Kapitel 15

24th March

Lebanon, Kansas (The Bunker)

»Ich weiß, warum Luzifer den Namen deiner Mutter verraten hat«, sagte Amara.
»Auf einmal kümmerst du dich um mich?«, gab ich verständnislos zurück.
Amara lächelte nur. »Er wollte nach einer Schwäche von dir suchen.«
»Meine Mutter ist keine Schwäche von mir. Ich kenn sie nicht. Sie starb, als ich sechs Monate alt war.«
Die Frau nickte verstehend. »Und dein Vater?«
»Kenn ich nicht. Irgendeiner der vier Mistkerle von Erzengeln«, meinte ich achselzuckend.
Verwirrt runzelte Amara die Stirn. »Meine Neffen hatten Kinder?«
»Eins, ja. Mich. Nephilims sind verboten. Ich lebe nur noch, weil die Engel das Interesse an mir verloren haben.«
»Das bedeutet, ich bin deine Großtante«, stellte Amara fest. »Daher kommst du mir so bekannt vor. Deswegen spüren wir eine Bindung zueinander.«
»Erwarte jetzt keine Zuneigung. Umarmungen oder sonst was. Ich will dich trotzdem vernichten.«
Amara nickte verstehend. »Was bedeutet dir Gott? Mein Bruder?«
»Wir gehen jede Woche Eisessen und fahren einmal im Jahr nach Disneyland«, sagte ich sarkastisch, dann wurde meine Miene ernst. »Keine Ahnung, ich kenn ihn nicht. Hab ihn nie getroffen, und wenn, würd' ich ihm einen Arschtritt verpassen wollen.«
»Warum?«
»Weil er mein Leben zerstört hat«, zischte ich. »Dieser Typ denkt, er kann machen und lassen, was er will. Als könnte er uns herumschieben, wie Schachfiguren.«
»Du willst ihn vernichten«, bemerkte Amara.
»Nein, du willst ihn vernichten. Ich will ihm nur eine Lektion erweisen. Wenn ich könnte, würd ich ihn verletzen, so richtig, damit er sieht, wie es denjenigen geht, die er auf seine fehlgeschlagenen Schöpfungen angesetzt hat, um seinen Dreck aufzuräumen.«
Die Frau nickte verstehend. »Wir sind uns gar nicht zu unähnlich«, merkte sie an.
»Wir unterscheiden uns in jedem Punkt«, entgegnete ich ernst. »Du willst die Dunkelheit, ich bin diejenige, die versucht, das Licht aufrechtzuerhalten.«
»Die Dunkelheit verschlingt das Licht, Catherine, vergiss das nicht.« Und mit diesen Worten ging sie davon.

25th March

Hope Springs, Idaho

Sam und Dean waren bereits einige Stunden früher nach Hope Springs gefahren, da es da einige Anzeichen auf einen Fall gab. Als Sam und Dean jedoch herausfanden, dass es sich um Amaras Krankheit mit den infizierten Menschen handelte, fuhr auch ich dorthin.
Ich traf am Abend ein. Die Jungs befanden sich in ihrem Motelzimmer, vertieft in ihre Arbeit.
»Hey, wie sieht's aus? Was haben wir?«, fragte ich.
»Bis auf einige Leichen mit den seltsamen schwarzen Adern?«, fragte Sam. »Die Infizierten wurden aggressiv, sind aufeinander losgegangen, aber es gab keinen Nebel oder so. Es gibt nichts, was auf Amara hindeuten würde, bis auf diese Adern.«
»Mal was anderes«, sagte Dean und wandte sich mit einer Bierflasche in der Hand an mich. »Weißt du, was morgen für ein Tag ist?«
»Samstag?«, gab ich verwundert zurück.
»Dein Geburtstag, Cat«, meinte Sam belustigt. »Wir wollten ihn mit dir feiern.«
Perplex sah ich die Brüder an. »Jetzt? Also morgen? Also, ich meine, jetzt, wo Amara gerade wieder ihr Unwesen treibt?«
Die beiden nickten und ich seuzfte schwer.
»Muss das wirklich sein? Seit Jahren haben wir keinen unserer Geburtstage gefeiert. Warum sollten wir das jetzt ändern?«
»War ja nur ein Vorschlag«, brummte Dean und ließ sich seltsam missgelaunt am Tisch nieder. Verwundert sah ich ihn an, schwieg aber.

