Kapitel 3

„Und du kannst ihr vertrauen?",  fragte Liam mich. Und täglich grüßt das Murmeltier oder was? Gestern Morgen hatte ich ihn das doch schon gefragt. „Weiß ich doch nicht, ich kenne sie doch gar nicht!" erinnerte ich ihn. „Und dann traust du ihr dein Leben an und vor allem das deiner Mutter?", entgegnete er mir. „Mensch! Warum streiten wir eigentlich jeden Morgen im Bett?!", fragte ich sauer. Ich erwartete eigentlich schon gar keine Antwort mehr, aber da hatte ich die Rechnung ohne Liam gemacht. „Weil ich nach dem aufwachen immer vor Gesprächsthemen sprudel und perfekt diskutieren kann durch meine erhöhte Denkfähigkeit.", erklärte er hochnäsig und schaute mich überheblich an. „Du bist ein Depp!", meinte ich zu ihm und stieg aus dem Bett. „Was machst du jetzt?", fragte er und schaute mich fragend an. Machte er sich etwa Sorgen warum ich jetzt einfach aus dem Bett ging? „Ich schaue nach Kahlan und Richard. Bevor es wieder Probleme gibt.", gab ich ihm als Antwort. „Okay , ich komme besser mit, bevor Harry wieder auf die Idee kommt dich zu schubsen und das andere Handgelenk zu brechen.", meinte er und sprang ebenfalls aus dem Bett. Ich lächelte ihn an während er zur Tür lief. „Was ist?", fragte er und öffnete die Tür. „Ich habe ja nichts gegen dein Outfit, aber meinst du nicht das es dir peinlich werden könnte und die anderen Minderheitskomplexe bekommen?«, fragte ich und blickte Liam von oben nach unten an. Er bemerkte meinen Blick schnell der auf seine Körpermitte fiel und schaute nach unten. Schnell fand sich die Tür im Schloss wieder und er an unserem Schrank um sich was zum anziehen raus zu holen, knallrot wohl bemerkt. „Warte bitte kurz."

Ich grinste erneut, öffnete die Tür aber während er in die Boxershorts stieg und sie hochzog. Ein Fuß setzte ich bereits nach draußen, neben mir öffnete sich die Tür und Kate ließ sich blicken. Sie sah total fertig aus, Kahlan hatte sie vermutlich wieder wach gehalten. Seit knapp drei Monaten sah sie nun schon so fertig aus und war erst gegen Mittag meistens wieder fitt, wenn sie mal schlafen konnte. „Hey Süße, na alles klar bei dir?", fragte sie mich liebevoll wie eine Mutter und gähnte einmal herzhaft. „Das fragst du mich? Wie geht es dir denn? Hat klein Kahlan dich wieder wachgehalten?", fragte ich sie und schaute sie schon fast mitleidig an. „Ich will auch den Zauber!", meinte sie schon fast genervt. Ich hatte über das Haus ein Zauber gelegt damit jeder schlafen konnte wenn klein Kahlan schrie, jedoch nur wenn es ein normales heulen war. Würde sie in Gefahr sein oder wäre etwas schlimmeres, würden wir das alle hören. Ich hatte Kate so einen Spruch vorgeschlagen damit sie wenigstens die Nacht durchschlafen konnte. Aber sie hatte abgelehnt um eine Beziehung zu Kahlan aufzubauen und das ging am besten wenn sie während ihren Schreiattacken dabei war. „Willst du nicht, du würdest Kahlan nicht mehr hören, wäre das gut?", fragte ich sie. „Du hast recht, trotzdem, so ne Nacht mal wieder schlafen ... ", sie seufzte einmal auf und schaute mich dann prüfend an. „Du bist aber auch keine Naturschönheit. Ist bei euch alles ok? Ich höre euch in letzter Zeit sehr oft streiten.", meinte sie und ließ ihre Mutterrolle raushängen, für die sie wie gemacht schien. „Na ja ... egal.", sagte ich abwehrend und fragte „Wie läuft es bei dir und Niall?" Ich wollte sie nicht mit meinen Problemen nerven, sie hatte definitiv eigene, dass merkte ich wieder als sie sich nun um eine Antwort drückte.

