Kapitel 2 - Eine lebensverändernde Begegnung

~ Windmühlendorf, East Blue ~
~ 1 Jahr später ~

Luffy war mittlerweile ein gesundes, für ihr Alter, recht starkes, sechs-jährige Mädchen. Während des vergangenen Jahres waren ihre Haare ein wenig länger geworden und sie hatte ihre Kleider gegen T-Shirts und kurze Hosen eingetauscht. Sie musste recht schnell feststellen, dass Kleider und das ''Training'' ihres alten Opas, sie hatte sich halbwegs überreden lassen ihn Opa zu nennen, sich nicht gerade gut vertrugen. Sie blieb häufig mit diesen an Ästen und Sträuchern hängen, was nicht gerade zu ihrem Vorteil war, wenn sie versuchte vor Garp wegzulaufen. An sich war der Tag wie jeder andere. Die Dorfbewohner arbeiteten, Makino, eine junge Frau mit dunkelgrünem Haaren, stand hinter dem Tresen ihrer Bar ''Partys Bar'' und reinigte einige Gläser. Sie trug ein gelbes, mit schwarzen Strichen versehenes Tuch auf dem Kopf, welches sie hinten zusammen gebunden hatte. Über ihrem schwarzen Kragenhemd trug sie eine orange, ärmellose Weste. Und Luffy saß auf einen der Barhocker vor dem Tresen und sah ihr beim reinigen zu. Da Garp wegen seiner Arbeit nur selten im Dorf war lebte sie, schon solange sie sich erinnern konnte, in Makinos Obhut. Luffy war sich nicht sicher, ob Makino mehr eine große Schwester, als eine Mutterfigur für sie war. Die Ruhe wurde unterbrochen, als von draußen der Alam geschlagen wurde und jemand rief: „Piraten! Es kommen Piraten auf das Dorf zu!" Draußen liefen die Dorfbewohner eilig in ihre Häuser. Nur eine Person schien keine Angst zu haben, eher das Gegenteil, sie schien sogar recht Aufgeregt. „Piraten? Richtige Piraten? Die muss ich sehn!", rief Luffy und sprang von ihrem Hocker. Makino wusste, dass sie die sechs-jährige nicht stoppen konnte, rief ihr hinterher: „Pass bitte auf dich auf, Luffy! Wenn dir die Piraten was antun wollen, läufst du so schnell du kannst weg! Hast du gehört?" „Ja, mach ich Makino, keine Sorge!" Und schon war sie aus der Bar gelaufen und lief in Richtung der Docks.

Dort hatte das riesige Schiff bereits angelegt. Es hatte eine rötliche Färbung, drei Masten und fünf Segel. Die Gallionsfigur war ein schlicht gestalteter Drachenkopf mit zwei Hörnern. Die Piratenflagge wehte vom mittleren und größten der Mäste. Auf dieser war ein Totenschädel mit drei roten strichen über das linke Auge zu sehen. Anstelle von den üblichen gekreuzten Knochen waren hinter dem Schädel zwei gekreuzte Schwerter abgebildet. Einige der Piraten waren bereits von Bord gekommen, angeführt wurde die Bande von einem Mann angeführt, welcher eine weißes, weit geöffnetes Hemd und eine etwa knielangen braunen Hose trug. Um seiner Hüfte trug er ein rotes Tuch. Ein schwarzer Mantel verhüllte dies alles jedoch recht gut. Ebenso wie das Schwert, welches er an seiner rechten Hüfte trug. Um sein linkes Auge befanden sich drei, fast senkrechte Narben, ähnlich wie auf der Flagge der Bande. Er trug einen roten Henriquatre-Bart. Auf seien ebenfalls roten Haaren, welche ihm bis zum Nacken reichten, befand sich ein alter Strohhut mit rotem Band. Direkt zu seiner linken lief ein Mann mit langen, schwarzen Haaren, die er zu einem Zopf gebunden hatte. Jedoch hing im eine Strähne im Gesicht, welche ihm anscheinend nicht störte. Auf seine linke Gesichtshälfte befand sich eine X-förmige Narbe und im Mund hatte er eine Zigarette stecken. Er trug ein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt, eine hellgrüne Hose und wie der rothaarige hatte er ein gelbes Tuch um die Hüfte gebunden. In dem Tuch hatte er ein Gewehr stecken. An