26th March

Am nächsten Morgen mussten wir früh auf die Beine, da der Sheriff einen neuen Toten gefunden hatte. Es war der Mann von Deputy Harris gewesen. Sam und Dean hatten am Vortag noch mit ihr gesprochen. Da schien alles in Ordnung mit ihr gewesen zu sein.
»Harris ist heute nicht zur Arbeit erschienen«, erklärte der Sheriff. »Wir konnten sie telefonisch nicht erreichen, also bin ich hergefahren. Ich habe Art auf den Küchenboden gefunden. Haris' Schrotflinte lag direkt neben ihm. So wie es aussieht, hat Deputy Harris ihrem Ehemann aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Und dann ist sie abgehauen.«
»Hat sich Deputy Harris vielleicht in den letzten Tagen irgendwie merkwürdig verhalten?«, fragte Sam vorsichtig.
»Nein. In keinster Weise.«
»Wer hatte zuletzt Kontakt mir ihr?«
»Gestern Abend hat sie den Dispatcher angefunkt. Hat etwas von einem Nebel, der näherkommt, erzählt. Keine Ahnung, wieso ihr das verdammte Wetter so wichtig war.«
»Officer, könnten Sie Ihrem Dispatcher ausrichten, wenn so was noch mal gemeldet wird, sollen sie es uns sofort ausrichten?«, bat Dean.
»Ernsthaft?«
»Nur um sicher zu gehen.«
Ich wollte gerade etwas nachfragen, als mein Kopf zu schwirren begann. In der nächsten Sekunde drehte sich mein Magen um, und noch gerade rechtzeitig konnte ich zur Seite gehen, um mich in den Büschen zu übergeben.
»Cat?«, fragte Dean und eilte besorgt zu mir. »Ist alles in Ordnung?«
Keuchend versuchte ich mich aufzurichten, doch übergab ich mich erneut.
»Mir geht's nicht gut«, murmelte ich. »Ich hab das Gefühl ...« Mein Schädel dröhnte und stöhnend hielt ich mir den Kopf.
Die Dunkelheit verschlingt das Licht, Catherine, hallte Amaras Stimme durch meinen Kopf.
»Ich glaub', ich muss hier weg«, brachte ich keuchend hervor.
»Wie weg? Zum Motelzimmer?«, fragte Dean verwundert.
»Von diesem Ort. Es ist Amara ... Ich kann nicht ... Dean, ich muss hier weg.«
Der Winchester nickte. »Soll ich dich fahren?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich fahr selbst. Ich schaff das.«

Als ich im Bunker ankam, atmete ich erleichtert aus. Ich dachte, es hätte ein Ende. Ich dachte es. Doch es war nicht so.
Die Dunkelheit verschlingt das Licht, vernahm ich erneut Amaras Stimme, als würde sie nie verschwinden.
Mein Kopf dröhnte. Es fühlte sich an, als würde explodieren, und ich schrie vor Schmerzen auf.
Auf einmal erschienen unzählige Bilder vor meinem inneren Augen. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und rutschte schwach das Geländer am Treppenabsatz hinunter.
»Catherine. Ihr Name ist Catherine«, erklang die Stimme meiner Mutter in meinem Kopf und verschwommen erkannte ich ihren Schemen, wie sie ein Kind im Arm hielt.
»Sie wissen, wie er sie nennen wollte«, erinnerte die Amme.
»Sie ist meine Tochter, und er ist nicht hier. Wenn er mit dem Namen nicht zufrieden ist, soll er herkommen.«
Es war, als würde ich von Blitzen getroffen werden.
Ich schrie und bäumte mich unter dem Schmerz.
»Sie ist die Tochter Gottes«, erklang Crowleys Stimme.
»Du hast uns im Stich gelassen! Du hast mich und deine Tochter im Stich gelassen!«, rief meine Mutter.
»Ich bin nicht dein Vater«, sagte Gabriel.
»Luzifer kann nicht mein Vater sein. Er war seit tausenden Jahren im Käfig gefangen«, meinte mein jüngeres Ich.
»Ich habe dich damals im Auftrag der Engel gerettet und zu deinen Paten gebracht«, erklang Castiels Stimme in meinem Kopf. »Es war ein Auftrag von Gott, der lange vor deiner Geburt niedergeschrieben worden war.«
»Du hast eine Tochter?«, fragte meine jüngere Version Chuck.
Auf einmal verstummte alles. Jegliche Stimme, jeglicher Schmerz.
Ich richtete mich langsam auf und sofort erblickte ich Sam, Dean und Chuck, die um dem Tisch herumstanden.
Vorsichtig lief ich die Treppe hinunter.
»Hey, Cat«, begrüßte Dean mich mit einem verschmitzten Wissen. »Ich hoffe, es geht dir besser.«
Mein Blick war nur auf Chuck gerichtet.
»Ähm, ja, du wirst nicht glauben, wer das ist -«, setzte Sam an.
»Ich weiß, wer das ist«, unterbrach ich ihn. »Er ist mein Vater.«

1170 Wörter

What's going on?!?

Omg

Omg

Chuck!?

Gott?!

Boom, yes. Er ist es.

Happy Birthday, Cat 😅😂

Also. Doch kein Erzengel. Ich hoffe, ihr könnt das verdauen 😅

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