einundfünfzig

Wenn Jihoon nicht auspacken wollte, musste Jimin.

Yoongi hatte in der Schulzeit kaum mit seinem Freund geredet. Seine Gedanken hingen an die folgende Auseinandersetzung, welche sie führen würden.

Noch hatte er keine Ahnung, wie er das Thema aufbringen wollte. Entweder volle Kanne mit der Tür ins Haus oder sich vorsichtig herantasten.

Egal, für was er sich entscheiden würde, in der Situation würde er keinen kühlen Kopf bewahren können und sowieso den ganzen Plan hinschmeissen.

Er wünschte, die Schule würde niemals enden und doch stand er schneller als erwartet in Jimins Zimmer.

Während sich der Jüngere gemütlich ins Bett gesetzt hatte, stand er angespannt am Bettende und hielt sich mit beiden Händen am Holz fest.

Sein Hals fühlte sich trocken an und er wollte kein Laut herausbringen. Tief atmete er durch und traf nun auf Jimins gelangweilten Blick.

Nachdem er sein Namen sagte und die gewünschte Aufmerksamkeit erhielt, spürte er, wie sein Hals sich zuschnürte.

"Hast du mit Jihoon geschlafen?"
Jimin legte in Zeitlupe sein Handy auf die Seite, ohne den Blickkontakt zu lösen.

Er wusste, eines Tages würde dieses Gespräch stattfinden. Doch in so einer nahen Zukunft hatte er nicht gerechnet.

"Nicht ganz."

Die Worte hallten und wiederholten sich mehrfach in Yoongis Kopf. Das war ein ja.

Ein ziehender Schmerz durchfuhr seine Brust, wo sein Herz lag. Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen.

"Was meinst du damit?" Seine Stimme wurde brüchig und das Bedürfnis zu weinen, nahm stetig zu. Doch er brauchte die Antworten.

"Er hat mir einen Blowjob gegeben." flüsterte Jimin und zog seine Beine an den Körper. "Er hat mich überrumpelt. Ich wollte das nicht, aber auf einmal hat er mich geküsst. Ich habe ihm gesagt, dass es nicht geht, aber er hat nicht aufgegeben."

"Und dann lässt du ihn ran?" fragte Yoongi verletzt.
"Ihm war es doch egal, ob du es weißt oder nicht. Dann hat er mich gegriffen und bevor ich überhaupt reagieren konnte, hatte er mein Schwanz im Mund."

"Scheisse." fluchte Yoongi und drehte sich mit tränenden Augen um, während er sich in die Haare krallte. "Wann ist das passiert?"

"Auf seiner Party, als du nicht dabei warst." antwortete Jimin und rutschte an den Bettrand.

"Reicht es dir nicht, dass du mich fickst?" fragte Yoongi laut. "Wieso auch noch meinen besten Freund?"

"Weil du mich zu dem Zeitpunkt nicht rangelassen hast."
Unglaubwürdig riss Yoongi seine Augen auf. "Was?"

"Hättest du nicht so lange gewartet, wäre es doch gar nicht passiert." entgegnete Jimin patzig. "Du weißt, dass ich regelmäßig Sex brauche und wenn du daraus so ein Akt machst und warten willst, muss ich mir halt ein Ersatz suchen."

"Und dann fickst du meinen besten Freund?" schrie Yoongi nun voller Wut. Jimin schien nicht das Problem der Situation zu verstehen. Jegliche Schuld drückte er von sich weg.

"Das war nur ein Blowjob. Hätte ich ihn tatsächlich gefickt, hätte ich mit dir darüber geredet. Außerdem war es eine einmalige Sache. Ich habe jetzt dich und mehr brauche ich nicht." Jimin klang schon beinahe gelangweilt. Sein Blick lag auf seinem Schreibtisch, den er zu beobachten schien.

"Das darf doch nicht wahr sein." murmelte Yoongi und ließ sich auf den Boden nieder. Sein Beine zitterten so stark, dass sie ihn nicht mehr halten konnten.

Warme Tränen rannen sein Gesicht hinunter und tropften auf sein Oberteil.
Er versteckte seine Augen in der Armbeuge und versuchte seine abgehakte Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Stattdessen schluchzte er jedoch auf.

Er hörte, wie Jimin aufstand und spürte eine Hand auf seiner Schulter.
"Ich verzeihe dir."

Perplex hob Yoongi seinen Kopf und blickte Jimin an, welcher vor ihm in die Hocke gegangen war und ihn sanft anlächelte.

"Was?" fragte Yoongi nach. Es fühlte sich an, als hätten ihn fünf Lkws überfahren. Die Welt stand Kopf und alles machte keinen Sinn mehr.

"Es ist deine Schuld, dass ich mit ihm geschlafen habe, nur weil du nicht wolltest. Aber das verzeihe ich dir, weil ich dich liebe und es dir anscheinend leid tut." Jimin klopfte ihm beruhigend auf die Schulter, bevor er sich wieder an ihr festhielt.

"Du musst aber jetzt nicht übertreiben und heulen. Ich müsste derjenige sein, der eigentlich weinen müsste, oder?"

Yoongi traute seinen Ohren nicht. Sein ganzer Körper war wie erstarrt, als er in Jimins kalte Augen sah. Er meinte es ernst.

Was stimmte mit Jimin nicht? Wieso war er Schuld daran, dass er ihm fremdging? In welcher Welt machte das Sinn?

"Soll ich dich aufmuntern?" fragte Jimin und strich ihm mit dem Daumen sanft über die Wange.

Yoongi antwortete nicht. Als wäre er gar nicht in seinem Körper. Jegliche Muskeln waren gelähmt.

Jimin hatte sich an seinem Hals zuschaffen gemacht, weshalb er statt Jimins Augen nun die Zimmertür anstarrte.

Mit allen Mitteln wollte er Jimin von sich stoßen, ihn anschreien und mit ihm Schluss machen, doch die Starre hielt weiterhin an.

Auch als er spürte, wie der Druck vom Gürtel an seiner Hüfte nachließ und seine Jeans geöffnet wurde, regte er sich nicht.

Lediglich eine weitere Träne entwich seinem Auge, als er Jimins Lippen um sein bestes Stück spürte.

Was zur Hölle war mit ihm passiert?

xxxx

Ich bin ein bisschen überrascht, dass euch die Story gefällt haha
Ich sehe die eigentlich als komplette Trashstory, wo ich die Kontrolle über den Verlauf verloren habe, aber es freut mich dennoch, dass ein paar von euch die gerne liest ^^
Also ein fettes Danke.

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