17 (1718 Wörter)

KEVIN POV

Basti und Fabo umarmten sich herzlich, lächelnd beobachtet ich die beiden. "Ganz okay. Und dir so?"

"Auch. Hab mich richtig gefreut als Kevin mich angeschrieben hat. Hi, by the way." Fabo zog mich ebenfalls in seine Arme.

"Hey, kleiner Pinguin." Lachte ich und klopfte freundschaftlich auf seinen Rücken.

Er blickte zwischen mir und Basti hin und her und atmete tief durch, ein zufriedenes Seufzen war zu hören. "Boah ist das schön... Euch zwei wieder zu sehen."

Fabo sah mich einmal genauer an. "Du siehst besser aus als beim letzten Mal. Hast du eigentlich Bastis Wohnung aufgeräumt bekommen?"

Basti, der sich bis jetzt die ganze Zeit nervös umgesehen hatte, blickte neugierig und verwirrt zu uns. "Meine Wohnung? Oh..."

Seine Hand verkrampfte sich in einander, das letzte Mals als er in seiner Wohnung gewesen ist, war am Abend seiner Entführung.

"Die ist aufgeräumt, aber.. Nichts wo wir so schnell hin gehen wollen." Murmelte ich und streckte meine Hand nach Bastis aus.

Er zuckte leicht zusammen, starrte zu meiner Hand und zögerte kurz, bevor er seine in meine lag.

Fabo nickte langsam. "Verständlich... Sorry. Ist sicher nicht leicht für euch. Aber bei Kevin gefällt es dir doch auch gut, oder?"

Basti stieß fie Luft leicht belustigt aus. "Abgesehen von dem Staub, ist es ganz nett da." Scherzte er, worauf Fabo sofort einging.

"Ich wette wenn du einmal seine Tastatur abstaubst, ändert sie die Farbe!" Beide fingen an zu lachen.

"Hey, so schlimm ist das jetzt auch nicht." Beschwerte ich mich gespielt beleidigt und stimmte schließlich in dem Lachen mit ein.

Bastis Lächeln verschwand sofort, als etwas weiter von uns entfernt ein Laubbläser an gemacht wurde. Ich konnte förmlich spüren, wie sich seine ganzer Körper anspannte.

"Wollen wir etwas weiter laufen?" Fragte ich, wobei Fabo sein Unwohlsein wohl auch sofort bemerkt hatte.

"Boah! Da hinten steht ein richtiger geiler Eiswagen! Wollen wir uns da was holen? Die haben auch Veganes Eis." Schlug er vor und zeigte in eine Richtung.

"K-klar..." Stotterte Basti leicht und räusperte sich schnell, als er seine Stimme hat schwanken hören.

Fabo ging auf diese Unsicherheit nicht ein, er grinste nur und drehte sich um. "Auf auf, mir nach, mein Hofvolk!"

Irgendwie schaffte er es immer im richtigen Moment das richtige zu sagen, um alle zum lachen zu bringen.

Wie folgten ihm bis zum Wagen hin, ein paar kleine Kinder standen davor und suchten gerade ihr Kleingeld zusammen um sich eine Kugel zu teilen.

Bastis Augen flickerten über jedes einzelne Kind, dann zum Eiswagen und dem Mann der darin wartete und dann über die Umgebung.

Menschen waren sicherlich noch zu viel für ihn. Aber leider musste er sich wieder an sie gewöhnen, er durfte nicht dank seinem Trauma aufhören zu leben um einfach nur zu überleben.

Fabo bestellte für uns alle, als jeder sein Eis hatte, suchten wir uns eine Bank etwas abseits von den größeren Gruppen.

Basti zögerte kurz, bevor er sich zwischen mir und Fabo setzte. Ob das jetzt war, damit er sicherer ist oder um seine Angst selbst etwas zu überwinden war mir unklar.

"Und? Hab nicht gelogen mit dem Eis." Sagte Fabo grinsend, während er es aß. Zum essen hatte ich Bastis Hand loslassen müssen.

"Mein Lieber, das hast du wirklich nicht." Ich musste automatisch lächeln als Bastis Stimme endlich so frei klang. "Nope, schmeckt übelst geil." Stimmte ich lachend zu.

