Kapitel 9..."Darauf kannst du Gift nehmen!"

Jack brachte die Bestellung an Tisch Dreizehn und stellte jedem sein Gericht vor die Nase. "Guten Appetit und lassen Sie es sich schmecken!", wünschte er dem älteren Ehepaar. "Falls Sie noch etwas wünschen, geben Sie Bescheid!", und er suchte nach den nächsten neu angekommenen Gästen, um ihre Bestellungen entgegen zu nehmen. Während er zum nächsten Tisch ging, sah er auf seine Armbanduhr. Sein Blick fiel auf die Eingangstür des Restaurants. "Verdammt! Wo  bleibt sie denn?", fragte er sich, als er nach ihr Ausschau hielt. Auf wen wartet er denn? Es kam nur eine schwarzhaarige Frau herein, die ebenfalls nach irgendwem Ausschau hielt. Aber sie war nicht Diejenige, auf die Jack bereits zehn Minuten wartete.

Jordan arbeitete an der Bar und warf einen fragenden Blick zu Jack, der leider verneinen musste und die Schultern ahnungslos hob und senkte.

Nach der großen Auseinandersetzung mit Evy hätte er nicht gedacht, dass er sie dazu überreden könnte, ins Restaurant zurückzukehren. Er war sich nicht darüber im Klaren, ob er dafür den Mut aufbringen konnte, noch einmal mit ihr über ihre Kündigung zu reden. Er vermisste Eveline hier und die Kunden fragten ihn auch schon ständig Löcher in den Bauch, wann Evy wieder zurück sei. Und ohne sie war Jack total aufgeschmissen. Die Menschen kamen wegen Eveline hierher und nicht wegen dem guten Essen oder wegen der tollen Atmosphäre...Nein! Sie kamen wegen ihrem Charme und ihrer Aufrichtigkeit und Freundlichkeit.

Viele erkundigten sich nach ihrer Abwesenheit und Jack konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen, sondern log die Gäste an. Evy wäre sehr krank gewesen.  Er war selbst über sich verwundert, dass er sich dazu entschieden hatte, sie aufzusuchen und nochmal mit ihr über ihre übereilte Kündigung zu sprechen.

Wenige Minuten später tauchte sie endlich auf. Sie wurde von einigen Gästen sofort begrüßt. Evy nickte und schenkte ihnen ein Lächeln nach dem anderen und suchte sich ihren Weg zur Bar und gab Jordan ihre Jacke und ihre Handtasche zum Einschließen.

"Willkommen zurück!", begrüßte Jordan ihre Freundin.

"Kein Wort! Ich will nichts davon hören! Ich bin nicht glücklich darüber wieder hier zu sein!...Ich möchte nur meine Schicht erledigen und dann so schnell wie möglich wieder zu meiner Tochter nach Hause!", erklärte Evy ihr und sie begann ihren Job als Empfangsdame.

Jack bewegte sich zu ihr durch und stand vor dem Empfangspult und schaute sie von der Seite an. Er redete drauf los. "Wer passt  denn jetzt auf die kleine Sue auf?", fragte er neugierig.

"Richard...Die Beiden verstehen sich sehr gut."

"Warum denn ausgerechnet der?", fragte Jack etwas energischer.

"Weil ich es so möchte, Jack! Und nun lass mich meine Arbeit tun."

Jack beäugte sie von der Seite und grummelte vor sich hin. "Danke, dass du wieder hier bist, Eveline!"

Ein Ehepaar betrat gerade das Restaurant und steuerte auf Evy zu. Sie allerdings knirschte Jack an. "Hör auf mich vollzuquatschen. Ich arbeite gerade, Jack! Das siehst du ja wohl!"

"Ich sehe es!", kam es ihm beleidigend über seine Lippen.

"Ich bin nicht wegen dir zurück! Ich tue das nur für unsere Gäste, klar?...Sie alle auch noch anzulügen, ich wäre sehr krank!...Ist dir nichts Besseres eingefallen, Crowe?", fragte sie ihn, während sie das Ehepaar an ihren reservierten Tisch brachte. Jack lief neben ihr her.