seiner rechten Seite lief ein rundlicher Mann, der ein grün-weiß, gestreiftes Kopftuch trug. Das gleiche Muster sowie Farbe hatte auch sein Hemd. Desweiteren hatte er eine knielange, beige Hose an und trug ebenfalls ein blaues Tuch. Seine Augen waren hinter einer Art Schwimmbrille verborgen und in seiner rechten Hand hatte er eine Fleischkeule von der er einen großen Bissen nahm. Wenige Schritte hinter ihnen lief ein dunkelblonder Mann. Um seine Stirn war ein Tuch gebunden auf dem der Name ''Yasopp'' geschrieben stand. Er trug ein blaues Hemd sowie eine weiße Jeans. „Man, das ist ja hier wie in einer Geisterstadt", sagte der rothaarige ein wenig enttäuscht. Der schwarzhaarige meinte dazu: „Wundert dich das wirklich, Captain? Wir sind Piraten, da ist es doch normal, dass die Dorfbewohner fliehen sobald sie den Totenkopf sehen." „Das weiß ich auch Ben!", sagte der rothaarige Kapitän ein wenig eingeschnappt, „Ich hatte nur gehofft, dass wir jemanden nach der örtlichen Bar fragen könnten." Der Mann mit dem Stirnband lachte: „Typisch unser Captain, denkt immer nur an die nächste Party." „Wir müssen aber auch unsere Vorräte auffüllen sowohl an Bier als auch an Lebensmittel", sagte der Mann mit dem Kopftuch und nahm einen weiteren Bissen seiner Keule. „Ja, das auch Lou. Aber was soll das heißen, Yasopp? Ihr freut euch doch auch auf jede Party die wir machen." „Niemand freut sich so sehr darauf wie du Captain!", kam es gleichzeitig vom Rest der Crew. „Hey, aber wo ihr recht habt, habt ihr recht!", sagte er und begann zu lachen. „Was machen wir den jetzt, Ben? Hier scheint es niemanden zu geben, der mit uns reden möchte." „Nun wenn es eine Person gäbe müsste diese entweder wirklich mutig oder unsagbar dämlich sein." Welcher normale Mensch würde sich auch schon freiwillig mit Piraten unterhalten?
„Hey, ihr da!", ertönte kurz darauf eine Stimme, „Seid ihr richtige Piraten?" „Wie es aussieht gibt es doch eine solche Person hier im Dorf", meinte der Kapitän schmunzelnd. Sie drehten sich zu der Stimme und waren überrasch dort ein kleines Mädchen zu sehen. „Was ist jetzt? Seid ihr richtige Piraten oder seid ihr keine?", fragte das schwarzhaarige Kind nochmal nachdringlicher. Der Rothaarige lächelte ihr zu, ging etwas näher zu ihr und sagte: „Ja, wir sind richtige Piraten." Er konnte förmlich sehen wie die dunkelbraunen, fast schwarzen Augen des Kindes größer wurden und zu strahlen begannen. Er ging in die Hocke um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. „Aber haben deine Eltern dir nicht gesagt, dass es gefährlich ist mit Piraten zu sprechen oder sich ihnen auch nur zu nähern?" „Ich habe keine Eltern", kam augenblicklich die Antwort, „Der alte Opa hat mich, auf bitte meines Vaters hin aufgenommen. Ich konnte weder ihn noch meine Mutter kennen lernen. Ihr sucht die Bar oder?" Der Mann vor ihr nickte nur. „Die einzige Bar hier gehört Makino. Ich wohne bei ihr, weil der alte Opa wegen seiner Arbeit nur selten hier ist und er mich nicht mitnehmen kann. Komm ich bring euch hin!" Damit ergriff sie eine der Hände des Kapitäns und zog ihn ein wenig hinter sich her. Ein wenig überrascht von der Aktion der kleinen ließ er sich von ihr führen, seine Männer folgten ihm. „Hey, Kleine, wie heißt du eigentlich?", wollte der Rothaarige wissen. Das Mädchen drehte sich leicht zu ihm um und gab ihn ein fast unmenschliches, breites Grinsen, welchen ihn irgendwie bekannt vor kam, bevor sie sagte: „Ich bin Portgas D. Luffy. Und du?" Nun musste auch er grinsen. „Ich bin Shanks, der Rote Shanks, Kapitän der Rothaar Piraten."
