Kapitel 1

Das Auto stand bereits dort und wartete darauf das ich und mein Freund kamen. Liam zog unsere Koffer hinter sich her. Gentlemanlike nahm er mein Koffer ebenfalls. „Er wartet schon.", sagte ich erfreut. Die Tür zur Fahrerseite öffnete sich und Sam Peter stieg aus und lächelte in unsere Richtung. Die Schiebetüren des Flughafens öffneten sich quälend langsam und die Kälte schlug mir entgegen. Wir waren gestern noch mit 30° C am Strand gelegen nach dem Konzert, das war Mittags um genügend Zeit zu haben für uns. 

„Ich frier mir gleich alles ab!", keuchte Liam und ich blickte ihn amüsiert an. Mit meiner normalen Jacke waren wir nicht für den Winter passend angezogen. Wir hatten einfach nicht mit der Kälte gerechnet, nicht nach gestern. Wir liefen schnell zu Sam an sein Auto. Sam kam lächelnd um das Auto herum und zu mir und sagte „Miss Redsnow, ich bin froh Sie wieder zu sehen." Ich umarmte ihn schnell und lächelte ihn an „Ich auch.", und stieg bereits in das Auto, während die Jungs die Koffer verstauten. Das Auto war Gott sei Dank beheizt, weswegen ich mich aufwärmen konnte. 

Eine weitere Tür öffnete sich und Liam stieg ein. „Hey.", grinste er. Ohne darauf einzugehen sagte ich „Wir hätten das Wetter checken sollen! Es ist viel zu kalt für diese Jacken." Er blickte kurz aus dem Fenster und meinte dann „Dann währen wir wahrscheinlich niemals zurück gekehrt wenn wir gewusst hätten das es so kalt wird." Insgeheim gab ich ihm recht und zog mein Handy aus der Hosentasche und schaltete es endlich ein. Ich hatte eine Menge anrufe von der Polizei, Kate und Janick. Kates Probleme würde ich gleich aus der Welt schaffen. Janick würde ich später mal anrufen und die Polizei Morgen. „Ich bin mal gespannt wie es Kate und Niall geht.", sagte Liam plötzlich, als hätte er auf mein Handy geschaut. „Ja und vor allem der kleinen Kahlan.", erinnerte ich ihn. Liam schwieg, während ich mir wieder Gedanken machte über meinen neuen Job. Wie das wohl laufen würde und würde ich auch Unterstützung bekommen für meine Organisation? 

„Wir werden gleich ankommen.", sagte Sam und riss mich aus meinen Gedanken. „Okay, danke.", bedankte ich mich und schaute wieder aus dem Fenster. Die Straße, in der ich lebte, kam und ich fühlte mich wieder heimisch, geborgen, als würde ich nach Hause kommen. Fans standen Gott sei Dank keine da. Die Villa lag von außen ziemlich verlassen vor. Der Wagen hielt vor der Villa an und meine Autotür wurde prompt aufgemacht. Kate tauchte lächelnd in der Tür auf. „Miley!", quietschte sie erfreut. Die Kälte schoss sofort in den Wagen und ich zog meine dünne Jacke enger um mich. „Kate!", rief ich und stieg aus dem Auto. Bevor ich richtig draußen war, lag ich bereits in ihren Armen. „Hey Süße, wie geht es dir?", fragte ich vorsichtig. Ich wusste nicht wie sie mit dem Tod ihres anderen Kindes klar kam. Sie antwortete gar nicht, sondern drückte mich fest an sich, als hätte sie mich nicht gehört. Ich hörte wie die Autotüren zugeschlagen wurden und Sam stand plötzlich hinter Kate. Ich lies Kate los und widmete meine Aufmerksamkeit komplett ihm, damit er merkte das er wichtig war. „Miss Redsnow, ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.", sagte er und lächelte mich und danach Kate an. Ich nahm ihn nochmal kurz in den Arm und verabschiedete mich von ihm. 

