15. August 1977
Regulus' Schrift auf den nächsten Seiten bestätigte meinen Verdacht, zumindest in gewisser Weise. Ich erinnerte mich noch zu gut daran, wie versessen Regulus auf eine ordentliche Schrift gewesen war. Wie perfektionistisch er in jener Hinsicht gewesen war- unwillkürlich erinnerte ich mich daran, wie ich meinem Bruder während dessen erstem oder zweitem Schuljahr in der Bibliothek über den Weg gelaufen war- die Bibliothek war nie mein liebster Ort in Hogwarts gewesen, doch im Gegensatz zu dem, was meine Mitschüler zu gerne über mich behauptet hatten, hatte ich jenen Ort nie komplett gemieden- das wäre mir nicht möglich gewesen, selbst wenn ich es noch so sehr gewollt hätte. Obgleich ich mir nie allzu schwer beim Lernen getan hatte- ich erinnerte mich noch zu gut daran, wie oft Peter sich darüber beschwert hatte, wie unfair es sei, dass James und ich beide weniger lernten als er, und doch dazu in der Lage waren, bessere Noten zu erreichen. Vielleicht war es in gewisser Weise in der Abtat unfair gewesen- ich hatte mir nie die Mühe gemacht, mich allzu viel damit auseinander zu setzen. Das änderte nichts daran, dass Peter- nicht Peter. Pettigrew- ab und an doch etwas frustriert deswegen gewesen war. Meistens hatte er solche Beschwerden eher scherzhaft getätigt, doch nach all den Jahren war ich mir ziemlich sicher, dass auch ein Funken Ehrlichkeit darin mitgeschwungen hatte. Dass er es uns auf irgendeine, seltsame Wiese ein wenig übel genommen hatte. Meine eigne Beklommenheit verstärkte sich bei dem Gedanken an Peter, und ich hielt unwillkürlich inne, die Seite im Tagebuch meines Bruder zwischen Daumen und Zeigefinger umklammert. Natürlich hatte er es uns übel genommen- Mittlerweile gab es einiges, das ihm wohl mehr gegen den Strich gegangen war, als wir damals gedacht hatten.
Einiges, das wir damals gar nicht realisiert hatten- denn warum sonst hätte es so kommen sollen? Was für einen Grund hätte er sonst gehabt, zu tun was er getan hatte? Bitterkeit stieg in mir auf. Verräter, schoss es mir durch den Kopf, und ich spannte unwillkürlich meinen Unterkiefer an. Erinnerungen drohten, an die Oberfläche meines Bewusstseins zu brechen, Bilder aus vergangenen Jahren, die ich zu verdrängen versuchte. Bilder von James und Lily. James' lebloser Körper im Haus der Potters, in jener schicksalhaften Nacht. Der starre, matte Blick, in den haselnussbraunen Augen meines besten Freundes. Die Augen so klar, so weit geöffnet, ohne irgendwas zu sehen- stopp. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf, während mein Herz sich anfühlte, wie von einer unnachgiebigen, kalten Hand umschlossen, die immer fester zudrückte. Während mein Brustkorb sich zusammen zu ziehen schein, und ich kurz das Gefühl hatte, weniger gut Luft zu bekommen. Ich durfte jetzt nicht an jene Nacht denken, an die Bilder, die ich zu vergessen versuchte, und die mir doch in die Seele gebannt waren. Vielleicht lag es an meinem momentan Zustand in diesem Moment, dass diese Erinnerungen genau jetzt vor meinem inneren Auge auftauchten. Dran, dass mir das, was ich sieben über meine Bruder erfuhr mir ohnehin zu schaffen machte- dass es ohnehin war, als hätte ich eine Reise zurück in die Vergangenheit, in meine eigene Vergangenheit unternommen. Als würde ich mich dingen stellen müssen, die mich aus dieser einzuholen drohten. In der eigene Erinnerung zu wühlen konnte wohl einiges zu Tage befördern. Vermutlich lag es an dem Schmerz, den ich bereits beim Lesen dieser Seiten verspürte- doch ich durfte nicht auch noch an James denken. Nicht jetzt. Ich könnte es nicht ertragen daran zu denken, dass ich beide meiner Brüder verloren hatte, daran zu denken, wie genau ich sie beide verloren hatte. So theatralisch die Formulierung auch klang, ich hatte das Gefühl, dass es mich zerreißen würde, würde ich es tun. Außerdem saß ich gerade in Regulus' Zimmer, mit dessen Tagebuch auf meinem Schoß. Und obwohl Regulus schon seit Jahren fort war, war seine Anwesenheit in diesem Moment so real, dass sei beinahe spürbar war. Dass ich beinahe vergessen könnte, dass dieses Zimmer schon seit mehr als einem Jahrzehnt leer war, dass der Bewohner nie mehr zurück kehren würde. Die Anwesenheit des ehemaligen Slytherin war beinahe greifbar, sowohl durch die Seiten als durch die Umgebung. Alles hier erinnerte an ihn, alles hier schrie geradezu nach ihm- es kam mir auf eine Art einfach fasch vor, jetzt an James zu denken.
