[18] Kimiko
Timeskipt 3 Wochen
Ich bestickte gerade ein Taschentuch und lächelte vor mich hin. Seitdem Abend mit dem Kaiser sind 3 ganze Wochen vergangen.
Seitdem besuchte mich der Kaiser öfter, als alle anderen. Wir verbrachten fast jeden zweiten Tag die Nacht zusammen. Ich war nicht sicher, ob das normal war, aber irgendwie störte es mich nicht mehr. Ich freute mich sogar, wenn ich wusste, dass er mich aufsuchte.
»Hörst du mir überhaupt zu!« holte mich mein Vater mit strengem Ton aus meinen Gedanken.
Ich sah von dem Taschentuch auf und seufzte. »Natürlich höre ich dir zu, Vater. Du bist sehr froh, dass ich in so kurzer Zeit vom Kaiser zu Konkubine ersten Ranges gewählt wurde« wiederholte ich seine Worte.
Er räusperte sich. »Ich bin nicht nur froh darüber, ich bin stolz auf dich. Ich wusste, dass du dem Kaiser gefallen wirst. Es war eine gute Entscheidung von mir, dich zum Austausch für die benötigten Männer anzubieten« sprach er grinsend und nippte an seinem Tee.
Ich sah ihn an. Meinte er womöglich die Männer, die für den Krieg benötigt wurden? Dai hatte mir diese Information im Vertrauen erzählt, weshalb ich leider dazu nicht meine Meinung äußern durfte.
Auf einmal suchte mich eine Art Traurigkeit heim. Dai.....
Ich habe ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Ob er sich gut erholt hat?
»Doch meine kleine Kimiko, denk daran, du musst schwanger werden. Nur ein Erbe wird dich für den Kaiser zu etwas besonderen machen« erklärte mein Vater.
Ich sah wieder auf mein Taschentuch, dass ich für den Kaiser bestickte und nickte. »Natürlich Vater«
Ich wollte nicht schwanger werden. Ich wollte nicht dasselbe Schicksal erleiden, wie Risa. Abgesehen davon war ich doch noch jung.
Ich linste zu meinem Vater, der genüsslich den Tee trank.
Meine Mutter war auch früh schwanger geworden. Und obwohl sie mich liebte, hatte mir ihre damalige Zofe mal erzählt, dass meine Mutter auch sehr überfordert mit mir war.
Mit dem Alter kommt die Weisheit und die Geduld. Das hatte mir die Zofe erklärt. Und ich besaß noch nicht einmal ansatzweise die Geduld und die Weisheit für ein Kind.
»Wie oft besteigt dich der Kaiser?« fragte Vater auf einmal.
Meine Augen wurden groß und ich sah zurück auf mein Taschentuch. »Wieso fragst du mich so etwas? Das ist peinlich«
Mein Vater winkte ab. »Antworte Kimiko« forderte er.
Ich spürte die Röte auf meinen Wangen und seufzte laut. »2-3 Mal die Woche schätze ich«
Wieso wurde dieses Gespräch auf einmal so unangenehm.
Vater lachte. »Bei den Göttern. Der Kaiser ist ja total vernarrt in dich«
Ich setzte den letzten Stich und konnte nicht leugnen, dass mein Herz schneller schlug. Ich... fühlte mich wohl in Satorus Nähe. Wir hatten einige schöne Nächte gehabt. Aber Dai.... Er schwirrte mir auch im Kopf.
Ein Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich mir mein Taschentuch ansah. Ich hatte diesmal statt Fujiwara - Fijiwara Kimiko drauf bestickt.
»Was ist das? Ist das für den Kaiser?« fragte Vater auf einmal und nahm mir das Taschentuch ab.
»Vater... Ich...« stotterte ich und wollte es ihm wieder abnehmen. Aber da las er schon, was draufstand. »Bei den heiligen Göttern. Wieso schreibst du deinen Namen falsch?« fragte er leicht erbost.
Ich lächelte verlegen. »Ähm, das war ein Fehler. Ich werde es korrigieren« log ich und zog ihm das Taschentuch aus der Hand.