Als ich ihn los ließ, fror ich sofort wieder und nahm Kates Hand in meine und blickte zur Villa, Richtung Heimat. Ich hatte sie schon vermisst. „Home sweet Home.", lies Kate verlauten und schaute ebenfalls Richtung Villa. Liam war bereits mit dem ganzen Gepäck an der Tür und klingelte gerade. Kate zog mich mit zur Villa, da sie merkte das ich fror. Während wir auf das Haus zu liefen wurde die Tür geöffnet und Liam trat hinein mit dem Gepäck. Ich konnte gar nicht erkennen wer die Tür öffnete. Wir liefen die kurzen drei Treppenstufen nach oben und trat in die Villa ein. Die Wärme hüllte mich sofort ein und ich fühlte mich wieder wohler. „Endlich daheim!", sagte ich glücklich, vielleicht ein bisschen zu laut. „Psscht!", Niall kam auf uns zu und hatte Kahlan in seinen Armen. „Oh Kahlan!", sagte ich und lief zu ihnen, „du bist ja gewaschen." Die kleine schlief in seinen Armen und quickte immer wieder. Kate schaute glücklich auf ihre Tochter und drückte meine Hand kurz. Niall lief wieder mit Kahlan im Arm zurück ins Wohnzimmer. Liam nahm die Sachen und schleppte es die Treppen nach oben. „Danke Liam.", rief ich ihm leise hinterher. 

„Dir ist doch bestimmt kalt mit dieser dünnen Jacke. Komm, ich mache dir einen heißen Kakao.", meinte sie liebevoll und schaute mich einfühlsam an. Lockend blickte sie zwischen Küche und mir hin und her. „Die geborene Mami.", zog ich sie auf und lachte. „Aber erst seid Kahlan da ist. Komm." Ich zog mir meine Schuhe und Jacke aus und hängte sie an die Garderobe und lief zur ihr in die offene Küche und setzte mich an den Glastresen. Sie schüttete Milch in ein Topf und stellte den Topf auf den Herd und schaltete ihn an. Sie holte zwei Tassen aus dem Hängeschrank heraus und stellte sie neben sich. 

„Und wie lief es hier?", fragte ich. „Naja Kahlan ist sehr Nachtaktiv, hat sie wohl von ihrem Vater. Bin immer sehr müde.", erklärte und unterstrich es mit einem Gähnen. Sie gab Schokolade dazu. „Ja das glaub ich dir, bin ich auch ständig.", gab ich zu, ich war es schon lange nicht mehr gewohnt bis spät in die Nacht auf der Bühne zu stehen. Sie rührte das Milch-Schokoladen-Gemisch durch und wartete ab, während der herrliche Geruch von heißer Schokolade zu mir herüber wehte. „Und wie geht es dir?", fragte ich vorsichtig. Sie antwortete nicht sofort und ich war mir nicht sicher ob sie mich bloß nicht gehört hätte, aber sie erstarrte zur Salzsäule, was bedeutete das sie mich sehr wohl gehört hatte. „Ganz gut.", brachte sie brüchig und sehr wackelig hervor, ihre Stimme überschlug sich mehrere male. Sofort machte ich mir sorgen. „Kate, du musst mich nicht anlügen. Ich verstehe dich doch."

„Du hast doch keine Ahnung wie das ist!", schrie sie plötzlich und ich zuckte zusammen. Ich hatte nicht damit gerechnet gleich angeschrien zu werden. „Pscht! Kahlan.", erinnerte ich sie an ihre kleine Tochter die gerade schlief. Sie war nicht weit von uns weg, weshalb sie durch den Schrei bestimmt aufwachen würde. „Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien.", entschuldigte sie sich. „Nein ...", fing ich an, „es ist dein gutes Recht. Niemand weiß wie es dir geht und was du fühlst, außer Niall vielleicht." Sie schüttete die Milch in die Tassen und verzierte sie noch mit Mini-Marshmallows. Eine Tasse landete direkt vor meiner Nase, die andere stellte sie vor sich. „Ich trauere immer noch sehr um John." Ich machte große Augen. „Hätte er John geheißen?", fragte ich. Sie schüttelte kurz den Kopf „Nein, Jonathan."

