Kapitel 3


Nachdem wir einige Minuten Verschnaufpause hatten, gingen wir in die Küche und wärmten uns etwas Lasagne auf, die meine Mutter schon gestern Abend für uns vorbereitet hatte. Meine Mutter arbeitete während der Woche zwar auch, aber sie war meistens gegen drei Uhr zu Hause. Zusammen setzten wir uns an unseren runden, kleinen aber dennoch gemütlichen Esstisch. Es fanden genau zwei Leute daran platzt, denn mein Vater hatte uns schon früh verlassen.

 Um ehrlich zu sein vermisste ich ihn kein bisschen. Jemand der so egoistisch war, dass er seine Frau und sein kleines Kind für irgendeine Tussi verließ, sollte auch kein Kind erziehen. Mal abgesehen davon das meine Mutter meinte er wäre dazu sowieso nicht in Stande gewesen.

Während wir uns die Lasagne von gehäuften Gabeln in den Mund schoben, schauten wir uns einen dieser Horrorfilme an, auf die Laura und ich total abfuhren. Das einzige was wir zwischendrin von uns gaben wahr so etwas wie: „Uh geh da bloß nicht rein, wie dumm ist die oder war doch klar." Etwa bei der Hälfte des Films ging uns die Lasagne aus. Während wir überlegten was wir als nächstes in uns hinein stopfen konnten, kam meine Mutter die Tür hinein.

Mit einem „Hallo Mädels" begrüßte sie uns. Weil wir allein sein wollten schauten wir den Film im Wohnzimmer nicht weiter, sondern gingen in mein Zimmer und unterhielten uns. Ich schmiss mich mit Anlauf in meinen großen, dunkelblauen Sitzsack und beobachtete von dort aus wie Laura durch mein Zimmer ging und schaute was auf meiner Kommode stand, die als eine Art Trennwand zwischen Bett und kreativer Zone stand.

In der kreativen Zone stand mein Schreibtisch, ein Schrank mit bastel Zeug und Büchern, mein Sitzsack und ein kleiner Sessel für Freunde. Laura nannte diesen Teil meines Zimmers kreative Zone, weil ich an meinem Schreibtisch immer meine Geschichten schrieb und überall Notizen und Ideen herum lagen.

 Auf der Seite in der mein Bett stand war es allerdings immer Sauber und geordnet. Nicht ein einziger Zettel oder ähnliches überschritt jemals die Kommode. Als Laura meinen Laptop sah, drehte sie sich in meine Richtung, schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir und lächelte mich schief an. Ich stöhnte und stoß mich am Boden ab, um aufstehen zu können. Als ich stand wurde mir kurz schwarz vor den Augen. Wahrscheinlich hatte ich mal wieder zu wenig getrunken.

 Ich lief rüber zu meinem Schreibtisch und gab mein Passwort in meinen Laptop ein, den Laura schon angemacht hatte. Ohne die restlichen Sachen auf meinem Laptop zu beachten, klickte sie gezielt auf mein Schreibprogramm. Nachdem es geöffnet war, kamen ihr unzählige Geschichten entgegen geflogen, von denen ich wahrscheinlich die Hälfte nie zu Ende bringen würde. Sie verschlang die Wörter meiner Geschichten wie die Lasagne meiner Mutter.

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