[7] Satoru
Ich schaute auf die Karte.
Kleine Figuren der weißen Drachen und die, vieler Ratten, die die gegnerische Streitmacht repräsentieren, standen noch fein säuberlich getrennt voneinander auf dem Feld.
Das würd sich bald ändern.
Ich wusste, bevor der große Krieg ausbrach, bevor die große Schlacht kam, nahmen bereits kleine Figuren einen anderen Platz ein. Rückten vor und wieder zurück und zeigten uns, welche Schlacht gewonnen und verloren wäre.
Ein Krieg bestanden nie aus einer einzigen Schlacht. Nein, es waren Hunderte, über Monate stattfindenden Kämpfe, die Tausende Leben kosteten.
Ich konnte nicht an allen teilnehmen, doch ich hatte schon präzise und strategisch kluge Orte gewählt, an denen ich mich zeigen würde. An denen ich Kämpfen würde.
Ich grinste und vor meinem inneren Auge bewegten und verschoben sich die Figuren so lange, bis nur noch Drachen auf dem Tisch und der Karte standen. Viel weniger als zuvor, doch das was nun mal der Preis für einen Sieg.
Ich schloss die Augen und überlegte, ob ich mir nicht doch lieber etwas mit dem Bogen oder Schwert die Zeit vertreiben sollte. Aber nein, ich musste meine neue Konkubine einreiten. Wenn ich länger wartete, würde es nur Gerede geben und das bräuchte ich nicht.
Ich dehnte meinen Nacken und meine Schulter, als ich durch die Gänge lief und ignorierte wie immer die sieben Leibwachen hinter mir. Sie waren mittlerweile wie Schatten, kaum mehr meiner Beachtung wert.
Als ich mit 13 Jahren zum Kaiser des Reichs wurde, weil mein Vater in einer Schlacht starb und meine Mutter sich kurz darauf vor Kummer das Leben nahm, waren sie mir noch ein Dorn im Auge. Doch mit den Jahren gewöhnte man sich daran, nie alleine zu sein. Selbst wenn ich mittlerweile mehr als auf mich selbst aufpassen konnte. Wahrscheinliche hätten selbst die sieben besten Kämpfer hinter mir kaum eine Chance, wenn ich gegen sie antreten würde. Es gab nur einen, der mir im Kampf ebenbürtig war.
Dai konnte es mit mir aufnehmen. Deshalb war er auch so schnell zu meinem ersten General und engsten Freund geworden. Er war der Einzige, der sich nicht scheute, sich mit mir ehrlich zu messen. Der Einzige, der sich wagte, mich auf die Matte zu schicken. Der Einzige, der es konnte.
Am Zimmer der Konkubine angekommen, stand er, stramm wie ein echter Soldat und den Blick nach vorne gerichtet.
»General«, begrüßte ich ihn und er nickte.
»Mein Kaiser.«
Ich sah zur Tür. »Sie ist hergerichtet?«
Er biss die Zähne zusammen und ich besah ihn mit schräg gelegtem Kopf. »Dai, ich ...«
»Eure Konkubine ist so hergerichtet, wie Ihr er verlangt, mein Kaiser.«
Er klang kühler als sonst, auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte. Da wir nicht alleine waren, legte ich ihm nur eine Hand auf die Schulter und ließ mir von ihm die Tür aufschieben.
Ich betrat den Raum, in dem Kimiko schon vor dem Ausgang in ihren Gartenteil stand und wartete – den Körper und das Gesicht auf die untergehende Sonne geheftet.
Die Vorhänge wehten um sie herum und ich beobachtete sie einen Moment, bevor ich mich leise räusperte.
»Dame Fijiwara«, sagte ich und ließ meinen Blick über ihren Körper wandern. Der dünne, durchsichtige, rosafarbene Stoff verbarg nichts und machte die Konturen ihres schlanken Körpers nur etwas unscharf.
Sie seufzte – was mir ein Schmunzeln entlockte – und drehte dann den Kopf langsam in meine Richtung. Kimiko sah mich paar Sekunden einfach nur an, bevor sie sich gänzlich umdrehte, sich verbeugte und mich begrüßte.
