[35] Satoru
Vier Wochen.
Vier lange Wochen musste ich kämpfen. An vier kleineren Fronten. Nun, das war so nicht ganz richtig. Von dieser Zeit musste man natürlich die Anreise von zwei Wochen mit einberechnen. Und das Reisen zwischen den Orten der Auseinandersetzungen.
Die erste Schlacht war fast geschlagene gewesen, als ich mit meinen fünfzig Männern ankam. Die anderen drei ...
Es war gut, dass wir helfen kamen.
»Ich dachte, wir hätten bis zum Wintereinbruch Zeit«, brachte ich erschöpft heraus und starrte auf die Karte. Für jeden neuen Boten, der ankam, oder Raben den wir zugesendet bekamen, musste ich neue Punkte markieren, die einen Ort markierten, an dem Kämpfe ausbrachen oder schon tobten.
Ich rieb mir durch die matschverkrusteten Haare. Der Regen hatte das Schlachtfeld zu einer gefährlichen Sache werden lassen. Doch uns war es immerhin gelungen, die Stellung zu halten.
Wir würden gewinnen, das stand außer Frage, doch ich war mir nicht sicher, wie viele Leute uns das kosten würde.
»Wir haben wohl alle damit gerechnet, dass wir etwas mehr Zeit hätten.«
Ich sah Dai an, der neben einem unserer Heerführer stand und nickte ihm zu. Er sah genauso beschmutzt aus und auch auf seinem Gesicht klebte sowohl Dreck als auch Blut.
»Wie ist deine Einschätzung?«
Er sah auf die Karte, dann zuckte sein Blick zu der offenen Zeltklappe. In die Ferne, wo das Schlachtfeld lag und sich der Feind auf der anderen Seite für den nächsten Tag vorbereitete. Genau wie wir.
»Wenn wir es geschickt anstellen, können wir morgen, eventuell übermorgen, Hoshi Katos Männer zurückdrängen.«
Der Heerführer nickte und brummte. »Also bleibt der Plan, dass wir sie von hier,« er deutete auf den rechten Teil der Karte und sein Finger glitt auf einen anderen Punkt, »und hier angreifen?«
Dai und ich nickten gleichzeitig, bevor eine unangenehme Stille einsetzte. Irgendwann streckte ich den Rücken durch und erklärte die kleine Besprechung für beendet. »Es ist spät«, sagte ich und rieb mir über das Gesicht. »Geht mit den Männern unter eurer Aufsicht noch mal alles durch und stellt sicher, dass sie verstanden haben, was wir vorhaben. Und dann ruht euch aus. Morgen wird ein langer Tag.«
Und hoffentlich der Letzte, fügte ich in Gedanken hinzu, gerade dann, als Yuri durch die Zeltklappe schlüpfte.
Dai warf ihr einen Blick zu, der mehr als unfreundliche war, doch verließ dann mit dem Heerführer das Zelt und ließ uns alleine.
Ich sah sie an. Während der Reise hierher und den Tagen, in denen ich nicht kämpfte, hatte ich mit ihr gesprochen. Hatte der Konkubine erklärt, dass Kimiko nun meine einzige Frau war und ihre Dienste, wie die von Sakura, nun nicht mehr gebraucht wurden. Sie hatte geweint, geschrien und gefleht und ich hatte sie in die Arme genommen und ihr nochmals, ruhig und mit Bestimmtheit geschildert, dass nichts auf der Welt das wieder ändern würde.
Auch die Offenbarung, dass ich einen Weg suchen würde, sie nicht ins Hurenhaus zu schicken, wenn das mit dem Krieg vorbei war, hatte ihre Versuche, mich umzustimmen nicht gemindert.
Yuri kam jeden Abend in mein Zelt. Und jeden Abend schickte ich sie mit denselben Worten hinaus.
»Was tust du hier, Yuri? Es ist spät und du weißt, du sollst nachts nicht durch das Heerlager laufen.«
Ich sah auf die Tasse Tee in ihrer Hand und seufzte. Jeden Abend, dasselbe.
