1. August 1977

Sirius' Pov


Er hatte es nicht erwähnt, schoss es mir vollkommen beiläufig durch den Kopf, während ich weiter auf die nächste Seite blätterte. Er hatte zwar von seinem dunklen Mal, von dem damit verbundene  Schmerzen gesprochen- geschrieben- doch er hatte nie wirklich erzählt, wie er es erhalten hatte. Er hatte nichts darüber geschrieben, Voldemort tatsächlich gegenüber gestanden zu haben- zumindest bis jetzt noch nicht. Seltsam eigentlich, auch wenn der Grund dafür mir beim genaueren überlegen gar nicht mehr so fraglich vorkam. Es war offensichtlich, dass Regulus Voldemort gegenüber gestanden hatte- mit nur sechzehn Jahren- als er das dunkle Mal erhalten hatte. Das Mal an sich war ja wohl Beweis genug dafür gewesen. Andererseits war es ein offenes Geheimnis, wie viel an jenem einen  Tag wohl los gewesen sein musste. Wie viel um ihn herum los gewesen sein musste, noch bevor Voldemort überhaupt eingetroffen war. Waren unsere Eltern an jenem Tag besonders stolz gewesen? Völlig begeistert, dass ihr jüngerer Sohn, ihr wahrer Sohn nun in die Dienste des dunklen Lords treten würde? Vollkommen eingenommen von der Tatsache, dass er endlich die rolle einnahm, in der sie ihn  haben wollten, und noch viel mehr? Hatten sie sich geehrt gefühlt, den dunklen Lord selbst als Gast in ihrem Haus begrüßen zu dürfen? Nein- ich bezweifelte, dass si bei der Zeremonie, wenn man es so nennen konnte dabei gewesen waren. Realistischer wäre wohl, dass nur Bellatrix dabei gewesen war- wenn überhaupt. Es war nicht so, dass ich mich sonderlich gut damit auskannte, wie genau die Zeremonie ablief, bei der ein Todesser sein Mal verliehen  bekam, doch es erschien mir doch glaubwürdiger, dass dies eher im vertrauten Ramen geschehen würde. Dass Voldemort keine Personen dabei haben wollen würde, die nicht zu seinen engsten Kreisen gehörten. 

Voldemort wäre zu misstrauisch, um sich bei so einer Angelegenheit mit Leuten zu umgeben, dessen Loyalität er sich nicht zu hundert Prozent sicher sein konnte- oder? Womöglich hatten unsere Eltern sogar Angst vor Voldemort gehabt- es wäre ihnen noch nicht einmal zu verdenken, schließlich wäre es eine der wenigen dinge, die sie mit so vielen anderen Zauberern und Hexen gemeinsam hätten. Mit genau den anderen Zauberern und Hexen, die sie ein Leben lang verachtet hatten. Jene, die sie als unwürdig angesehen haben. Sie hatten den Ansichten des dunklen Zauberers zugestimmt, das entsprach der Wahrheit, zumindest größtenteils. Sie waren der Ansicht gewesen, dass seine Einstellung die Richtige war- vielleicht nicht perfekt, aber dennoch der richtige Ansatz. sie hatten an ihn geglaubt, doch sie selbst hatten sich ihm nie angeschlossen. Warum  nicht? Aus Angst vor dem, was dies mit sich bringen könnte? Weil sie Angst gehabt hätten, man Einfluss zu verlieren? Gefürchtet hatten, dass sie zu viel ihrer Würde verlieren würden, würden sie sich jemandem unterordnen? Oder hatten sie Angst vor Voldemort gebaut? trotz all der Rechtfertigungen seiner Ansichten, trotz der Bewunderung, die sie ihm entgegen gebracht hatten- konnte es sein, dass das Grausame, das Unerrechenbare selbst ihnen Angst gemacht hatte? Dass selbst sie eingeschüchtert von ihm gewesen waren? Es war nicht unmöglich, doch überraschenderweise ertappte ich mich dabei, wie ich bei dem Gedanken daran die Nase rümpfte. Mein Magen krampfte sich kurz schmerzhaft zusammen, als mir auffiel, was dies bedeuten würde. Bei dem Gedanken daran, dass meine Eltern womöglich tatsächlich Angst vor Voldemort gehabt hatten, zu feige gewesen waren, um sich selbst anzuschließen, und stattdessen Regulus dazu gebracht hatten. Meinem Bruder sämtliche Flausen in den Kopf gesetzt hatten, bis er wirklich der Meinung gewesen war, das richtige zu tun. Bis er ebenso an Voldemort geglaubt hatte, wie sie. Eine weiter Möglichkeit, ihre eigenen Wünsche und Vorstellung an ihre Kinder weiter zu geben- sie ihnen aufzudrängen. Oder hatten sie Angst vor den Konsequenzen gehabt, die sie womöglich nach Voldemorts Niederlage hätten tragen müssen? Davor, dass das Schicksal dasselbe für sei bereit halten würde, wie für so viele Andere von Voldemorts Anhängern?