Eine Weile liefen sie noch durch die Straßen, bis Luffy vor einem Gebäude stehen blieb, welche die Aufschrift ''Partys Bar'' hatte. „Hier ist es", sagte sie und zeigte mit dem Finger darauf. Sie holte einmal tief Luft und rief: „Makino, ich habe Gäste mitgebracht!" Und erneut zog sie Shanks weiter hinter sich her und in die Bar. Die grünhaarige Barkeeperin sah von ihrer Arbeit auf und musste schmunzeln. „Ich hoffe du hast diesen netten Herrn nicht zu viel zugemutet, Luffy. Es tut mir leid, sie kann schon mal recht aufdringlich sein." „Ach, da braust du dir keine Gedanken machen, Makino richtig? Sie war uns eher noch eine große Hilfe. Ich hätte für mich und meine Männer gerne einige Gläser Bier." „Aber selbstverständlich. Bitte, nehmen Sie doch Platz ich werde Ihnen sofort was hohlen." Damit verschwand Makino in einen Nebenraum um das gewünschte Getränk zu holen. Die Piraten nahmen währenddessen an den freien Tischen Platz. Shanks jedoch nahm sich direkt an der Teke einen Hocker und Luffy den daneben. „Du Shanks, ihr habt auf euren Reisen doch schon viel erlebt, oder?", fragte Luffy mit deutlicher Neugierde in der Stimme. „Na, das will ich doch meinen, oder Leute?", fragte Shanks seine Männer. Diese stimmten in grölend zu. Wie zuvor schienen Luffys Augen größer und strahlender zu werden, als wie sie es schon waren. Ein breites Grinsen erschien erneut auf ihren Gesicht und Shanks bekam wieder das Gefühl es irgendwo schon mal gesehen zu haben. Bei den nächsten Worten, die von Luffy kamen, konnte er nicht anders, als ebenfalls zu Grinsen. „Kannst du mir von euren Abenteuern erzählen?! Ich will wissen was ihr alles erlebt habt." „Nah, dann hör' mal genau zu Luffy. Denn das was du gleich zu hören bekommst ist eine Kostprobe aus dem spannenden und niemals enden wollenden Abenteuern des Piratenlebens. Ein Leben in Freiheit und ohne Vorschriften." „Und vergiss nicht, das ärgern der Marine Soldaten!" Erklang es von einem seiner Männer. Erneut musste er lachen: „Natürlich, wie könnte ich das vergessen!" In dem Moment kam Makino mit einem Fass Bier aus dem Lager und begann für jeden ein Glas zu füllen. Shanks nahm einen großen Schluck, bevor er mit seiner Erzählung begann.