Langsam, beinahe schleichend kamen meine Gedanken zurück in der Gegenwart an. Langsam, beinahe schleichend kehret ich in die Realität zurück, und ich sah, dass ich die Seite des Tagebuches wohl ein wenig zu sehr umklammert haben musste, denn ich hatte es in den letzten paar Sekunden scheinbar geschafft, der Seite an der Stelle, an der ich sie festgehalten hatte-an der oberen ecke- ein Eselsohr zu verpassen. Regulus würde mich umbringen- ein Gedanke, der mich trotz der Situation beinahe schmunzeln ließ. ein melancholisches, bitteres Schmunzeln, das wohl nicht wirklich wie eines gewirkt hätte, hätte mich jemand in diesem Moment gesehen, aber dennoch ein Schmunzeln. Merlin, reg war in dieser Hinsicht unausstehlich gewesen- an jenem Tag, in der Bibliothek hatte er seinen Aufsatz dich tatschlich erneut angefangen, weil er der Meinung gewesen war, zu viel der Tinte auf dem Pergament verschmiert zu haben- vermutlich, als er aus Versehen mit dem Ärmel seines Hemdes darüber gewischt war. Er war ein absoluter Perfektionist gewesen, was Ordnung anging, und so sprach die eher krakelige Schrift auf dieser Seite für sich. Die Buchstaben waren unordentlich, in verschiedenen Größen, und geradezu krakelig geschrieben. Die geschwungene Schrift schien durch die Hektik, in der die Worte zu Papier gebracht worden waren geradezu in gewisser Weise in sich zusammen gefallen zu sein. Regulus war aufgebracht gewesen, als er diese Zeilen geschrieben hatte- aufgebracht, oder mehr als das. Denn was auch immer vorgefallen war, mein Bruder hatte diesen Eintrag nicht mit ruhiger Hand geschrieben.
15.August 1977
Das erste Mal, dass ich bei einem Treffen der Todesser anwesend war. Was soll ich sagen? Ich schätze, ich gehöre nun offiziell zu ihnen- als wäre das mit dem dunklen Mal nicht schon längst beschlossen gewesen. Ich schätze, ich sollte hier nun meine Eindrücke schildern, erzählen, wie ich mich Gefühl habe- dafür bist du nun einmal da, nicht? Vermutlich bist du ohnehin schon de einzige Person, die meine Gefühle und meine Gedanken besser kennt, als jeder Andere. Dabei bist du noch nicht einmal eine Person. Doch es fühlt sich an, als würde ich all meine Gefühle hier abladen können, in gewisser Weise wegschließen können. Es fühlt sich an, als könnte ich dir all meine Zweifel anvertrauen, nur um dich anschließend beiseite zu räumen, und meine Zweifel mit dir. Du bewahrst die besser, als sie sonst jemand bewahren könnte- vermutlich sogar besser, als Sev oder Evan es könnten. Nicht dass die beiden schlechte Zuhörer wären, oder zu den Leuten gehören, die alles sofort weiter erzählen was sie hören, doch das hier ist trotzdem etwas Anderes. Es fühlt sich sicherer an, und der heutige Tag hat mich gelehrt, dass das mittlerweile definitiv von Bedeutung ist. Dass das Gefühl von Sicherheit eine Seltenheit, ein Luxus ist, und es ist gut, dass ich das in diesem Sinne für mich ausnutzen kann. Es ist, als würde ich nicht alles in mich hinein fressen müssen, als gäbe es einen Weg, meinen Gedanken mehr oder weniger Ausdruck zu verliehen- ohne, dass ich mich dabei jemandem anvertrauen muss, der dieses Vertrauen missbrauchen könnte. ohne, dass ich wirklich jemandem davon erzählen muss. Ohne, dass ich sie mit jemandem teilen muss. Sie gehören noch immer zu mir- nur etwas anders, als wenn ich sie nicht aufschreiben würde.
