Kapitel 12
»Hey, Cat, ich hoffe, ich störe nicht«, erklang Deans Stimme, als ich abnahm.
»Nein, nein. Alles in Ordnung. Wie läuft euer Fall?« Ich klemmte mir mein Handy zwischen Ohr und Schulter und lief mit der Kiste die Treppe hinunter.
»Du wirst es nicht glauben. Wir sind hier auf 'nen Fall gestoßen, den Bobby und Rufus vor einigen Jahren bereits hatten.«
»Doch, ich kann es sogar sehr gut glauben, denn hier wiederholt sich grad 'ne Mordserie von 1979. Und rat' mal, welcher Jäger in dem Fall ermittelt hat? Agent Willis.«
»Ist das nicht einer von Bobbys Decknamen?«, wollte Dean verwundert wissen.
»Ganz genau. Bobby hatte hier vor 37 Jahren einen Fall mit demselben Muster, den wir jetzt behandeln.«
»Bobby hat uns ganz schön viel Arbeit zurückgelassen«, brummte Dean.
Ich stellte die Kiste auf den Küchentisch und verwundert sah Jeremy zu mir herüber.
»Ich glaube nicht, dass Bobby seine Arbeit nicht richtig gemacht hat. Ich denke nur, das Monster ist zurück. Wär' nicht das erste Mal.«
»Ein rachsüchtiger Geist?«, fragte Dean.
»Nein. Die Leichen wurden in einem Radius von einem Kilometer um der Schule gefunden. Außerdem glaube ich, dass Bobby den Geist besiegt hätte.«
»Er war 29. Damals war er noch nicht lange Jäger«, entgegnete Dean.
Ich seufzte. »Wie auch immer. Wir bleiben dran. Wie läuft's bei euch?«
»Wir haben nichts, bis auf ein seltsames Zeichen an 'ner Wand und ein bewusstloses Kind. Keine Ahnung, was das ist, aber Sam und ich arbeiten dran.«
Ich nickte. »Okay. Ich wünsch' euch viel Glück.«
»Ich euch auch.«
Ich wollte gerade auflegen, als Dean noch etwas sagte: »Ich liebe dich, Catherine.«
Ich war etwas überrascht, dennoch erwärmten diese Worte mein Herz. »Ich liebe dich auch, Dean.«
Mit diesen Worten legte ich auf.
»Zwischen euch scheint es bergauf zu gehen«, meinte Jeremy daraufhin.
Ich nickte. »Ja.«
»Was ist das?« Er deutete auf die Kiste.
»Jenna hat doch mehr von der Welt der Monster gewusst, als wir angenommen hatten.«
Jeremy trat nachdenklich auf die Kiste zu und öffnete sie.
»Es ist jetzt schon zu spät, um mit den Lehrern der Schule zu sprechen, weswegen wir versuchen können, noch ein paar Hinweise zusammenzutragen, mit was wir es hier zu tun haben. Morgen früh fahren wir zur Lee's Summit High und lassen anscheinend erneut die Geschichte spielen.«
Lee's Summit High School
Wir hatten beinahe die ganze Nacht wach gesessen und Bücher durchwälzt, und letztendlich war ich zu dem Entschluss gekommen, dass es sich um einen Ghul handelte. Allerdings verwunderte mich die Tatsache, dass er die Opfer in Container warf und nicht einfach verschwinden ließ.
Mit einer Stunde Schlaf fuhren Jeremy und ich am nächsten Morgen in unseren FBI-Outfits zu Lee's Summit High, um mit einigen Schülern und Lehrern zu sprechen. Bereits als wir den Korridor betraten, fielen uns die Gedenkstätten mit den Blumen, Kerzen und Kuscheltieren auf.
3. Oktober 1979
»Direktor Chaplin, unsere Freundin ist verschwunden. Sie wissen, was das bedeutet. Wir haben ein Recht darauf, zu erfahren, was die Polizei bisher hat.«
»Miss Johnson, hier sind wichtige Ermittlungen am Laufen. Die Polizei wird Sie sicherlich informieren, wenn sie etwas hat. Bis dahin bin ich wohl der falsche Ansprechpartner.«
Mary wollte zu einer Widerrede ansetzen, als Jenna zurückhielt. »Lass gut sein, Mary. Wenn die Polizei was gefunden hat, wird sie es uns mitteilen.« Sie wandte sich an den Direktor. »Dankeschön für das Gespräch, Mr. Chaplin.«
Mit diesen Worten zog sie ihre Freundin davon.