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~ 1 Jahr später ~

Die Red Force, das Piratenschiff der Rothaar Piraten, lag bereits einJahr auf Dawn vor Anker. Jedoch waren keine feiernden Piraten in der Bar zuhören, was recht ungewöhnlich war da es langsam Abend wurde, diese befandensich alle auf ihrem Schiff. Auf der Galionsfigur stand, die vor kurzen siebengewordene Luffy und sah entschlossen, mit ihren dunkelbraunen Augen, auf diePiraten hinab. Sie hatte ihre typischen Sandalen, blauen Shorts und ein weißesT-Shirt, auf dem das Wort ''Anchor'' mit dem dazugehörigen Anker draufstand,an. Ihr langes, schwarzes Haar wehte im Wind und in ihrer linken Hand hielt sieeinen Dolch. „Was treibst du da?", rief Shanks vom Deck hinauf. Luffy hob den Dolchin die Luft, so das jeder in sehen konnte und sagte: „Hört alle her, ich machkeine Witze! Ich meins ernst. Ich wird es euch allen beweisen!" Shanks, derkeinen Mantel trug, lachte nur und sagte: „Nah dann leg mal los! Was hast dudenn diesmal vor?" „Luffy will sicherlich wieder was dummes tun", sagte einerseiner Männer. Er glaubte nicht, dass das kleine Mädchen, welches er vor einemJahr kennengelernt hatte sich das trauen würde, was auch immer sie ihnen alsBeweis ihres Mutes zeigen wollte. Doch er sollte bald merken wie falsch erdamit lag. Sie nahm den Dolch in beide Hände und richtete die Klinge auf ihrGesicht. Sie zitterte leicht und Schweiz begann ihr Gesicht runter zulaufen.Shanks wusste nicht wieso, aber er hatte ein mieses Gefühl, als sie begann dieKlinge immer dichter zu ihrem linken Auge zu führen. Seine Augen weiteten sich.Sie wollte doch nicht etwa! Die Spitze der Klinge hatte bereits ihre Hauterreicht. Auch seine Männer begannen zu verstummen, als ihnen klar wurde, WASLuffy vor hatte. Bevor irgendjemand reagieren konnte, hatte sich das Mädchenden Dolch bereits ins Gesicht gestoßen. Erschrocken starrten sie sie an. Luffyschrie vor Schmerz auf und Shanks begann zu brüllen: „Du Idiot, was machst dudenn da!?!" Von ihr hörte man jedoch nur: „Das tut weh!" Die Dorfbewohnerdrehten sich zum Schiff und fragten sich im Stillen, was Luffe nun schon wiederangerichtet hatte.
„Männer lasst uns einen Trost ausbringen! Auf Luffys Mut und unserenerfolgreichen Beutezug!" „Ja!" Es war mittlerweile Nacht geworden und diePiraten haben sich wieder in ''Partys Bar'' eingefunden. Sie tranken, feiertenund schlugen sich zum Teil auch. An der Teke saß Luffy ein Pflaster befand sichunter ihrem linken Auge und Tränen wollten sich in ihren Augen bilden. Doch siekonnte sie zurück halten. „Ha, das hat überhaupt nicht weh getan!", sagte sie.„Lüg mich nicht an! Mach das nicht nochmal!", erklang Shanks stimme neben ihr.„Schmerzen machen mir überhaupt nichts aus, hörst du!", sagte sie trotzig,„Nimm mich bitte mit auf deine nächste Reise. Ich will auch eine große Piratinwerden, weißt du?" „Ich glaube nicht, dass du das Zeug dazu hast Pirat zuwerden, Luffy." „Was?! Nah warte, ich zeigst dir!", rief sie aufgebracht. Dochbevor sie etwas machen konnte kam Makino dazwischen. „Luffy, es ist schon sehrspät. Ihr könnt euch morgen weiter streiten. Ab ins Bett!" „A-aber Makino!"