„So wie dein Opa?", fragte ich und nahm die Tasse in die Hand. In ihren Augen lag ein trauriger Schatten. Sie dachte bestimmt gerade an ihn, er starb als sie gerade ein Teenie wurde an einer unerklärlichen Sache, es gab keine Medizinischen Ursachen. Er war kerngesund, genauso wie Kates Sohn, er starb auch aus unerklärlichen Gründen. „Ja.", antwortete sie. „Versteh mich nicht falsch, aber warum hast du ihm ein Name gegeben? Und vor allem den Namen der dir so viel bedeutete?", fragte ich sie vorsichtig. „Der Bestatter wollte wissen was er auf den Grabstein schreiben sollte. Und Jonathan, dieser Name war mir früher immer so wichtig. Mein Opa ebenfalls und ... beide waren kerngesund! Ich verstehe bis heute nicht, warum beide haben sterben müssen.", sagte sie niedergeschlagen und Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Ist er schon ...?", fragte ich entsetzt, als sie den Bestatter erwähnte. „Ja zwei Wochen nach seinem Tot. Ich bin jeden zweiten Tag mit Niall und Kahlan am Grab.", eröffnete sie mir ihre Tagesplanungen. „Wenn du mal ohne Kahlan gehen möchtest, kann ich gerne mal auf sie aufpassen.", bot ich mich an. Ich schob meine Hand auf ihre und drückte sie kurz und versuchte sie aufmunternd anzulächeln. Pustend, um mir den Mund nicht zu verbrennen, trank ich einen Schluck meiner heißen Schokolade und pickte mir ein Marshmallow heraus. „Danke, ich werde bestimmt darauf zurück kommen. Können wir jetzt aber ein Themawechsel machen?", fragte Kate. Ich nickte und nahm noch ein Schluck des schokoladigen Getränks. „Wie war die Tour?", fragte sie interessiert. „Ja war super, aber dafür habe ich jetzt voll viel zu tun, alles hat sich angesammelt.", fing ich an zu jammern, kniff aber die Lippen zusammen als ich über das gesagte nach dachte. „Es tut mir leid.", sagte ich bestürzt. Ich hatte kein so schlechtes Leben, mir ging es gut und ich musste schließlich nicht mein Sohn begraben. „Nein, ich höre mir lieber die Probleme anderer an, als meine eigenen zu erledigen." Ich seufzte. „Naja. Polizei, Janick, Konzerte und Lieder ... okay so viel ist das eigentlich gar nicht.", meinte ich, jedoch blickte mich Kate trotzdem mit großen Augen an. „Das ist nicht wenig. Aber ich finde es gut das du das durchziehen möchtest mit der Organisation bei der Polizei und allem anderen.", meinte Kate und lächelte mich aufmunternd an. 

„Kate!", rief Niall und erst jetzt hörte ich das Kahlan schrie. Kate seufzte und lief um den Tresen herum und ins Wohnzimmer zu Niall. Ich drehte mich auf meinem Hocker um und sah wie Kate ihre kleine Tochter in den Arm nahm und zu mir kam. Kahlan schluchzte und ließ sich nicht mehr trösten. „Oh Kahlan, alles ist gut ... was hast du denn?" Sie wog sie hin und her. „Hast du vielleicht lust spazieren zu gehen? Kahlan beruhigt das immer.", fragte sie mich, obwohl sie weiter ihre Tochter anschaute. Ich nickte und ging zur Garderobe um mir meine Sachen anzuziehen, die heiße Schokolade ließ ich einfach stehen. Kate zog liebevoll ihre schreiende Tochter an und legte sie dann in den Kinderwagen neben mir. Ich beugte mich über den Wagen und fing an mit ihr zu spielen. „Du machst das wirklich toll.", flüsterte Kate. Kahlan war stumm und blickte mich lächelnd an. 

„Miley! Du sollst sofort zur Polizei, du bekommst Verstärkung.", sagte Liam und hielt das Telefon immer noch in der Hand. „Aber ich wollte doch gerade mit Kate und Kahlan spazieren gehen, hat die Polizei schon wieder angerufen?", fragte ich. „Ja, sie wollen dich beim Gespräch mit dabei haben. Deswegen sollst du kommen.", erklärte mein Freund und legte das Telefon bereits wieder weg. „Kate, ich komme mit.", verkündete Niall und zog sich bereits an. „Ich stell die Leute ein, nicht diese Vollidioten!", sagte ich wütend und verabschiedete mich von allen und lief aus dem Haus. Das geht gar nicht mich jetzt dort hinzubestellen, nur weil die Leute einstellen wollen. Jedoch ist das meine Aufgabe, nicht deren, die keine Ahnung von sowas haben! 

Ich ging in die Garage und stieg in mein Wagen um los zu fahren. Die Fahrertür wurde aufgerissen und ich schaute überrascht dort hin und sah ein lächelnden Liam. „Komm ich beam dich rüber, so fährst du mir kein Auto! Du baust doch nur Unfälle.", sagte er einfühlsam und bot mir die Hand an. Das orben oder beamen war eine tolle Sache, jedoch war einem am Anfang immer schlecht. Manche reagierten sogar allergisch darauf. Durch das auflösen des Körpers und am Schluss die Zusammensetzung war mir anfangs auch immer mega schlecht, mittlerweile liebte ich das Gefühl, da es mir das Gefühl der Freiheit gab. Ich ergriff die Hand freudig und sah wie er anfing zu leuchten. Die blau-weißen Punkte hüllten uns ein, verschluckten uns förmlich und dann löste ich mich ebenfalls in die Punkte auf. Wir folgten dem Weg zu unserem Zielort - das Polizeipräsidium - das was Liam dachte. Als wir unser Ziel erreichten setzten sich die einzelnen Punkte langsam wieder zusammen zu einem Körper. Ich konnte wieder fühlen und vor allem riechen und mir ist noch nie aufgefallen wie es hier stank. Der miefige Geruch eines Putzmittels das vor bestimmt dreißig Jahren mal gut gerochen hatte und Schweiß, diese Geruchsmischung brachte mich fast zum kotzen.

