Und du? Was hast du die gesamte Zeit gemacht?"

Grinsend sah ich sie an: "Nichts besonderes. Ich bin ein bisschen um die Welt gereist und habe somit viel erkundet und gesehen. Außerdem habe ich meinen Kampfstil ausgebaut." Sie lachte kurz, ehe sie ihre Übungen weitermachte. Jedoch schien ihr eine Frage brennend zu interessieren: „Und was sagen deine Eltern dazu? Ich meine, du warst immer so familienverbunden."

Kurzzeitig flatterte eine Erinnerung vor meinen inneren Augen ab, während ich mich für eine Sekunde versteifte, ehe ich sie wegschob und mich entspannte. Schließlich sagte ich ruhig: „Sie haben nichts dagegen." Mit einem Lächeln erhob sich mein Körper. „Ich gehe kurz an die frische Luft."

„Ja kein Problem", antwortete sie und dehnte ihr Bein.

Ihr biegsamer Körper war wirklich beneidenswert, dachte ich, während ich durch die Gänge streifte. Schließlich atmete ich erleichtert ein und aus, als ich das Deck erreichte.

Wie erwartet übte Azula ihre Blitze. Sie waren fast perfekt, jedoch verrutschte ihr eine Strähne. Schon seit Kindesalter war Azulalein eine Musterschülerin, was das Feuerbändigen anging. Leider konnte sie es nie akzeptieren, wenn ich sie in dieser Hinsicht kurz überholt hatte.

Mir war das immer relativ egal. Das Feuerbändigen machte immer Spaß und gab einen das Gefühl von Sicherheit aber auch Macht, mit der ich meine Familie beschützen wollte.

Meine Erinnerungen wurden von Azula unterbrochen: „Hallo Ju! Wie läuft es bei dir mit den Blitzen?" In ihren Blick lag etwas Überhebliches, während sie mich ansah.

„Super", meinte ich sarkastisch, was sie glücklicherweise verstand und leicht lachte. „Nur wenigen Feuerbändigern ist es gestattet, diese Art zu meistern. Bei dir funktioniert es anscheinend nicht."

Ich trat langsam die Treppe herunter, um mit ihr auf einer Höhe zu stehen. „Ja echt schade. Damit bist du wohl die Beste."

Azula strich durch eine ihrer vordersten Haarsträhne und lachte. „Ich weiß." Stumm musterte ich sie mit einem relativ ausdruckslosen Blick. Ach Azula... Wenn du nur wüsstest... . Angst ist nicht der richtige Weg.

„Mach dich bereit. Wir werden wohl bald in Omashu ankommen."

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. „Keine Sorge, Azula."

Tatsächlich kamen wir nach einer Weile in der Stadt des Erdkönigreiches oder jetzt eher der Feuernation an. Ohne Umschweife suchten wir Mai auf, die uns anscheinend erwartete.

"Bitte sag, du bist hier, um mich zu töten." Mai lächelte nach einer kurzen Sekunde Azula, die es nur erwiderte, an und wurde von Ty Lee umarmt.

„Ich dachte, du bist zum Zirkus gegangen.", meinte die Schwarzhaarige, nachdem sie sich gelöst hatten. „Azula hat mich vom Gegenteil überzeugt." Für einen kurzen Moment streifte Mais Blick meinen, was die anderen nicht zu bemerken schienen.

"Na Mai, was geht? Alles so öde wie immer?", grinste ich sie schließlich an. „Hallo Ju. Wie läuft dein Bogentraining?", antwortete Mai und lächelte mich sogar leicht an.

„Gar nicht mal so schlecht.", kam eine gelassene Antwort von mir, während ich mich an einen der unzähligen Erdpfeile lehnte.

„Mädels. Den Smalltalk könnt ihr euch für später aufheben. Ich habe was zu regeln und dafür brauche ich euch.", erhob nun Azulalein ihre Stimme und sah uns ernst an.

„Etwas ungünstig derzeit. Wir planen gerade einen Geiselaustausch. Die Widerstandkämpfer haben meinen Bruder entführt.", antwortete Mai.

„War ja klar, wenn man die Stadt solch unfähigen Leuten überlässt. Ich werde es selbst durchführen. Nicht, dass deine Eltern das auch noch vermasseln. Wann soll er denn stattfinden?"

„Heute Abend und natürlich."

Danach begaben wir uns in das Haus des Admirals und durften dort warten bis es Abend wurde. Jedoch hatte ich noch etwas zu tun, wenn ich schon einmal in Omashu war.

„Ich schau mir mal die Stadt an. Ich war ewig nicht hier." Mit den Worten verschwand ich aus dem Haus und machte mich auf den Weg zu der fast neu errichteten Statur von dem Feuerlord.

Wo könnten sie Bumi wohl eingesperrt haben? Sicherlich, wo man nicht erdbändigen kann.

Mein Blick schweifte ruhig über die Stadt. Omashu war zweifelsfrei unglaublich schön, wenn man von den ganzen Industrien meiner Nation absah. Zudem war es eine sehr interessante Entstehungsgeschichte.