 Fragen- Fragen, auf die ich in diesem leben wohl keine genaue Antwort mehr bekommen würde. fragen, die unbeantwortet bleiben würden, weil es niemanden mehr gab, dem ich sie stellen könnte. Niemandem, außer Portraits und Erinnerungen. Niemandem als Silhouetten aus vergangener Zeit, die mir nicht antworten konnten. Was für einen  Zweck hatte es also, sich jene Fragen zu stellen? Was für einen Zweck hatte es, zurück in die Vergangenheit abzutauchen, alte Wunden wieder aufzureißen, so wie ich es tat? diese Tagebuch zu lesen, obgleich sein Besitzer schon seit Jahren nicht mehr unter den lebenden weilte?  Die Antwort lag nahe- weil ich wissen wollte, was damals passiert war. Weil ich wissen wollte, was alles ich damals nicht gesehen habe. Weil ich durch mein Abhauen aus dem Grimmauldplatz- noch immer konnte ich nicht abstreiten , dass es die richtige Entscheidung Heesen war. die einzig richtige Entscheidung- einen solchen Abstand zwischen meine Familie und mich gebracht hatte, dass ich von den Vorgängen hinter den Kulissen, die ich früher so oft durchschaut habe, immer weniger mitbekommen habe. Weil ich wissen wollte, was in all den Jahren passiert ist, und weil ich wissen wollte, was meinem Bruder zugestoßen war. Weil es mich interessierte, trotz all den Streits, trotz dessen, dass wir uns zu Lebzeiten nicht mehr versöhnte hatten , trotz dessen, dass ich mich nicht verabschieden konnte. Und vielleicht, vielleicht gab es auch einen kleinen teil an mir, der beschlossen hatte, sich an dieses Tagebuch zu krallen. Daran festzuhalten, weil es das einzige war, das mir von meinem Bruder übrig geblieben war. Weil es sich fast anfühlte, als würde ich mit ihm sprechen, während ich diese Zeilen las. Völliger Blödsinn, und doch waren diese Formulierungen, die gewählten Worte, der hier und da auftretende Sarkasmus so sehr Regulus, dass es schmerzte. Das Buch hielt die Erinnerung an ihn wach- und es wäre ebenso unerträglich es einfach achtlos legen zu lassen, als es weiter zu lesen. 


1. August 1977

Ich träume von ihm. es ist seltsam, doch seit dem Tag, an dem ich das dunkle Mal erhalten habe, träume ich regelmäßig von ihm. Ich denke mehr darüber nach, was an diesem Tag geschehen ist, als ich es an dem Tag an sich getan habe- vielleicht, gerade wegen dem Abstand, den ich nun zu diesem habe. Die vielen, verwirrenden eindrücke, Gefühle klären sich allmählich, und ich bin nun mehr dazu in der Lage, zu reflektieren. mehr in der Lage dazu, darüber nachzudenken, was genau an diesem Tag eigentlich passiert ist- es ist wirklich fast, als würde sich der Nebelschleier allmählich lichten. Ein seltsames Gefühl, aber nicht allzu überraschend, schätze ich. Ich denke immer wieder daran zurück, wie ich ihm gegenüber gestanden hatte, mit niemand Anderem als Bellatrix zur Begleitung. Daran, wie unbarmherzig die roten Augen mich gemustert haben- und wie überraschend unmenschlich sie aussahen. Es ist nicht so, dass ich mir zuvor nicht über das Aussehen des dunklen Lords bewusst gewesen bin, doch ihn so direkt vor mir zu sehen, so unmittelbar direkt in seiner Nähe zu sein war doch ungewohnt. Überfordernd, womöglich. Hatte ich Angst? ich weiß es nicht genau. Es war ein merkwürdiges Gefühl gewesen, irgendwo zwischen Beklommenheit und Faszination. Zwischen Angst und Bewunderung. Es ist das, was ich gewollt habe, nicht? Ich wollte mich Voldemort anschließen- und jetzt habe ich es getan. Ich wollte es, schon seit Jahren- das habe ich mir in diesem Moment immer wieder gesagt. Versucht, mir klar zu machen. Ich habe mir immer wieder gesagt, dass ich es endlich geschafft habe, dass ich mich für das Richtige einsetze. Aber ich komme trotzdem nicht drum herum, eine Beklommenheit zu verspüren, ohne zu wissen, woher genau diese stammt.