Liam kam endlich an die Tür hinter mich, genauso wie Niall und Kahlan hinter Kate. „Wolltest du nicht nach K.C. schauen?", erinnerte mich Liam und verwendete mit Absicht K.C, es war schon sehr verwirrend wenn wir von der Erwachsenen Kahlan sprachen, das Baby aber ebenso da war. Liam drückte mich aus der Tür. „Wer um Himmelswillen ist nun schon wieder K.C.?", fragte Niall und verkneifte sich ein Schimpfwort wegen seiner Tochter. „Kahlan Cassidy.", antwortete ich, „eine alte Freundin von Liam." Niall machte ein schlaues Gesicht als hätte er es endlich gerafft und gab Kate ein Kuss in den Nacken. „Miley komm.", sagte Liam ungeduldig und lief die ersten Treppenstufen herunter.„Li, warte mal.", meinte Niall, drückte Kate ihre Tochter in den Arm und rannte seinen BF hinterher. „Ist sie euer Streitpunkt?", fragte Kate unverblümt und traf mich unvorbereitet. Sie schaute mich Neunmalklug an und sagte „Seit die beiden da sind, seid ihr irgendwie immer gestresster und streitet euch immer. Also ist sie euer Grund?" Ich zuckte mit den Schultern, ich wusste es nicht, aber ich befürchtete es. „Mils es ist ganz einfach, schmeiß sie raus.", sagte Kate und blickte mich aufmunternd an. „Seit wann nennst du mich Mils, und vor allem kann ich sie nicht einfach rausschmeißen.", sagte ich und schaute klein Kahlan auf Kates Arm grinsend an und streckte ihr die Zunge raus. „Hey, lenk nicht mit meiner Tochter ab, warum kannst du sie nicht raus schmeißen?", fragte Kate. „Ganz einfach, ich hab sie hier einziehen lassen um Liam den Kontakt zu seiner Vergangenheit zu gewähren und vor allem schienen sich beide riesig zu freuen sich wieder zu sehen.", erklärte ich ihr und schaute Kate wieder an. „Das heißt nicht das du das Chaos durchmachen musst das Kahlan hier verursacht.", gab Kate von sich. „Kate, du sagst das so leicht. Liam geht schon an die Decke wenn man ein bisschen was gegen Kahlan sagt. Da muss ich voll aufpassen. Und wenn ich sie jetzt rausschmeißen würde, würde Liam kein Wort mehr mit mir wechseln." 

Ich trat aus der Tür raus und ging zur Treppe. „Rede doch einfach mal mit ihm über das Problem was Kahlan betrifft.", gab Kate nochmal von sich und lief wieder ins Zimmer. Ich hingegen lief nach unten um zu schauen was Liam und Niall da unten machten. Ich vertraute ihm ja, vor allem weil Kahlan mit Richard zusammen war, also würde da ja nichts passieren, dennoch war mir diese ganze Sache nicht geheuer. Aber ich wollte ja nach unten gehen zu Richard und Kahlan. Also lief ich nach unten und bemerkte das etwas nicht stimmte. Ich hörte zwar jemand singen, aber auch rufe waren zu hören. Ich lief weiter nach unten und sah Liam und Niall auf der letzten Treppenstufen stehen, vor ihnen stand eine Reihe Bodyguards, die auch noch zum Keller standen. Gerade war Niall am singen, ›You and I‹, um genau zu sein. Ich blieb wie angewurzelt stehen und fühlte mich überfordert mit der Situation, denn vor den ganzen Bodyguards waren Fans, die immer lauter wurden. Sie hatten mich noch nicht entdeckt, aber das war nur eine Frage der Zeit. Ich überblickte die Szene und entdeckte das unser Eigentum eingesteckt wurde. Im ganzen unterem Bereich waren Fans, die sich langsam immer mehr reindrückten, damit alle die noch draußen waren, endlich rein kamen. 