Er hob eine Braue. »Ich erwarte nicht, dass du klug bist, Tochter. Du bist immerhin eine Frau und solange der Kaiser dir zugeneigt ist, bin ich glücklich. Also enttäusch mich nicht.« er brummte und drehte sich weg. »Ich werde jetzt gehen. Ich hoffe, dass du mir beim nächsten Mal eine frohe Kunde über eine Schwangerschaft mitteilen wirst«
Ich sah ihm nach und verzog leicht das Gesicht. Dann sah ich wieder auf mein Taschentuch und grinste.
Es wird ihm gefallen.
Lächelnd stand ich auf und rief meine Zofen. Danach verließ ich meine Gemächer, um nachdem Kaiser zu sehen und ihm das Taschentuch zu überbringen.
Ich lief draußen innerhalb des Palastes umher. Die Sonne strahlte, weshalb meine Zofe einen Schirm mitgenommen hat.
Lächelnd sah ich auf das Taschentuch und sah gar nicht, dass auf einmal jemand vor mir stand.
»Verehrte Kimiko, Vorsicht« rief meine Zofe und hielt mich auf, bevor ich in die besagte Person hineinlaufen konnte. Ich sah auf und direkt in Yuris Augen.
Ich schluckte. Was wollte sie in diesem Abschnitt des Palastes? Nur die Rang erste Konkubine, die Kaiserin und der Kaiser hielten sich hier auf. »Yuri, was führt dich hier her?« stellte ich daher die Frage.
Sie rümpfte ihre Nase. »Darf ich hier nicht herumlaufen, oder was?« wurde sie sofort laut.
Ich jedoch blieb ruhig. Sie benahm sich schon so, seitdem ich aufgestiegen bin. Anscheinend wollte sie selbst aufsteigen. Ich verstand nur nicht, weshalb sie ihren Frust an mir herausließ. Ich hatte immerhin diese Entscheidung nicht getroffen.
»Ich habe leider keine Zeit für deine schlechte Laune. Daher werde ich gehen« meinte ich und wollte an ihr vorbei.
Doch sie packte meine Haare und zog mich zurück. Ich schrie kurz auf, weil es so weh tat, und landete in den Armen meiner Zofen. Geschockt sah ich sie an und hielt mir die Stelle, an der sie gezogen hatte.
»Was fällt euch ein! Ihr seid Konkubine zweiten Ranges. Wie könnt ihr es wagen eine Konkubine ersten Ranges anzugreifen!« wurde meine Zofe Yui laut.
Yuri sah arrogant auf uns herab. »Unverdient Rang eins. Bild dir nichts darauf ein. Kimiko Fujiwara!« zischte sie.
Ich stellte mich wieder aufrecht hin. Ging ein paar Schritte auf sie zu und hob meine Hand. Ich klatschte ihr eine, so dass ihr Gesicht zur Seite flog.
»Stellst du etwa die Entscheidung des Kaisers in Frage? Kenn deinen Platz, Yuri« sprach ich mit strengem Ton.
Sie hielt sich die Wange und sah mich wieder an.
Bevor ich reagieren konnte, schubste sie mich zu Boden und ging wütend an mir vorbei. Meine Zofen um mich herum, total außer sich, saß ich nun da. Mein Hintern tat weh. Ich sah ihr nach.
Meine Zofen haben mir erzählt, dass Yuri die einzige der Konkubinen war, die Satoru von ganzen Herzen liebte. Wahrscheinlich hasste sie mich deswegen auch.
Meine Zofen halfen mir wieder auf die Beine und machten mein Gewand sauber und richteten meine Haare. Dann sah ich nach vorne und sah Satoru, neben ihm stand Dai. Sofort fing mein Herz an zu klopfen. Ihm ging es gut. Ein Glück.
Satoru lief mit Dai auf mich und meine Zofen zu. Bei uns angekommen, warf er einen Blick hinter mich und sah noch, wie Yuri im Anwesen verschwand.
