einundsiebzig
!!!! Trigger: Mord !!!!
Bevor Jimin die Augen öffnete, roch er Benzin.
Normalerweise mochte er den Geruch, wenn er mit seinen Eltern zum tanken mitgefahren war. Doch diesmal hatte er das Gefühl, seine Schleimhäute würden vom Gestank verätzt werden.
Schmerzvoll stöhnte er auf und öffnete seine schweren Lider. Sein Körper kämpfte dagegen an und wollte wieder schlafen, doch Jimins Geist war hell wach.
Das erste, was Jimin sah, war die Rinde vom Baum, vor den sie gefahren waren. Sein Blick glitt zur zerknautschten Motorhaube und der zersplitterten Frontscheibe. Blut hatte sich dort festgehalten.
Die Sonnenblende war vom Aufprall in die senkrechte geflogen, sodass sich Jimin durch den kleinen Spiegel selbst ansehen konnte.
Sein Mund verzog sich zu einer psychopathischen Grimassen. Glücksgefühle durchströmten seinen Körper.
Sein Gesicht war blutüberströmt. Er erkannte eine kleine Platzwunde an seinem Haaransatz, die vom Armaturenbrett stammte.
Der Airbag war nicht aufgegangen und somit war Jimin durch den Aufprall dagegen geknallt.
Er drehte seinen Kopf leicht zu Sungho.
Dadurch, dass Jimin den Gurt gelöst hatte, wurde der Fahrer bis zur Windschutzscheibe nach vorne katapultiert.
Seine Beine wurden bei den Pedallen mit dem Metall fusioniert. Er lag wie der dritte Buchstabe vom Alphabet auf dem Lenkrad.
Auch sein Airbag wurde nicht ausgelöst.
Wahrscheinlich wäre er aus dem Auto geflogen, wenn seine Beine nicht mitzerknautscht wären.
Wie durch ein Wunder hatte Jimin kaum etwas abbekommen.
Bis auf die unerträglichen Kopfschmerzen ging es ihm soweit gut.
In Zeitlupe schnallte er sich ab und versuchte die Tür zu öffnen. Diese wollte wie erwartet nicht öffnen, weshalb Jimin all seine Kraft zusammennahm und mit seiner Schulter gegen die Tür drückte.
Sie bewegte sich keinen Stück, weshalb Jimin seufzte und die zersprungene Fensterscheibe ansah.
Neben ihm röchelte Sungho.
Jimin blickte kurz zu ihm herüber, drehte sich jedoch schnell wieder uninteressiert um.
Sein ganzer Körper zitterte, als er sich durch das kleine Fenster zwang. Er ignorierte dabei die Scherben, die sich in seine Haut bohrten und Schnittwunden verursachten.
Schmerzerfüllt stöhnte er und fiel auf die harte Erde. Er rang nach Luft, während er seinen Rücken durchdrückte und die Sterne im Himmel ansah.
Für einen Moment fielen seine Augen zu, doch die Schmerzen brachten ihn wieder zur Realität. Er hatte noch etwas vor.
Japsend drehte er sich um und hievte sich auf. Er presste seine Lippen aufeinander und schrie lautlos.
Sein ganzer Körper schmerzte. Er blickte an sich herunter und sah sein zerschnittenes Shirt, welches sich in Blut getränkt hatte.
Er nahm seine Energie zusammen und humpelte um das Auto herum. Sein Oberschenkel hatte ebenfalls etwas abbekommen und blutete stark.
Er hielt sich am Auto fest, während er Schritt zu Schritt hinter sich ließ. Jimin stolperte über eine Wurzel und fiel ohne jegliche Chance mit dem Oberkörper auf den Boden.
Die Müdigkeit überkam ihn erneut. Und obwohl er müde war, fühlte er sich lebendiger als je zuvor. Die Schmerzen bezeugten das Leben in ihm.
Aus diesem Grund gab er der Dunkelheit nicht nach und krabbelte ein paar Meter, bevor er die Kraft hatte, aufzustehen.
Nach einer Ewigkeit gelang es ihm, bei Sungho anzukommen.
"Du siehst scheisse aus." kommentierte Jimin das Bild vor sich.
Sungho hatte mehrere Brüche hinter sich und blutete stark, doch Jimin war sich sicher, dass er es schaffen würde, wenn ein Krankenwagen kommen würde.
"Hilf mir." wisperte Sungho leise und öffnete seine schwachen Augen.
"Ich werde dir helfen." Jimin grinste ihn an und humpelte näher an die Knautschzone.
"Normalerweise wehren sie sich immer." erzählte er und hielt sich am Metall fest, während Sterne vor seinem Augen tanzten und ihm schlecht wurde.
Es dauerte, bis sich seine Sicht klärte. Er beugte sich so stark gegen das Auto, dass er beinahe auf diesem lag und streichelte durch Sunghos Haare, die vom Blut nass waren.
"Ich verzeihe dir den Unfall." flüsterte Jimin und legte seine Hand auf Sunghos Mund, während sein Daumen und Zeigefinger seine Nase zuhielten. "Lass deine Augen offen."
Sungho versuchte mit minimalen Einsatz, Jimin von sich zu schütteln. Da er bloß kleine Zuckungen vorweiste, kam der Blonde ihm so nah, dass er die einzelnen Poren erkennen konnte.
Nach wenigen Minuten ließ Jimin ihn los und bestaunte den toten Körper.
Da Jimin den Blutfluss gestört hatte, konnte er die Einblutungen in seinen Augen sowie am Mund erkennen, wo er seine Hand gehalten hatte.
Er wollte wieder auf seinen Sitz zurück, doch kaum hatte er zwei Schritte getan, fiel er bewusstlos auf den Boden.
xxx
Einer meiner persönlichen Favoriten, was Kapitel angeht 👀
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