Niall und Liam beendeten das Lied und ich entdeckte, dass jemand gerade das Buch der Schatten meines Vaters nahm. „Hey! Lass es liegen!", schrie ich und ging die Treppe runter und blieb eine Treppenstufe hinter Liam und Niall stehen. Die beiden drehen sich zu mir um und schauten mich fragend an. „Er klaut gerade das BDS meines Vaters!", sagte ich und zeigte wütend auf den Typen, der gerade raus laufen wollte. „Ist das nicht unser Halbbruder?" Liam schaute genauer den Jungen an. Ich hatte nicht mal wirklich versucht zu schauen wer er war, aber ich versuchte nun ebenfalls genauer zu schauen, aber er war weiter weg und mehrere Gesichter schauten zu uns. „Er ist es!", rief Liam mir zu und orbte sich auf einmal weg und tauchte mehrere Reihen hinten wieder auf, direkt vor dem Jungen. Die Fans keuchten erschrocken auf und drehten sich geschockt zu Liam um. Ehrfürchtig blieben sie von ihm weg, die Bodyguards hingegen überlegten bereits wie sie Liam beschützen konnten und paar drückten sich bereits durch die Menschenmassen und zu Liam. 

„Hey, was ist denn hier los?", flüsterte Kate hinter mir. „Gute Fragte, Fans stehen hier und mein Halbbruder versucht das Buch der Schatten meines Vaters zu klauen.", erklärte ich und schaute zu wie Liam mit dem Jungen sprach um vermutlich mein Buch wieder zu bekommen. „Was hat Liam denn vor?", fragte Kate und schaute zu Niall. Ich schaute wieder zu meinem Freund und sah etwas aufleuchten und dann bei mir. Geistesgegenwärtig hob ich meine beiden Arme und spürte die Last eines Buches und sah das ich das Buch in meinen Armen hielt. „Nein!", schrie der Junge und ich erkannte die Stimme. Es war die Stimme meines Bruders! Kate drückte ich das BDS in die Hand und quetschte mich an Niall und den Bodyguards vorbei und kämpfte mich durch die Menge durch zu Liam. Ich hoffe, dass mein Bruder nichts gegen den Verlust des Buches machte. Die letzten paar Fans drückte ich auf die Seite und erreichte endlich mein Freund. „Liam.", sagte ich und blickte dann zu meinem Bruder. „Hallo Miley, geht es dir gut?", fragte er mich, als hätten wir das beste Verhältnis. „Gut, im Gegensatz zu dir!", sagte ich und blickte ihn angriffslustig an, obwohl ich nicht wollte das er anfing zu zaubern. Hier waren einfach zu viele Menschen die in die Schusslinie geraten und verletzt werden könnten. 

„Schwesterchen, schau nicht so, oder es könnte Verletzte geben.", warnte er mich. „Das wagst du nicht!", meinte Liam. „Liam sei still!", warnte ich ihn, da ich keine Lust hatte das es hier wirklich eskalierte. „Liam versuch die Fans raus zu kriegen.", sagte ich leise, damit es mein Bruder nicht hörte. Aber er hatte es gehört, das merkte ich durch sein böses grinsen. Er hob die Hand in die Richtung eines Fans. Das Mädchen schrie erschrocken auf als sie in seine Richtung flog. Er hielt sie von hinten fest und beobachtete jede Bewegung die ich und Liam machten. „Alle sofort raus hier!", schrie Kate mit klein Kahlan in der Hand. Viele der Fans schauten nun völlig begeistert zu ihr, andere wiederum verstanden den Ernst der Lage und verzogen sich. „Lass sie los!", zischte ich in die Richtung meines Bruders. „Wieso sollte ich? Macht doch so viel mehr Spaß.", er freute sich sichtlich über den Verlauf des Morgens. „Gib mir das Buch und ihr wird nichts geschehen.", sagte mein Bruder. „Chris, lass die Scheiße und lass das Mädchen los.", versuchte es Liam. „Sei bloß still, ich möchte mit meiner Schwester alleine sprechen." Er hob seine rechte Hand die anfing zu glühen und bewegte diese auf den Körper seines Opfers zu, „Oder sie wird dafür leiden müssen."