„Miss Redsnow. Schön das Sie so schnell erscheinen konnten.", sagte Mr. Johnson. Ich drehte mich zu ihm um und könnte ihn erwürgen für diese Frechheit! „Wie kommen Sie dazu Leute einzustellen?!" Meine Organisation, nicht Ihre!", zischte ich ihn an und sah etwas aufleuchten hinter mir und Liam war verschwunden. Mr. Johnson blickte kurz verblüfft hinter mich, war aber dann wieder schnell ziemlich klein mit Hut. „Es tut mir leid, aber wir wollten so langsam ihre Organisation zum laufen bringen."

„Wir hatten ausgemacht ab dem ersten, dem ersten!, Januar diese Orga zum laufen zu bringen! Oder täusche ich mich da?!" Der Polizist blickte mich ängstlich an und deutete dann auf ein Zimmer neben mir. „Dort ist eine Frau." Ich schaute ihn böse an und öffnete die Tür und sah eine junge Frau. Sie sah wie eine durchgedrehte Drogenabhängige aus mit ihren verwuschelten Haaren. „Hallo.", sagte ich freundlich, obwohl ich keine Lust hatte. „Hallo, sind Sie meine Meisterin?", fragte die Trulla. „Meisterin?", fragte ich irritiert. „Meisterin des Hexenzirkels. Ich hoffe ich kann meiner Meisterin gut dienen.", sagte sie. Ich schaute kurz total genervt aus dem Fenster bevor ich wieder anfing mit ihr zu reden „Seit wann bist du schon eine Hexe?" Ich war jetzt automatisch ins du gerutscht. „Seid 2 Wochen." Ich war mittlerweile fast ein Jahr eine Hexe und hatte so viel gelernt, vor allem weil ich anfangs alleine war. „Was kannst du denn gut?", fragte sie interessiert, denn darauf kam es ja jetzt an. „Ich reinige die Luft und spüre immer wie die Atmosphäre ist.", sagte sie stolz. „Und wie reinigst du die Luft?", fragte ich sie. „Es gibt ein Gemisch aus Bambusholz, Stroh und magische Kräuter.", sagte sie. „Welche Kräuter genau?", fragte ich. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht zu gebrauchen war. „Ja also ... ähm ...", ertappt blickte sie auf ihre Hand runter. „Steht dort etwas?" Woher hatte Johnson so jemanden bitte? 

Sie schüttelte eingeschüchtert ihren Kopf und blickte mich an. „Was würdest du machen wenn jemand dich braucht bei Dämonenangriffe?", fragte ich. Etwas entsetzt schaute sie mich an und platzte plötzlich heraus „Das hat mein Dad nicht gesagt!" Jetzt war ich entsetzt. „Mr. Johnson ist dein Vater?" Sie nickte und fing an alles zu beichten „Mein Vater wollte gleich das Sie jemanden haben wenn Sie anfangen. Seit paar Wochen habe ich mir den Text eingeprägt und er hat die Hexenkunst studiert um alles überzeugend rüber zu bringen. Ich bin eigentlich Schauspielerin." Ich fing an zu lachen „Für ne Schauspielerin bist du schlecht, egal. Den Job bekommst du definitiv nicht. Außerdem was für eine Hexenkunst soll das bitte sein? Elementarmagie die jeder Schwachsinnige versuchen kann ohne erfolg? Das wäre definitiv kein guter Start für meine Orga. Auf Wiedersehen." Ich lief Kopfschüttelnd aus dem Raum und wurde bereits von einem ungeduldigen Vater erwartet. „Und? Hat sie den Job?", fragte er hoffnungsvoll und blickte in den Raum. „Es tut mir leid, aber jemanden zu suchen, vor allem eine Schauspielerin die ihre Tochter ist, ist nicht sinnvoll. Oder könnte sich deine Tochter gegen ein Dämon wehren?" Er schaute mich auch kurz entsetzt an. Aber so schnell es gekommen war, war es wieder verschwunden. „Gut das Sie sie nicht wollen.", sagte er glücklich, er hatte indem Fall keine Ahnung von dem Hexengeschäft. „Ich möchte noch eins klar stellen. Ich suche die Hexen! Nicht Sie! Vor allem keine Menschen.", ich hoffte diese Ansage brachte etwas. „Ja einverstanden.", sagte er und huschte an mir vorbei um zu seiner Tochter zu gelangen. Ich merkte seine Sorge sofort als ich Dämonen erwähnte. Aber ich war auch froh das er sich da Sorgen machte. „Dad mir gehts gut. Aber ich hab den Job nicht bekommen. Es tut mir leid.", sagte sie enttäuscht. „Das ist überhaupt nicht schlimm ...", beruhigte er sie. Die Tür schloss sich und ich drehte mich auch zur Eingangshalle um und lief an paar Polizisten vorbei und aus dem Revier. 