»Eure Hoheit. Wie ihr seht, bin ich diesmal hier.«
Oh, und wie ich das sah.
Ich sah alles von ihr. Ihren schlanken Hals, die zarten Schultern, dass sich abzeichnenden Schlüsselbein, die kleinen, wohlgeformten Brüste, den flachen Bauch und ... ihre Mitte. Ihre weiche und vor allem unbehaarte Mitte.
»Du hast eine wunderschöne Figur, Kimiko. Du hast deine Behaarung entfernt«, sagte ich, doch es klang eher wie eine Frage. Falls es ihr unangenehm war, dass ich direkt so über ihren Körper sprach ... nun, damit musste sie klar kommen. Ich war ein direkter Mann. Als Kaiser musste ich das sein.
Sie stellte sich wieder aufrecht hin. Ihre Wangen wurden leicht rot, aber Kimiko nickte. Dann erklärte sie etwas verlegen, während sie an ihrem Gewand zupfte: »Ich ... lasse alles entfernen, eure Hoheit.«
Ich nickte und löste meinen Blick von ihrem Schoß. Wasser sammelte sich in meinem Mund und ich spürte, wie ich anschwoll und hart wurde.
Sie war wirklich eine Schönheit.
Ich verstand, woher Dais Groll kam. So eine Verlobte hergeben zu müssen, war keine nette Angelegenheit. Mein blick flog in ihr Gesicht und legte sich auf ihre Augen.
»Also, Kimiko, wir wissen beide, warum ich gekommen bin. Deine Dienerin hat mir berichtet, dass du den Höhepunkt deiner fruchtbaren Tage erreicht hast.« Ich trat auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. Ich hob die Hand und zog wieder diese dämlichen Jadespangen aus ihrem Haar. Dann legte ich sie auf den Tisch neben dem Spiegel und strich über ihr nun offenes Haar.
»Du bist noch unbefleckt, sagte dein Vater. Unerfahren. Lass mir dir versichern, dass ich versuchen werde, es möglichst schmerzfrei für dich zu machen. Es dauert für gewöhnlich ein paar Tage, bis eine Frau genießen kann, was ich ihr anbiete, wenn sie noch unberührt ist.« Ich betastete den Stoff und strich dabei ihre Seite entlang. »Ich verspreche dir, ich werde mir Mühe geben, es erträglich zu machen.«
Sie sah auf die Hand, die sich auf ihr befand. »Ich ... verstehe.«
Ich nickte und trat einen Schritt zurück. Ihr Hand nehmend, führte ich sie an ihr Bett und zwang sie sanft, sich auf den Rand der Matratze zu setzen. Ich ließ ihre Finger los und löste den Gürtel meines traditionellen Gewandes. Es glitt zu Boden und ich stand nackt vor ihr.
Für Scham war kein Platz. Zudem ... ich wusste, wie mein Körper aussah. Stählern, definiert, muskulös und nahezu perfekt. Wären nicht die unzähligen Narben.
Und dann war da noch das Tattoo eines riesigen Drachen, das sich von meinem rechten Knöchel, mein Bein empor schlängelte, über meine gesamte rechte Oberkörperhälfte ging und sogar meinen Hals erreichte.
Die Farbe war Schwarz doch im richtigen Licht ... schimmerten die Goldpartikel, die in die Farbe eingearbeitet waren durch und ließen es mysteriös aufblitzen.
Ihre Augen weiteten sich, als sie mich von oben bis unten betrachtete und ihren Blick dann auf meine Männlichkeit blieb. Ich ließ sie hinsehen und ließ auch zu, dass sie aufstand und ihre Finger über die Linien meiner Tätowierung strichen.
»Hat das wehgetan?«, fragte sie und befühlte weiter ehrfürchtig die Körperkunst.
»Nein«, antwortete ich knapp und umfasste mit meiner Hand ihr Handgelenk. »Nein, es hat nicht wehgetan.«
Achtsam zwang ich sie, die Hände von mir zu nehmen. »Möchtest du, dass ich dich küsse und ebenfalls verwöhne? Oder willst du meine Besuche lieber auf den Akt an sich beschränken?«
Ich ließ jeder Konkubine die Wahl, wie sie meine Besuche gestalten wollte. Es lag mir fern, ihnen Dinge aufzudrängen, die sie nicht wollten. Kaiser hin oder her.
