siebenundzwanzig

Während sie ein Film guckten und auf die anderen warteten, schlief Jimin unweigerlich ein.

Sein Kopf hatte er auf den Unterarm gelegt und die Blickrichtung von Yoongi weg.
Yoongi ließ ihn schlafen und begrüßte währenddessen seine Mutter, welche von der Arbeit gekommen war.

"Ihr seid schon hier?" fragte Yoongi verwundert, als seine Mutter Jihoon und Sungho im Schlepptau hatte.
"Wir wollten gerade klingeln, als deine Mum gekommen ist." erklärte Jihoon lachend und ging in sein Zimmer.

Als er Jimin erblickte, drehte er sich wieder um und verließ das Zimmer genauso schnell, wie er reingekommen war.
"Da schläft jemand in deinem Bett."

Amüsiert schmunzelte Yoongi. "Dieser jemand ist Jimin."
"Du hast ihn also endlich mit nach Hause gebracht." kommentierte Sungho beeindruckt. "Und wie findet der rich boy dein kleines Zuhause?"

"Ihm gefällt's." antwortete Yoongi provozierend. "Sonst würde er nicht gerade schlafen, oder?"
"Wir wissen ja nicht, was du mit ihm angestellt hast." entgegnete Jihoon lachend.

Yoongi trat ihm leicht auf den Oberschenkel, während er lachte und begab sich schließlich in sein Zimmer.
Vorsichtig legte er seine Hand auf Jimins Rücken und rüttelte ihn leicht.

Müde öffnete Jimin seine Augen und blickte in Yoongis, welcher sich vor ihm auf den Boden gekniet hatte.
"Beobachtest du mich mich jetzt schon beim Schlafen?" murmelte Jimin vor sich hin und setzte sich langsam auf. Sein Blick glitt zu Yoongis Freunden, die sich sichtbar ihr Lachen verkniffen.

"Scheiße, was wollt ihr denn?" fragte Jimin genervt und rieb sich über die Augen.
"Deine Haare." lachte Yoongi und versuchte sie zu bändigen, doch einzelne Strähnen wollten einfach nicht auf seinem Kopf liegen bleiben.

Wie er sie hasste. Jeden einzelnen in diesem Raum hasste Jimin.
"Gib mir einfach eine Mütze oder sowas." brummte er und setzte sich auch schon eine schwarze Cap auf, die Yoongi ihm herausgesucht hatte.

[...]

Jimin wusste nicht, welchen Film sie schauten. Er war langweilig.
Am liebsten hätte er sein Handy herausgenommen und darauf ein Spiel gespielt, doch dann hätte er sich wahracheinlich etwas von Yoongi anhören müssen.

Gelangweilt legte Jimin seine Hand auf Yoongis Oberschenkel und malte mit seinen Fingern kleine Kreise über die Jeans.
Da Yoongi sein Bein auf das andere gelegt hatte, kam der Jüngere ohne Probleme dran.

Unbewusst führte er seinen Weg immer weiter südlicher, bis Yoongi seine Hand griff und ihre Finger miteinander verschränkte.

Ihre Hände rutschten wieder Richtung Knie.
Jimin verdrehte seine Augen und blickte zu Yoongis Freunde, welche gebannt den Film schauten.

Es war langweilig. So langweilig.
Jimins Pupillen hielten sich keine Sekunde an einer Stelle. Er suchte etwas interessantes.

Seufzend winkelte Jimin seinen Arm an und nahm Yoongis Hand mit. Er bettete seinen Kopf auf Yoongis Handrücken ab und küsste diesen kurz.

Als er kurz aufsah und direkt in Jihoons Augen blickte, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Yoongis Freund wandte seinen Blick nicht ab.

Jimins fragender Blick wandelte sich in einen lasziven, den Jihoon weiterhin standhielt, jedoch seine vorderen Zähne in seiner Unterlippe vergrub.

Federleicht küsste Jimin Yoongis Handrücken und brachte seinen Gegenüber zum Schlucken.

Im Augenwinkel bemerkte Jimin, dass sein Freund ihn ansah, weshalb er den Blickkontakt fallen ließ, ein verliebtes Lächeln aufsetzte und Yoongi geradewegs in die Augen sah.

Der Film spiegelte sich in Yoongis Augen wider. Jimin bemerkte, dass sie lebendig aussehen.

Jedes Mal, wenn Jimin sich selber im Spiegel ansah, störte eine einzige Sache.
Er fand sich weder zu klein, noch zu groß. Sein filigraner Körper sah er als Vorteil an. Ein muskulöser, maskuliner Mann würde eher wegen Mord angeklagt werden als ein schwachwirkendes Unschuldslamm.

Seine Augen waren das Problem.
Diese verdammte Leere, die sich in diesen widerspiegelte. Die Leere, die Jimin überspielen doch nie komplett löschen konnte.

Wenn sich Jimin mal wieder in rage redet3, dann dachte er, dass seine Augen tot waren. So leblos wie er sich in der meisten Zeit seines bisherigen Lebens fühlte.

Es klang durchaus übertrieben, doch es die Wahrheit.
Jimin fürchtete dadurch nicht den Tod, denn es konnte nicht schlimmer als dieses Leben sein.

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