„Wir sind doch Brüder, wieso verhältst du dich so?", fragte Liam ernsthaft interessiert. „Du magst vielleicht mein Bruder sein, aber ich sehe das anders, du bist nichts weiteres als eine große Nervensäge."

„Jetzt ist Schluss Chris, wir sind Geschwister ob es dir passt oder nicht." Liam wurde langsam wütend und hob die Hand in Richtung des Mädchens das Chris gefangen hatte und konzentrierte sich. Ich beobachtete Liam dabei genauso wie Chris. „Was tut er da?", fragte Chris mich mit einem gelangweilten Ton in der Stimme. „Bin ich ne Auskunft oder was?", gab ich zurück und sah wie das Mädchen anfing zu leuchten, auch Chris merkte es und schrie Liam an „Hör sofort auf mit dem Scheiß, du schaffst das doch eh nicht!" Liam beachtete ihn erst nicht und es sah so aus als würde er Erfolg haben, das Mädchen raus zu beamen, aber er stöhnte einmal laut auf und verlor die Konzentration. „Verdammt!", zischte er leise. „Oh ist mein Armer Bruder zu schwach? Das kann ich von mir nicht behaupten." Seine glühende Hand schnellte in unsere Richtung und eine Feuerwalze löste sich aus ihr und kam direkt auf uns zu. „Los, wehre es ab!", sagte Liam aber ich reagierte schon bevor er etwas sagte. Ich stellte mich vor Liam und paar Fans und streckte meine Arme seitwärts von mir weg, ich wollte versuchen das Feuer aufzunehmen, aber ich hatte zu viel Angst und streckte beide Arme in Chris und der Feuerwalze und als das Feuer meine Handflächen erreichten, ging es einfach in mich hinein. Die Wärme durchfloss mich und das Kribbeln durchzog mein gesamten Körper. Ich spürte wie die Magie nicht nur meine Magie stärkte sondern auch mich selber. Das gesamte Feuer floss in mich rein und verschwand. Chris sah mich ein bisschen geschockt an. „Wie hast du das gemacht?", fragte er. „Ich hab es nicht gerade leicht gemacht." 

„Du magst eine starke Hexe sein, aber ich bin Stärker, obwohl du mein großer Bruder bist.", sagte ich und schleuderte ihn mit seiner Kraft zurück, den Fan ließ er geschockt los, als er aus dem Haus flog. Sie rannte blitzschnell aus der Villa und den restlichen Fans hinterher. „Liam schau bitte das es allen gut geht und wenn du damit fertig bist, bringe das Buch meines Vaters in Sicherheit. Ich kümmere mich um unseren Bruder." Liam nickte unsicher „Bist du dir sicher das ich dich alleine lassen kann?" Dieses mal nickte ich unsicher, aber das Wohl der Fans ging in so einer Situation vor. Liam verließ das Haus und Chris kam herein. „Wo ist die Lachnummer hin?", fragte er belustigt und hielt ausschau nach Liam. „So viel ich weiß, steht sie wieder vor mir. Verzieh dich!", antwortete ich. „Glaubst du ernsthaft ich gehe ohne das Buch hier weg? Du spinnst doch, gib es mir freiwillig oder ich hole es mir und das wäre nicht so gut für dich und das haus, dass verspreche ich dir!", drohte er und kam langsam auf mich zu. „Chris, wieso arbeitest du mit unserem Vater zusammen?" ,fragte ich da ich es einfach nicht verstand wie er zu ihm halten konnte. „Unser Vater hat mir versprochen, dass ich meine Mutter kennen lernen werde, aber nur wenn ich ihm helfe, bis er sein Ziel, erreicht hat.", erklärte er mir. „Ist das dein Ernst? Wegen so einem Scheiß machst du bei ihm mit? Deine Mutter ist auch Liams, frag ihn, er wird dir bestimmt sagen wie du sie finden kannst.", schlug ich vor, aber damit traf ich auf Taube Ohren bei ihm. „Wo ist das Buch?!" 

