Prolog
Ein Bergkamm liegt still und von Dunstschwaden umgeben da. Der Mond und die Sterne leuchten erwartungsvoll und die Finsternis lauert. Diese Nacht wird Macht über Leben und Tod bringen.
Ein weißer und ein roter Drachen erheben sich in die Lüfte. Ihre Hälse sind anmutig gebogen und ihre Schwingen trägt der Wind. Ihr Geschrei hallt über die zerklüftete Berglandschaft und das Echo wird von Felswänden zurückgeworfen. Die beiden Geschöpfe umkreisen sich wie in einem Tanz, dessen Sinn nur sie selbst verstehen. Es scheint, als würde die Welt den Atem anhalten, als der weiße Drache, dessen Schuppen im Mondlicht Perlmuttfarben glänzen, den blutroten Drachen angreift. Sein Kopf stößt in seine empfindliche Bauchdecke und reißt ein Loch in sie. Der glutfarbene Drachen wirft den Kopf zurück und schreit laut. Doch auch er fängt trotz seiner Verletzung an, das andere Geschöpf zu attackieren. Er kämpft mit seinen Hörnern und kratzt mit seinen Klauen.
Die Sterne scheinen zu ermatten, als der weiße Drache schließlich vom Himmel fällt und weit unten mit einem berstenden Geräusch auf dem Boden aufkommt. Die Finsternis greift um sich, als der Drache mit dem Feuerfarbenen Leib auf dem weißen Tier landet, den Kopf senkt und ihm mit einem Ruck des Mauls die Kehle aufreißt. Er lässt einen triumphierenden Schrei über die Landschaft hallen und erhebt sich mit leuchtenden Schwingen und schwarz glitzernden Augen, um der Nacht entgegen zu fliegen. Der Nebel verschlingt das mystische Tier mitsamt ihren Schreien und die Dunkelheit wird noch undurchdringlicher und stiller als zuvor.
Alles wartet darauf, dass der Morgen anbricht und die Sonne mit ihren Strahlen die Schatten der Nacht vertreibt und einen Schleier der Geborgenheit über die Ereignisse dieser Nacht legt.
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