Dai verneigte sich vor mir und ließ prüfend den Blick über mich wandern, die Muskeln gespannt. »Die Dame Yuri dürfte nicht hier herumlaufen. Ich kümmere mich um sie«, setzte er an, doch Satoru hielt ihn auf.
»Ich mache das, General. Sei so gut und begleite Kimiko noch ein Stück.« Er lief zu mir und küsste meine Wange. Er sollte und dürft das eigentlich nicht in der Öffentlichkeit tun.
Er löste sich und flüsterte in mein Ohr. »Ich hab eine Überraschung für dich. Sei heute Abend bereit, einen Ausflug zu machen.« damit ließ er mich stehen und ging Yuri nach.
Satorus Duft haftete noch an mir und meine Wangen wurden leicht rot. Was ist nur los mit mir? Mit schlagendem Herzen sah ich ihm nach. Bevor ich wieder zu Dai sah. Ich schluckte. »Wie...geht es dir?« fragte ich und sah ihn von unten nach oben an. Ihm schien es besser zu gehen.
Er sah mich nicht an. Auch wenn er den Eindruck hinterließ, dass alles danach verlangte.
»Ich bin wohl auf«, erklärte er trocken und könnte einen kühlen Ton nicht zurückhalten.
Ich presste meine Lippen zusammen und sah kurz auf den Boden, dabei fiel mir mein Taschentuch ins Auge, dass ich noch in der Hand hielt.
Ich seufzte, dann sah ich zu meinen Zofen. »Bitte gibt uns etwas Privatsphäre« bat ich sie und sie nickten, ohne unnötige Fragen zu stellen. Sie gingen aus Hörweite, so dass ich offen sprechen konnte. »Ist etwas passiert? Du bist so komisch, Dai.«
Er wartete, bis alle weg waren und sah mich dann endlich einen langen Moment an.
»Was glaubst du, wie es mir geht?«
Ich sah ihn ebenfalls an. Dann schob ich das Taschentuch in meinen Ärmel. »Was meinst du? Bist du sauer auf mich?«
Seine zu Fäusten geballten Hände zitterten. »Du denkst, ich bin sauer auf dich, verehrte erste Konkubine?!« Er sah mich abfällig an, dann atmete er tief ein. »Du warst nicht auf der Beisetzung meiner Schwester. Dafür aber sehr wohl, auf der von Konkubine Risa, deren Platz du ja jetzt mit hochroten Wangen eingenommen hast, nicht wahr? Du fragst mich, ob ich sauer bin? Nein, Ki, das bin ich nicht. Aber ich bin enttäuscht.«
»Wann.... Wann war die Beisetzung deiner Schwester?! Ich...Ich wurde nicht informiert« erklärte ich und sah traurig zu Boden. Dann wurde es mir klar, ich wurde mit Absicht nicht informiert. Dais Vater hatte nicht umsonst darum gebeten, dass ich mich von seinem Sohn fernhalten solle.
Ich fühlte mich mit einem Mal schrecklich. »Ich...Ich diene nur dem Kaiser. Ich habe das nicht entschieden, Dai« Ich sah wieder auf. »Das mit deiner Schwester tut mir leid. Ich bin schuld an allem. Und ...ich habe versucht sie zu retten, aber ich hatte keine Macht dazu«
Das war die Wahrheit. Ich hatte keine Macht, die Menschen zu beschützen, die mir wichtig waren. Ich war nur eine Konkubine.
Wenn ich nur Kaiserin wäre.....
»Ich gebe dir daran nicht die Schuld.« Er schluckte und endlich sah er mich an. »Doch dass du so ehrgeizig im Rang aussteigst, DAS stört mich. Herrgott, Kimiko, weißt du eigentlich wie viel Schwere es wird, das mit uns zu regeln, wenn du Satorus erste verdammt HURE bist?! Es ... wird fast unmöglich. Oder muss ich davon ausgehen, dass du eine Zukunft mit mir nicht länger in Betracht ziehst? Liebst ...« Auf einmal sah er aus, als würde ihm schlecht sein und er müsse sich vor Angst sammeln. »Liebst du mich noch? Glaubst du noch an uns?« Er lachte bitter auf. »Weißt du, was lustig ist, ich habe schon gekämpft, mein Leben riskiert und doch ist es meine größte Angst, dich zu verlieren, und nicht mein Leben.«
Mein Herz klopfte. Was....war das für eine Frage?
