fünfunddreißig
Jimin spürte seinen regelmäßigen Herzschlag in seiner Brust, während sich die Welt um ihn herum wie in Zeitlupe abspielte.
Seine Lippen umfassten den Strohhalm von seinem Getränk und zogen die kalte Flüssigkeit in seinen Mund.
Es brannte etwas im Abgang, als er den Alkohol herunterschluckte.
Kurzfrisig hatte Yoongi abgesagt mit einem Grund, den Jimin nach einer Sekunde wieder vergessen hatte. Anscheinend hatten seine Eltern genauso einen Anruf bekommen wie er, dass sie sich geprügelt hätten. Jimin hatte Ausarrest bekommen, welcher er nicht einhielt im Gegensatz zu Yoongi.
Er hatte Sungho und Jihoon einen kurzen Moment gesehen, doch war sofort in die andere Richtung gegangen. Schlechtweg war die Laune zu einem verzichtbaren Gespräch dahin.
Jimins Sicht war schon etwas eingeschränkt, als er sich entschied, mit dem Drink aufzuhören.
Das Glas fand sich auf einem Tisch wieder, nachdem Jimin von der gemütlichen Couch aufgestanden war.
Mitten im Raum blieb er stehen. Sein Platz wurde nun von einem jungen Mädchen beansprucht.
Laut seufzte Jimin und drehte sich um. Er könnte mit sich selber reden und niemand würde ihn verstehen. Die Musik war so laut hochgedreht, dass man sich anschreien und konzentrieren musste, alles zu verstehen.
Sonst würden die sinnlosen Wörter von der Popmusik eingesogen und verloren gehen.
Jimin drehte sich wieder zum Tisch und nahm sein halbleeres Glas.
Er zwang sich durch die Menschenmengen vor der Haustür, um zur Treppe in den ersten Stock zu gelangen.
Angewidert hielt er den Atem an.
Der Gestank von Zigaretten hing in der Luft wie Harz an einem Baum.
Schnellstmöglich lief Jimin die Stufen hinauf - bedacht nicht hinzufallen - und suchte sich eine Tür aus, die er betreten wollte.
Ein Kinderzimmer. Vielleicht auch von einem Teenager.
Marvelfiguren standen in Vitrinen, Poster über die Superhelden hingen an den Wänden und verengten den Raum.
Während er auf seinem Strohhalm herumbiss, begutachtete er die Figuren. Sie müssten ein Vermögen kosten.
"Was machst du in meinem Zimmer?"
Verwundert drehte sich Jimin um, noch immer den Getränkehalm im Mund.
Jihoon schloss die Tür hinter sich, um den Lärm vom Erdgeschoss etwas zu dämmen.
Er schwankte leicht und hatte einen abwesenden, dennoch fokussierten Blick.
"Willst du wieder von den Cops verhaftet werden?" fragte der Dunkelhaarige amüsiert und ging auf ihn zu.
"Heute nicht." brummte Jimin und ließ den Halm in Ruhe. Mit Eleganz stellte er das Glas in die Vitrine und ging an Jihoon vorbei.
Ein starker Griff um seinen Unterarm ließ ihn kehrtmachen.
"Wenn das Glas verschüttet, sind mehrere tausend Euros im Arsch." motzte Jihoon wütend.
Jimin verdrehte seine Augen, nahm das Glas und trank einen Schluck. Lasziv leckte er sich über die Unterlippe und ging zum Schreibtisch, um dort das Glas abzustellen.
"Wieso bist du nicht mit Yoongi hier?" fragte Jihoon, welcher ihn mit den Augen verfolgte.
"Damit ich tun kann, was ich möchte." Jimin lehnte sich an das Holz an und verschränkte seine Arme vor der Brust.
"Was willst du tun?"
Amüsiert schmunzelte Jimin. Jihoon war zwar größer, doch jetzt sah er aus wie ein kleiner verschreckter Junge.
"Findest du das etwa lustig?" entgegnete Jihoon aufgebracht.
"Ich dachte, du stehst auf Psycho." grinste Jimin und ließ seinen Blick auffällig über Jihoon gleiten.
Als er wieder die Augen fokussierte, merkte er den lüsternen Blick in diesen. Provozierend hob Jimin einen Mundwinkel an, bevor er sich lasziv über die Unterlippe leckte.
Jimin hatte an alles gedacht, wie er reagieren könnte, doch das Kommende war dann doch eine Überraschung.
Grob drückte Jihoon Jimin seine Lippen auf und hielt ihn am Nacken fest.
Nach kurzem Überlegen erwiderte der Blonde und ließ seine Hände über seinen Rücken wandern.
Jihoon würde niemals die Beziehung zu Yoongi zerstören und ihm erzählen, dass sie sich geküsst hatten.
Jimin ließ seine Zunge in Jihoons Mundhöhle wandern und erkundigte das fremde Terrain.
Der Druck in seiner Jeans wurde immer präsenter, je länger sie sich küssten.
Wenn Yoongi nicht mit ihm schlief, musste es halt sein bester Freund.
Er löste sich von ihm und drückte ihn gewaltsam auf die Knie.
Hektisch öffnete er seinen Ledergürtel und schob seine Hose nur soweit herunter wie nötig.
Ohne zu Zögern fing Jihoon an, ihn zu verwöhnen, während sich Jimin am Schreibtisch festhielt. Er machte es definitiv nicht zum ersten Mal, sodass Jimins Kopf unweigerlich in den Nacken fiel und die Hand in die dunklen Haare wanderte.
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