Draußen genoss ich die frische Luft die mich sofort einhüllte. In einem langsamen Gehschritt ging ich nach rechts. Ich hatte noch keine Lust nach Hause zu gehen und vor allem würde ich gern noch aufn Friedhof gehen oder etwas für die kleine Kahlan kaufen. Ich würde bestimmt ein tollen Laden fingen für Kinder- und Babysachen. Meine Hand wanderte an meiner Hose runter zu meiner Hosentasche in der mein Geldbeutel war. Ich bog in eine Straße ein und hörte von weiter vorne ein erschreckenden Schrei. Instinktiv rannte ich vorwärts und lief in eine Seitengasse aus der ich den Schrei vermutete. Und ich hatte Recht. In dieser Gasse entdeckte ich eine verängstigte Frau die sich versteckte, eine Frau die in einem schwarzen Lederkostüm Feuerbälle warf. Vermutlich eine Dämonin. Ein Junger Mann mit einem langen Schwert und eine schwarzhaarige Frau mit kleinen Dolchen standen ihr gegenüber und verteidigten die junge Frau. Ich schaute den beiden kurz beim kämpfen zu, widmete mich dann aber der verängstigenden Frau. Als sie sah, dass ich auf sie zu kam, fing sie an wie am Spieß zu schreien. 

„Richard!", rief eine der beiden Frauen hinter mir. Ich drehte mich um und sah das der Mann auf mich zu kam. „Ho! Ich tu ihr nichts.", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Aber er hörte nicht auf mich. Er wirbelte sein Schwert locker in seiner rechten Hand und lief weiterhin auf mich zu. „Richard, Achtung!", rief die schwarzhaarige Frau und ich sah das ein Feuerball auf ihn zu flog. Der Mann blickte ebenfalls weg, was ich als Chance nahm um mit der Frau zu sprechen. Sie schrie wieder und drohte mir mit einem Holzscheit den sie in der Hand hielt. „Hey, ich tu dir doch nichts. Vielleicht kennst du mich ja. Ich heiße Miley Redsnow, ich war schon sehr oft in den Medien.", redete ich beruhigend auf sie ein und merkte das es was brachte. Sie schrie nicht mehr und zeigte warnend hinter mich. Ich riskierte ein Blick über die Schulter und sah das der Mann wieder auf mich zu kam, vermutlich hatte er den Feuerball gut abgewehrt. „Menschenskinder!", keifte ich ihn an und sagte der Frau, sie solle sofort verschwinden, damit ihr nichts passieren könne. „Nein!", schrie der Mann der Frau hinterher und schaute mich sauer an. „Was hat es für ein Sinn dein Opfer zu retten?", fragte er interessiert und zog die Augenbrauen zusammen. „Sie ist nicht mein Opfer! Außerdem, wenn du dein Spielzeug nicht weg legst, muss ich dir wohl dabei helfen.", das es eine Warnung war, nahm er gar nicht war und wollte bereits auf mich zu kommen. Ich richtete meine Hand gegen ihn und ließ meine Kraft spielen, weshalb er sich nicht mehr bewegen konnte. „Was soll das?!", schrie er. „Ich habe dich lieb gewarnt.", meinte ich nur und zuckte kurz mit meiner Hand und er wurde nach hinten gerissen. Ich lief zu der Frau und schleuderte die Dämonin nach hinten. Ich überlegte nicht lange und riss der schwarzhaarigen Frau ein Dolch aus der Hand  und warf es nach unserer Gegnerin. Der Dolch rammte sich bis zum Griff in ihre Brust und sie schrie auf. Durch den Dolch wurden Stoffe in dem Körper der Dämonin freigesetzt die sie zum explodieren brachten. Ich lächelte und wollte mich zum gehen abwenden als bereits ein Dolch an meine Kehle gedrückt wurde. 

