Kapitel 3..."Willst du darüber reden?"
Evy fuhr nach der Katastrophe zu Jordan, um ihre Tochter abzuholen. Die Haustür wurde ihr von ihrer kleinen Sue geöffnet. Evy kniete sich zu ihr herab und nahm sie in ihre Arme und hielt sie ganz fest. Hinter ihr war Jordan aufgetaucht und sah sehr verbittert aus. Sie legte ihre rechte Hand auf Evys Schulter und Evy griff danach und umschloss sie mit ihren Fingern. "Sie hat die ganze Nacht nicht geschlafen, Evy. Sie wollte unbedingt zu dir. Als ich erklärt habe, dass das nicht möglich ist, hat sie die ganze Nacht auf der Couch gesessen und auf dich gewartet."
Evy hob ihre Tochter auf ihre Arme, drückte ihr einen Kuss auf ihre kleine linke Wange und trat ein. "Du bist müde Easterbrook! Ich lasse dir ein Bad ein. Du riechst nach Rauch und obendrein siehst du schrecklich müde und erschöpft aus....Ganz ehrlich?...Deine Klamotten stinken.", und Jordan betrat das Badezimmer.
Evy folgte ihr mit Sue auf ihren Armen. "Ich werde dir das Gästezimmer fertig machen, dann kannst du dich mit Sue hinlegen und etwas schlafen. Ich nehme sie dir ab, dass du dich in der Wanne entspannen kannst, Evy...Komm zu Tante Jay, Kleines!"
Evy gab Jordan ihre Tochter auf ihre Arme, die schon fast eingeschlafen war. "Danke Jordan! Du bist eine liebe Freundin für uns!"
Jordan nahm Evy in ihre Arme und drückte sie. "Der Verlust sitzt in uns allen ganz tief, Evy!...Okay!...Ich lass dich jetzt allein.", und Jordan verließ mit der kleinen Sue das Badezimmer.
Evy lehnte sich mit ihrem Rücken an die Tür und sank daran herab. Sie zog ihre Beine an ihren Oberkörper heran und legte ihr Gesicht in ihre Hände und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Auf der anderen Seite der Tür stand Jordan und hörte sie weinen.
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Als Evy aus dem Badezimmer sauber heraus kam und das Handtuch um sich gewickelt hatte, setzte sie sich zu Jordan in die Küche an den mittig stehenden Tisch. Jordan reichte ihr eine Tasse heißen Kaffee mit Milch herüber. "Willst du darüber reden, was gestern passiert ist?", fragte Jordan und setzte sich zu ihr.
"Unser schöner Salon...Einfach abgebrannt...nur noch Schutt und Asche...Hast du was alkoholisches, hochprozentiges da?", schniefte Evy. Jordan holte eine Flasche Whiskey aus ihrer Bar und stellte zwei Gläser auf den Tisch. Sie öffnete die Flasche, goss die Gläser voll und drückte Evy eines in die linke Hand.
Evy nahm das Glas an sich und nahm einen richtigen Hieb und stellte das Glas ab. "Willst du jetzt darüber reden?"
Evy hatte wieder Tränen in ihren Augen. "Es war alles für umsonst. Sie hat kein bisschen vergessen oder verziehen. Sie ist nicht erwachsen geworden. Sie lebt immer noch in dieser Gott verdammten Highschool - Zeit...", und Evy nahm einen erneuten Schluck aus dem Whiskey - Glas. "Sie bezieht Rache und straft jeden, der ihr bei ihrem Vorhaben in die Quere kommt..."
"Wovon redest du da, Evy?", fragte Jordan. Evy erhob sich und öffnete das Fenster zum Garten und sah hinaus. "Von Amanda...Sie war dort, gestern, vor dem Salon. Harriet wollte sich mit mir angeblich dort treffen. Also fuhr ich hin...mit Sue...Wir wollten danach in den Stadtpark auf den Spielplatz...Ich habe Sue in Gefahr gebracht...Ich habe meine kleine Tochter der Gefahr ausgesetzt, Jordan!", sprach Evy verzweifelt und begann zu schluchzen.
Jordan war aufgesprungen und eilte zu ihr und nahm sie in ihre Arme. "Es ist nicht deine Schuld gewesen!...Hörst du?...Sue war bei mir und so ist es richtig gewesen. Sie hat von all dem nicht viel mitbekommen. Sie war hier in Sicherheit!"
Dann platzt Evy mit der nächsten schlechten Nachricht. "Cal ist tot...!"
Jordan ließ Evy los und sah ihr in ihre verweinten, roten Augen. "Was?...Was sagst du da?"
"Richard fand seinen Wagen um die Ecke vom Salon. Er war nicht da. Sein Handy konnte nicht geortet werden. Im Loft war er auch nicht und in seiner Wohnung ebenfalls nicht."
"Evy! Das heißt noch lange nicht, dass er nicht mehr unter uns ist.", versuchte Jordan ihre Freundin aufzumuntern.
"Richard vermutet, dass er im Salon war...und in den Flammen...", begann sie erneut zu schluchzen. Jordan legte ihre Hände links und rechts auf Evys Schultern und sagte nun mit fester Stimme. "Eveline Easterbrook!...An so etwas darfst du nicht mal denken! Ist das klar?"
"Solange sein Auto nur um die Ecke stand und er nicht drin saß, heißt das noch lange nicht, dass ihm etwas passiert ist!...An so etwas darfst du jetzt wirklich nicht denken, auch, wenn er dich wie das allerletzte Arschloch behandelt hat! Er wird irgendwann seine Strafe bekommen, aber nicht auf diese Art und Weise, okay? Was kümmert dich das denn überhaupt? Er hat dich mit dieser rothaarigen Schlampe betrogen und dich und die kleine Sue verletzt und im Stich gelassen!...Ich will damit sagen: Er ist es nicht wert, Eveline!"
Damit hatte Jordan vollkommen recht. Cal war in den letzten Monaten und Wochen kein guter Freund und kein guter Vater gewesen. Aber das wurde er nur durch Amandas erneute Anwesenheit.
"Ich werde mich etwas hinlegen. Danach fahre ich zu Harriet und sehe nach ihr.", und Evy verließ die Küche.
"Und was ist mit Jack und Richard?", fragte Jordan ihr hinterher.
"Die können auf sich allein aufpassen!", antwortete Evy auf die Frage, ohne sich zu ihrer Freundin umzudrehen.
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