"Was habt ihr in letzter Zeit so gemacht? Lass mich raten, als Multimillionär, nicht viel." Stichelte Fabo, wobei er mit seiner typischen Fabo-Lache lachte.

"Multimilliadär, wenn ich bitten darf." Sagte ich in einer verstellten schnöseligen Stimme und hieb ein Finger, worauf Basti sofort einging. Genau so wie früher.

"Yeah, ich bin Papaplatte, ich verdien dein Jahresgehalt in einem Video, sprich mich nicht an Geringverdiener." Gott, hatte ich es vermisst, wenn Basti mich nachäffte.

Fabo anscheinend auch, er fing laut an zu lachen, schüttelte seinen Kopf und brachte zwischen seinem Lachen hervor. "Man, ich liebe euch..."

Vielleicht war genau das was Basti brauchte. Es sollte nicht immer nur die traurige 'Wir vermissen dich, es tut uns leid, du hast so viel durchgemacht' Stimmung herrschen.

Diese lustige und ausgelassene Atmosphäre war etwas, was wir schon lange nicht mehr hatten. Etwas, was mich an die Zeit vor dem ganzen Scheiß erinnerte. Vielleicht könnte doch alles wieder gut werden.

"Wie läufts im Gym?" Basti fing mittlerweile an selber Gespräche zu beginnen, was mich immens stolz machte.

"Oh, ich bin in letzter Zeit tatsächlich auch mal öfters im Gym gewesen. Kevin hingegen..." Fabo grinste mich über Bastis Schulter hinweg an. "Wie siehts denn mit dir aus? Hast auch schon abgenommen."

Hatte ich wirklich, in den Monaten wo ich nicht wusste wo Basti war, wie es ihm ging oder ob er überhaupt noch am leben war, hatte ich häufig keinen Hunger gehabt oder einfach vergessen zu essen.

"Nah, vielleicht später irgendwann mal, Bro. Gerade gar keine Lust ins Gym zu gehen." Antwortete ich und nahm noch ein Löffel von meinem Eis.

"Wie... geht's den anderen?" Fragte Basti nach ein paar Sekunden der Stille. Zwar schrieben wie ab und zu in der Gruppe, aber Fabo hatte momentan weit aus mehr Kontakt zu ihnen als wir.

"Ach, wie immer in den letzten Wochen. Marcel und Cast hängen momentan etwas mehr miteinander ab, Stegi ist halt einfach Stegi, verschwindet für ein paar Monaten von YouTube. Hugo und Wichtiger haben sich letztes getroffen, das war ziemlich laut. Faister hat ne neue Frisur."

Fabo lachte kurz und schüttelte den Kopf. "Ich sehe kaum einen Unterschied, aber er sieht echt fresh aus. Deine Haare sind auch etwas anders... Farbe ausgewaschen?"

Basti blickte seine Stirn hoch und griff nach einer Strähne, wir hatten das Blaue nicht nochmal nach gefärbt.

"Stimmt, können wir ja mal wieder auffrischen. Müssten dafür halt nur einmal neue Farbe holen. Was denkst du?" Fragte ich Basti, welcher nickte und zustimmend summte.

"Na dann, ihr seid doch eh mit dem Auto hier. Da könnt ihr doch direkt auf dem Rückweg Farbe holen." Schlug Fabo vor, wobei sich Basti leicht anspannte.

Ich konnte das Lächeln leicht zurück gehen sehen, natürlich war Fabo nicht blind. Er wusste was passiert ist. Er war der Erste der für mich da gewesen ist und ihm war bewusst, wie fragile Bastis mentaler Zustand war.

Trotzdem ließ er sich das nicht anmerken, er fing einfach ein neues Thema an, etwas witziges und leichtes, worüber man gut reden und lachen konnte.

Wir aßen unser Eis auf und liefen ein bisschen herum, bis ich immer stärker merkte, dass Basti von den Menschen nervös wurde.

Er hatte wieder meine Hand genommen, ich konnte mehr mals spüren, wie sich seine Haltung anspannte.

"Na dann Leute, ich würde mal für heute Schluss machen. Ihr wolltet ja noch Farbe holen und wenn ihr das heute noch machen wollt, sollte es dafür hell sein."