„Du bist die nächste!", drohte die schwarzhaarige unheilvoll. „Süße, steck dein Messerchen weg!", sagte ich. „Vergiss es! Wer bist du?", fragte sie und drückte ihr Dolch fester an mein Hals und ich spürte etwas meinen Hals hinunter fließen. Der Rinnsal an Blut floss weiter und färbte bestimmt schon meine Jacke. Die Frau hatte schwarze geglättete Haare die durch den Wind hin und her gewirbelt wurden. Ihre grünen Augen funkelten mich wütend an und ihr Mund war zu einer festen Linie zusammen gepresst. „Wer bist du?", fragte ich sie vorlaut und schaute sie hochnäsig an. „Kahlan mach einfach, oder besser gesagt, wandle sie.", schlug der Typ vor. „Stimmt du hast recht.", stimmte ihm die Frau, in dem Fall Kahlan, zu. „Stopp!", rief ich überrascht, „hast du Kahlan gesagt?" Beide schauten mich fragend an. „Ja, sollte ich dich kennen?", fragte sie verwirrt. „Nein, ich denke nicht, aber in meiner Welt ist vieles möglich. Wie ist dein Nachname?", stellte ich die Gegenfrage. „Das geht dich gar nichts an! Kahlan wandle sie endlich!"

„Richard sei still!", sagte sie streng in seine Richtung und er hielt wirklich den Mund. „Ja Richard, sei still.", sagte ich in seine Richtung und bekam ein mörderischen Blick von ihm. „Du bist ziemlich vorlaut, dafür das ich dich gleich umbringe.", sagte Kahlan. „Heißt deine Mutter Kate?", fragte ich unverblümt. Ich wollte schließlich wissen ob es die kleine Neugeborene Kahlan war die ich heute Morgen das letzte mal gesehen hatte. „Nein.", sagte sie überrascht. Damit war meine Hoffnung dahin. „Wie kommst du überhaupt darauf?", fragte Richard interessiert. „Eine Freundin von mir hat ein Mädchen auf die Welt gebracht. Sie heißt auch Kahlan. Und meine Tochter kam auch schon mal aus der Zukunft.", erklärte ich ihnen. Ich musste unwillkürlich daran zurück denken als sie bei mir war. Ich hatte keine Ahnung das sie meine Tochter war, sie hatte auch nur Unruhe gestiftet und erst als ich den Zauberspruch sprach um sie zurück zu schicken, las ich, dass sie meine Tochter war, jedoch war es da bereits zu spät um mich mit ihr Unterhalten zu können. 

Hinter Richard tauchte eine schwarze Rauchwolke auf und verdickte sich immer mehr zu einem Körper. „Richard, hinter dir.", sagte ich ruhig. Richard drehte sich um und war etwas zu langsam, denn durch die erhobene Hand des Dämons wurde er von uns weggerissen und an eine Wand geknallt. Er blieb bewusstlos liegen und lies sein Schwert aus seiner Hand fallen. „Richard!", rief Kahlan erschrocken aus und ließ das Messer sinken. Ich atmete frei ein und aus, endlich ohne Messer an der Kehle. Kahlan flitzte schnell zu ihm und ich hatte das Gefühl das Richard und Kahlan ein Paar waren. Die Ausstrahlung der beiden war einfach so wie bei mir und Liam. „Liam!", rief ich und sah das der Dämon auf Kahlan zu kam. Ich stieß Kahlan weg als ich sah das ein Feuerball auf sie zu flog. Überrascht schrie sie auf und blickte mich böse an. Die blau-weißen Lichter sah ich nur am Boden, aber der Dämon blieb wie eine Salzsäule stehen. Ich blieb ebenfalls stehen und beobachtete die Situation. Richard rappelte sich auf, doch nicht bewusstlos wie ich vermutete, während Kahlan bereits vor dem Dämon stand und ihn an der Kehle packte. Ich schaute gespannt zu als auf einmal Kahlans Haare nach hinten gewirbelt wurden, als wäre ein Luftzug gekommen, und der Dämon auf die Knie ging. „Konfessor, befehligt mich.", sagte er emotionslos. „Steh auf.", sagte Kahlan und drehte sich zu Richard um, der gerade auf sie zu lief. „Warum hast du uns angegriffen?", fragte Richard in seine Richtung.  Der Dämon schaute Kahlan an und blieb stumm, als hätte er die Frage gar nicht gehört. „Antworte ihm!", befahl Kahlan in einem kalten Ton. „Unser Auftrag war ein Blutsiegel anzufertigen über die gesamte Stadt. Es fehlen noch zwei Opfer, jedoch müssen es Hexennachkommen sein.", erklärte er bereitwillig. „Gehört sie zu euch?", fragte Kahlan und zeigte auf mich. „Nein Konfessor. Sie ist eine Gute Hexe die uns regelmäßig abschlachtet." erklärte er und schaute mich kurz an. Kahlan schaute mich misstrauisch an. „Gute Hexe, sagtest du?", fragte sie zur Sicherheit nach. 