»Ist diese Frage ernst gemeint?« meine Augen waren groß und ich sah zwischen seinen Augen hin und her.
Wie konnte er so etwas überhaupt sagen. Ich.... Ich ..... in meinem Kopf herrschte Chaos. Ich liebte Dai noch, ja. Aber gleichzeitig.... Empfand ich auch etwas für .....Satoru.
Aber mich störten seine Worte. »Du hast zu mir gesagt, dass ich mich erst einmal den Wünschen des Kaisers neigen soll. Ich... Es war nicht mein Wunsch Konkubine ersten Ranges zu werden«
Ich spürte, dass ich log.
Ich schluckte.
»Ich liebe dich und ich glaube an.....uns« meinte ich nun ernst.
Es war noch so. Aber nicht mehr so ernst wie zuvor.
Bei seinen letzten Worten weiteten sich meine Augen. Dann sah ich mich um und als uns niemand sah, packte ich seine Hand und zog ihn mit mir.
Wir landeten kurz darauf zwischen zwei traditionelle Häuser. Es war nur eine kleine enge Gasse dazwischen. Ich drückte mich gegen die Wand des Hauses und zog Dai zu mir runter. Verlangend küsste ich ihn. »Ich liebe dich, Dai. Ich liebe dich wirklich«
Es war die Wahrheit.
Er erwiderte meinen Kuss. »Den Göttern sei Dank, Kimiko. Denn alles andere würde ich nicht ertragen.« Er küsste mich wieder, ließ unsere Zungen tanzen und stöhnte in meinen Mund. Seine Hand wanderte vorsichtig an meinen Busen, der in Stoff gepackt war. »Es ist so verdammt lange her. Ich ... vermisse dich.«
Ich legte meine Hände an seine Wangen und sah ihn lächelnd an. »Ich vermisse dich auch. Lass uns...« Ich stoppte und sah mich nochmal um. »Lass uns gehen« Ich kicherte verspielt und zog ihn weiter mit mir, den schmalen Gang entlang.
Am Ende des Ganges, sah ich mich um und wartete, bis auch der letzte Diener um die Ecke bog. Lachend zog ich Dai weiter, bis wir an einer kleinen Hütte ankamen, die anscheinend als Lager genutzt wurde. Ich zog ihn hinein, schloss die Tür. Es roch nach Reis und Holz. Ich zog Dai wieder in einen intensiven Kuss. Mein Herz schlug wie verrückt, aber ich wollte es jetzt.
Ich wollt ihn.
»Wir sollten nicht-», brachte er gerade so heraus, verwarf dann aber jegliche Gedanken. »Scheiß drauf. Hierfür bezahle ich auch mit meinem Kopf.«
Er hob mich hoch und zog dabei meine Röcke hinauf. Ich nestelte an seiner Uniformhose und befreite seine harte Männlichkeit. Mich an die Wand der Kammer drückend, drang er mit einem tiefen Stöhnen in mich ein.
Ich stöhnte ebenfalls und hielt mich an seiner Rüstung fest. Meine Schenkel um seine Hüfte gelegt, drückte ich wieder meine Lippen auf seine. Ich ließ ihn mit seiner Zunge in meinen Mund eindringen und seufzte lustvoll. Ich würde mir später darüber Gedanken machen, gerade jetzt wollte ich das hier.
Er stieß zu und die Kisten neben uns wackelten. Doch es war ihm egal, er lachte sogar und veränderte unsere Position so, dass er halb auf einem zugeschnürten Heu ball saß und ich auf ihm. Er bewegte meine Hüfte mit seinen Händen, forderte mich auf mich zu bewegen
Ich legte mein Kopf zurück und bewegte meine Hüfte, genau wie er es wollte. Ich ritt ihn und genoss dabei seine volle Härte in mir.