»Ich kann's einfach nicht fassen!«, rief sie, während die beiden den Korridor entlangliefen. Um sie herum befanden sich Gedankstätten an die Opfer. »Bis die Polizei auch nur irgendwas gefunden hat, wird Hannah tot sein.«
Jenna wollte etwas sagen, als ihnen auf einmal ein junger Mann entgegenkam. Er trug einen Anzug und wirkte ziemlich ernst. Er schenkte den Mädchen keine Beachtung, sondern lief an ihnen vorbei direkt auf den Schulleiter zu.
»Was macht das FBI hier?«, fragte Jenna verwundert.
»Ich denke, die Sache ist doch etwas größer, als wir dachten, Jen«, bemerkte Mary, »und wenn die Polizei nichts unternimmt, müssen wir es halt tun.«
Present day (6th March)
»Mrs. Thompson, was machen Sie denn hier?«, erklang auf einmal die Stimme des Direktors, als wir durch den Korridor liefen.
Ohne zu zögern, holte ich meinen Ausweis heraus - ich hatte damit gerechnet, wiedererkannt zu werden, weswegen ich meinen Ausweis mit meinem echten Namen gefälscht hatte. Auch wenn es ein Risiko war.
»Hallo, Mr. Williams. Freut mich, dass Sie sich noch an mich erinnern können«, sagte ich mit einem freundlichen Lächeln.
»Sie sind beim FBI?« Überrascht sah mich der Direktor an. »Und ich dachte immer, Sie würden etwas mit Geschichte studieren.«
»Das dachte ich auch«, gab ich zurück.
»Sie sind bestimmt wegen der Morde hier. Wir sprechen in meinem Büro.«
Wir folgten ihm.
»Es ist einfach unfassbar, dass sich dieselbe Mordserie abspielt wie vor 37 Jahren«, sagte der Direktor, als er sich auf seinem Stuhl niederließ. Mit einer Handbewegung bedeutete er uns ebenfalls, sich zu setzen.
»Gab es irgendetwas Auffälliges?«, fragte Jeremy. »Gab es vielleicht Schüler, die aggressiv oder gewalttätig gegenüber anderen Schülern waren?«
Der Direktor schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht, dass ich wüsste. Gewalt ist bei uns strengstens verboten.«
»Mr. Williams, kannten Sie zufällig eine gewisse Mrs. Hampshire? Sie war hier mal Lehrerin gewesen.«
Der Mann seufzte. »Das war vor meiner Zeit, als Mr. Chaplin noch Direktor war. Aus dem Lehrerbuch kenne ich den Namen. Die Frau war Lehrerin auf dieser Schule, bis sie Oktober 1979 die Kündigung eingereicht hatte und nie wieder gekommen ist. Sie müsste jetzt um die siebzig sein. Wenn sie überhaupt noch lebt. Die Leute sterben schneller, als man denkt. Vor Kurzem, da ist Mrs. Wayne verstorben. Herzinfarkt. Tragisch.«
»Das tut mir leid«, sagte ich mitfühlend. Mrs. Wayne war meine Geografielehrerin gewesen.
»Leider kann ich Ihnen nicht mehr erzählen, da ich nichts weiter weiß. Das alles ist vor meiner Zeit passiert, und dass sich das wiederholt - erschütternd.«
Ich nickte verstehend und erhob mich. »Danke, Mr. Williams. Wenn Ihnen doch noch etwas auffällt, rufen Sie mich an.« Ich gab ihm meine Karte.
Jeremy und ich verließen das Gebäude - und ich hatte das Gefühl, noch ratloser als zuvor zu sein.
»Der Ghul könnte sich in jeden verwandelt haben«, meinte ich. »Zumindest in jeden, von dem er zuvor was gegessen hat.«
»Dann stehen wir also wieder bei Null«, bemerkte mein Bruder.
Ich seufzte genervt. »Ja ... Wir haben nicht mal einen Ansatzpunkt. Es ist -«
Ich wurde durch das Klingeln meines Handys unterbrochen und zog es sofort aus meiner Hosentasche.
Ein Anruf von Jeremy blinkte auf dem Display und verwundert sah ich den Mann neben mir an.
Bevor ich reagieren konnte, schlug er mir mit voller Wucht gegen den Kopf, so dass ich bewusstlos zu Boden fiel.
1108 Wörter
Wattpad zieht alle Kapis immer wieder zurück und veröffentlicht sie am nächsten Tag. Vorgeschriebene neue Kapis werden gelöscht, kommen aber wieder. Trotzdem kotzt es mich an -.-
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Jeremy schlägt Cat bewusstlos. Why??
Und ja, ihr hattet recht, es ist ein Ghul.
Wie fandet ihr die Rückblende? Es werden übrigens noch mehr kommen :3
Ich hoffe, euch hat das Kapi gefallen ❤ danke für die Kommentare und Votes 😍
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