17. August 1975

Sirius' POV

Der 17. August. Wie könnte ich jenen Tag jemals vergessen? Jenen Tag, an dem meine jüngste Cousine Lucius Malfoy geheiratet hatte. Jenen Tag, an dem die Familien Black und Malfoy zur Freude meiner Eltern durch eine Hochzeit verbunden wurden. Ich erinnerte mich noch daran, was für eine Aufregung am Morgen der Hochzeit im Grimmauldplatz geherrscht hatte. Wie nervös, und doch auf gewisse Weise glücklich meine Eltern, meine Tante und mein Onkel gewirkt hatten.

Wie Mutter uns angewiesen hatte,  uns ja passend anzuziehen. Uns ja gut zu verhalten, damit die Malfoys kein schlechtes Bild von unserer Familie haben würden. Uns zu verhalten, wie man dies als Black tun sollte, damit dir Malfoys nicht denken würden, wir hätten keine Manieren. Ich wusste noch, wie ich am Morgen noch mit Regulus gesprochen hatte. Wie ich ihm versprochen hatte, mich so zu verhalten, dass es nicht zum Streit kommen würde. Dass ich versuchen würde, Streit zu vermeiden. Ich hatte bereits damals gewusst, wie sehr er Streit in der Familie gehasst hatte.

Wie er es gehasst hatte, wenn meine Eltern und ich gestritten hatten, während er nur daneben sitzen  und das Ganze über sich ergehen lassen konnte.  Während er stumm daneben sitzen musste, ohne sich einzumischen. Ohne etwas sagen zu können, oder zu wollen. Jedes mal kurz zusammen gezuckt war, wenn Mutter und Vater lauter geworden waren. Wenn Mutter wieder einmal mir der Faust auf den Tisch gehauen, oder mir eine Ohrfeuge verpasst hatte. Wie er sich geweigert hatte, seine Eltern anzublicken,  wenn diese einen Wutanfall hatten.

Meistens,  hatte er in solchen Situationen recht zusammen gesunken auf seinem Stuhl gesessen, und den Boden angestarrt.  Ich wusste, dass ich ihm Jenes hatte ersparen wollen, zumindest an dem Tag der Hochzeit seiner Vousine. Ich wusste, dass ich jenes Versprechen mehr oder weniger seinetwillen gemacht hatte. Ich wusste, dass ich beschlossen hatte, mich wenigstens einen Tag zu benehmen.

Und ich wusste, dass ich jenes Versprechen auch sofort gebrochen hatte, nachdem Mutter meine Freunde beleidigt hatte. Dass ich mein Temperament in jenem Moment nicht mehr hatte zügeln können. Dass ich mich nicht mehr hatte beherrschen können. Dass das Ganze letzten Endes doch in einer Art Streit geendet hatte.

17. August 1975

Hallo. Ich weiß, es ist schon relativ spät, aber es gibt Einiges, das heute passiert ist. Einiges, das ich loswerden möchte, und ich habe das Gefühl, dass dies nicht bis morgen warten kann. Ich habe das Gefühl, nicht richtig schlafen zu können, wenn ich dir nicht jetzt davon erzähle. Keine richtige Ruhe zu finden, weil jene Geschehnisse und Gedanken mich wohl bis in den Schlaf verfolgen würden.

Heute war die Hochzeit meiner Cousine Narcissa. Bereits morgens, wirkten alle im Grimmauldplatz recht aufgeregt. Besonders Cissy selbst. Als  sie mich heute Morgen geweckt hat, wirkte sie glücklich. Sehr glücklich sogar, doch man musste keine allzu große Menschenkenntnis haben, um zu erkennen, dass sie mir aller Mühe  versuchte, ihre Nervosität zu verbergen. Dass sie mit all ihrer Mühe versuchte, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen. So zu tun, als wäre sie vollkommen entspannt, bei dem Gedanken daran, was sie an jenem Tag erwarten würde. Jedoch hatte sie das erfolglos versucht.

