Kapitel 2




Wiedermal war ich in meinen Gedanken versunken und hatte gar nicht mit bekommen das sie mit mir sprach. Als Laura das bemerkte fuchtelte sie wild mit ihren Armen vor meinem Gesicht herum und rief immer wieder meinen Namen. Kurz schaute ich mich um und sah, dass Laura alle Blicke auf uns zog. Schnell griff ich nach ihren Armen und zog sie nach unten. „Ich höre dir doch zu, komm mal wieder runter", sagte ich voller Scham.

„Ja also was hat er jetzt gesagt?" Sie ließ einfach nicht locker, also beantwortete ich ihre Frage: „Er fand sie gut aber er versteht nicht warum das Mädchen mit den kurzen Haaren von der Klippe gesprungen ist." Sofort schrie sie auf, dass diese Handlung doch total klar sei und mein Deutschlehrer einfach keine Ahnung hätte. Mit einem leichten Nicken gab ich ihr Recht.

Den restlichen Weg redete sie nur über Klamotten und Schminke. Lauras Eltern mussten den ganzen Tag arbeiten und ihre Mutter war der Meinung sie könnte die Liebe ihrer Tochter Kaufen. Ständig bekam Laura irgendwelche teuren Klamotten oder so geschenkt. Sie selbst mochte das gar nicht aber sie redete sich ein, dass sie es mochte, denn sie wollte nicht wahrhaben das ihre eigenen Eltern keine Ahnung von ihr oder ihren Interessen hatten.

Manchmal muss man der Wahrheit einfach in die Augen schauen und sie Akzeptiren. Das Leben kann enttäuschend sein aber dort wo es regen gibt, kann eine Blume besser wachsen und Laura war definitiv eine der buntesten Blumen die ich kannte.

Als wir vor meiner Haustür standen, holte ich den Schlüssel aus meinem Gammelrucksack, den ich noch immer nur über eine Schulter trug. Drinnen schmissen wir uns erst einmal auf die Couch und machten eine kleine Pause. Der Weg von der Schule zu mir war zwar nicht sehr lang, aber dennoch fühlte es sich wegen des riesigen Berges, der sich ziemlich hinzog, an als wäre man einen halben Marathon gelaufen.

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