„Hey man, ich hab heute besseres zu tun, als mich mit dir zu streiten oder zu bekämpfen, also wie können wir das hier beschleunigen ohne dir das Buch zu geben?", meinte ich genervt und überlegte fieberhaft ob es irgendein Spruch gab um ihn aus dem Haus zu treiben. „Gib mir das Buch!"

Du schürst Zwietracht und Streit,
aber ich sag es reicht.
Bringst diesem Haus nur Leid,
verbannen dich diese Worte weit.

Der Spruch wirkte sofort, Chris riss die Augen auf und ein dunkles Portal erschien hinter ihm. „Ich komme wieder!", zischte er und stieß nochmal Feuer aus seinen Händen. Das Portal zog ihn in sich und fertig war der Spuk für heute. Das Feuer verlor an Kraft und traf die Couch nur noch mit einem kleinen Funken. Erleichtert drehte ich mich zur Treppe hin und sah das BDS dort liegen. Schnell lief ich zur Treppe, nahm das Buch und lief nach oben in mein und Liams Zimmer um es in den extra raum zu bringen, es sollt neben dem Buch meiner Mütterlichen Seite liegen. Nachdem ich das geschafft hatte lief ich wieder runter um nach Liam und den Fans zu schauen. 

Liam stand mit ihnen draußen und beruhigte sie. „Was für ein Morgen.", meinte Kate gestresst neben mir. „Ja, da hast du ... ", während ich sprach nahm ich mein Handy heraus und blickte auf die Uhr. „Fuck! Das treffen beginnt in 10 Minuten!" Ich hatte das komplett vergessen und rannte wieder rein um mich anzuziehen, da ich das im Stress bereits vergessen hatte.

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Mit einer leichten Verspätung kam ich im Park an und schaute mich nach jemanden um, der sich womöglich mit mir treffen sollte. Ich wusste jedoch nicht nach was ich ausschau halten sollte, den niemand trug ein Plakat mit der Aufschrift ›Triff mich!‹. Aber alle waren in Paaren unterwegs, weshalb ich schwer davon ausging das der Geheimnisvolle Zac, ebenfalls zu spät oder bereits auf und davon war. Ich setzte mich auf eine Bank und fing ungeduldig an mit meinen Füßen zu wackeln. Es kamen mehrere Menschen an mir vorbei, jedoch blickten sie mich nicht an sondern liefen einfach weiter. 