Sie hatte schneller gesprochen als sonst, hin und wieder war ihre Stimme sogar ein wenig in die Höhe gerutscht, so, dass sie sich mitten im Satz leicht erschrocken die Hand vor den Mund gehalten hatte. Verständlich. Es muss wohl wirklich recht unangenehm sein, wenn die Stimme plötzlich einen anderen Ton annimmt, als man es wollte. Noch dazu einen recht seltsamen Ton.

Als ich sie nach dem Grund für ihre Aufregung gefragt habe, meinte sie, sie habe Angst, dass ihre Ehe nicht gut verlaufen würde. Dass sie Lucius Malfoy nicht gut genug sein würde. Dass er sich womöglich in eine Andere verliehen könnte, die ihm besser gefällt, als Narcissa selbst. Dass er sie nicht wirklich liebt, sondern sie nur heiratet, weil seine Eltern das von ihm verlangen. Dass er sie nur heiratet, damit sie ihm einen ordentlichen Erben gebären würde. Dass er sie nur heiratet, um die Linie der Malfoys fort zu setzen. Ich habe versucht, sie ein wenig zu beruhigen. Habe ihr gesagt, Lucius Malfoy würde sie lieben.

Er würde den Bund der Ehe nicht brechen, denn, auch wenn Lucius Malfoy auf den ersten Blick wirkte, als glaube er zu gut für alle Anderen zu sein, so würde er sich vermutlich trotz Allem an die Regeln in reinblütigen Familien halten. Laut ihnen, darf ein Ehepaar, wenn die Hochzeit bereits abgeschlossen ist, nicht mehr getrennt werden. Weder durch Scheidung, oder Willen der beiden Ehepartner, noch durch andere Zauberer. Ich persönlich weiß nicht genau, was ich von jener Regel halten soll.

Ich weiß nicht, ob ich damit leben könnte, für immer mit jemandem zusammen leben zu müssen, der mich womöglich nicht leiden könnte. Für immer mit jemandem zusammen zu leben, mit dem ich womöglich nicht klar kommen würde. Mit dem ich nicht  mich verstehen würde und doch gezwungen sein würde, mein restliches Leben mit jener Person zu verbringen. Mutter sagt, jene Regel soll dafür sorgen, dass die beiden Ehepartner einander und ihren Familien treu bleiben. Dass sie sich nicht mit anderen Hexen oder Zauberer einlassen, und darüber ihren Ehepartner und ihre Familie vergessen.

Und darüber vergessen, wie wichtig die Ehe für die beiden reinblütigen Familien ist, die durch die Hochzeit verbunden werden. Ob das wirklich Alles stimmt, und ob diese Regel wirklich etwas mit dem Treu bleiben zu tun hat, weiß ich nicht.

Meine Cousine schien sich erst dann wirklich ein wenig beruhigt zu haben, als ich ihr gesagt habe, dass Malfoy sie wirklich liebte. Dass er sie nicht nur wegen seinen Eltern heiratete, sondern auch wegen seinen Gefühlen für sie. Und das stimmt. Ich habe es an seinem Blick bemerkt. Daran gemerkt, wie er sie angesehen hat. Bei seinem Besuch, den er dem Grimmauldplatz vor einem Jahr abgestattet hat, und an dem Tage seiner Hochzeit. Er hat fast schon ein wenig stolz gewirkt, Narcissa als zukünftige Ehefrau zu haben.

Wenn ich ehrlich sein soll, dann muss ich sagen, dass Cissy wirklich Glück hat. Oft gibt es in reinblütigen Ehen keine richtigen Gefühle. Oft heiraten die beiden, zukünftigen Ehepartner allein aus dem Grund, um die Blutlinie rein zu halten. Um zwei reinblütige Familien miteinander zu vereinen, meist auf Wunsch von den Eltern der beiden Partner. Meist auf den Wunsch ihrer Eltern, bei dem die Betroffenen nicht wirklich ein Mitspracherecht haben. Oft, wird über ihren Köpfen entschieden.

Zwischen den beiden herrscht dann oft eine kühle Atmosphäre, ohne richtige Gefühle. Ohne, dass die beiden wirklich miteinander reden. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Natürlich gibt es auch Fälle wie jener von Narcissa und Lucius, wo die beiden Ehepartner tatsächlich etwas füreinander empfinden. Wo sie dem jeweils Anderen tatsächlich etwas bedeuten. Doch es heißt, solche reinblütigen Ehen,  währen die Minderheit. Ich weiß nicht genau, wie ich dies finden soll, aber ich muss es wohl mehr oder weniger akzeptieren.