Es ist gut, dass das hier unter uns bleibt, denn mir ist heute erst wirklich bewusst geworden, wie sehr ich unter der Beobachtung anderer Leute bin. Anderer Leute, die mich genau wie zur Kontrolle mustern, und die mir nicht vertrauen- wie auch? Immerhin bin ich quasi ein frischgebackener Todesser, ein Neuling in ihren Kreisen. Es ist klar, dass es sie zum Stutzen bringt, dass sie die Lage noch nicht ganz einschätzen können. Trotzdem fühlt es sich unangenehm, geradezu bedrohlich an. Ihre Blicke brennen auf meiner Haut, ich fühle mich geradezu gelöchert von ihnen. Ich habe keine richtige Angst- nicht wirklich. Ich weiß. dass ich in den magischen Künsten äußerst geschickt bin. ich weiß, dass ich vielen Gleichaltrigen durchaus gewachsen bin, doch ich weiß nicht, wie es mit ausgewachsenen Todessern aussieht. Einigen von ihnen wäre ich im Notfall vielleicht gewachsen- ich kenne viele Sprüche, Sprüche, die ich Büchern aus der Familienbibliothek entnommen habe. Sprüche, die ihnen vielleicht unbekannt sind, und die durchaus wirkungsvoll sein können, wenn man sie richtig anwendet. Trotzdem sitzt mir dieses unangenehme Gefühl im Bauch, wenn ich mich an Fenrir Greyback zurück erinnere. Es ist nicht einmal wirklich die Tatsache, dass er ein Werwolf ist- oder ist es das? Genau weiß ich es nicht, aber er hat durchaus etwas Unheimliches an sich.
Du weißt genau so gut wie ich, dass ich mittlerweile nicht mehr allzu schnell vor Dingen zurück scheue, und dennoch überkam mich eine Gänsehaut, als er mich heute angesprochen, und mich Jungchen genannt hat. Er hatte dieses ekelhafte Grinsen auf den Lippen, bei denen seine spitzen, gelblichen Zähne zum Vorschein kommen, und seine Augen dieses raubtierhafte Funkeln an sich haben. Seine Augen sind mit das unheimlichste an ihm. Auch in seiner menschlichen form erinnern sie an die Augen eines Raubtieres, ebenso wie sein Verhalten wirkt wie jemand, etwas, das an einen heran pirscht, und sich auf die Lauer legt. Genau wie ein Raubtier, das darauf wartet, dass man unvorsichtig ist, und dann zuschlägt. Dass man einen Fehltritt macht, sich zu weit von der für einen sicheren Umgebung entfernt, und dann erwischt es einen. Doch vielleicht interpretiere ich zu viel in all das hinein. Viellicht bin ich zu beeinflusst von all den Dingen, die ich über ihn gehört habe- dass er selbst als Mensch nach Menschenfleisch lechze. Während andere Werwölfe an ihrer Krankheit leiden, sich gar dafür schämen, scheint Greyback geradezu darin aufzugehen, sich geradezu wohl zu fühlen. Er scheint sich im Laufe der Jahre akzeptiert zu haben, und sogar Gefallen an all dem zu finden- vielleicht etwas zu sehr. Oder vielleicht ist es dieser ekelerregende Geruch nach Blut und Verwesung die an ihm haftete, die mich so abschreckt. Ich weiß es nicht, doch ich weiß, dass ich ihm bestmöglich aus dem Weg gehen werde.