Jedoch war das Treffen mit Bumi vielleicht wichtiger, als in Gedanken über eine Geschichte von Verliebten zu versinken.

Schließlich konnte ich einen relativ guten Standpunkt ausmachen, wo man sich einmal umsehen könnte. Mit geschickten Bewegungen machte ich mich auf den Weg zu diesem Ort.

Dort konnte ich ein metallisches Etwas ausmachen, wo Bumi bequem reinpasste und in der Luft hing. Plötzlich kam eine leichte Windböe und drehte dieses Sargartige und man konnte perfekt Bumis Gesicht erkennen, weswegen ich anfing, zu grinsen.

Mit einem Seil konnte ich ihn herunterlassen.

„Hallo Bumi", sagte ich und grinst. „Oh Ju! Das ist ja ewig her. Wie geht es dir denn?", antwortete er leicht lachend und grinste mich auch an.

„Mir geht es gut. Ich bin hier mit Azulalein."

„Mit Azula? Ganz schön mutig, Ju. Aber so warst du doch schon immer oder?", wieder lachte er und ich stimmt leicht mit ein, während ich meine Faust an die Unterseite meiner flachen Hand hielt. „Es ist schön, sich mal wieder mit einem Meister vom Orden des weißen Lotus zu unterhalten beziehungsweise zu sehen." Kurz verbeugte ich mich.

„Ach Ju. Wieso so förmlich.", erwiderte Bumi, während ich grinsend meinen Kopf hob. Wir unterhielten uns noch ein bisschen und er erzählte mir von der Übernahme der Stadt.

Wir mussten vor allem über das Gesicht des Erdbändigers lachen, der sich gegen die Feuernation wehren wollte, aber die Antwort bekam, dass Bumi nichts machen würde. Allgemein hatten wir viel Spaß.

Schließlich musste ich leider wieder gehen, da Azulalein sonst misstrauisch werden würde. Jedoch stellte sich heraus, dass ich heute zum zweiten Mal Bumi sehen würde, da die Widerstandskämpfer ihn gegen den kleinen Jungen forderten.

Somit traten wir wieder auf das Podest, während uns zwei Jungs und ein Mädchen gegenübertraten. Langsam ließ ich meinen Blick über die Kleidung der drei schweifen.

Zwei vom Wasserstamm und anscheinend ein Luftbändiger, da er die typische Kleidung dafür trug. Also der Avatar.

Bumi wurde langsam herunter gelassen. „Wir tauschen also einen Erdbändiger, einen ziemlich mächtigen, gegen ein Baby?", fragte Azula, was Mai bejahte. „Ziemlich unfair, oder?"

„In der Tat, Azula.", pflichtete ich ihr bei und grinst die drei vor mir an. „Der Deal ist geplatzt!", meinte Azulalein plötzlich und Bumi wurde mit seinen Worten „Bis später meine Freunde" wieder hochgelassen.

„BUMI!", schrie der junge Luftbändiger und sprang in die Luft, wobei seine Mütze vom Kopf rutschte und die typischen blauen Pfeile zum Vorschein kamen. „Der Avatar! Mai und Ty Lee ihr übernehmt die. Ju, du kommst mit mir" Sie rannte los, um einen Weg hoch zu Bumi zu finden, wo der Avatar gelandet war.

Etwas augenverdrehend folgte ich ihr und kletterte mit geschickten Bewegungen los. Schließlich sollte man wohl sagen, dass Azula etwas dumm gehandelt hatte, da sie Bumi und den Avatar mit ihrem blauen Feuer abschoss, weswegen sie den Halt verloren und in das Postsystem abstürzten. Sie folgte ihnen selbstverständlich sofort, während ich gelangweilt, Mai und Ty Lee beim Kämpfen zusah.

Schließlich sprang ich von der kleinen Anhöhe, um die Verfolgung des Wasserstammjungen aufzunehmen, der schnell wegrannte.

„Hey! Warte!", versuchte ich es eher desinteressiert. „NEIN?", meinte der Junge perplex und rannte weiter.

Schade. Es könnte doch alles so unkompliziert sein.

Zwischendurch blies er immer wieder in so eine komische Pfeife. Schließlich hatte ich keine Lust mehr und nahm eine Abkürzung, um vor ihm aus einer Gasse zu treten, weswegen er sofort schlitternd stehen blieb und seine Waffe zog.

Beschwichtigend hob ich die Hände. „Ich will nicht kämpfen. Gib mir einfach das Baby." Perplex sah er mich an und ich musste sagen, dass er hübsche blaue Augen hatte.

„Willst du nicht kämpfen?", misstrauisch zog er seine Augenbrauen zusammen und musterte mich. „Viel zu anstrengend. Außerdem, was bringt es mich, dich anzugreifen, wenn vor dir das ist, was ich haben-"

Ich wurde von einem lauten Geräusch unterbrochen. Als ich hochsah, traf es mich wie ein Schock.

Ein fliegender Bison!

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