Prolog
Sirius' POV
Alles. Ohne Ausnahme alles an diesem Haus erinnerte mich an meine Kindheit. An die Zeit, die ich an diesem düsteren Ort verbracht hatte. An die schlechten Erinnerungen, die ich hatte. Die schlechten Erinnerungen, bei denen ich alles geben würde, um sie zu vergessen. Doch das, schien nun endgültig unmöglich geworden zu sein.
Hier, an diesem düsteren, feindselig wirkenden Ort. Fast schon kam es mir vor, wie ein grausamer Streich. Vor dreizehn Jahren war ich von genauso diesem Ort abgehauen. Vor dreizehn Jahren, hatte ich meine sieben Sachen gepackt und war endgültig von hier abgehauen. Damals, als ich noch die Hoffnung gehabt hatte, neu anzufangen.
Als ich noch auf eine Chance gehofft hatte, das alles hinter mir lassen zu können. Vergessen zu können, und niemals wieder daran erinnert zu werden. Damals, als ich noch gehofft hatte, durch mein Verschwinden von hier auch die Erinnerungen los zu werden. Sie eingesperrt in diesem Haus zu lassen, das ich niemals wieder betreten würde. Die schlechten Erinnerungen alle samt hier zu lassen, und ihnen nie wieder gegenüber treten zu müssen.
Doch ich hätte mich nicht mehr täuschen können. Ich hätte nicht falscher liegen können, als ich es damals getan hatte. Wie ein grausamer, schadenfroher Streich meines sogenannten ' Lebens', kam mir meine jetzige Situation vor. Eingesperrt, an dem Ort, den ich einst, mein zu Hause genannt habe. Auch, wenn ich diesen Ort nie wirklich mit diesem Wort verbunden hatte. Wenn ich hier nie dieses Gefühl von Geborgenheit, Familie gehabt hatte. Auch, wenn ich dieses Haus nie als richtiges zu Hause betrachtet hatte. Doch nun war ich hier.
Merlin allein wusste, für wie lange Zeit ich hier Eingesperrt sein würde. Wie lange diese Erinnerungen an meine Kindheit mich hier heimsuchen würden. Hier, mehr als jedem anderen Ort. Hier, mehr denn je. All die Bilder von meinen sogenannten Verwandten.
Die Portraits der Familie. Es schien, als würden sofort mich beobachten. Aks würden ihre Gesichter mich mit vor Hass verzerrten Ausdrücken heimsuchen. Dafür, dass ich ' Schande' über den Familiennamen gebracht hatte.
Dafür, dass ich nie der Black gewesen war, der ich eigentlich hätte sein sollen. Dafür, dass ich nie der gewesen war, zu dem meine Eltern mich machen wollten. Nicht, dass mir dies auch nur im Geringsten leid tun würde. Wohl eher im Gegenteil.
Und hier, genau in diesem Raum, schienen die Erinnerungen mich schlimmer heimzusuchen, als irgendwo sonst im Haus. Hier, im Zimmer von Regulus. Meinem verstorbenen Bruder. Dem Vorzeigekind meiner Eltern, das sich den Todessern angeschlossen hatte. Das Vorzeigekind, das sich nichts von mir hatte sagen lassen.
Das den Weg eingeschlagen hatte, den unsere Eltern für ihn gewählt hatten. Der seine Eltern nicht verraten wollte. Den das alles schließlich ins Grab gebracht hatte. Ermordet, von irgendeinem Todesser. Dafür, dass er vermutlich kalte Füße bekommen und raus aus der ganzen Todesser- Sache gewollt hatte. Dafür, dass er sich auf all das eingelassen hatte. Ein Todesser. Ein Verräter.
Doch das war er nicht immer gewesen. Einst war er mein jüngerer Bruder gewesen. Einst, vor vielen Jahren, die nun unendlich weit weg zu liegen schienen, waren wir nahezu unzertrennlich gewesen. Was war passiert, dass es so weit kommen musste? Dass wir uns am Ende beinahe als Feinde gegenüber gestanden hatten? Wir waren einfach zu verschieden gewesen.
Ich seufzte und starrte das Buch mit dem schwarzen Einband auf meinem Schoß an. Das Buch, das ich in diesem Zimmer gefunden hatte- oder sollte ich lieber sagen, das Tagebuch, das ich gefunden hatte? Sein Tagebuch. Ich hatte es bis jetzt noch nicht aufgeschlagen- als hätte ich beinahe Angst davor, was darin stehen könnte. Was mich darin erwarten könnte. Als hätte ich Angst, dass es meine Erinnerung nur noch mehr zurück holen würde. Dass ich das alles, was ich damals erlebt hatte, auf gewisse Art nochmal erleben müsste. Zitternd fuhr meine Hand kurz über den Einband. ' Öffne es. Was soll denn schon passieren?'
Ja, was sollte passieren? Niemand könnte mich nun dafür verurteilen, es zu lesen. Der Besitzer dieses Tagebuches war bereits seit sechzehn Jahren tot. Er könnte mich ja kaum dabei erwischen, wie ich meine Nase in eine Angelegenheit steckte, die mich vermutlich nichts anging. Ich hatte gen genommen nichts zu verlieren.
Nicht mehr. Und so schlug ich schließlich die erste Seite des Buches auf, nur um auf gelbe Pergament, mit Regulus' Schrift darauf zu blicken.
1. September 1971
AN: Soo, cut erstmal XD noch eine Regulus- Story von mir, aber why not? Ich kann nichts dafür, dass er mein Lieblingschara ist...😇 na ja, wie fandet ihr die Idee denn bis jetzt? Lasst mir gerne eure Meinung in den Kommis da und die sonst...Bis bald❤
LG: Drawaine
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