8. Warum ich?

Kurz vor Unterrichtbeginn, kamen die drei Mädchen rein und warfen mir vernichtende Blicke zu.

*Das gibt später noch Ärger*, seufzte ich innerlich, als ich meine Sachen auf den Tisch legte.

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Als Pause war, musste ich echt dringend aufs Klo. Ich traute mich nicht alleine zu gehen. Ich hatte unendlich große Angst vor den andern Mädchen. Durchgehend lagen ihre Blicke auf mir. Sie beobachteten mich ganz genau und warteten auf ihre Chance, das merkte ich.

Meine Blase schmerzte unglaublich. Die ganze Zeit rutschte ich wie verrückt auf meinem Stuhl hin und her um das gefühlt weg zu bekommen, doch es half nichts.

Prüfend sah ich zu den Mädchen und wartete auf eine gute Gelegenheit. Schnell stand ich auf und rannte zu den Toiletten. Ich bemerkte genau, wie ich verfolgt wurde. Immer schneller versuchte ich zu laufen, wie es mit meiner vollen Blase nur geht.

Vor Freude hätte ich jubeln können, als ich die Toiletten erreicht hatte.

Laut schrie ich auf, als ich an den Haaren grob zurück gezogen wurde, kurz bevor ich die Tür hätte schließen können.

*Nein, bitte nicht*, flehte ich und bekam schon glasige Augen. Zwei Mädchen hielten mich fest. Amy stand mit gehässigen Grinsen vor mir.

„Ach süß, fängst du schon an zu heulen bevor wir anfangen. Selber schuld, ich hab dir gestern noch gesagt, du sollst dich von ihm fern halten und schon ein paar Stunden danach hast du dich nicht mehr dran gehalten", zischte sie mit finsteren Blick.

Ruckartig zog sie mein Tshirt etwas hoch, dass mein Bauch frei lag. Herausfordernd drückte sie auf meine Blase und schielte dabei zu mir.
Fest presste ich meine Lippen aufeinander und sah sie kalt an.

„Du brauchst mir nichts vormachen, ich hab dich genau beobachtet und weiß wie dringend du musst".
„Haltet sie gut fest"

Im nächsten Moment fing sie an mich gnadenlos durchzukitzeln.

Ich musste lachen, aber es tat weh, verdammt weh. Meine Tränen konnte ich kaum mehr zurück halten. Meine Blase schmerzte unglaublich. Es waren höllenqualen. Mit aller Kraft versuchte ich es zurück zu halten.

*Bitte hilf mir doch Jemand*, flehte ich mit Tränen in den Augen, auch wenn ich wusste, dass mir diesmal keiner helfen würde. Kaum später konnte ich nicht mehr. Meine Blase entleerte sich. Meine ganz Hose triefte und klebte an mir. Ich stank bestialisch. Die Mädchen um mich herum lachten.

Amy gab mir noch einen Schlag auf die Wange.

„Ich hoffe du hast es jetzt gelernt, sonst passiert nächstes mal etwas noch viel schlimmeres", waren ihre letzten Worte, dann ging sie mit ihren Freundinnen im Schlepptau aus dem Mädchenklo.

Jetzt konnte ich endgültig nicht mehr. Ich heulte laut los, vergrub meinen Kopf hinter meinen Knien und ließ alles laufen.

Die Stunde hatte zum Glück schon seit ein paar Minuten angefangen, somit wusste ich, dass keiner kommen würde. Keiner würde mich so sehen.
Voll gepinkelt, stinkend und mit rot verquollenen Augen vom heulen.

Immer weiter rutschte ich unter das Waschbecken in der letzten Ecke und zog den Mülleimer als Sichtschutz vor mich.

*Ich hasse mein Leben! Was hab ich allen nur getan?!*

Genau jetzt ging die Tür auf. Schnell rutschte ich noch mehr in die Ecke, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden.

„Mei-Chan!", hallte es durch das Bad. Es gab nur einen der mich so rief und diesen Jemand wollte ich grade von allen am wenigsten sehen.

„Das ist das Mädchen Klo!", schrie ich nur zurück. Dass ich geheult habe, war mehr als deutlich hörbar.

Die Tür ging wieder zu, aber die Schritte kamen näher. Der Mülleimer, neben dem ich mich versteckt hatte, wurde zur Seite geschoben.

Sofort sah ich in Bachira's gelb leuchtende Augen.

„Mei-Chan, was ist passiert?", fragte er fürsorglich und ging vor mir in die Hocke.

Mit aller Kraft versuchte ich ihn weg zu schubsen.
„Geh weg!", schrie ich ihn an.

„Mei-Chan", murmelte er bedrückt meinen Namen, während mir wieder Tränen über die Wange liefen.

„Lass mich bitte einfach allein!", schrie ich laut schluchzend und vergrub mein Gesicht wieder hinter meinen Knien.

Nur wenige Sekunden später merkte ich, wie ich fest umarmt wurde.

„Hör auf, ich bin doch ganz nass", schluchzte ich weiter.

„Ist mir egal, für mich ist das bei weitem nicht so schlimm wie für dich", murmelte er.

Er kramte kurz in seiner Tasche, zog etwas hinaus und hielt es mir hin.

„Hier, das habe ich noch in meiner Tasche, die könntest du anziehen".

Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und erkannte jetzt erst was er mir da hinhielt. Es waren die Trainingsklamotten, die er sich heute morgen ausgezogen hatte und wohl noch in seiner Tasche hatte.

