einundvierzig
Yoongi wusste, dass er mit Jimin über den Abend davor und dem darauffolgenden Morgen reden musste.
Trotzdem sträubte sich alles in ihm, die verdammte Türklingel zu betätigen, auf dessen Nachname Jimins mit einer schönen Schrift eingeritzt wurde.
Seine zwei längsten Finger drückten schließlich den Namen ein und läutete die Klingel.
Ein gut gelaunter Jimin öffnete ihm die Tür und begrüßte ihn.
Obwohl es nicht der richtige Zeitpunkt war, trat Yoongi über die Türschwelle und küsste Jimin innig, bevor er seine Schuhe auszog.
"Womit habe ich das denn verdient?" fragte Jimin und lächelte ihn an.
"Hast du nicht." murmelte Yoongi und sah ihn an, als würden sie über das Wetter sprechen. "Können wir reden?"
"Natürlich." Jimin klang ahnungslos. Als wäre nichts passiert.
Vielleicht war es das auch für ihn. Schon öfters hatte er seine Wutanfälle miterlebt, doch niemals gingen sie auf ihn persönlich.
Meistens war es bloß bei einem Spiel oder wegen dem unerlaubten Betreten seines Zimmers oder Hauses. Doch diesmal ging es um Yoongi. Yoongi, der so undankbar war.
Yoongi begrüßte kurz seine Eltern, die im Wohnzimmer saßen und lief schließlich mit Jimin in dessen Zimmer.
"Das heute morgen ist mir bloß so rausgerutscht." sagte Jimin, sobald sie im Zimmer angekommen waren. "Ich war nur so enttäuscht, verstehst du?"
"Nein, ich verstehe es eben nicht." antwortete Yoongi und ließ sich auf dne schwarzen Bürostuhl nieder.
"Ich wollte, dass es perfekt wird." hauchte Jimin traurig. "Ich wollte dir zeigen, wie viel du für mich bedeutest. Und ich weiß natürlich, dass es dir viel bedeutet und du deshalb so lange warten wolltest." Er vergrub sein Gesicht in den Händen, als er auf dem Bett saß. "Ich habe es vermasselt. Es tut mir leid."
Ein schlechtes Gewissen machte sich in Yoongi breit. Vielleicht reagierte er doch etwas über.
"Also-" begann er zögerlich. "Ich weiß, dass es beim Sex mehr um nur Befriedigung steht und es war am Ende eigentlich in Ordnung. Also es tat zwar noch höllisch weh, aber ich habe deine Fürsorge irgendwie gemerkt. Also gemerkt, dass du dich bemühst und-"
"Mach mal eine Pause, Yoongi." schmunzelte Jimin amüsiert. "Ich verstehe, was du meinst."
"Ich habe kein Problem damit, wenn es etwas grob zu geht, aber nicht beim ersten Mal, wo ich sowieso gefühlt entzweit werde." Nervös biss sich der Schwarzhaarige auf die Unterlippe.
"Okay, merke ich mir." antwortete Jimin.
Yoongi hatte nicht wirklich die Wahrheit gesagt. Die Fürsorge von ihm war eher semi ausgefallen, doch das war ihm schon davor bewusst.
So lieb Jimin auch außerhalb wirkte, seine Phantasien, die er anscheinend im Bett gerne ausleben wollte, waren das Gegenteil.
Zwar stand Yoongi nicht sonderlich auf Schmerzen, doch er konnte einiges einstecken, damit sie ein Kompromiss fanden. Wenn Jimin etwas grober sein wollte, konnte er es haben, solang er auch auf Yoongis Bedürfnissse achtete.
"Wenn ich sage, dass du aufhören sollst, dann hörst du auf, okay? Ich steh auf Blowjobs, also kannst du dir schon eimmal gute Techniken aneignen, denn ich werde mir viele fordern." Yoongi rollte zu seinem Freund und blickte ihn an. "Ohne Widerrede."
"Klar, Chef." antwortete Jimin grinsend.
Yoongi hatte trotz des gestrigen Abends seins Dominanz nicht verloren.
Jimin ließ ihm dieses Fünkchen Kontrolle. Es war der letzte Faden, der ihn von seinem alten Leben geblieben war. Eines Tages würde er ihn abschneiden.
"Hast du Lust zu zocken oder wollen wir unsere Serie weitergucken?" fragte Jimin, während seine Hände auf Yoongis Knien ruhten.
"Ich muss gleich wieder gehen. Jihoon und ich wollten uns treffen." entschuldigte sich Yoongi halbherzig.
Ein ungutes Gefühl schlich sich in Jimins Haut und breitete sich in ihm aus. "Darf ich mitkommen?"
Erneut blitzte Yoongi ihn ab. "Ich möchte ihn allein treffen."
Verstehend nickte der Blonde. "Pass auf dich auf."
"Tu ich immer." Yoongi küsste ihn kurz und stand schließlich auf. "Ich schreibe dir später."
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