 Liegt es an ihm selbst, an dieser kalten, bedrohlichen Ausstrahlung, die einem geradezu ins Mark geht? Dieser alles durchdringenden kälte, die einen dazu bringt, sich wie eingefroren zu fühlen? Liegt es an der Verantwortung, die nun auf mich zu kommt, von der womöglich mein eigenes leben abhängen könnte? Daran, dass ich mich ihm nun verpflichtet habe, und weiß, dass ich ihn nicht enttäuschen darf? Denn das darf ich nicht. Vieles von dem, was ich über Voldemort weiß, habe ich von Bellatrix erfahren, und obgleich sie einerseits beteuert, dass der dunkle Lord durchaus gnädig sei, wenn man ihm nur treu genug dient, fühle ich mich doch nicht dazu geneigt auszutesten, wie gnädig er tatsächlich ist. Zumal Bella gleichermaßen Geschichten darüber kennt, was mit Todessern passiert sei, die Voldemort zu oft und zu sehr enttäuscht hatten. ich weiß, dass sie mich dadurch mehr oder weniger warnen will, mir sagen möchte, dass das hier ernst ist, und dass ich von nun an einiges an Verantwortung zu tragen habe, doch es löst trotzdem Unbehagen in mir aus- nicht ganz unverständlich, meiner Meinung nach. Nein, ich kann es mir in der Tat nicht leisten, zu scheitern- es hängt einfach so vieles davon ab. Scheitern, versagen- es war nie etwas gewesen, das ich mir hätte leisten können, nicht bei einer Familie wie meiner, doch nun ist es mehr als nur der ruf der Familie, der davon abhängt, wie geschickt ich bin. Es ist das Leben meiner Familie, ebenso wie mein eigenes. Es ist meine Zukunft. Ob und wie ich von nun an weiterleben werde. Meine Familie legt großen Wert auf meine Entscheidung- meine Eltern blicken mich mit einem Stolz an, der selbst mir surreal und überzogen vorkommt. Sie sehen mich stolzer an, als sie es je zuvor getan haben, als wäre ich nun unweigerlich in ihrer Achtung gestiegen. Als wäre ich in ihren Augen das erste Mal wirklich würdig. Ihnen ebenbürtig, wenn man es so nennen will- und es ist eines der wenigen Male in meinem leben, in denen ich diese Stimmung mir gegenüber nicht wirklich genießen, nicht wirklich wertschätzen kann. 

Mein Leben lang habe ich versucht, meine Eltern stolz zu machen, ein guter Sohn zu sein. Ja, es hatte Momente des Konflikts gegeben, und ich muss zugeben, dass ich in früher Kindheit die ein oder andere Sache ausgeheckt habe- zusammen mit meinem Bruder, offensichtlich- doch alles in Allem war ich immer auf ihre Achtung aus gewesen. ungeachtet allem Anderen. ungeachtet dessen, wem ich dafür hatte den Rücken kehren müssen. Ungeachtet dessen, dass ich bei dem versuch meinen Bruder verloren hatte. Doch nun, wo ich dem so nah bin- nun, wo sie wirklich stolz auf mich zu sein scheinen- weiß ich nicht, was ich davon halten soll. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, wirklich, denn es tut gut- es tut gut, angesehen, gesehen zu werden, doch gleichzeitig fühlt es sich oberflächlich an. So, als würde ich es nicht komplett empfinden können, als wäre ich betäubt. Weil ich, tief in meinem Inneren nicht weiß, ob ich all dem gewachsen bin. Weil ich nicht weiß, ob ich all dem gerecht werden kann. Weil ich nicht weiß, ob ich auf das was mir bevorsteht vorbereitet bin. Ein dämlicher Gedanke, für den es bereits viel zu spät ist, doch ich erwische mich immer wieder dabei, wie er in meinem Kopf auftaucht. 