„Miley?", fragte eine rauchige Stimme hinter mir. Schnell drehte ich mich um und schaute die Person überrascht an. „Dich kenne ich doch irgendwoher!", sagte ich, ohne es ihm zu verheimlichen. „Hi ... ", sagte er. Der Typ trug ein schwarzen Kapuzen Pullover und trug die Kapuze oben, dennoch sah man sein Gesicht. Aber woher kannte ich ihn? „Du sagtest du wüsstest etwas über den Aufenthalt meiner Mutter?", fragte ich um gleich auf den Punkt zu kommen. „Ja, ich habe gesehen wie deine Mutter in eine Lagerhalle gebracht wurde.", sagte er. „In welche?!", drängte ich ihn, vielleicht waren sie noch da. „Vergiss es, sie ist da nicht mehr. Die Täter gehen geschickt vor. Die waren da nur eine Woche und haben dann irgendwohin gewechselt.", sagte er. „Okay, wo ist das Lagerhaus? Ich muss da trotzdem hin.", sagte ich und dachte an ein Spruch den ich schon mal angewendet hatte um dort herauszufinden was da geschah. „In Bradford.", antwortete Zac, wenn das sein richtiger Name war. „Danke, wie lange ist das her?", fragte ich ihn. „Fünf Tage.", antwortete er mir. „Danke.", sagte ich und drehte mich kurz um da ich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden, aber da war niemand, weshalb ich mich wieder zu Zac umdrehte und verdutzt den leeren Platz vor mir anschaute. Völlig verdattert drehte ich mich im Kreis um nach Zac zu schauen, aber er war unauffindbar. Fünf Tage ist es nun her, seit sie das Lagerhaus verlassen hatten. Wenn ich eine Spur finden würde zu ihrem neuen Versteck, hätte ich noch zwei Tage um es zu enttarnen und meine Mutter zu retten. 

„Liam!", rief ich leise und lief bereits zu. Ich hatte ein ungutes Gefühl in der Magengegend als würde jeden Moment ein Mörder auftauchen. Liam erschien nirgends, weshalb ich mir schnell ein Spruch ausdachte um nach Bradford zu kommen.
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In Bradford suchte ich die Lagerhalle  auf die kürzlich noch belegt war. Der ›Vermieter‹, wie er sich nannte, vermietete die Lagerhalle für Partys und ähnliches. Ich stand mitten in der Halle und dachte nach. Könnte es sein das Chris und mein Vater hier wirklich waren? Es führte kein Weg dran vorbei und ich atmete tief durch und rezitierte den Spruch den ich am Anfang meiner Hexenzeit erfunden hatte.

Meine Mutter ist verschwunden,
die Gegen will ich nun erkunden.
Zeige mir was ist passiert,
vor fünf Tagen da es mich interessiert.

Die Halle veränderte sich vor meinen Augen als wäre die Zeit zurück gespult worden, und es erschienen Lichter und ein langer Tisch. Die Lichter an der Decke gaben ihr Licht an die ganze Lagerhalle ab und erleuchtete jedes Eck. Auf dem Tisch lag eine leblose Person, eine Frau. Ich erkannte die blonden Haare meiner Mutter sofort. „Mum!", flüsterte ich. Ich machte ein Schritt auf den Tisch zu, aber wusste das es nichts brachte. Ich würde nichts tun können. Dies war wie eine Halluzination, in der ich nichts ausrichten konnte. 

„Miley rückt das Buch niemals freiwillig heraus!", meckerte Chris und kam mit unserem Vater herein. Zugern wüsste ich, woher sie gerade kamen, aber sie waren nun hier in der Lagerhalle. Chris warf einen verächtlichen Blick auf meine Mutter und widmete sich unserem Erzeuger zu. Ich hatte das ungute Gefühl das er meine Mutter am liebsten Tod sehen würde. „Dann solltest du dafür Sorgen das sie es tut! Wir brauchen das Buch!", zischte unser Vater und schaute böse zu seinem Sohn. „Ich weiß ...", sagte er kleinlaut und blickte dann sicherer zu unserem Vater, „Wir werden das schon schaffen ... ich weiß sogar schon wie.", Chris lächelte böse. „Und du sogst endlich dafür das wir diese Frau los werden, ich kann das echt nicht gebrauchen ständig eine tote mitzuschleppen!"

„Wir brauchen sie aber und das weißt du ganz genau.", meinte mein Vater und schaute schon fast liebevoll zu meiner Mutter rüber. Chris versuchte ein würgen zu unterdrücken, schaffte es aber nicht ganz und bekam einen hieb von unserem Vater mit. „Reiß dich zusammen!" Die Lichter der Decke erloschen langsam und der Tisch verschwand. „Nein!", rief ich verzweifelt. Ich musste mit anschauen wie immer mehr der Lagerhalle verschwand und auch die beiden Männer farblos wurden und dann endgültig verschwanden. Es hatte mir nichts gebracht hier her zu kommen, außer das ich wusste, sie bräuchten nicht nur das Buch, sondern auch meine Mutter. Für was jedoch, wusste ich immer noch nicht. 