Götter, wie konnte dieser Mann nur so perfekt sein. Er war einfach perfekt für mich. Ich rieb meine Klitoris stärker gegen seine Scharmhaare und stöhnte laut. »Dai!« Es war so gut. Es fühlte sich gerade unglaublich gut an.
»Sei leise, Ki«, forderte er, stöhnte aber selbst auf. »Ja, genau so! Ja.« Er wurde härter und härter.
»Ich liebe es, wenn du mich bei meinem Kosenamen nennst« seufzte ich lustvoll und beugte mich wieder vor. Ich legte meine Hände an seine Wangen und drückte meine Lippen auf seine. Im selben Moment zog ich mich zusammen und genoss den Orgasmus, den mir Dai schenkte.
Ich keuchte an seinen Lippen, spürte, dass auch er kurz darauf zum Höhepunkt kam und dann küsste ich ihn wieder mit genauso viel Gefühl.
Auch, wenn ich langsam wieder zu Besinnung kam, gefiel es mir. Ich konnte es nicht abstreiten. Wir könnten dafür unseren Kopf verlieren, unsere Familien in den Dreck ziehen. Aber gerade war mir das alles gleich.
»Ich liebe dich«, flüsterte er und half mir von ihm runter. Er richtete sich auf und sortierte sowohl seine Kleidung als auch seine Gedanken. Er rieb sich durchs Haar und sah mich an, die sich ebenfalls zurechtmachte.
»Ki, wir ... müssen vorsichtig sein. Wir dürfen das nicht tun.«
Ich seufzte, aber nickte. Er hatte ja recht. »Ich weiß. Das...« setzte ich an und schluckte. »Das war eine Einmalige Sache. Es darf nicht mehr passieren.« Ich sah Dai an. »Es war ein Unfall.« erklärte ich.
Ein guter Unfall.
Nein.
So darf ich nicht denken.
Ich liebe zwar Dai.
Aber ich gehöre Satoru.
Er schmunzelte und lief an mir vorbei. Er küsste mich knapp. »Ein guter Unfall. Aber bis wir eine Zukunft haben, sollten wir die Finger voneinander lassen.«
Ich kicherte frech. »Ich bin ausnahmsweise mal deiner Meinung. Also gut, dass hier« ich zeigte auf uns beide. »Ist nie passiert.« dann ging ich zu Holz Tür. »Ich werde als erstes gehen, und du wartest kurz, ja?« fragte ich und drehte meinen Kopf zu Dai. Die Hand bereits auf die Türklinke gelegt.
Er schüttelte jedoch den Kopf. »Ich bin deine Leibwache, also gehen wir gemeinsam. Falls uns jemand begegnet, sage ich einfach ich habe etwas Verdächtiges gehört, dass ich überprüfen musste.« Er ging nochmal auf mich zu und stahl sich einen letzten innigen Kuss. »Ich liebe dich, Ki.«
Ich sah ihn an. »Ich liebe dich auch, Dai« hauchte ich zurück.
Doch während ich das sagte, bemerkte ich bereits, dass sich etwas verändert hatte. Etwas war.....anders. Meine Gefühle hatten sich verändert.
Ich drückte die aufkommenden Zweifel nach hinten und lächelte.
Ich nahm Dais große und raue Hand und drückte sie, bevor ich die Tür öffnete, seine Hand wieder losließ und nachsah, ob uns jemand sehen könnte. Als das nicht der Fall war, nickte ich Dai zu und wir verließ die Kammer. Dai folgte mir.
Ich richtete mich und lief mit erhobenem Haupt die Gänge entlang, als wäre nie etwas passiert. Meine Leibwache hinter mir. Ich hörte seine Rüstung klirren und als wir um die nächste Ecke bogen, kamen schon meine Zofen auf mich zu gelaufen. »Dame Kimiko! Wo wart ihr?« fragte Yui, sie sah mich von unten nach oben an. »Geht es euch gut?«
Ich lächelte. »Mir geht es hervorragend« antwortete ich schmunzelnd. Und wusste, dass Dai verstehen würde, was ich damit meine.