»Ich weiß«, sagte sie und lächelte traurig. »Doch Ihr wart immer gut zu mir. Bitte lasst mich Euch auch unterstützen.«
Einen Augenblick sah ich sie einfach nur. Aber als mir klar wurde, dass ich wirklich einen Tee vertragen konnte, nickte ich und deutete auf eines der Kissen auf dem Boden.
»Eine Tasse kann nicht schaden«, gab ich nach, weil ich wusste, dass mein Schlaf ohnehin noch auf sich warten ließ. »Setzt dich.«
Sie setzte sich elegant hin und reichte mir dann den Tee, als auch ich mich in ein Dickes Kissen sinken ließ. »Ich habe mir besonders viel Mühe gegeben. Bitte genießt ihn.«
Dankend nahm ich die Tasse an und trank. Es schmeckte süß und bitter zugleich und über allem lag eine fruchtige Note, die wohl Holunder sein musste. »Er ist sehr gut«, lobte ich, obwohl er mir etwas zu süß war. Ich dehnte meinen Nacken und fragte, eine leichte Konversation anfangend: »Wie war dein Tag?«
Yuri mustere mich, bevor sie lächelte. »Es war etwas laut und anstrengend. Aber nach einem heißen Bad ging es mir besser. Und wie war Euer Tag? Ihr scheint wie immer sehr angestrengt und erschöpft zu wirken. Kann ich Euch vielleicht beim Entspannen helfen?«
Ich verbiss mir ein Schnauben. Zum einen, weil sie jeden Tag ein Bad nahm, wie ich mir von den wenigen Dienern sagen ließ, die wir mitgenommen hatten, und zum anderen, wegen der Frage, wie mein Tag war.
Wie sollte er schon sein, ein Tag auf dem Schlachtfeld?
Blutig? Tödlich? Brutal? Hart? Erbarmungslos?
Ja. Ja. Ja. Ja und noch mal ja.
All das und noch viele andere schlimme Dinge mehr.
Ich lächelte gespielt. »Mein Schwert hat mir gute Dienst geleistet«, sagte ich, als sei nichts und trank noch einen Schluck. Wärme breitete sich in meinem Magen aus und ich entspannte mich tatsächlich etwas. Dann fügte ich hinzu. »Meine Muskulatur an der Schulter ist etwas angespannt, doch ich denke, das wird sich bis morgen gelegt haben.«
»Selbstverständlich, ihr seid der weiße Drache« sagte sie und erhob sich. »Sie werden alle in die Knie gehen, sobald sie euch sehen.« Ich beobachtete wie sie langsam um mich herum ging und dann hinter mir stehen blieb. Ich sagte ihr nicht, dass ich auf dem Schlachtfeld einfach nur ein Soldat war und nickte stattdessen. Leider genau dann, als sie sagte: »Lasst mich Euch massieren, damit es Euch morgen besser und Ihr morgen wieder viele Eurer Feinde zerstören könnt.«
Ehe ich sie aufhalten konnte, begann sie schon, die Muskeln zu massieren. Und ohne es zu wollen, brummte ich dunkel. »Yuri, ich ...«
»Entspannt Euch«, hauchte sie an mein Ohr und ich erschauerte. Was zum Teufel ....
Sie drückte auf einen Punkt, der besonders schmerzte, und ich gab einen entspannten Laut von mir.
Götter! Die Wärme in meinem Bauch kribbelte und breitete sich in meine Fingerspitzen aus.
»Ihr habt heute Großes getan«, fügte sie hinzu und mir fielen die Augen zu.
Mein ganzer Körper begann zu kribbeln und ich fragte mich, warum ich so reagierte. War der Tag so viel härter als andere? Ja und nein. Ich wusste, dass sich die Anstrengungen eines Kampfes summierten und irgendwann einen Punkt erreichten, der kritisch wurde, doch so hatte es sich noch nie angefühlt. Es war ... berauschend.
Ihre Finger auf dem Stoff meiner Kleidung, und der Druck der Massage, es war ... gut.
Ein Teil von mir, wusste, dass etwas nicht stimmte, doch die Süße des Tees, die noch immer auf meiner Zunge lag, drängte, alle Bedenken beiseite. Hatte ich es mir verdient, zu entspannen? Sicherlich. Sollte Yuri diejenige sein, die mir diese Entspannung verschaffte? Keinesfalls.