"Ich wusste nicht, was ich allen antworten sollte."

"Wie wäre es, wenn du es mit der Wahrheit versucht hättest?", schlug sie ihm vor.

Jack sagte gar nichts dazu und trabte ab. Er murmelte vor sich hin.
"Schon klar! Du bist nur wegen unserer Gäste zurück! Du musst es mir nicht verdeutlichen!", wiederholte Jack ihre Worte ganz leise und wäre mit der Schwarzhaarigen beinahe zusammen gestoßen, wenn sie Jack nicht ausgewichen wäre.

"Entschuldigung!", kam es von ihm an sie. "Haben Sie reserviert?", fragte er sie.

"Nein!...Ehm...", stotterte sie verlegen.

"Dann hat jemand bereits einen Tisch bestellt und wartet auf Sie?", fragte er weiter. "Ich kann Sie hinbringen, wenn Sie es möchten." bot er sich ihr an.

"Nein, nein! Ich suche...eine Frau!", sprach sie weiter.

"Eine Frau!...Hier im Restaurant!...Oh! Ich dachte, Sie sind mit ihren Mann oder Freund verabredet.", entgegnete Jack verwirrt.

Cassandra schüttelte verneinend den Kopf.

"Und wie heißt diese Frau, wenn ich Sie das fragen darf? Vielleicht kann ich Ihnen behilflich sein.", bot Jack ihr an.

"Es war irgendwas mit - E -...Eveline oder Evy...Genau! Das war es...Es war Evy..."

"Sind Sie sich da ganz sicher, dass Sie ihre Evy hier drin finden werden?", fragte er sie.

"Ja! Sie...Sie arbeitet hier!", antwortete Cassandra.

"Hier sagten Sie?", fragte er noch einmal nach. Jack seine Augen suchten Eveline und er zeigte auf sie.

"Meinen Sie diese Frau dort vorn an dem Tisch bei dem älteren Ehepaar?"

Cassandra folgte seinem Finger und bejahte.

"Na schön! Ich weiß zwar nicht, was Sie beide miteinander zu schaffen oder zu bereden haben, aber ich werde sie Ihnen herholen. Setzen Sie sich doch bitte solange hier in die Lounge. Bin gleich zurück!"

Cassandra nahm Platz und Jack fragte sie: "Möchten Sie vielleicht etwas trinken?"

"Nein! Ich...nein, danke!", und sie wurde nervös und senkte ihren Kopf. Sie legte ihre Arme um sich, als würde sie frieren und kaute auf ihrer Unterlippe herum.

Jack ließ sie allein zurück und ging Evy entgegen, die auf dem Weg zum Empfang war.

"Evy?...Da...Da möchte dich jemand sprechen!", redete er auf sie ein.

"Ich habe für solche Spielchen keine Zeit, Jack!", und sie wollte an ihm vorbei gehen.

Aber Jack hielt die auf und hielt sie am linken Ellenbogen fest. Er neigte sich zu ihrem Ohr und flüsterte: "Das...Das ist kein Spiel! Es scheint der Frau sehr wichtig zu sein, mit jemanden zu sprechen."

"Und ich bin etwa die Richtige dafür?"

"Ja! So wie es aussieht?...Ja! Sie hat nach dir verlangt...Sie sitzt da drüben in der Lounge."

Evy sah über seine Schultern auf die Lounge hinter ihm. Sie musste zweimal hinsehen und ließ alles fallen.

"Das ist das Miststück, das mit Cal, Amanda und diesem Halunken Mike vor ein paar Tagen hier war.", knurrte sie Jack an.

Jack drehte sich zu der Frau in der Lounge um.
"Bist du dir da ganz sicher, Evy?"

"Darauf kannst du dich verlassen! Na die kann sich auf was gefasst machen. Traut sich nochmal hier aufzutauchen...Die kann was erleben!...Kannst du bitte übernehmen?", fluchte Evy auf einmal völlig aufgebracht.

"Ja, sicher! Geh mit ihr ins Büro!"

"Darauf kannst du Gift nehmen, Jack Crowe!", und Evy ging wütend auf die Lounge zu, wo die junge Frau auf sie wartete.


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