Yui atmete angestrengt aus. »Was eine Erleichterung. Wir haben euch überall gesucht. Ihr wart plötzlich verschwunden« seufzte sie laut.
Ich zeigte zu Dai. »Ja, der General hatte etwas Verdächtiges gehört und mich daher in Sicherheit gebracht. Aber alles in Ordnung. Falscher Alarm, nicht wahr, General Kazuto?« fragte ich ihn und spielte meine Rolle. Meine Zofen sahen ihn nun ebenfalls abwartend an.
Er verbiss sich tunlichst ein Schmunzeln und besann sich seines Rangs. »So ist es. Wie mir scheint, war es nur ein verirrter Waschbär.« Einen kleinen Blick auf meine geröteten Wangen, ließ ihn Richtung Hausanwesen nicken. »Wir sollten hinein, bevor der Waschbär wieder ... Appetit bekommt.«
Nun zuckten seine Mundwinkel doch.
»Ich kümmere mich um die Konkubine Fujiwara. Seht ihr zu, dass sie für den Ausflug, den der Kaiser plant, gut bestellt ist«, befahl er den Zofen. Als sie skeptisch dreinblicken, fügte er mit energischer Mine hinzu: »Das ist ein Befehl.«
Ich sah Dai an. Ich musste ein kichern unterdrücken. Aber nickte dann. »Es ist in Ordnung. Kümmert ihr euch bitte darum, dass meine Gemächer nachher aufgeräumt sind und das Wasser heiß ist, wenn ich zurückkehre. Ich würde dann nämlich gerne ein Bad nehmen.« erklärte ich autoritär.
Meine oberste Zofe, Yui, sah mich an und nickte dann. »Natürlich, Dame Kimiko« alle verbeugten sich und gingen.
Ich sah ihnen nach und lief dann zu meinen Gemächern. Dai folgte mir wieder.
Wir verhielten uns wie eine Konkubine und ihr Leibwächter, bis die Zimmertüren zugeschoben wurden. »Ich werde mich waschen müssen« setzte ich mit einem lustvollen Ton an, bewegte mich elegant zu meinem Baderaum und blieb am Türrahmen stehen. »Warte hier oder helfe mir, mich für den Kaiser frisch zu machen. Die Entscheidung liegt ganz bei dir, mein kleiner General« flüsterte ich schmunzelnd und mit einem leichten provokanten Ton.
Dann drehte ich mich weg, öffnete bereits mein Gewand und ließ es auf den Weg zu den Wasserbehältern zu Boden fallen. Splitterfasernackt setzte ich mich auf den Hocker, steckte meine langen Haare hoch und begann das warme Wasser, dass in einem Behälter dauerhaft für mich warmgehalten wurde, mit einem kleinen Kübel zu nehmen.
Ich linste zum Eingang und sah nach, ob Dai meiner Provokation folgen würde. Er hatte immerhin meine Zofen weggeschickt, also konnte er jetzt die Verantwortung tragen und mir beim Waschen helfen.
Allein die Vorstellung seines nackten Körpers, seines durchtrainierten und unglaublich attraktiven Körper, ließ mich meine Schenkel zusammenpressen.
Und obwohl ich wusste, dass das falsch war und wir vor nicht einmal 15 Minuten noch gesagt haben, dass das eine Einmalige Sache bleibt, wartete ich sehnsüchtig auf den Mann, den ich liebte.
Er sah mir nach, folgte mir und verwünschte sich anscheinend für seine Dummheit. Leider zog er sich nicht aus und mir blieb ein Blick auf seinen Körper verwehrt. »Ich helfe dir. Aber nicht, um dich für den Kaiser zurechtzumachen«, erklärte er und verzog das Gesicht. »Sondern, weil du eine Versuchung bist, der ich nicht widerstehen kann, Ki.«
Er trat näher an mich heran und genoss jeden Zentimeter meiner nackten Haut. »Heute. Nur heute dürfen wir nachgeben. Es ist ... ein Spiel mit dem Feuer. Satoru mag mein Freund sein und er mag dich mögen, doch ... er ist und bleibt der Kaiser. Wenn das mit uns rauskommt, bevor ich einen Plan habe, sind wir des Todes.«
Er beugte sich zu mir, nahm dabei einen Lappen vom Waschtisch und tunkte ihn in den mit heißem Wasser gefüllter Kübel.