Und doch ...
Ein dezentes Stöhnen entkam mir und mit diesem Geräusch reagierte mein Körper. Blut pumpte in meine Lendengegend und ich spürte, wie meine Männlichkeit wuchs.
Irgendwas ... stimmte ... nicht ...
Yuri lief langsam um mich herum, ließ dabei ihre Hand an meiner Schulter nach vorne über meine Brust gleiten. Währenddessen öffnete sie ihr Gewand und ließ es zu Boden fallen. Ich sah dem Stoff nach. Ließ meinen Blick dann über ihren Körper gleiten und schluckte, als meine Härte zuckte.
Nein. Nein.
Falsch. Falsch. Ich ...
Yuri nahm meine Hand, beugte sich etwas hinab und legte sie auf ihre nun nur noch in Unterwäsche verhüllte Brust. Ich ertastete warmes Fleisch und unterdrückte ein Raunen. Ihr Götter! Was war nur los mit mir?
»Mein Kaiser«, begann sie sinnlich und ihre Stimme legte sich wie Samt um meine Sinne. Ich erschauerte, hielt den Atem an und sah ihr auf die Lippen. Mein Sichtfeld verschwamm etwas und eine Erregung packte mich, die sich so noch nie zuvor gekannt hatte. Jede Zelle meines Körpers, wollte sie haben. Ich wollte mich in ihr versenken und so lange nehmen, bis wir beide vor Lust vergingen.
Hitze, das war es, was in meinen Adern pochte und so wie meine Männlichkeit es tat, pulsierte auch meine Lust wellenartig durch meine Adern.
Ich stöhnte auf, ohne das sie etwas tun musste. Allein ihre nächsten Worte ließen das Wasser in meinem Mund zusammenlaufen.
»Lasst mich Euch Erleichterung verschaffen.«
Götter, nein!
»Yuri, ich«, brachte ich heißer heraus und meine Zunge klebte an meinem Gaumen und war schwer. »N-nein, ich ...«
Kimiko.
Das war nicht richtig!
Wo kam nur dieses Verlangen her?!
Ich blinzelte und sah, dass Yuri ihre Lippen zu einem erotischen Lächeln verzogen hatte, das mich nur mehr entflammte.
Sie setzte sich auf meinen Schoß und obwohl ich es nicht wollte, hörte ich mich erneut lustvoll seufzen. Yuri schmiegte sich an meine Männlichkeit und wir beides stöhnten auf.
Nein.
Nein.
Nein.
»Bitte, mein Kaiser«, hauchte sie und beugt sich vor. Vor meine Lippen hielt sie inne.
Nein.
Nein.
Nein.
»Ich begehre Euch.« Sanft trafen ihre Lippen meine.
Falsch.
Nein.
Falsch.
Und doch ... gut. Götter!
»Ich liebe Euch.«
Lust, Erregung, Verlangen. Ich stöhnte auf, sah sie an, hasste es.
»Ich will Euch.«
Mein Atem kam stoßweise, und ich packte ihre Hüfte. Ich grub meine Finger fest in ihre Haut und presset sie an mich, obwohl ich sie doch wegstoßen wollte.
»Nein ... ich ... Kimiko.«
Als ihr Name aus meinen Lippen schlüpfte, lichtete sich der Nebel und ich blinzelte.
Und dann ...
Mit einem rabiaten Stoß beförderte ich Yuri von meinem Schoß. Ich sah erst sie an und dann den Tee, der nun verschüttet auf den Fellen lag, die mein Zelt auskleideten.
»Was«, fauchte ich dunkel, »hast du gemacht?!«
Yuris Augen waren vor Schreck geweitet und sie starrte mich an. Dann sah sie auf den Tee und erkannte, dass ich bemerkt hatte, dass etwas nicht mit rechten Dingen vor sich ging.
»I- i ... Ich ....« Yuri schluckte und biss ich auf die Unterlippe, dann stand sie etwas wackelig auf und ich bemerkte den plötzlichen Zorn, der sie erfasste. »Was hat diese Hexe, was ich nicht habe?! Ich liebe Euch! Ich will Euch gehören und Ihr stoßt mich weg.« Ein Schluchzen entkam ihr, doch ich sah rot. »Ich will an Eurer Seite sein«, brabbelte sie weiter. »Ich will, dass Ihr mich liebt und nicht SIE!«
Ich stand auf, meine Härte spannte meine Hose, doch die rasende Wut brachte meine Stimme zum Vibrieren.