„Danke", murmelte ich und stand auf. Die Flüssigkeit war inzwischen kalt geworden, was die Sache noch viel ekliger machte. Eng klebte die Hose an meinen Beinen.

„Ich warte solange draußen", sagte Bachira zu mir und verließ das Mädchenklo.

Ich ging in eine der Kabinen und entledigte mich der nassen Klamotten. Danach machte ich mich so gut es ging mit Klopapier trocken.

*Ich hab gar keine Unterwäsche*, fiel mir grade auf.

Bei Bachira's Sachen war zwar eine Boxershorts dabei, aber ob ich die nehmen könnte, war ich mir nicht sicher. Doch eine andere Wahl hatte ich eh nicht.

Wiederwillig zog ich mir die Unterwäsche des Jungen an.

Darüber zog ich mir seine Sportsachen.

Beschämt kam ich mit der nassen Wäsche in meinen Armen aus den Toiletten. Bachira wartete, wie er es versprochen hatte davor.

„Hey, meine Sachen stehen dir echt gut", grinste er.

„Ja, außer, dass sie mir viel zu groß sind", schmunzelte ich trotz der Situation leicht und sah an mir runter. Das Trikot des Jungen ging mir fast bis zu den Knien und in die Hose passte ich zweimal rein.

„Ich geh dann mal nach Hause duschen", seufzte ich.

„Ich komm mit".

Verwirrt sah ich ihn an.

„Nein, ist schon gut"

„Ich bestehe drauf, dir ist heute schon genug passiert. Wenn ich die übrigens finde, die dir das angetan haben, mach ich Kleinholz aus denen!", schnaubte er wütend.

Fragend sah ich ihn an.
„Du denkst nicht, dass mir das selber passiert ist?", fragte ich überrascht.

„Nein, so wie du geheult hast und dann so kurz vorm Klo, das würde alles keinen Sinn ergeben, außerdem haust du dir nicht selber ins Gesicht, deine linke Wange ist ganz rot"

„Warum machen die das?", fragte er mich als wir das Schulgebäude verlasen hatten.

Ich zögerte kurz.

„Ich will es dir nicht sagen, ich hab zu viel Angst, dich zu verlieren", murmelte ich leise.

„Na gut, dann werde ich dich jetzt in den Pausen und nach der Schule beschützen", grinste er überzeugt und legte einen Arm um meine Schultern.

„Aber ist das nicht blöd für dich?""

„Wieso? Du bist schließlich meine einzige Freundin, ich verbringe immer gerne Zeit mit dir"

„Ich bin immer noch darüber verwundert, dass dich keiner mag", lachte ich über die Aussage.

Relativ bald kamen wir bei mir zuhause an.

Wir gingen hoch in mein Zimmer, ich nahm mir frische Klamotten und ging nach nebenan ins Bad um zu duschen.

Bachira blieb währenddessen in meinem Zimmer und machte es sich wieder im Bett gemütlich.

Schnell duschte ich mich und zog mich um. Dann ging ich wieder zurück in mein Zimmer. Der Schwarzblonde saß auf meinem Bett in seinen Händen sein Handy, auf seinen Füßen ein Ball, den er sich dauernd abwechselnd rechts links hoch zuspielte.

Ich grinste, als ich den Anblick sah.

„Du bist echt unglaublich", lachte ich.
„Hast du schon mal überlegt für einen größeren Verein zu spielen?"

„Nicht nur das, ich will der Beste der Welt werden und in der japanischen Nationalmannschaft spielen, das ist mein Traum", lächelte er.

„Ganz schön hohe Ziele", lachte ich leicht auf. „Aber ich bin ganz sicher, dass du dass schaffen kannst", lächelte ich.

Verwirrt sah er mich an.

„Du lachst mich nicht aus?", hörte ich deutlich wie überrascht er über meine Aussage war.

„Nee, warum auch? Du bist wahnsinnig gut"

„Dann bist du mit meiner Mutter die Erste", grinste der Junge glücklich.

„Wundert mich", murmelte ich.
„Ach ja, ich wasch deine Klamotten und geb sie dir dann wieder zurück".

Doch Bachira winkte ab und lachte.
„Behalt sie, dann hast du irgendwann ein Andenken an mich wenn ich irgendwann in der Nationalelf spiele und nicht mehr so oft hier bin", grinste er.

„Daran will ich lieber gar nicht denken, dann wär ich wieder ganz alleine", seufzte ich.

„Brauchst du mich schon so sehr", grinste er.

„Natürlich, schließt du der Einzige den ich habe, der mich versteht und der mich mag, du bist unersetzbar für mich", sprach ich die Worte aus und wurde danach sofort rot, als mir auffiel wie schnulzig das eben klang.

Auch Bachira war ganz still und bekam einen leichten Rotschimmer um die Nase, dabei lächelte er so glücklich, wie ich ihn sonst nur beim Fußball spielen sehen konnte.

„Du bist echt süß, aber mir gehts genauso", lachte er und drückte mich an seinen dünnen, aber muskulösen Körper.

„Hey, ich bin gar nicht süß!", protestierte ich lautstark mit hochroten Kopf.

Worauf er nur wieder leise lachte und mich noch näher zu sich zog.

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Die arme Mei🥺 Aber wenigstens haben die beiden sich noch 🥰
Schreibt gerne wie ihr das Kapitel fandet 😊

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