„Ja und das müsstest du doch wissen als Konfessor, nicht war Kahlan Cassidy.", sagte Liam und überraschte mich damit wiedermal aufs neuste. Als Wächter des Lichts, Schutzengel der Hexen, wusste er einiges was vielen Menschen verborgen blieb. Er diente höheren Wesen die ich bis jetzt immer noch nicht kannte. Was ich aber wusste war, dass Wächter des Lichts eigentlich sterben mussten um ein Wächter zu werden. Bei Liam war dies anders. Er hatte eine Menschliche Mutter, Hexenahnenreihe, aber sein Vater war der Schutzengel seiner Mutter. Ich erfuhr, genauso wie Liam, erst sehr spät das Geoff gar nicht sein richtiger Vater war. „Woher kennst du mein Namen?", fragte Kahlan. „Weißt du denn nicht mehr wer ich bin, K.C.?", fragte Liam verblüfft. Kahlan schaute entgeistert zu Liam. „Liam? Du bist aber groß geworden.", sagte sie stolz, als würde sie ihn gut kennen. „Ihr kennt euch?", fragte Richard und traute dem Braten nicht wirklich. „Ja, er hat mich entdeckt und mir geholfen in mein neues Leben klar zu kommen.", erklärte Kahlan Richard, aber nicht nur ihm, sondern auch mir. „K.C. du bist selber voll gewachsen, denk dran, ich bin nur 5 Jahre jünger als du." Ich grinste und schaute den beiden zu wie sie sich gegenseitig musterten, wie zwei aufeinander treffende Hunde. 

„Ich glaub das nicht, dass ausgerechnet du jetzt hier stehst.", meinte Kahlan und blickte ihn an wie ein kleinen Bruder, den sie beschützen müsste. „Ich bin nur aufgetaucht, weil meine Freundin bzw. Schützling mich gerufen hat. Wäre sie nicht, hätten wir uns gar nicht getroffen.", sagte er und schaute mich kurz an. „Also bist du wirklich nicht unsere Feindin?", fragte Kahlan. „Wenn du nicht meine bist.", gab ich zurück. Kahlan nickte und streckte ihre Hand in meine Richtung. Ich ergriff sie und sie stellte sich vor „Kahlan Cassidy, freut mich dich kennen zu lernen." Ich lächelte sie kurz an „Miley Redsnow, freut mich ebenfalls. Obwohl ich noch nie von dir gehört habe.", gab ich zu. „Geht mir auch so. Das ist übrigens Richard, mein Freund.", erklärte sie mir kurz. „Ich wusste es!", triumphierte ich und hatte ein mega breites Grinsen in meinem Gesicht. „Schatz, beruhig dich. Kahlan, warum bist du eigentlich wieder hier? Hat Richard sein Auftrag erledigt?", fragte Liam und musterte die beiden eingehend. „Ja mit paar Schwierigkeiten. Aber er hat es geschafft. Habt ihr davon gar nichts gemerkt?", fragte sie. „Nein. Hätte er es nicht geschafft, dann hätten wir erst was gemerkt, wenn wir überhaupt existieren würden." Ich verstand mal wieder nur Bahnhof. „Leute, erklärt ihr mir mal von was ihr eigentlich redet? Ich fühle mich gerade wie ein Kind das den Erwachsenen zuhört.", erklärte ich kurz. „Oh, natürlich.", sagte Kahlan, „Liam schickte mich vor vielen Jahren, als ich gerade eine Jugendliche wurde, in die Vergangenheit, um das Kämpfen zu erlernen und vor allem um meine Kräfte zu kontrollieren. Hier in dieser Welt bzw. Zeit konnte ich das nicht. Und mein Auftrag war es immer Richard zur Seite zu stehen." Ich nickte kurz, das ergab wenigstens Sinn. „Du musst wissen. Richard lebte in einer Zeit, in dem es noch normal war, dass es Zauberer gibt und wirkliche Helden. Richard war bzw. ist ein Sucher. Sein genauer Titel ist Sucher der Wahrheit. Und einem Sucher steht immer eine Konfessor zur Seite.", erklärte Liam kurz. 