Generell fühle ich mich ein wenig ausgeliefert- als wäre das alles eine Prüfung, und jeder hier würde nur darauf warten, dass ich einen Fehler mache. Sie alle beäugen mich wie einen naiven Schuljungen, der zu jung ist, um die Umstände, die Sache wirklich zu begreifen. Von dem sie wissen, dass er scheitern wird, noch ehe sie sich ein richtiges Bild von ihm gemacht haben. Auch der dunkle Lord selbst scheint mich prüfen zu wollen. Ich erinnere mich zu gut an die brennenden Blicke dieser erschreckend roten Augen, diesem ruhigen , aufmerksamen Blick, der auf mir ruhte. Ich werde nicht scheitern. Ich habe nie geglaubt, dass ich scheitern würde, immerhin wurde ich mehr oder weniger hierfür vorbereitet. Irgendwo in mir war ich immer davon überzeugt, das ich nicht scheitern werde, und nun hat sich dieser Glaube noch mehr verstärkt- allein schon, weil ich ihnen diesen Gefallen nicht tun möchte. Sollen sie sich über mich lustig machen, sollen sie hinter keinem rücken munkeln, aber ich werde nicht scheitern. Merlin, ich fühle mich fast vier Jahre zurück versetzt. In mein zweites Jahr, damals als ich mich beim Quidditchteam um die Position des Suchers beworben hatte. ich war jünger gewesen als alle anderen des Slytherinteams, und ich sehe die verächtlichen Blicke, die mich belächelnden Gesichter noch immer vor mir. Sie hatten gedacht, ich wäre keine Herausforderung. Ich wäre nur ein kleiner, inkompetenter Junge, mit zu großen ziele, und zufälligerweise auch dem Nachnamen Black. wenn sie mich überhaupt gekannt hatten. Aber ich hatte mich durchgesetzt. Ich hatte mich bewiesen, nie hätten sie geglaubt, dass tatsächlich ich derjenige sein würde, der als Sucher von Slytherin enden würde. ich würde es wieder schaffen- doch hier geht es um mehr, nicht wahr? Das hier ist keine kindische, kleine Herausforderung, hier geht es mehr oder weniger direkt um mein Leben. Ich glaube nicht, dass jeder von den anderen absolut erpicht darauf ist, mich ans Messer zu liefern, sollte mir ein Fehler unterlaufen, doch ich zweifle auch nicht daran, dass es viele gibt, die es in ihrem Eifer nach der Anerkennung des dunklen Lords tun würden. Die alles für dessen Anerkennung tun würden, insbesondere Leute, die in seinen Reihen niedriger gestellt sind. Die sich hocharbeiten wollen, und alles dafür tun würden, die womöglich sogar von anderen Todessern verachtet werden. Leute wie Greyback.
Aber auch bekannte Gesichter waren auf dem treffen- Cissy, neben Lucius Malfoy. Ich habe nicht die Chance bekommen, mich mit ihr zu unterhalten, doch ich muss sagen, dass ihr Erscheinen mich ein wenig überrascht hat. Es ist bekannt, dass Malfoy den Todessern angehört. Schon seit einer ganzen Weile sogar, doch ich hatte nicht erwartet, dass Cissy auch dabei sein würde. Sie trägt das dunkle mal nicht, und ich frage mich, ob sie schlicht aus Solidarität zu Lucius auf dem Treffen erschienen ist. Sie hatte mir kurz zugelächelt, als sie mich gesehen hat, doch es war ein bedrücktes lächeln gewesen, ehe sie den Blick wieder dem Tisch vor ihr zugewandt hatte. Sie schien sich beengt, nicht wirklich wohl gefühlt zu haben, und mir fiel auf, dass sie ein ganzes Stück näher an Lucius heran gerückt ist, als der dunkle Lord den Raum betrat, und die Temperatur geradezu abfiel. Lucius hatte ihr einen kuren besorgten Blick zugeworfen, und obwohl ich mir nicht sicher bin glaube ich, dass er unter dem tisch nach ihrer Hand gegriffen hat. Er sieht älter aus. Lucius, meine ich. Natürlich ist es eine ganze Weile her, dass ich ihn zuletzt gesehen habe, doch er sieht auf ungesunde Wiese älter aus. er hat Augenringe, und die früher glänzenden silberblonden Haare wirken erschreckend matt. Ebenso wie seine Augen, der einst so stolze Blick in ihnen wirkt wie abgestumpft. Liegt es an seinen Diensten unter dem dunklen Lord? Womöglich.