Ich zermarterte mir das Hirn darüber was es ihnen bringen würde auf dem Weg zur Polizei. Vielleicht gab es dort was neues. Aber dort traf ich als aller erstes auf Alice und bekam ein schlechtes Gefühl. „Oh Fuck!", keuchte ich als ich sie sah. Wir hatten ausgemacht das ich um eins kommen würde um ihr ihre Arbeitszeiten zu nennen. „Sorry Alice.", entschuldigte ich mich mit einem schlechten Gewissen, andererseits konnte ich nicht viel dafür. Heute Morgen war einfach alles drunter und drüber gegangen. „Ach das macht doch nichts. Mike war bereits hier und hat paar Aufgaben angenommen von denen die bereits da waren. Für Neuigkeiten bei diesen Fällen, gehe bitte zu ihm, im Moment hat er mir nämlich nichts zurück gemeldet.", erklärte sie mir. Etwas überrumpelt nickte ich. „Was kam bei dem Treffen raus?", fragte sie interessiert. „Leider nichts wertvolles. Ich hab mir bisher noch keine Gedanken gemacht mit deiner Arbeitszeit. Passt es dir von 8 a.m. bis 1 oder 2 p.m. ?", fragte ich sie, da sie ja Arbeitszeiten brauchte. „Wie wäre es von 8 bis 3 p.m. ? Dann sind die acht Stunden Arbeitszeit voll." ich nickte nur und hoffte das ich bald Geld bekommen würde um Alice und auch Mike zu bezahlen.

„Ähm Alice?", fragte ich erschrocken als ich in mein Büro schaute und jemanden sitzen sah. Er drehte sich nicht um, da er mich vermutlich noch nicht bemerkt hatte. „Ach ja, in deinem Büro sitzt jemand der sich uns anschließen möchte.", sagte sie. Ich schloss die Bürotür und sagte „Hallo." Um den Tisch lief  ich herum und erschrak erneut. Vor mir saß nicht nur irgendjemand, sondern der Typ aus dem Park. „Hey Miley. Ich bin Zac.", sagte er und lächelte mich an. „Du ... "

„Ja ich bin der Typ aus dem Park, genau. Ich bin eine Eruke Hexe.", sagte er. „Erde. Und warum bist du erst als ... Helfer im Park aufgetaucht und nicht gleich hier?", fragte ich. „Ganz einfach. Ich wollte erstmal wissen ob du alles ernst nehmt was man dir sagt. Ich hab dich beobachtet. Deshalb will ich euch helfen.", erklärte er. Es machte mir Angst zu wissen das er mich die ganze Zeit beobachtet hatte als ich ausm Park ging bis hier her. „Okay, dann komm nächste Woche bitte nochmal vorbei, dann machen wir da alles fertig.", sagte ich. Ich hatte heute kein Nerv mehr um mich um ihn zu kümmern. Er verließ das Büro und ließ mich mit einem Haufen voller Fragen zurück. Ich wollte eigentlich auch nach Hause, aber dort müsste ich mich mit meinen Gedanken rum schlagen, weshalb ich mir einen Fall annahm und für diesen ›ermittelte‹.
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Huhu. Kapitel drei ist fertig. Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr freut euch aufs nächste Kapitel, was hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt. Hab euch alle lieb und wünsche euch eine wunderschöne Weihnachtszeit, und falls nichts mehr von mir kommen sollte vor Neujahr, wünsche ich euch auch schon mal ein guten Rutsch ins neue Jahr und das wir uns hoffentlich 2018 wieder öfters lesen :D

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