Dave


Er war eigentlich immer ein netter Junge, mit vielen Freunden, doch leider änderte sich dies in der Mittelschule. Ein paar seiner Klassenkameraden begannen Dave zu schikanieren, anfangs halfen ihm seine Freunde noch, doch als die Methoden der Mobber boshafter wurden, beschlossen sie Abstand von dem Jungen, der eigentlich geglaubt hatte ihnen wichtig zu sein, zu nehmen.

Eine ganze Weile hielt er es aus, bis Daves Hirn ihm zuflüsterte, dass es so nicht weitergehen konnte, die Gemeinheiten quälten den Jungen nicht nur äußerlich. Er bekam immer öfter Kopfweh und seine Laune verschlechterte sich zusehends. Dave hatte es gestrichen satt immer der Schwächere zu sein, auch wollte er endlich seine Gedanken auf wichtigere Dinge lenken, hatte er doch den großen Traum eine Band zu gründen.

Dave begann zu trainieren, er war 16 geworden und nutzte die Zeit im Fitnessstudio. Seine Anstrengungen trugen Früchte, er wurde stärker, das merkte er, als wieder einmal einer seiner Peiniger auf ihn zukam und versuchte ihn herumzustoßen, dies gelang demjenigen nämlich nicht.

Dave stellte sich breit hin und bewegte sich keinen Zentimeter. Dem Jungen gegenüber gefiel dies gar nicht. „Beweg dich Dave! Du hast nicht das Recht, merk dir das!" versuchte er es, doch Dave, der eigentlich sogar um einiges größer war als der Giftzwerg neigte, sich nun herab. Er sah den Jungen einschüchternd mit seinen großen Augen an. Dieser wich zurück. „Wer denkst du, das du bist, Bohnenstange? Spiel dich hier ja nicht auf!" setzte der andere diesmal ein wenig unsicherer an, doch Dave unterbrach ihn, indem er seine Faust leicht in die Magengrube des anderen legte. „Pass mal auf... Ich bin auf jeden Fall zu mehr in der Lage. Wenn du nicht möchtest, dass diese Faust deine inneren Organe verletzt, würde ich es mir zweimal überlegen es mit mir aufzunehmen, ja?" ,das leichte Zittern, während er dies sagte, zeigte, dass der Junge sehr unsicher mit seiner Entscheidung war, doch dem anderen fiel dies nicht auf, er drehte sich von Dave weg, zischte noch eine Drohung in die Richtung des Größeren und war um die nächste Ecke verschwunden.

Als er weg war, brauchte Dave ein Weilchen, um zu begreifen, was gerade passiert war, er, ja, er hatte ihn verscheucht. Ein leichtes Triumphgefühl machte sich in ihm breit, er hatte es endlich geschafft!

In der folgenden Zeit machte der Junge genau so weiter, jedes Mal, wenn ihm jemand blöd kam, drohte er Folgen an, eine Weile ging das auch gut, doch sie begannen ihn nicht mehr ernst zu nehmen, da er noch nie jemandem etwas getan hatte, dafür war er nicht gemacht sagte Dave sich. Ja, den Taffen spielen und für sein Wohl ein wenig einschüchtern war in Ordnung, doch wirklich jemanden verletzen? Mit diesen Gedanken konnte und wollte er sich vorerst nicht anfreunden.

Natürlich blieb ihm im Endeffekt nichts anderes übrig. Das erste Mal passierte es in einer Parkgarage, in die sie ihn nach der Schule gelockt hatten. In einer Gruppe aus vier Personen fingen sie an ihn durch die Gegend zu stoßen und dabei Beleidigungen zu rufen. Dave fühlte sich hilflos, wieder, dies gefiel ihm nicht, warum konnten diese Leute nicht endlich einsehen, dass er nur seine Ruhe wollte? Er hatte es satt wie ein Sandsack behandelt werden und die Nase gestrichen voll von den Sticheleien der Jungen. Es passierte dann alles ganz plötzlich, ohne es geplant zu haben, reagierte Dave instinktiv und schleuderte einen der vier nach hinten. Dieser rappelte sich zwar wieder auf, doch an seinem Gesicht konnte man ablesen, dass er nicht damit gerechnet hatte, dass der Junge, den sie immer als schwächliche Bohnenstange bezeichnet hatten, solche Kraft aufbrachte.

Dave hingegen war in einen leichten Zustand der Trance verfallen, er spürte, dass sein gesamter Körper gespannt war und mit euphorischem Erwarten abpasste, was als nächstes passieren würde. Dave wurde mit jedem Schlag, den er austeilte selbstsicherer, ein Gefühl der Überlegenheit machte sich in ihm breit, mit jedem Mal in dem er die entsetzten Gesichter seiner Peiniger unter sich sah, verspürte er eine Genugtuung, damals redete er sich dies alles damit schön, dass diese Leute ihn auch eine lange Zeit gequält hatten, somit war dies eine Entschädigung, es war doch nur normal, sich dann gut zu fühlen, oder?

Doch wie wir alle wissen war es dies nicht... und so führte es zur Vertiefung seiner Krankheit. Dave verstrickte sich immer mehr in Gewaltspielchen und kam leider damit durch. Plötzlich wagte es keiner mehr ihn auch nur anzusehen, doch dies machte den Jungen auch unglaublich einsam. Er versuchte es mit Freundlichkeiten, doch keiner wollte mehr etwas mit ihm zu tun haben. Dave plagten nun die Gedanken, darüber, ob er es womöglich übertrieben hatte, und er begann sich selbst als so eine Art Monster zu sehen. Er vergrub sich und irgendwann, nachdem seine Eltern meinten mit ihm stimme etwas nicht, gelangte auch er in die Einrichtung, in der schon Alex war.

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