Die Erkenntnis: 10 ~ Nick

Moritz lag zusammen gekrümmt vor mir auf der Straße. Seine Nase blutete. „Argh, Scheiße! Spinnst du?!"

„Halt den Mund..." Ich hatte die Faust noch immer geballt. Ich würde noch mal drauf hauen. Wenn er noch ein Wort sagen würde, ich würde noch mal drauf hauen.

Mo richtete sich mühsam auf. Seine Nase schwoll bereits an und blutete kräftig. „Scheiße, man..." Vorsichtig befühlte er sein Nasenbein. „Du Spast, echt."

„Ich an deiner Stelle würde die Fresse halten... Du bist in keiner guten Position um mich hier als Spast zu bezeichnen", sagte ich trocken, reichte ihm aber eine Packung Taschentücher und sah die Straße hinunter. „Was willst du hier?"

„Ich muss mit dir reden. Hab ich doch gesagt." Er hielt sich gleich mehrere Tempos vor die Nase, während ihm reflexartig die Tränen aus den Augen liefen. Ich hatte ihn ganz ordentlich erwischt.

Ich atmete tief durch. „Über?"

„Ich hab damit nichts zu tun."

„Womit?"

„Mit der ganzen Scheiße, die gerade läuft. Ich weiß nicht, was da gerade passiert, das musst du mir echt glauben, Nick." Er holte Luft und stöhnte leise. „Irgendeiner hängt mir das an. Ich weiß, das klingt verrückt und paranoid. Aber ich war das nicht."

Dann ließ er die Schultern sinken. „Ich liebe sie, Nick. Ich könnte ihr niemals weh tun. Niemals... Das musst du mir glauben."

Am liebsten hätte ich ihm dafür noch eine verpasst. Aus Prinzip. Aber ich konnte nicht. Ich konnte es einfach nicht. So, wie er mich ansah... rührte das etwas in mir an.

In mir löste sich etwas, eine Anspannung, die ich in den letzten Tagen in mir verspürt hatte - und ich nickte langsam. Abwägend. Ich wollte ihm nicht glauben.

Aber da waren zu viele Ungereimtheiten. Da passte einfach zu viel nicht zusammen. Ich wollte hören, was er zu sagen hatte.


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