5.

Yoongis Sicht:

Ich lag in meinem Bett und schluchzte leise in mein Kissen. Ich wollte einfach nicht mehr! Aber dafür, dass Hoseok mich einfach so, ohne wenn und aber, bei sich aufgenommen hatte, war ich ihm echt dankbar. Er schien echt ein netter Mensch zu sein. Sowas hatte ich doch gar nicht verdient...
Ich drehte mich auf den Rücken und wischte mir die Tränen von den Wangen. Allerdings brachte das nicht viel, da sofort neue kamen. Ich tastete auf dem Nachttisch nach meinem Handy und checkte die Uhrzeit. In genau einer Minute war Mitternacht. Aber an Schlaf war nicht zu denken. Ich hatte damit häufiger Schwierigkeiten. Oft lag ich die ganze Nacht wach und schlief erst in den frühen Morgenstunden ein, um zwei Stunden später schon wieder aufstehen zu müssen. Wovon das kam, wusste ich selbst nicht genau. Seufzend schlug ich die Decke zurück, verließ das Bett und ging hinüber zum Fenster. Der Sichelmond schien am Himmel mit den Sternen um die Wette und der Anblick zauberte mir ein kleines Lächeln ins Gesicht. Ich ging weg vom Fenster und zog mir einen Pullover und meine Schuhe an. Dann schlich ich mich zum Flur und ging raus. Ich lief durch die dunklen Straßen Seouls. Es war ziemlich still für eine Großstadt. Ich genoss die Leere. Ich schaute in den Himmel, der Mond war hell. Meine Sicht verschwamm, weil ich wieder weinen musste. Ich schaute auf den Boden und wischte mir die Tränen weg. Ich starrte auf den Boden, während ich weiter ging. Ich sah ein paar Leute vor mir stehen, die Bier- und Weinflaschen bei sich hatten. Ich ignorierte sie und ging weiter. Doch der eine rief mir hinterher: "Was machst hier draußen um diese Uhrzeit? Du bist doch viel zu jung!" Ich drehte mich um, der Mann, der gerufen hatte, war im Alter von dreißig bis vierzig Jahren. Ich drehte mich wieder um und wollte weiter gehen. "Ignoriere mich nicht!", rief der Mann. Mir war der Typ nicht geheuer. Ich hörte Schritte hinter mir. Ich fing an zu rennen, die Schritte hinter mir wurden auch schneller. Ich spürte einen Tritt in meiner Wade und fiel zu Boden. "Ich hab gefragt, ob du nicht zu jung bist, um um diese Uhrzeit raus zu gehen", zischte der Mann wütend. Wenn ich das sagen würde, dann würde ich verprügelt werden, aber ich musste es tun. Ich sagte: "Wenn ich zu jung bin, warum verprügeln Sie mich dann?" Und wie erwartet, bekam ich einen Tritt in die Magengrube. Die anderen drei Männer waren plötzlich auch da. "Jetzt sag mir dein Alter!", rief einer von ihnen. Ein anderer Mann, der größte und stärkste von allen, kniete sich vor mich. Ich lag immer noch auf dem Boden, weil ich wusste, dass es nichts bringen würde aufzustehen. Der Mann schlug mir ins Gesicht. Ich antwortete immer noch nicht. "Wir müssen es anders machen", meinte der eine Mann. Dann schlug mir der kleinste mehrmals ins Gesicht. Blut  lief mir aus der Nase. Er trat mir in den Bauch. Ich hatte echt keinen Bock mehr. Mein ganzer Köper schmerzte, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Ich hasste Menschen. Sie prügelten weiter auf mich ein. Plötzlich hörte ich, wie jemand meinen Namen rief. Ich erkannte Hoseoks Stimme. Er kam auch in diesem Moment angerannt. Die Typen hatten Hoseok noch nicht bemerkt. "Lasst ihn, er hat euch nichts getan!", rief er von Weitem. Die Männer drehten sich um und sahen den Braunhaarigen. "Oh shit", murmelte einer von ihnen. "Verpisst euch!" rief Hoseok. Sie blickten mich nochmal böse an und veschwanden dann. Hoseok kniete sich neben mich und half mir hoch. Wir liefen zu ihm nach Hause. Hoseok schloss die Tür auf und brachte mich in die Küche. "Warte, ich hole den Verbandskasten", meinte er besorgt. Dann verschwand er kurz. Er kam wieder mit dem Verbandskasten und begann damit, mich zu verarzten.

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