„Kein aber, junge Dame! Marsch ins Bett oder es gibt für dich eine Woche langkein Fleisch!", sagte die Barkeeperin und zeigte auf die Tür, welche in dieobere Etage führte. Grummelnd erhob sich Luffy von dem Barhocker. Bevor siedurch die Tür verschwand rief sie Shanks noch zu: „Die Sache ist noch nichtvorbei!" Sie konnte sein Lachen durch die Tür hören, als sie die Treppehochstieg. Sie mochte Shanks, auch wenn er sich oft über sie lustigmachte. Während des Jahres in dem er im Dorf war hatten sie sich angefreundet.Sie hörte ihm gerne zu, wenn er seine Geschichten vom besten gab. Auch hatte ervom Piratenkönig, ihrem Vater, erzählt und in seiner Stimme lag dabei immersoviel Ehrfurcht und Respekt, wie sie es noch nie zuvor gehört hatte. Shanksverhalten ihr gegenüber erinnerte sie manchmal an das Verhalten, welches siebei den Vätern im Dorf beobachten konnte, wenn diese mit ihren Kindern etwasunternahmen. Sie kannte dieses Gefühl nicht, aber war sie sich sicher, dass dasGefühl, welches sie in Shanks nähe spürte, nah an dem ran kam, was man beiseinem Vater bekommen würde. Doch dieses Gefühl wurde von einer großen Frageüberschattet. Eine Frage, welche sie zum ersten und letzten Mal vor zwei Jahrengestellt hatte. Sie wollte unbedingt wissen, was Shanks sagen würde abergleichzeitig hatte sie Angst vor der Antwort. Er schien zwar ihren Vaterrespektiert zu haben aber...wie sah es mit seinem Kind aus? Würde sie die gleicheAntwort wie damals in der Bar erhalten oder doch eine ganz andere?Könnte...könnte sie Shanks ihre Herkunft anvertrauen oder nicht? Sie wusste, dassie dies nicht durfte aber sie wollte Shanks vertrauen. In ihrem Zimmer saß sieauf ihrem Bett, das Bild ihrer Mutter in der Hand. 

Garp hatte es ihr zu ihrem sechsten Geburtstag geschenkt. „Mama, wassoll ich nur machen?", fragte sie in die Stille des Raumes. In dem Momentstrahlte das Licht des Mondes in ihr Zimmer. Überrascht sah sie aus demFenster. Von dort aus konnte sie das Meer sehen und das Schiff der feierndenPiratenbande unter ihr. Und da wusste sie was sie machen würde. Lächelnd sahsie wieder aufs Bild und sagte: „Danke." Bevor sie es wieder unter ihremKopfkissen legte. Mit festem Entschluss, was sie morgen tun würde, kroch sieunter ihre Decke und war in wenigen Sekunden eingeschlagen.

Es war früher Nachmittag des nächsten Tages, als die Piraten, wie an jedem Tag, in der Bar saßen, lachen und tranken. Ein wenig nervös saß Luffy auf ihrem Hocker. Das Pflaster hatte sie bereits wieder abgemacht und eine Narbe war deutlich zu sehen. Shanks saß wie immer neben ihr und trank ein Bier nach dem anderen. Luffy nahm all ihren Mut zusammen und Stellte ihm die Frage, welche sie schon seit langem nicht mehr los ließ. „Shanks", der angesprochen sah sie an, „ich hätte da mal eine Frage." „Willst du mich wieder Fragen, ob ich dich mit auf eine Fahrt nehme?" Luffy schüttelte den Kopf, das war eine Frage für später. „Nah da bin ich aber gespannt. Schieß los!" Sie holte noch einmal tief Luft um ihre Nerven zu beruhigen, bevor sie ihre Frage stellte: „Du scheinst den König der Piraten sehr respektiert zu haben und da habe ich mich gefragt: Was wäre, wenn er ein Kind gehabt hätte?" Da, sie hatte die Frage gestellt. Nun gab es kein Zurück mehr. Ihr Herz schlug aufgeregt in ihrer Brust, als sie Shanks abwartend ansah. Um sie herum war es still geworden. Sein Gesicht lag wegen dem Strohhut im Schatten und Luffy konnte nicht erkennen, wie es aussah. „Wenn der Piratenkönig ein Kind gehabt hätte, sagst