Sirius hingegen, scheint von solchen Ehen gar nichts zu halten. Und akzeptieren, scheint er es auch nicht zu wollen. Laut ihm sollte jeder die Person heiraten, die derjenige auch wirklich liebt. Die Person, mit der der Betroffene sich vorstellen kann, sein restliches Leben zu verbringen. Mit der er dies freiwillig tun würde, und nicht, weil Andere es so wollen. Die er wirklich liebte, und nicht nur aus, wie Sirius es immer nennt " Reinblutwahn" heiratet. Er ist der Meinung, die Familie hätte bei so etwas nicht wirklich mitzureden, zumal sie nicht unbedingt eine Ahnung von den Gefühlen des Betroffenen hatte.

Zumal sie jene Gefühle nicht steuern könnte, genau wie der Betroffene selbst. Er ist der Meinung, man solle selbst entscheiden, auch, wenn die Familie nicht einverstanden ist. Auch, wenn die Familie einen verstoßen würde, so, wie die meine es mit Andromeda getan hatte. Andromeda, die genau das getan hatte, was Sirius heute für richtig hält. Andromeda, die mit dem muggelstämmigen Ted Tonks durchgebrannt war, aus dem Grund, dass sie ihn liebe.

Dass sie keinen Anderen heiraten wolle. Dass ihre Familie ihr nicht vorzuschreiben habe, wen sie heiraten würde. Als Sirius erfahren hatte, dass Cissy's Hochzeit in diesen Sommerferien statt finden würde, hatte er einmal verächtlich geschnaubt, dann
aber keinen weiteren Kommentar dazu abgegeben. Vielleicht, weil ihm nicht wirklich etwas eingefallen war, das er dazu hätte sagen können.

Ich habe Sirius heute, vor dem Frühstück darum gebeten, er solle sich trotz seiner Abneigung gegen seine Familie normal verhalten. Ich habe ihn darum gebeten, er solle unsere Eltern nicht während der Hochzeit provozieren. Er solle keinen Streit anfangen, wenigstens an diesem einen Tag nicht. Ich hatte nicht gewollt, dass an der Hochzeit meiner Cousine Streit zwischen den Familienmitgliedern herrschte.

Ich hatte nicht gewollt, dass sie an einem der glücklichsten Tage ihres Lebens hören musste, wie ihre Familie sich stritt. Wie ihr Vousin einen Streit provozierte, und die Hochzeit dadurch komplett untergehen würde. Die Stimmung dadurch kühl und unangenehm werden würde. Ich habe geglaubt, dass  Cissy es verdient habe, dass ihre Hochzeit gut verlaufen würde.

Ich weiß nicht genau warum, doch Sirius hatte eingewilligt. Er hatte mir versprochen, nichts zu tun, was unsere Eltern wütend machen könnte. Vielleicht, weil selbst er ein wenig Respekt vor der Hochzeit seiner Cousine hatte. Vielleicht, weil selbst er ihr nicht diesen Tag ruinieren wollte. Vielleicht auch, weil er an jenem Morgen einfach keine Lust auf Streit hatte.

Nun ja. Als es dann Nachmittag gewesen war, Lucius und Narcissa von Tante Druella getraut worden waren, und die Familie am Tisch im Salon gesessen hatte, sollten sich die Dinge wohl ändern. Und das an einem so wichtigen Tag. So viele Familienmitglieder waren an jenem Tag im Grimmauldplatz gewesen, um bei der Hochzeit dabei sein zu können. Auch meine älteste Cousine , Bellatrix ist da gewesen.

Als sie hier angekommen war, hatte sie Narcissa steif umarmt, und ihr kühl zu ihrer Hochzeit gratuliert. Fast hatte es gewirkt, als würde die dies nur aus Höflichkeit tun, und nicht, weil ihre Schwester ihr so viel bedeutet.

