dreiundfünfzig

Der nächste Tag war ein Samstag und rettete Yoongi somit.
Denn als er aufwachte, fühlte er seine angeschwollenen Augen, die rötlich angelaufen waren.

Sein Kopf dröhnte vom Weinen und dem mangelnden Schlaf. Er hatte vielleicht zwei Stunden geschlafen und sonst in seinen Gedanken gehangen und über sich selbst und vor allem Jimin nachgedacht.

Kaum schlug er seine Augen auf, fing sein Herz erneut an zu stechen und das Bedürfnis zu Heulen erschien.

Vorsichtig setzte er sich auf und rieb sich verzweifelt über das Gesicht.

Jimin wurde von ihm schließlich unabsichtlich geweckt und richtete sich auf. Seine Lippen landeten auf Yoongis Nacken. "Guten Morgen."

Yoongi entzog sich der Zärtlichkeit und stand schnell auf. "Jimin, hör auf."
Er suchte sich seine Kleidung zusammen und zog sich an.

"Okay, rede mit mir." forderte Jimin und stützte sich mit seinen Armen auf dem Bett ab, während sein Blick Yoongi galt.

Dieser wich ihm aber gekonnt aus und massierte sich die Schläfen. Er hatte sich einen Satz ins Gehirn gebrannt, als er die vielen Stunden nachgedacht hatte. Einen Satz, den er nicht aussprechen wollte, doch musste.

"Ich mache Schluss mit dir, Jimin."

Er spürte die Tränen in den brennenden Augen und drehte sich schnellstmöglich zur Tür und wollte aus dem Zimmer verschwinden.

Doch Jimin war schneller, sprang hektisch aus dem Bett und stellte sich zwischen Yoongi und der Tür.
Dieser hatte fast die Klinke berührt und spürte nun Jimins warme Haut an seinen Fingern.

"Darf ich dazu noch etwas sagen?" fragte Jimin. Sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig.

"Lass mich einfach gehen." bat Yoongi mit zerbrechlicher Stimme.
"In Beziehungen gibt es doch immer ups and downs, das ist völlig normal. Von Fehlern lernen wir doch." Jimin ignorierte Yoongis flehenden, verheulten Blick.

"Das mit Jihoon liegt in der Vergangenheit, wir haben darüber gesprochen und können damit abschließen. Aber wegen so einer Kleinigkeit kannst du doch nicht unsere ganze Beziehung wegschmeissen. Wir lieben uns und das ist das Wichtigste. Keine Beziehung ist perfekt, also lass es uns noch einmal probieren. Sowas wird nicht mehr vorkommen."

Der einzige Grund, wieso Jimin ihn nicht aus der Tür gehen ließ, war sein verletzter Stolz. Niemand durfte mit ihm Schluss machen.

Sanft legte er eine Hand auf Yoongis Wange und strich die laufenden Tränen weg. "Wir sind stärker als das. Du darfst mich in der schweren Zeit nicht allein lassen. Gib mir noch eine Chance und ich verspreche dir, du wirst der glücklichste Mensch der Welt."

Paralysiert blickte Yoongi ihn an, schüttelte jedoch den Kopf. Er durfte es nicht zulassen.

Die Hand auf der Wange würde ein Brandmark hinterlassen, wenn er sie nicht wegnehmen würde, so sehr brannte sie auf der Haut.

"Ich werde alles für dich machen." wisperte Jimin und blickte ihm auf die zitternde Unterlippe.

Er befeuchtete seine eigene und legte sie schließlich auf Yoongis. Hauchzart wie ein Luftzug.

Yoongi schloss seine Augen. Es war falsch. Er hasste sich. Jimin war schlecht für ihn.

Als wäre eine höhere Macht am Werk, nickte Yoongi. Er gab Jimin eine zweite Chance. Er selber war mit der Wahl nicht zufrieden, doch sein Kopf hatte anders entschieden als sein Bauchgefühl.

Glücklich küsste Jimin ihn und griff in sein Nacken, um ihn näher zu ziehen.
Yoongi erwiderte geschwächt und löste sich, um seine Stirn gegen Jimins zu legen. Sein Blick blieb gesenkt.

"Gib mir bitte Zeit." bat er leise und genoss Jimins Hände in seinem Nacken und Kiefergegend. "Ich muss damit erst einmal klarkommen."

"Ich bin immer für dich da." flüsterte Jimin und löste sich von ihm. Er hatte Yoongi gebrochen. Das konnte man schon kilometerweit erkennen. Jegliches Gefühl der Freude und des Lebens war aus Yoongi geflohen.

Eine wandelnde Leiche war gegen Yoongi ein Sonnenschein an Leben.

"Ich hoffe, du wirst dich bald wieder blicken lassen, damit ich dir zeigen kann, wie sehr ich dich liebe."

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