neunundsechzig
"Lass uns kurz draußen reden, ja?"
Yoongi konnte nicht anders als zu nicken und tastete sich mit zitternden Händen zur Türklinke.
Der Bewegungsmelder sprang an und erleuchtete das Treppenhaus.
Kaum fiel die Tür ins Schloss, spürte Yoongi Jimins Faust auf seinem Wangenknochen.
Das diente jedoch nur der Ablenkung, denn somit konnte Jimin ein Handgelenk festhalten, während seine freie Hand an seinem Hals lag.
"Beleidige mich nie wieder!" zischte Jimin und presste gewaltvoll sein Arm gegen die raue Wand.
Yoongis Augen wurden glasig. Er versuchte zu nicken, doch durch Jimins Hand war seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Sein Kopf zuckte schließlich bloß als Ersatz zum nicken.
"Und wenn ich sage, dass ich bleibe, dann bleibe ich."
Yoongi röchelte, während er nach Luft rang.
"Wenn du jetzt ohne Probleme gehst, dann wird dir nichts passieren. Aber ich möchte jetzt mit meinen neuen Freunden spielen."
Er ließ Yoongi etwas Luft, damit er antworten konnte. Es dauerte etwas, bis er genug Sauerstoff intus hatte.
"Versprich mir, dass du mit niemanden schläfst."
Etwas verwundert hob Jimin seine Augenbrauen. "Das ist alles?"
Yoongi legte seine Hand vorsichtig auf Jimins, welche um seinem Hals lag. Eine Träne löste sich von seinem Auge.
"Du..." Yoongi schluchzte leise und röchelte leicht, da ihm erneut der Sauerstoff fehlte. "Du darfst alles mit mir machen, was du willst, aber bitte betrüg mich nicht."
"Ich kann auch so alles mit dir tun, Baby." Jimin schmunzelte leicht. "Ich überlege es mir."
"Bitte, Jimin." flehte Yoongi ihn an. Der körperliche Schmerz würde verschwinden doch der seelische würde ihn zerstören.
Er wusste, dass er nicht gut genug für Jimin war, doch er wollte die Bestätigung nicht bekommen.
Dafür würde er seine Schmerzgrenze wie so oft überschreiten; freiwillig.
"Wenn du mich weiter so anflehst, fang ich hier im Flur schon an." murmelte Jimin und ging ein Schritt auf ihn zu. "Das macht mich nämlich ziemlich an. Aber das weißt du ja."
"Wir könnten kurz auf Toilette, wenn du willst." Yoongis Stimme zitterte vor Angst und er musste seine ganze Kraft zusammenkratzen, damit sich seine Stimme nicht auch noch überschlug.
Jimin schien zu überlegen, schüttelte jedoch den Kopf. "Ich werde mir Zuhause Zeit lassen."
Er legte sanft seine Lippen auf Yoongis.
"Alles in Ordnung bei euch?" fragte Sungho, der mit drei anderen Leuten die Treppen hochgelaufen kamen. Anscheinend hatten sie eine Raucherpause eingelegt.
Jimin ließ seinen Freund los. Schnell wischte sich Yoongi über die Augen, doch man konnte auch ohne Tränen sehen, dass er geweint hatte.
"Geht schonmal rein." forderte Sungho leise und wartete, bis seine Freunde in der Wohnung verschwunden waren.
"Mich geht eure Beziehung nichts an, aber hast du ihn gerade gewürgt?"
Ahnungslos sah Jimin ihn an. "Ich?"
"Wer sonst?" Wütend blickte Sungho seinen besten Freund an. "Weshalb weinst du sonst?"
"Ich heule nicht." brummte er verletzt und drehte sich leicht weg.
"Du hast uns gestört." sagte nun Jimin genervt und sah Sungho an. "Kannst du einfach wieder reingehen?"
"Nicht, bis ich weiß, was hier vorgeht."
"Mein Gott." stöhnte Jimin genervt. "Dein Jungfrauenarsch versteht es anscheinend nicht, dass wir gerade am rummachen waren. Denkst du, ich kenne Yoongis Vorlieben nicht? Wenn er gern gewürgt werden will, dann tu ich es für ihn!"
Yoongi schloss vor Peinlichkeit die Augen. Er mochte es nicht, doch er hatte keine andere Wahl.
"Steht Yoongi auch auf Schläge oder wieso hat er ständig blaue Flecke?" fragte Sungho weiter.
Wenn Sungho getrunken hatte, wurde er streitlustig, was Jimin nicht übersehen konnte. Doch er durfte sich nicht darauf einlassen.
"Denkst du echt, ich würde mich von dem verprügeln lassen?" Yoongi erhob nun seine Stimme und hörte sich sicherer an, als er sich fühlte.
Amüsiert lachte Jimin. Er konnte seine Freude nicht unterdrücken, die sich in ihm aufbahnte.
"Wieso lachst du?" fragte Sungho verwirrt.
"Ich finde es bloß witzig, wie du unsere Beziehung einschätzt." erklärte Jimin grinsend. "Bevor ich ihn schlage, würde er mich zu Brei verarbeiten. Ich bin doch ein Schwächling, während Yoongis Körper eine Maschine ist."
Nachdenklich legte Sungho seinen Kopf schief und musterte Yoongi. "Du bist also echt so ein Leid-Genießer? Masochist und so?"
Zögerlich nickte Yoongi.
Sungho lachte auf. "Scheisse, Yoongi! Sag das doch gleich."
"Ich würde Yoongi niemals wehtun, wenn er es nicht möchte." Jimin strich über Yoongis Haare. "Dafür liebe ich ihn zu sehr."
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Wir nähern uns dem Ende zu ~
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