Ob dem nun so  war oder nicht, kann ich nicht genau sagen. Bellatrix war noch nie gut darin gewesen, ihre Gefühle zu zeigen. Noch nie gut darin, ihre Emotionen zu zulassen, was womöglich auch daran liegt, dass sie die nicht zulassen will. Dass sie keine richtigen Gefühle zeigen will, da ihr beigebracht wurde, dass Blacky stets beherrscht und kühl sein nüssen. Weil ihr beigebracht wurde, sie solle sich erwachsen verhalten.

Eine Vorschrift, die sie schon immer sehr ernst und hatte. Bereits mit zwölf Jahren, hatte sie sich benommen, als wäre sie zehn Jahre älter, als sie tatsächlich gewesen war. Sie hatte in gehobener Sprache gesprochen, und sich geweigert, an den meisten Arten von Spielen teil zu nehmen. Auch, wenn ich mich nur verschwommen an die frühere Bellatrix erinnere, zumal ich damals noch recht klein gewesen war, so erinnere ich mich an jenes Verhalten.

Als wir also alle am Tisch gesessen, und ein wenig miteinander gesprochen hatten, würde mit einem Mal das Thema Hogwarts aufgegriffen. Mutter hatte von meinen und Sirius' schulischen Leistungen erzählt. Ich hatte bereits zu diesem Zeitpunkt bemerkt, wie Bellatrix und Sirius, die sich genau gegenüber gesessen hatten, immer wieder feindliche Blicke zugeworfen hatten, wenn auch darum bemüht, dass niemand sonst etwas von jenen Blicken mitbekommen würde. Noch nie haben die sich wirklich gemocht.

Schon immer gab es ein gewisses Konkurrenzdenken zwischen den beiden, das auch bis jetzt noch nicht verschwunden ist. Während Sirius und Narcissa früher noch einigermaßen miteinander klar gekommen waren, so hatte zwischen Sirius und Bellatrix fast immer Streit geherrscht. Sei es, weil Bellatrix bevorzugt worden war.

Sei es, weil Bellatrix ihn für etwas beschuldigt hatte, dass er nicht getan hatte, oder zumindest behauptete, nicht getan zu haben. Es schien fast immer einen Grund für die beiden zum Streiten gegeben zu haben. Nachdem die beiden sich heute eine gewisse Zeit lang stumm angefunkelt hatten, hatte Bellatrix ihre Gelegenheit beim Thema Hogwarts genutzt. Sie hatte Sirius gefragt, wie es denn seinen kleinen, wertlosen Blutsverräter- Freunden noch ging.

Sirius hatte gewirkt, als hätte er am liebsten einen gemeinen Spruch gesagt, jedoch schien er sich beherrschen zu wollen. Und so starrte er seine Cousine weiterhin wütend an, ohne eine Antwort auf ihre Frage zu geben. Ich hatte Sirius fast schon ein wenig besorgt angeblickt, zumal ich wusste, und noch immer weiß, wie er reagiert, wenn es um seine " Brüder" geht.

Ich weiß, wie leicht er wütend wird, wenn man diese beleidigt. Zumal dies der häufigste Grund für Streit zwischen unseren Eltern und Sirius ist. Heute jedoch, schien er versucht zu haben, sich zurück zu halten. Sich zurück zu halten, entweder, um keinen Ärger zu riskieren, oder vielleicht auch, weil er zu an sein Versprechen erinnert hat.

Als Mutter das Thema jedoch erneut aufgriff, und die drei Gryffindors als " wertlose Missgeburten" bezeichnete, hatte mein Bruder komplett die Fassung verloren. Er war vom Tisch aufgesprungen, hatte Mutter mit einem Blick angestarrt, aus dem tiefste Verachtung gesprochen hatte. Ich weiß noch, wie er sagte, jeder Einzelne von seinen Freunden wäre doppelt so viel wert, wie alle Mitglieder der Familie Black zusammen. Er sagte, er würde seine Freunde immer verteidigen, auch, wenn sich die ganze Familie gegen ihn stellen würde. Seine ganze Familie, die er nicht als Familie ansieht.