Verwunderung spiegelt sich in ihren Zügen. »Verwöhnen? Küssen? Ich wusste nicht, dass ihr euch über so etwas Gedanken macht.« Ihr Blick huschte an mir vorbei und sie presste die Beine zusammen. »Es reicht mir aus, wenn ihr euch auf den Akt an sich beschränkt. Bitte kümmert euch nicht um mich.«
Ich sah sie an und legte den Kopf schief. »Wie du willst, kleine Fijiwara.«
Meine Hände hoben sich, legten sich auf ihre Schultern und ich legte sie so auf das Bett, dass sie mit dem Bauch auf der Matratze lag. Ihr Rücken war offensichtlich noch sensible, also musste er nicht unnötig gereizt werden.
Ich betrachtete sie und obwohl mir eine andere Entscheidung mehr Spaß bereitet hätte, respektierte ich es.
Meine erste Konkubine hat es am Anfang ebenfalls so gewollt. Bis sie ihre Meinung geändert und bemerkt hatte, wie viel Vergnügen meine Besuche bringen konnten. Ich legte mich über sie, schon den Stoff beiseite und entblößte ihren Hintern. Sanft strich ich darüber, bevor ich sie dazu brachte, die Beine zu spreizen.
Ich spuckte mir in die Hand und legte sie auf ihren Eingang. »Ich muss dich etwas vorbereiten. Du bist nicht feucht genug, um einzudringen.«
Sie versuchte,, ihre Schenkel zusammenzupressen, und sah zu mir nach hinten. »Das... ist nicht nötig. Bitte .... Dringt einfach ein.«
Ich kniff leicht die Augen zusammen und ließ meine Hand von ihrer Mitte gleiten.
»Wie du willst«, sagte ich noch mal und auch dieses Mal, wäre mir eine andere Entscheidung lieber gewesen. »Dich vorher mit den Fingern zu dehnen, würde dir die Sache jedoch etwas erleichtern, Kimiko.«
Sie spannte sich merklich an, dennoch sagte sie. »Ich schaff das.«
Kimiko krallte sich im Bettlaken fest und legte den Kopf auf die Seite. Die Augen geschlossen. »Ich schaff das.«
Ich überlegte, es sein zu lassen, doch damit würde ich das Unausweichliche nur herauszögern und es das nächste Mal eventuell noch verschlimmern.
Ich umfasste also meine Härte, positionierte sie an ihrem Eingang, rieb einmal ihre Mitte entlang und drückte mich dann langsam in sie. Erst sanft und dann mit einem gezielten Ruck und Stoß meiner Hüfte.
Ich biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein Stöhnen als ich begriff ... dass der Widerstand fehlte, den eine jede unbefleckte Frau ausmachte.
Sie war ... ich zog mich etwas zurück und sah auf den Punkt, wo ich ihn ihr verschwand. Dort war Blut, aber ... die Farbe stimmte nicht. Es war zu dunkel, zu ...
Nicht echt, schoss es mir durch den Kopf und ich unterdrückte ein Knurren.
Ich hasste es, belogen zu werden. Ich verachtete es, hinters Licht geführt zu werden. Es beleidigte meine Intelligenz und meinen Rang als Kaiser.
Kimiko war nicht jungfräulich. Nie im Leben. Ich hatte bis dahin viele Damen ihrer Unberührtheit genommen und wusste, wie es sich anfühlte.
Kimiko hatte die Augen geschlossen und murmelte wieder »Ich schaffe das«, bevor sie mit Tränen in den Augen zu mir sah.
Es war mir egal. Ich war wütend und ihre Unsicherheit und Angst, die sicher daher rührten, der Täuschung entlarvt zu werden, waren mir egal.
Ich bewegte mich wieder, stieß zu und kümmerte mich plötzlich nicht mehr um ihre Belange und darum, schonend zu sein. Ich begann, meine neue Konkubine zu vögeln, so wie mir es gefiel. Was hieß, das ich sie härter nahm, als ich vorher gesagt und angekündigt hatte.
