Kapitel 4
In dieser Zeit ging ich zu meiner Mutter in die Küche und legte ihr meine noch zu unterschreibenden Arbeiten vor. Im Grunde war ich eigentlich eine gute Schülerin und hatte nie Probleme mit Mitschülern oder Lehrern. In meinem Jahrgang kannte ich so gut wie jeden und so gut wie jeder kannte mich. Mein Leben war für mich in Ordnung wie es war. Das einzige was mir noch fehlte, wie Laura immer betonte, war ein Freund. Doch wenn ich ehrlich zu mir selbst war, glaubte ich sowieso nicht an die wahre Liebe.
Meine Mutter meinte immer, dass ich schon irgendwann den richtigen finden würde. Aber ich war der Meinung, dass alle Jungs gleich waren. Eine Beziehung konnte nun einfach mal nicht bis zum Ende halten, zumindest nicht glücklich, nicht wie am ersten Tag der Beziehung .Bis das der Tod uns scheidet. Oder eine bessere kommt.
Nachdem meine Mutter meine Arbeiten unterschrieben hatte, ging ich zurück zu Laura, die schon fertig mit lesen war. „Nie im Leben hast du alle Geschichten so schnell gelesen", behauptete ich. Ohne zu zögern zog sie einen USB-Stick aus ihrer Hosentasche und fing an zu lachen. Lachend schüttelte ich meinen Kopf und schmiss mich wieder in meinen Sitzsack.
Laura ging ins Wohnzimmer, holte die DVD mit dem angefangenen Horrorfilm, nahm meinen Laptop und setzte sich neben mich. Während der Abspann lief, fing Laura plötzlich an, von ihrem Bruder Daniel zu reden. Er war siebzehn, also ein Jahr älter als wir beide. Die zwei verstanden sich richtig gut und machten fast alles zusammen.
Laura erzählte mir, dass Daniel einen neuen Klassenkameraden hatte, den er gestern mit nach Hause brachte. Dieser Typ hieß Oliver und es wäre Liebe auf den ersten Blick gewesen. Obwohl sie sich nicht einmal einen Tag kannten, kamen sie noch gestern zusammen. Mir sollte es Recht sein, solange er sie gut behandelte.
Etwas Liebe hatte sie verdient, denn außer Daniel und mir hatte sie niemanden. Um Neunzehnuhr fuhr meine Mutter Laura nach Hause. Ich kam nicht mit, weil ich noch Mathehausaufgaben machen musste. Als ich das hinter mir hatte, aß ich zu Abend und ging in mein Bett. Es fiel mir nicht schwer einzuschlafen, weil ich sowieso schon den ganzen Tag so müde gewesen war.
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