Wir alle hätten ihn entsetzt angestarrt. Wir alle hätten ihn entsetzt angestarrt, als er dort gestanden hatte, fast schon stolz auf das, was er gesagt hatte. Ihn entsetzt angestarrt, als Vater ihm zwei heftige Ohrfeigen verpasst hatte, so, dass seine Wangen sich rot gefärbt hatten, und seine Unterlippe aufgeplatzt war. Auch, als er die hölzerne Treppe hinauf zu seinem Zimmer gegangen war, so hatte er noch immer einige, verwirrte und empörte Blicke abbekommen.

Allerdings nicht von mir. Ich habe ihn während all dem nicht angeblickt. Ich habe ihm keine empörten Blicke zugeworfen, denn ich war zu geschockt, als dass ich dazu in der Lage gewesen wäre. Geschockt von den Worten. Geschockt von den Taten. Geschockt davon, dass er sich noch nicht einmal an so einem Tag hatte zurück halten können. Dass er noch nicht einmal an so einem Tag ruhig bleiben hatte können. Egal, wie oft seine Freunde beleidigt wurden. Egal, was über die gesagt wurde.

Egal, wie schwer es ihm fiel, sich zurück zu halten. Aber hatte er denn keine Rücksicht nehmen können? Nicht einmal ein wenig? Sind wir ihm denn tatsächlich so egal? Ich habe geglaubt, er würde das Versprechen halten. Geglaubt, er würde es ehrlich meinen, doch vermutlich, hatte er es mir allein in der Hoffnung versprochen, dass ich ihn in Ruhe lassen würde, sobald er mir zugestimmt hatte. Dass ich ruhig sein würde. Ihn nicht mehr ansprechen würde.

Ich weiß, dass wir kein gutes Verhältnis zueinander haben, doch habe ich gehofft, dass er wenigstens jenes kleine Versprechen halten könnte. Auch, wenn ich es war, dem er es versprochen hat. Doch anscheinend, bin ich ihm noch nicht einmal so viel wert.

Mir tut auch Cissy leid. Die Stimmung heute, die nach jenem Geschehnis eingetreten war, war den restlichen Nachmittag schlecht geblieben. Nichts hatte sie wieder lockern können.

Ich werde langsam müde. Ich glaube, ich sollte hier Schluss machen.

Regulus

Ich selbst, hatte an jenem Tag nichts mehr von der Hochzeit mitbekommen. Nun ja, zumindest nicht viel. Ich erinnere mich nur noch an einige blaue Flecken, die von den Konsequenzen meines damaligen Verhaltens gezeugt hatten. Die davon gezeugt hatten, dass Orion und Walburga Black ein solches Verhalten an solch einem Fest nicht duldeten. Nie dulden würden. Ich schauderte leicht bei dem Gedanken daran, schob jenen Gedanken aber bald zur Seite. Oder versuchte es zumindest.

Dieses Mal ging es nicht nur um mich. Dieses Mal, ging es nicht nur um meine Geschichte, im Gegenteil. Dieses Mal, ging es um Regulus. Um Regulus und darum, wie es ihm damals ergangen war. Was dazu geführt hatte, dass Alles so gekommen war, wie es gekommen war. Ich schluckte, als ich an das Geschriebene zurück dachte. Als ich an meine damaligen Worte zurück dachte. Warum habe ich mich damals so ausgedrückt? Warum habe ich es auf die gesamte Familie bezogen?

Vermutlich, habe ich damals gar nicht wirklich realisiert, was ich gesagt hatte. Hatte gar nicht darüber nachgedacht, wie meine Worte sich auf die Familie auswirken könnten. Wie sie sich auf Regulus auswirken könnten. Wie er darauf reagieren würde.

Wenn man wütend war, dann sagte man oft Dinge, über die man nicht nachdachte. Dinge, die man in jenem Moment anders formulierte, als man es sonst wohl tun würde. Dinge, die man womöglich noch nicht einmal genau so meinte, wie man sie in jenem Moment sagte. Und das war nicht schlimm.

Schlimm war es nur, wenn man wusste, dass es keinen Weg mehr gab, jene Worte wieder zurück zu nehmen.

5. Oktober 1975

AN: Uff, das ist das längste Kapi, das ich je geschrieben habe XD Wie findet ihr, ist es geworden? Zu viel? Zu dramatisch? Schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommis und Joa 😊 Dann bis bald 😉❤





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