Einzig darauf bedacht, ihren Rücken nicht zu berühren, pumpte ich in sie. Meine Hand packte ihren Nacken und drückte ihr Gesicht in die Kissen. Mir war die Lust vergangen und ich machte einfach mechanisch weiter, bis ich einen wirklich kaum nennenswerten Orgasmus erlangte, der binnen eines Wimpernschlags abgeklungen war.
Ich atmete dennoch schwerer und als ich mich zurückzog, aufstand und auf Kimiko blickte, die in dieser kleinen Pfütze auf falschem Blut lag, verzog ich den Mund. »Ich hoffe, es war nicht allzu schlimm für dich.«
Sie setzte sich auf, legte sie Arme um ihren Busen und verweigerte es, mich anzusehen. Ihre Haare hingen ihr halb im Gesicht.
»Nein ... es war... nicht schlimm.« Sie log und ich kniff die Augen zusammen. »Verzeiht, wenn ich euch nicht genüge.«
Ich betrachtete sie nun genauso wenig wie sie mich, sammelte dann meine Kleidung auf und zog mich an. Bevor ich die Tür erreicht, erklärte ich sachlich. »Für den Zweck, weshalb du hier bist, genügt es.«
Ich schob die Tür auf und verließ ihr Zimmer, ohne sie oder Dai eines Blickes zu würdigen.
Schnellen Schrittes lief ich den Flur entlang und betrat gefolgt von den Schatten meine Gemächer. Die sieben stellten sich in ihre Ecken und hielten Wache, während ich mich in die immer heiße Wanne setzte und wusch.
Fragen. Ich hatte Fragen. Viele, viele Fragen. Warum hatte Herr Fujiwara überhaupt darauf bestanden, sie an mir anzubieten, wenn Dai eine gute Partie war.
Wusste er, dass sie keine Jungfrau mehr war? Hatte er das eingefädelt?
Musste ich ihm den Kopf abschlagen?
Wollte ich das?
Täte ich es, würde ich seine Männer so dennoch bekommen. Nach dem Ableben eines Familienoberhauptes ging der Besitz an mich.
Oder aber wusste er nichts davon und Kimiko war diejenige, die mich zu Täuchen versuchte,. Und wenn ja, warum? Ihr musst klar sein, dass eine Konkubine den Regeln nach unberührt sein musste, um von mir akzeptiert zu werden. Es wäre ihr Freifahrtsschein gewesen. Es sei denn, sie müsste fürchten, das ihr Vater, käme es heraus, auch die Verlobung zu Dai gelöst hätte.
Oder ... Dai war es, der sie bereits genommen hatte.
Ich lehnte mich zurück und seufzte.
Drei Möglichkeiten hatte ich.
Erstens, ich berichtete von meiner ›Entdeckung‹ und Kimiko würde geköpft.
Zweitens, ich beschuldigte ihren Vater des Verrats und er wurde geköpft. Doch dann würden allerdings auch Dai und Kimiko dasselbe Schicksal erleiden, denn um die Enthauptung eines kaiserlichen Beraters auszurufen, hätte weitreichender Folgen, als einfach sie zu beschuldigen. Die Leute würden wissen wollen, wie ich zu dem Schluss kam und wen ich verdächtigte.
Ich seufzte. Nein, Dai da mit reinzuziehen, war nicht klug. Wie gesagt, er war ein verdammt fähiger Mann. Strategisch wie im Kampf.
Den Kopf auf den Rand der Wanne gelegt, kam also nur Möglichkeit drei in Frage. Ich behielt es einfach für mich und tat so, als wäre ich der Erste gewesen, der sie berührt hatte.
»Und mache damit einen Narren aus mir«, brummte ich unwillig und trat gegen den Rand der Wanne. »Ich hätte dieses Angebot einfach ausschlagen sollen.«
Ich blieb noch eine Weile im Wasser, bevor ich mich abtrocknete, anzog und dann in den Garten setzte. Ich betrachtete doch eine Weile den Himmel und überdachte die Sachverhalte, ehe ich, erschlagen vom Tag, ins Bett fiel und sofort einschlief.
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