Fabo hatte so ein gutes Gefühl für die Situation, es war krass. "Danke Fabo. War echt nett heute." Ich umarte ihn zum Abschied.

"Hab dich vermisst..." Flüsterte Basti und umarte ihn ebenfalls, er drückte ihn einmal fest, so als hätte er Angst, das wäre deren letzte Umarmung.

"Ich euch auch. Bleibt stark und esst genug! Bye bye!" Fabo wank uns nach, er ging in die eine, wir in die andere Richtung.

Basti wirkte schon etwas erschöpft, als er wieder im Auto saß. "Und? Wie gehts dir so?"

Ein leises Murren kam als Antwort, er strich sich übers Gesicht und durch die Haare. "Bin ziemlich ausgelaugt... Aber es war schön."

Ich nickte. "Mh hmm, das war es. Das Eis war auch richtig lecker, da können wir ja öfter mal hin gehen." Schlug ich vor, was ihn nur die Schultern hochziehen ließ.

"Naja... Ich will dich jetzt nicht enttäuschen, Basti. Aber wir wollten noch in nen Laden. Haarfarbe." Ein weiteres protestierendes Stöhnen kam von ihm und er ließ sein Kopf gegen die Lehne fallen.

"Zwei Möglichkeiten haben wir hier. Du kommst mit rein oder wartest im Auto." Letzters war etwas, was mir eigentlich überhaupt nicht passte.

Was ist, wenn etwas passiert und ich war nicht bei ihm? Aber er sollte es selber entscheiden können...

"Weiß nicht... Beides ist..." Basti suchte nach dem richtigen Wort, was etwas dauerte. "Angsteinflösend."

Erneut nickte ich zustimmend. "Okay, das versteh ich. Guck Mal, wenn du hier bleibst, mach ich dir das Radio an. Wenn du mitkommst, bekommst du die Kopfhörer und kannst dich ganz auf die Musik konzentrieren."

"Will nicht alleine sein..." Murmelte er leise und seufzte, bevor er sein Gesicht in seinen Händen vergrub. "Ich komme mit."

Stolz lächelte ich sofort. Basti meinte Mal, dass er nicht weiter kämpfen könnte. Dabei merkte er nicht, dass er es noch immer tat. Er war stärker als dass er es selber sah.

"Sehr gut, ich lass dich auch nicht alleine. Die ganze Zeit über bin ich direkt bei dir, dir kann nichts passieren." Damit startete ich den Wagen und fuhr zum nächsten DM.

Dort angekommen stieg ich aus, öffnete seine Tür und sprach ihm gut zu. Dann bekam er die Kopfhörer auf und spielte sich Nusik ab.

Die ganze Zeit über blickte er entweder ängstlich hin und her oder starrte zu Boden. Seine Hand hielt meine die ganze Zeit krampfhaft fest.

Wir waren keine Fünf Minuten im Laden, zum Glück hatten wir die Farbe schnell gefunden und bezahlt.

Auf dem Weg nach Hause, ist er ein geschlafen, sein Kopf hing gegen das Fenster, die Kopfhörer noch immer auf.

Zuhause angekommen zog ich ihm vorsichtig die Kopfhörer weg. "Basti?" Sagte ich ruhig und tippte seine Schulter an.

Ängstlich zog er die Lift scharf ein und schreckt auf. "Nein!" Seine Arme schossen hoch und er blickte sich ängstlich um.

Es brach mir jedes Mal wieder aufs neue das Herz. "Sh, alles ist gut. Ich bins nur Basti. Du bist hier sicher. Du bist im Auto eingeschlafen. Kom mit rein, ja?"

Stark schluckend beruhigte er seine Atmung nach ein paar Sekunden. Sein Blick der die ganze Zeit him und her geschnellt war, himg nun auf mir.

"Kevin..." Brachte er hervor und stieg aus, bevor er mich fest umarmte. "Ich dachte..." Flüsterte er und klang dabei etwas erstickt, wobei seine angespannte Haltung lockerer wurde.

"Alles ist gut, Basti." Flüsterte ich sanft und ging ihm durch die Haare. Er schluckte stark, nickte und wiederholte meine Worte.

"Ja... Alles ist gut..." Als er sich mehr oder minder beruhigt hatte, gingen wir zurück in die Wohnung.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top