„Konfessoren sind in der Vergangenheit mehr gewesen, weshalb ich von ihnen lernen konnte. In dieser Zeit gibt es so viel ich weiß keine mehr.", sagte Kahlan und klang traurig. „Du kannst dir vorstellen, dass Konfessoren so wie Empathen in unserer Zeit sind. Sie spüren ob jemand lügt, ebenfalls sind Konfessoren mit einer Gabe ausgestattet, die sich Wandlung nennt.", erklärte Liam. „Stopp, dass ist das was du mit dem Dämon gemacht hast?", fragte ich und zeigte auf den Dämon der nichts sagend hinter ihr stand. „Genau, er steht jetzt unter meinem Willen und versucht jetzt alles für mich zu tun. Er kann erst erlöst werden, wenn er oder ich sterben. Ach übrigens ...", sagte sie und drehte sich um zu ihm, „Du wirst dieses Opfer das hier angegriffen wurde, suchen und sie beschützen mit deinem Leben. Solltest du nicht mehr weiter wissen wenn sie angegriffen wird. Nimm sie und bringe sie zu mir. Geh!" Der Dämon nickte und verschwand. Ich verstand nicht wie Kahlan einfach so einem Dämon vertrauen konnte, ich würde so etwas niemals können. „Er kann gar nicht anders als das auszuführen was Kahlan sagte.", meinte Richard, als hätte er meinen Gedankengang gehört. Ich nickte leicht verständnislos und widmete mich wieder Kahlan. „Wieso seid ihr in unsere Zeit zurück gekommen?", fragte ich. „Es ist meine Heimat. Hier bin ich fast aufgewachsen. Und auch wenn ich mein halbes Leben in der Vergangenheit erlebte, hatte ich das Gefühl das mich hier noch etwas erwartet. Richard ist nur mit, weil er mich liebt.", erklärte sie. „Da könntest du sogar recht haben. Miley!", sagte Liam und lächelte mich an als wüsste ich durch das Lächeln was er dachte. Alle fingen an mich anzustarren, nur ich stand da und wusste nicht was sie wollten. „Miley, wie lief das Gespräch?", fragte Liam. „Hä?", jetzt war ich komplett verwirrt. Wieso kam er jetzt damit an? Wieso sollte ich vor den beiden meine Probleme mit der Organisation ausbreiten? Immerhin konnten sie mir ja nicht helfen. 

„Miley, verstehst du was ich meine?", fragte Liam vorsichtig nach. Ich blickte zu Kahlan und Richard und dachte nochmal kräftig nach, aber mir viel gar nichts ein. „Nein?", fragte ich verwirrt. „Was suchst du für deine Organisation?", fragte Liam und langsam ratterte es in meinem Kopf. „Du meinst ich könnte die beiden gebrauchen?", fragte ich ihn. „Bei was gebrauchen?" kam eine weitere Frage an Liam von Richard. „Miley, erkläre es ihnen." Ich schaute meinen Freund böse an und widmete mich kurz den beiden Neuankömmlingen dieser Zeit. „Ich bin als Hexe aufgeflogen. Jeder weiß das ich eine Hexe bin und den Menschen helfe. Ich habe das genutzt und möchte eine Organisation auf die Beine stellen in denen gute magische Wesen gegen das Böse antreten. Menschen werden so oft angegriffen von übernatürlichen und durch diese Organisation soll geholfen werden. Dafür brauche ich aber noch magische Hilfe.", erklärte ich. „Meinst du Zedd meinte das?", fragte Richard seine Freundin. „Kann schon sein. Was müssen wir denn tun dort?", fragte sie an mich gerichtet. „Überwiegend im Moment noch alles anhören und alle Fälle mit mir bearbeiten. Da es aber neu ist, würde im Moment nicht viel an Aufgaben anstehen.", sagte ich. „Gut. Ich bin auf jeden Fall dabei. Ich finde diese Idee super.", meinte sie. „Habt ihr schon ne Unterkunft?", fragte ich kurz. Beide schüttelten den Kopf. „Nun gut. Dann kommt ihr erst mal mit zu uns.", sagte ich und lächelte Liam an. Das Orben würde den beiden nicht gut bekommen und ich wusste das die anderen alle nicht begeistert sein würden das wir zwei Fremde mitbrachten, aber mir war das egal. 
_________

Hey ihr lieben. Das ist das erste Kapitel von Buch zwei :D 
Ich hab das Kapitel, über zwei Wochen immer nur im Unterricht geschrieben und habe es bisher nicht auf Logikfehler oder sonst was geprüft. Ich hoffe es ist ein guter Start für das zweite Buch.
Hab euch lieb, bis bald (hoffentlich). 

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top