vierundfünfzig

Yoongi hatte sich den Samstag nicht gemeldet und auch am Sonntag, als Jimin ihn fragte, ob er mit spazieren kommen wollte, gab er keinen Lebenszeichen von sich.

Es nervte Jimin und eine leise Ahnung schlich sich in sein Hirn, dass Yoongi ihn angelogen hatte.

Dementsprechend gereizt war er, als er mit seinen Eltern durch die Stadt spazierte und das gute Wetter genoss.

Seine Sonnebrille schützte seine Augen vor den UV-Strahlen, welche sich auf den restlichen Hautstellen absetzte. Denn seine knielange, blaue Jeans und sein weißes Shirt verdeckten kaum Haut.

Während seine Eltern freudig miteinander sprachen, blieb Jimin hinter ihnen still.
Seine Aufmerksamkeit lag auf den Schaufenstern, neben denen sie entlangliefen.

Doch als er auf die andere Straßenseite blickte, blieb er stehen.
Jimin schob seine Sonnenbrille etwas nach oben und erkannte ihn tatsächlich wieder. Jihoon.

"Ich begrüße mal eben einen Freund." gab Jimin Bescheid und lief auch schon über die Straße.
Ein paar Fußgänger hinderte die Sicht zu Jihoon, doch als er kurz vor ihm war, bemerkte dieser ihn.

Augenblick riss Jihoon seine Augen auf und versuchte mit schnellen Schritten zu verschwinden, doch Jimin hatte ihn mit Leichtigkeit eingeholt und hielt ihn wie ein Kumpel mit dem Arm über den Schultern fest.

Ängstlich schaute Jihoon ihn an.
"Hey, Jihoon." begrüßte Jimin den Älteren und zog ihn in eine kleine ruhige Ecke.

"Jimin." Jihoons Stimme zitterte vor Angst.
"Lass uns reden." forderte Jimin freundlich und ließ ihn los.

"Worüber? Ich habe-" Röchelnd fiel Jihoon auf die Seite. Jimin hatte sein Gleichgewicht durch einen gekonnten Schlag außer Gefecht gebracht.

"Steh auf." befahl Jimin kalt und blickte ihn hasserfüllt an.
Jihoon bemühte sich, aufzusetzen. Sein Kopf dröhnte und ihm wurde schlecht.

Jimin trat ihm in die Seite und beförderte ihm mit einem kurzen Schmerzenschrei auf den Rücken. "Beeil dich. Ich habe noch etwas anderes vor heute."

Tränen liefen über Jihoons Wangen, doch das kümmerte ihn nicht im Geringsten.
Ächzend hievte sich Jihoon auf und setzte sich erschöpft auf seine Beine.

Man merkte es ihm an, dass er noch nie eine körperliche Auseinandersetzung hatte. Obwohl er kein Tropfen Blut verloren hatte und nichts am Schwellen war, hatte Jihoon keine Kraft mehr.

Jimin musterte Jihoons Pose und lachte leicht. "Willst du mir etwa wieder einen Blowjob geben?"

"Du bist doch krank." murmelte Jihoon, der sich stark anhören wollte, doch kläglich scheiterte, und versuchte, sich hinzustellen.
Jimin half ihm, indem er sich an den Kragen des Shirts krallte und in kraftvoll hochzog.

Jihoon torkelte kurz und wurde sogleich an die grobe Hauswand gedrückt.
"Wieso bist du so dämlich und erzählst es Yoongi?" fragte Jimin wütend.

"Ich habe ihm nichts gesagt." wisperte Jihoon tonlos. Seine Augen fielen kurz zu, doch er fing sich wieder und sah ihn mit angsterfüllten Augen an.

"Ich will, dass du dich von ihm fernhältst, verstanden?" Jimin zog ihn kurz von der Wand weg, um ihn stärker gegenzudrücken.

"Ja." stöhnte Jihoon schmerzerfüllt und hustete.
"Du bist so erbärmlich." Heiser lachte Jimin. "In der Schule ein auf Macho machen und jetzt vor Angst heulen."

Jihoons zitternde Finger erreichten Jimins, in die er sich krallte und versuchte, den Griff von sich zu lösen.

Jihoon hatte nicht Angst vor den physischen Schmerzen, es waren Jimins Augen und seine Aura.

Er konnte es nicht beschreiben, doch es war, als wäre Jimin ein anderer Mensch. Die leeren Augen, der starre Blick. Seine ganze Körperhaltung und selbst die Stimmlage hatte sich verändert.

"Wenn ich auch nur ein Wort höre, dass du von unserem Treffen hier erzählst, wird mein Gesicht das letzte sein, was du siehst, klar?"

Grob tätschelte Jimin seine Wange, was zur Folge hatte, dass Jihoon zusammenzuckte.
Jimin strich mit seinem Daumen über Jihoons vollen Lippen und schmunzelte.

"Wir wollen ja nicht, das so ein talentierter Mund die Welt verlässt."

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