Ich blieb mit dem Rücken vor ihm sitzen, drehte meinen Kopf und sah über meine Schultet hinweg zu ihm hoch. »Das ist mir bewusst« wurde ich ernst.
Ich wusste nur zu gut, was das hier zu bedeuten hatte. Aber ich kann meine Gefühle nicht auf Dauer unterdrücken.
Während ich darüber nachdachte, berührte Dai mit dem Lappen sanft meinen Rücken. Sofort spannte ich mich an. »Dai...« hauchte ich mit gebrochener Stimme und fühlte mich plötzlich unwohl. Ich legte meine Hände an den jeweiligen Oberarm und mein Griff war fest und Unbehagen bereitete sich aus. »Bin ich wirklich noch eine Versuchung? Sie mich an, mein....Rücken.«
Er hatte soeben einen direkten Blick auf meinen Rücken, der durch die Kaiserin nun hässlich war. Die Wunden waren zwar verheilt, aber Narben blieben zurück. Ob Dai von den Wochen seiner Abwesenheit Bescheid wusste? Ich könnte es verstehen, wenn er kein Interesse daran zeigen würde, er musste schon genug wegen der Hinrichtung von Saki leiden.
»Du wirst immer meine einzige Versuchung bleiben. Mit oder ohne Narben, Ki.« Er ließ das Tuch sacht über die wulstigen, halb verheilten Wunden gleiten und schluckte.
Er küsste eine davon und sagte. »Du hast hier unsere Fehler auf den Rücken geschrieben bekommen. Unsere Fehler und Sakis Geschichte. Ich ... Sehen wir es als Mahnung daran, was passiert, wenn wir unvorsichtig werden. Was passieren kann, wenn die falschen Menschen macht über unser Schicksal haben.« Er küsste erneut eine Narbe. »Nichts kann dich für mich hässlich machen. Dafür liebe ich dich viel zu sehr.«
Als ich ihm zuhörte, war mir bewusst, dass er auch hiermit recht hatte. Dennoch fühlte ich mich mit einem Mal unwohl. »Du solltest gehen« flüsterte ich daher.
Die Zeit mit der Kaiserin, war eine der schwersten Zeiten. Es hat etwas verändert. Ich habe mich dadurch verändert. Wahrscheinlich war das auch eine der Gründe, weshalb ich mich nicht gewehrt habe, als ich zu ersten Konkubine ernannt wurde. Ich wollte höher steigen, ich wollte der Kaiserin dasselbe antun, wie sie mir angetan hat. Ich hatte nur für einen kurzen Moment meine Narben vergessen, doch jetzt war ich wieder bei Sinnen und verfluchte mich für das, was ich gerade noch mit Dai getan hatte. Es war eindeutig zu gefährlich.