»Und ich sagte bereits, dass ich Kimiko liebe, nicht dich! Sie hat einfach ALLES. Alles, was ich bei dir vergebens suchen würde, Yuri. Ich habe versucht, gnädig zu sein, wollte dir freundlich beibringen, dass mein Herz ihr gehört, und was ist der Dank? Du nutzt ein Mittel, um mir Lust vorzutäuschen?!« Ich starrte sie bitterböse an. »WAS hast du in den Tee gemacht?«
Sie schrie: »Nein, nein, nein! Ich akzeptiere das nicht! Ich folge Euch seit so viele Jahren und jetzt wollt ihr mich einfach abschieben? Was soll daran gnädig sein?« Ihre Augen wurden feucht. »Ich werde nicht aufgeben. Deswegen habe ich auch Ginseng in Euren Tee gemischt.«
»Ginseng?« Du törichtes Weib!« Ich packte sie grob am Arm und knurrte, dicht vor ihrem Gesicht. »Ich zeige gnade, indem ich dich und Sakura nicht schon aus meinem Palast habe bringen lassen, als ich meine Gefühle für Kimiko entdeckt habe, und ich zeige sie auch jetzt, indem ich dich nicht wegen dieser Täuschung strafe. Ich sollte dir die verdammte Zunge herausschneiden lassen!«, fauchte ich und Steiß sie erneut weg.
Ich bückte mich, hob ihr das Gewand auf und warf es ihr entgegen. »Ich habe wirklich genug davon! Sei froh, dass ich dich nicht wegsperren lasse. DAS ist die Gnade, die ich dir entgegenbringe, Yuri. Du darfst bleiben, bis der Krieg vorbei ist, und dann werden du und Sakura mich verlassen. Komme, was wolle. Es liegt nur an dir, ob dein Weg in einem Hurenhaus endet, oder du frei sein wirst! Und jetzt« brüllte ich, sodass die Wachen an der Zeltklappe die Köpfe hineinsteckten, »Verschwinde und lass dich ja nicht wieder sehen!«
Mittlerweile weinte sie, doch ich kümmerte mich nicht darum.
Götter diese Gefühle!
Dieses Verlangen!
»Ihr seid abscheulich!«, erklärte sie laut, zog die Kleider an und verließ schluchzend das Zelt.
Vielleicht hätte ich ein schlechtes Gewissen gehabt. Unter normalen Umständen. Doch jetzt ...
Kaum war sie aus dem Zelt hinaus, wandte ich mich ab, holte meine Härte heraus und begann, die Haut schnell auf und ab zu bewegen. Ich packte fest zu, schloss die Augen, und stützte mich an dem Tisch ab, auf dem die Karte des Reichs lag. Ich befriedigte mich mit wilder Brutalität, einfach nur um das Brennen unter meiner Haut zu lindern, dass sich langsam in meine Seele zu fressen drohte.
Dieses dumme Weibsbild, dacht ich und biss die Zähne zusammen, als meine Faust schneller wurde. Ich ächzte, stöhnte und brachte mich so schnell zum Höhepunkt, dass mir schwindelig wurde. Ich entlud mich wie eine verdammte Fontäne und mein Samen landetet auf dem Tisch und dem Boden.
»Götter!«, schrie ich wütend und schlug mit der Faust auf das Holz. »Warum kann nicht ein Mal etwas gut gehen?!«
Ich fluchte noch weiter, während ich mich entkleidetet und auf die Felle warf, die seit Wochen mein Bett bildeten. Und dieses verdammte Zeug in meinen Adern loderte schon wieder auf.
Ich verschaffte mir diese Nacht noch fünf Mal, FÜNF, Erleichterung. Am nächsten Morgen war meine Laune demnach schlecht und mein verdammter Kolben wund und geschunden.
Der Feind bekam also meine volle Wut und Unzufriedenheit zu spüren
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