Auch Evan war da gewesen- am Tisch hatte er mir direkt gegenüber gesessen, ein stolzer Ausdruck auf seine Gesicht. Ich erinnere mich an das krumme Grinsen auf seinen Lippen zu Beginn des Treffens, doch ich erinnere mich auch daran, einen funken von Unsicherheit in den blauen Augen aufblitzen gesehen zu haben. Unsicherheit, die ich ebenfalls empfinde. Unsicherheit darüber, was ihn erwartet, darüber, was als nächste geschehen würde. Evan hatte schon immer die Angewohnheit gehabt, Unsicherheiten hinter Stolz zu verbergen, aber letzten Endes ist er nicht älter als ich- einige Monate jünger sogar. Er mag zwar stolz sein, in die Dienste des dunklen Lords getreten zu sein- sind wir das nicht alle irgendwie? Doch auch er ist nicht so selbstsicher, wie man meinen würde- ich weiß es. Nach den zahlreichen Abenden, die wir zusammen im Gemeinschaftsraum verbracht haben, an denen er mir von Auseinandersetzungen mit seinen Eltern erzählte, von dem Druck, den sie auf ihn ausüben, weiß ich es. Nach all den Jahren, die wir uns kennen, bereits seit Kindheitstagen weiß ich es. Das andere bekannte Gesicht war Severus. Severus, der einst mit Lily Evans befreundet gewesen war, und während des Treffens neben mir saß. Severus, der mich begrüßt hatte, und dessen Gesicht das gesamte Treffen über eine steinerne Maske gewesen war. Dachte er während des Treffens an sie? Bereut er es bereits, sich angeschlossen zu haben? Ich weiß es nicht- er war schweigsam am heutigen tag, und es wäre unangebracht gewesen, ihn danach zu fragen. Aber trotzdem stellt sich mir die frage, ob sie es weiß. ob sie es zumindest ahnt- aufgrund von Severus' Faszination für die dunklen Künste. Aufgrund dessen, mit wem er sich herum treibt, mit Leuten wie uns. Aufgrund dessen, dass wir die einzige Freundesgruppe sind, die er noch hat, der er sich zugehörig fühlt. Es gibt einiges, was mir gerade durch den Kopf geht, doch ich bin so verdammt müde. es ist, als hätte mein Erlebnis mich sämtliche Energie gekostet. Ich verabschiede mich nun für diesen Tag.
Regulus
Waren wir das nicht alle irgendwie? Aus irgendeinem Grund war mir dieser Satz besonders in Erinnerung geblieben, samt der Naivität. die in ihm mitschwang. Samt des verzweifelten Versuches meines Bruders, sich dies selbst klar zu machen, gar einzureden. Was er über Evan Rosier geschrieben hatte, kam mir jetzt beinahe wie eine Projektion vor. Regulus hatte die Maske des stolzen Sohnes, des stolzen Todessers getragen. Er hatte gewirkt, als wäre er verdammt stolz darauf, wo er nun war, darauf, wofür er sich entscheiden hatte. Er hatte versucht, sämtliche Zweifel abzutun, schlicht indem er das Kinn weiter nach oben gereckt, und die Ohren für die Stimme des Zweifels verschlossen hatte. Zumindest nach außen hin. Ich hatte nicht geahnt, was für ein Tumult sich in seinem Inneren verborgen hatte- oder vielleicht hatte ich es damals einfach nicht sehen wollen. Mein Hass auf meine Familie war so stark, zu verblendend gewesen, als dass ich mir mehr Gedanken darüber gemacht hatte.
Es war leichter gewesen, den stolzen Todesser zu sehen, zu glauben , er wäre glücklich auf seinem Weg. Ich erinnerte mich dran, wie ich mir immer und immer wieder gesagt hatte, dass Regulus nun einmal seine Weg gewählt hatte, so wie ich auch meinen gewählt hatte. Dass er sich einfach ohne Widerstand hatte verbiegen lassen, weil er naiv. leichtgläubig gewesen war. Ich hatte Abstand zu meiner Familie gewinnen wollen, und obwohl ich nie aufgehört hatte mir zu wünschen, Regulus wäre mit mir gekommen, als ich mein ehemaliges zu Hause verlassen hatte, obwohl mir der Gedanke, warum ich nicht mehr für ihn getan hatte die ganz aus dem Kopf gegangen war, hatte ich trotzdem versucht, es auf Regulus zu schieben- und dabei hatte ich nicht darauf geachtet, dass er selbst nur ein Junge gewesen war. Es waren diese Zeilen, die tatsächlich erschreckend and einen Schuljungen erinnerten, der sich zu beweisen versuchte, die mir in jener Hinsicht die Augen öffneten. Mit jeder Seite ein Stück mehr.
4. September 1977
AN: Moving forward^^ ich bin tatsächlich gespannt, ob ich dieses Buch noch dieses Jahr zu Ende bekomme XD Ich habe meine Zweifel, but...we'll see. I guess. Ich hoffe, euch gefällt dieses Kapitel, auch wenn es zugegebener Weise schon ein kleiner Lückenfüller ist O.o Schreibt mir gerne, was ihr davon haltet.
Bis bald💕
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