Er hielt in der Bewegung inne. Dann stand er auf und lief um mich herum. Vor mir, ging er wieder in die Hocke und das Leder und Metall seiner Rüstung knarrte und schepperte. Er hob die Hand und legte sie auf meine Wange. Mit dem Daumen strich er über meine Haut und sah mir in die Augen. »Ich finde einen Weg, Ki. Ich verspreche es dir. Nein, ich schwöre auf die Götter, dass du und ich eine Zukunft haben. Und wenn ich versagen sollte, werde ich mir mein verdammtes Herz aus der Brust rammen, denn ein Leben ohne dich, ist für mich bedeutungslos. Verstehst du das?« Er küsste mich, zart und bedacht. Er ließ mich die Wahrheit meiner Worte fühlen. »Mein Herz ist dein, Fujiwara Kimiko. so war es und so wird es immer sein. Du und ich.«
Ich sah ihm in die wunderschönen dunkelblauen Augen. Ich legte mein Gesicht stärker in die Berührung seiner Hand. »Du hattest schon immer einen Hang zu liebevollen Worten. Eine der Eigenschaften in die ich mich verliebt habe«
Ich drehte meinen Kopf und küsste seine Handfläche. Doch dann sah ich ihn wieder ernst an. »Hasst du mich nicht, wegen dem, was deiner Schwester passiert ist?«
Er schüttelte den Kopf. »Noch mal, Ki, ich gebe dir dafür nicht die Schuld. ICH ... hätte es ihr nie sagen dürfen. Was ihr passiert ist, ist meine Schuld. Du warst immer stur und unnachgiebig. Das du dich gegen die Kaiserin auflehnst, war klar. Es konnte ja niemand wissen, dass sie ... Es konnte niemand wissen. Sie ist grausam und hasserfüllt.« Er verbarg seine Trauer. »Lass uns nur zusehen, dass dir nichts passiert.«
Ich nickte. »Es tut mir dennoch leid.« entschuldigte ich mich noch einmal. Die Tatsache, dass sein Vater mich bat, mich von Dai fernzuhalten, behielt ich erst einmal für mich.
Dann verzog ich das Gesicht. »Ich verabscheue die Kaiserin. Ich werde ihr nicht verzeihen. Sie ist ein Monster« meine Hände hatten sich zu Fäusten geballt und zitterten. So sehr hasste ich diese Frau.
Er zwang sich ein Schmunzeln auf die Lippen und antwortete auf meine ersten Worte, um das trübe Thema zu wechseln. »Ich weiß eben, wie man dich für sich gewinnt, Ki. Und ich werde die Macht über dieses Wissen gut und weise nutzen und umsetzen. Glaub mir, ich habe vor, mein Leben lang schöne Dinge in dein Ohr zu flüstern, während ich dich nehme. Jede verdammte Nacht.«
Ich entspannte mich wieder etwas und lächelte leicht. Den Gedanken an die Kaiserin aus meinem Kopf geschoben, beugte ich mich vor und küsste Dai. »Ich freue mich darauf, wenn ich erfolgreich wieder an deine Seite stehen darf« Ich küsste ihn noch einmal.
Dann blickte ich hinaus durch das kleine schmale Fenster weiter oben und seufzte.« der Himmel färbte sich langsam orange. »Ich muss mich fertig machen. Ich möchte den Kaiser nicht warten lassen«
Er biss die Zähne zusammen, nickte und eröffnete dann: »Ich ... werde ein paar Tage weg sein. Ich muss die Grenzen abreiten und ein bisschen mehr Klarheit in die Lage bringen, damit Satoru und ich anfangen können, militärische Schritte zu planen. Wir sehen uns demnach nicht.« Er stand auf und lief zu meinem Schrank. Dann zog er Kleidung raus, die für einen Ausritt geeignet waren und legte sie mir auf mein Bett. »Zieh das an«, sagte er und versuchte, seine Anspannung nicht nach außen dringen zu lassen. »Dort wo er dich hinbringt, werdet ihr nur zu Pferden gelangen.«
Ich sah ihn an. Meine Augen weiteten sich und ich erhob mich ruckartig. »Wegen...dem bevorstehenden Krieg, nicht wahr?«
Dai nickte nur.
Ich hatte diese Wahrheit verdrängt. Es machte mir Angst, denn Krieg war niemals gut. Ich sah auf die Kleidung, doch das war mir egal. Mir war gerade egal, wohin mich Satoru bringen würde. Und ich ignorierte auch Dais offensichtliche Abneigung, dass ich mit Satoru irgendwo hin reiten werde.
Ich ging auf Dai zu und umarmte ihn. »Bitte pass auf dich auf und kehre gesund zu mir zurück«
Ich strich ihm durch seine Haare, sah zu ihm auf und küsste ihn. Es war ein langer, intensiver und gefühlvoller Kuss.
Als wir wieder voneinander abließen, sahen wir uns tief in die Augen. »Ich liebe dich, Dai Kazuko und werde freudig auf deine Rückkehr warten.«
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