20~Sofia

Finn neben schaute immer wieder auf seine Uhr oder auf sein Handy. Man merkte, dass seine Gedanken nur um Rose kreisten und er lieber bei ihr seien wollte. Jo, ihm gegenüber, verdrehte auch schon die Augen. Irgendwann streckte ich die Hand aus "Uhr, Handy!" forderte ich und Finn guckte mich entrüstet an. "Es nervt" gab ich als Erklärung. Er sah zu Jo und auch Jo nickte. Mit genervtem Blick drückte er mir erst sein Handy in die Hand und löst die Uhr von seinem Handgelenk. Ich grinste ihn an und ließ die Sachen zufrieden in meine Jackentasche gleiten. Jo musste über die ganze Situation schmunzeln. Während Finn jetzt etwas genervt guckte. Die "Spooks-Amateur Trophie" verpassten wir durch quatschten. Den Hindernisaufbau für die LGCT bekamen, wir dann schon wieder mit und durften uns den Parcours dank Jo angucken. Die Sprünge sahen von der Tribüne nur halb so hoch aus, wie sie in Wirklichkeit waren. Beängstigend! Ich verstehe gar nicht, wie Jo, Cady und der Rest unsere Leute auf dem Niveau über solche Sprünge stürzen können. Meiner Meinung nach sind sie ganz klar lebensmüde und ein weiterer Grunde für mich meinem Dressursattel treu zu bleiben.

Der erste Umlauf war echt interessant. Besonders wenn man einige Reiter kennt. Cady legte ein unglaubliches Tempo vor und ritt sowas von auf Risiko. Die Wendungen wurden immer enger, aber die goldfarben schimmernde Stute auf der sie saß machte das alles problemlos mit. So war es auch kein Wunder, dass sie im ersten Umlauf die unangefochtene Nummer 1 blieb. Der Rest musste echt gucken wo er blieb.

Während die Pracoursbauer umbauten kam Jo's Mutter Liz Sjögren zu uns. Eine große dunkelhaarige Frau mit dunkel blauen freundlichen Augen. Selbst wenn man zwischen Mutter und Sohn hin und her sah konnte man kaum eine Ähnlichkeit erkennen. Jo, breitschultrig, groß, mit blonden glatten Haaren, hell blauen Augen und dem doch etwas weicher geschnittenem Gesicht. Daneben seien Mutter, eine große, schlanke Frau, mit langen dunkle, welligen Haaren und einem doch etwas härter wirkendem Gesicht. Auf dem ersten Blick merkte man gar nicht, dass sie Mutter und Sohn waren. Charakterlich merkte man es Ihnen, dann doch an. Jo ging zwar nie auf Konflikte ein und hielt sich aus ihnen raus, während seine Mutter lieber mitmischt, aber die Willensstärke war das was bei ihnen genau gleich war. Sie hatten ein Ziel, sie zogen es durch.

"Hey, lange nicht gesehen!" begrüßte sie uns freundlich und ließ sich neben ihren Sohn fallen. "Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung" sie lächelte meinen Bruder an, der etwas verwirrt guckte und dann "Danke" meinte. Jo grinste und meinte nur "Der ganze Klub weis es schon".

Zum Glück klingelte es, dann zum Stechen und die für Longinestypische Musik ertönte und der Kommentator kündigte das Stechen an. Wir waren alle gespannt wer, als erster Starter genannt werden würde "and the first to go into the Jump off . The 5th Leigh of the Longines Global Champions Tour, is starting with the Jump off at the Grand Prix of Hamburg. Stjärna Z, Ole Niglas Sjögren" Sofort war der Rest der Familie Sjögren sehr fokussier auf das Geschehen auf dem Platz. Zumindest legte Ole schon mal eine Fehlerfreie und zeitlich gute Runde hin, was Frau und Sohn sichtlich erfreut begrüßten. Er behielt auch die Führung, bis die letzt Reiterin kam, Cady. Sie ritt wieder sehr auf Risiko und verbannte somit ihren Schwiegervater in Spee auf den zweiten Platz. Die Siegerehrung war auch noch recht lustig. Der Niederländer der mit platziert war trank den Champagner lieber, als seinen Mitstreitern eine Dusche zu verpassen.

Später, als die LGCT Prüfung vorbei war und die nächste gerade anfing kam Cady auch zu uns, während Liz uns da schon wieder verlassen hatte. Sie schlang beide Arme von hinten um Jo und meinte an uns gewandt nur "Hi" mehr auch nicht. "Du riechst nach Champagner!" stellte Jo trocken fest und Cady musste schmunzeln. "Du hast schon wieder so eine gute Laune! Da freue ich mich so richtig meine weitere Zeit heute mit dir zu verbringen." Jo verdrehte daraufhin nur die Augen. Sie sind so ein unglaublich ungleiches Paar. Cady wandte sich von ihm ab und fragte, dann "Wo habt ihr Rose gelassen?" "Sie wollte nicht mit" antwortete Finn. "Wie geht's ihr eigentlich? Sie hat doch vor kurzem noch im Krankenhaus gelegen." Jo sah zwischen uns hin und her. "Es geht schon. Ihr geht's auf jeden Fall schon etwas besser" ich lächelte. "Was ist eigentlich passiert?" Cady guckte jetzt etwas besorgt. "Sie ist von einem Pferd getreten worden" meinte Finn nur schlicht und damit schien es für Cady abgeharkt zu seien. Sie ärgerte Jo weiter. Es war lustig mit anzusehen und anzuhören.

Wieder zu Hause, waren wir noch auf der Ranch. Ich wollte Rose auch noch einmal sehen und nicht fahren ohne nicht noch einmal mit ihr gesprochen zu haben.

Sie sah müde aus, müder als gestern. Sie hatte wohl wieder nicht viel geschlafen. Sie tat mir leid. Gestern war es nicht aufgefallen, wie sehr es ihr doch noch zusetzt und jetzt wurde es einfach nur so unübersehbar deutlich. Sie lachte nicht -wie sonst- als Finn und ich und mitten in einer typische Geschwisterstreitigkeit befanden. Sie wirkte sehr in sich gekehrt. So kannte ich sie eigentlich selten. Irgendwann lehnte sie an Finn und ich verabschiedete mich da ich das Gefühl hatte sie jetzt besser allein zulassen.

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