Es ist zum verrückt werden- ich bin schließlich den richtigen Weg gegangen! Oder? Ich habe getan, was man von mir verlangt hat- was ich selbst hatte erreichen wollen, also woher diese plötzliche Unsicherheit? Woher diese seltsame Beklommenheit, wenn ich an den Tag, und die Tage, die noch kommen werden denke? Wenn ich Bellatrix über den Weg laufe, die außergewöhnlich lange am Grimmauldplatz bleibt, und realisiere, dass sie wegen mir so lange bleibt? Um mich auf die Dienste unter Lord Voldemort Vorbereiten zu können? Wenn ich mit ihr zusammen sitze, und sie mich in Sachen der  Okklumentik unterrichtet? Nun, nicht direkt unterrichtet, sondern mich vielmehr dabei unterstützt, diese mehr auszuweiten, zu verbessern? Ich weiß, dass Okklumentik eine durchaus nützliche Fähigkeit ist. Ich weiß, das sie auch in Voldemorts Diensten nützlich sein wird- nicht nur wegen dem dunklen Lord, sondern auch aufgrund der anderen Todesser. der Gedanke daran, diese Kunst nicht zu beherrschen, der Gefahr ausgeliefert zu sein, dass jeder von ihnen die Möglichkeit hat, in meine Gedanken einzudringen ist beunruhigend. es ist nichts, was ich mir länger ausmalen möchte- so verwundbar, auf der Silberplatte serviert zu sein. So angreifbar für Andere, die diesen wunden punkt womöglich ausnutzen würden. denn wer wusste schon, was sie in meinen Gedanken sehen könnten? Mein Zögern, meine versteckte Unsicherheit Wer wusste schon, was sie daraus schlussfolgern könnten, wie sie darauf reagieren könnten? wer wusste schon, wie sie dieses ausnutzen könnten, ob sie vielleicht sogar Voldemort davon erzählen würden? Ob er selbst es sehen könnte? Ich kann nicht riskieren, dass jemand meine eigenen Gedanken, meine eigenen Gefühle gegen mich verwendet. 

Und gleichzeitig frage ich mich, was es über Voldemort und Bellas Vertrauen zu diesem aussagt, dass sie sich trotz ihrer Treue, trotz ihrer Vernarrtheit mit Okklumentik vor ihm schützen muss? Dass sie ihn trotzdem auf irgendeine unterbewusste Art zu fürchten scheint?  Nicht, dass sie sich dies wirklich anmerken lässt- ich erinnere mich an die Ehrfurcht, die absolute Faszination in ihrem Blick, während Voldemort mir mein dunkles Mal verpasst hat. Der Stolz auf ihre Position, den sie mit sich herum trägt, mit dem sie von den Todessern, von dem dunklen Lord erzählt. Es ist kaum vorstellbar, dass sie ihn gleichzeitig fürchtet, zumindest in gewisser Wiese. zumindest dann nicht, wenn man nur auf ihr äußeres Handeln achtet. Doch es ist die einzige Erklärung, die ich zu dem Thema Okklumentik finden kann, die einzige Erklärung, die in dieses Puzzle passt. es ist beunruhigend, in gewisser Wiese. denn Bella gehört zu seinem innersten Kreis. Sie gehört zu seinen engsten vertrauten, zu seinen treusten Todessern- und doch scheint sie das Gefühl zu haben, mehr oder weniger auf der Hut vor ihm sein zu müssen. Und doch schien sie sich so unter dessen Beobachtung, unter dessen Kontrolle zu sehen, dass sie das Gefühl hat, ihre Gedanken, ihre Gefühle vor ihm abschirmen zu müssen. Ich werde vorsichtig sein müssen, das wird mir immer mehr bewusst. Vorsichtig gegenüber Voldemort, vorsichtig gegenüber seinen anderen Anhängern. zumindest in erster Zeit. Zumindest bis ich mir ein genaueres Bild von all dem gemacht habe. Bis ich die Situation etwas mehr analysiert, und mich zurecht gefunden habe. Denn trotz Allem, ist es eine neue, verirrende Situation, nun wirklich zu ihnen zu gehören. es ist ungewohnt, zu Ihnen zu gehören, wo ich bis jetzt nur durch meiner  Familie, oder durch Artikel im Tagespropheten von ihnen gehört habe- nun, das, und durch die Erzählungen anderer Schüler, Freunden sowie Feinden. Ich hoffe wirklich, dass ich hiermit die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich halte dich auf dem Laufenden. 

Regulus

Es war wirklich zum verrückt werden. Einiges, von dem was ich soeben gelesen hatte- insbesondere die Tatsache, wie bemüht Regulus gewesen war, seine eigenen Zweifel abzutun. Wie sehr er sich angestrengt zu haben schien, diese zu ignorieren. Es mochte zwar sein, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch eher gering gewesen waren, und Regulus sie schlicht als anfängliche Zweifel abgetan hatte, die sich mit der Zeit legen würden, aber es war trotzdem frustrierend zu lesen. Es war frustrierend zu wissen, dass er Zweifel an der Sache gehabt hatte, so klein, so penibel sie auch gewesen sein mochten, und sich trotzdem dafür entscheiden hatte, sich der Gefolgschaft Voldemorts anzuschließen. Doch andererseits hatte er das dunkle Mal zu diesem Zeitpunkt bereits gehabt. es war auf seine Haut gebrannt gewesen, deutlich, und nicht mehr auszulöschen. Er hatte die Richtung bereits eingeschlagen, da war es eigentlich nicht verwunderlich, dass er sich dazu entschlossen hatte, den Weg weiter zu gehen- hätte er überhaupt eine andere Möglichkeit gehabt? Vielleicht. Vielleicht hatte er das. Vielleicht, wenn er nicht so schnell dabei gewesen wäre, seine Zweifel abzutun, wenn er mehr nachgedacht hätte. vielleicht, wenn er nur ein wenig früher hinterfragt hätte. Wenn er mehr über diese Ideologie nachgedacht hätte. Wenn er jemanden gehabt hätte, an den er sich hätte wenden können. Mit dem er hätte sprechen können. Wenn ich für ihn da gewesen wäre- mein Inneres verkrampfte sich auf unangenehme Weise. Ich war für ihn da gewesen- ich hatte zumindest versucht, für ihn da zu sein. Damals, vor hunderten von Jahren.

 Er war derjenige, der sich von mir abgewandt hatte. Er war derjenige, der meine ausgestreckte Hand weg geschlagen hatte, nachdem wir in verschiedenen Häusern gelandet waren. er war derjenige, der so über angepasst gewesen war. Über angepasst, an unsere Familie. Er hatte sich den Todessern angeschlossen- wenn es nur so einfach wäre. Es war so einfach, all das auf ihn abzuwälzen. Einfach, so zu tun, als wäre er derjenige, der alle Fehler begangen hatte, als hätte er sich schlicht von mir abgewandt. Es war einfach, alles nur in Schwarz und Weiß zu sehen- es schmerzte weniger. Aber es war nicht wahr. Nicht ganz. Denn die Wahrheit lag zwischen all dem, und das machte es so viel schwere, mit ihr klar zu kommen. Regulus hatte das dunkle Mal nicht nur mit purere Freude und Erwartung entgegen genommen, wie man vielleicht denken könnte, wenn man die Situation einseitig beurteilen wollte- er hatte Zweifel gehabt. Aus verschiedenen Gründen, und einer mochte wohl tatsächlich gewesen sein, dass er sich nicht sicher gewesen war, ob er gut genug für die Dienste unter Voldemort war. Einer der Gründe mochte tatsächlich darin begründet sein, dass er nach Anerkennung gesucht hatte- wie so oft. Aber es war nicht der einzige Grund gewesen. Es war nicht schwer die anderen Gründen zu realisieren, wenn man nur ein wenig zwischen den Zeilen las- oder vielleicht kannte ich Regulus, die verschwommene, lückenhafte Erinnerung an meinen kleinen Bruder in jener Hinsicht doch ein wenig zu gut, als dass es mir hätte entgehen können. Regulus hatte Angst gehabt. 

15. August 1977


AN: Soo. Lange ist's her XD Aber ich habe mich mittlerweile tatsächlich entschlossen, dieser Geschichte nochmal eine Chance zu geben, und sie weiter zu schreiben ( Danke an mein Gewissen, an dieser Stelle XD ) Irgendwie war es mir dann doch zu schade, die Story einfach so random unvollendet stehen zu lassen. 

Dazu kommt, dass ich vor einigen Wochen endlich FB 3 angeschaut habe ( Nein, es geht mir nicht gut, ich habe 'nen absoluten Grindeldore-Brainrot, und mein Fangirl-Herz liegt in Scherben, thank you very much- ) und jetzt wieder etwas...closer zum HP Fandom bin XD 

So viel dazu, I guess- ihr könnt mir gerne Feedback zu dem neuen Kapitel da lassen, wenn ihr möchtet^^ ansonsten würde ich sagen, man liest sich. Vielleicht. 

Bis dann💕

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