du. Also ich würde...", seine Stimme klang so ungewohnt ernst, dass es ihr einen Schauer über den Rücken jagte, „mit dem Kind feiern, ist doch klar! Roger war ein großer Mann und ich bin mir sicher sein Kind könnte auch in Zukunft eine große Nummer werden. Vor allem würde ich zu gerne den Ausdruck jedes einzelnen Marinesoldaten sehen, wenn die erfahren würden, dass Roger ein Kind hätte. Das sähe sicher zum Brüllen aus." Als er dies sagte hatte er ein breites Grinsen auf dem Gesicht, seine Augen schienen zu strahlen und kurz davor zu sein zu Tränen zu beginnen, bei der Vorstellung der Reaktionen. Überrascht sah Luffy Shanks an. Sie hatte das Gefühl, dass ein gigantischer Felsen von ihrem Herzen gefallen wäre, als sie das hörte und sie kam nicht drum herum selbst breit zu Grinsen. Die restliche Crew hatte mittlerweile wieder begonnen zu feiern. „Da DU, dass vorhin angesprochen hattest, Shanks, und wir gestern von Makino unterbrochen wurden. Würdest du mich mit auf eure nächste Fahrt nehmen, bitte?" Er streckte ihr die Zunge raus, bevor er sagte: „Auf gar keinen Fall. Du kannst ja noch nicht mal schwimmen. Jemand der nicht schwimmen kann hat auf einem Schiff nichts zu suchen." „Nah dann werde ich einfach nicht über Bord gehen! Ich kann doch nichts dafür, dass niemand Zeit hatte mit das Schwimmen bei zu bringen und den alten Opa werde ich sicher nicht fragen. Dem trau ich zu, dass er mich einfach ins Wasser schmeißt und sagt das mein Instinkt mir das schon beibringen wird." „Hey, Luffy. Selbst wenn du schwimmen könntest spielt das keine Rolle. Es gehört schon mehr dazu ein Pirat zu werden. Außerdem bist du gerademal so alt wie mein Sohn", sagte Yasopp von einem Tisch in der Nähe. „Ich bin eine spitzenmäßige Kämpferin! Meine Schläge sind wie Pistolenschüsse!", sagte sie und schlug demonstrative in die Luft. „Pistolenschuss? Ja, klar", kam es nun wieder von Shanks mit gelangweilter Stimme. „Mir gefällt dein Ton nicht!", schrie sie ihn an. „Hey Captain, was soll denn schon schief gehen? Lass sie uns doch einfach mal mitnehmen." „Ja, find ich auch", kam es von einigen aus der Crew. Shanks nahm seine Flache in die Hand und entgegnete, bevor er einen Schluck nahm: „Und wer von euch überlässt ihr seinem Platz auf dem Schiff?" „Tut mir leid, das war's dann wohl für dich", kam es von dem der zu Beginn den Vorschlag gemacht hatte. „Verräter, ich dachte ihr seid auf meiner Seite!" Nun drehte sie sich, noch immer aufgebracht, wieder zu Shanks. „Und du! Warum sagst du dauernd nein?!" „Ganz einfach, weil du noch viel zu jung bist, Kleine", sagte Lucky Lou, der wie immer eine Fleischkeule in der Hand hielt. „Ich bin kein Kind mehr! Ich bin schon lange Erwachsen!" „Komm, jetzt reg dich nicht so auf! Hier, da hast du einen Saft.", sagte Shanks und schob ihr besagten Saft vor die Nase. „Wow, danke Shanks.", sagte Luffy glücklich und begann ihn zu trinken. Lachend schlug Shanks auf den Tresen, als er laut sagte: „Nah, was hab ich gesagt. Sie ist noch ein Kind! Du bist mir voll ins Messer gelaufen Luffy." „Das ist überhaupt nicht witzig!" Die Piraten um sie herum begannen über den Scherz ihres Kapitäns zu lachen. Shanks mochte es einfach sie auf die Schippe zu nehmen, sie reagierte immer so impulsive. „Das ist unfair, du bist ein Mistkerl Shanks!"
Das Lachen der Bande verstummte, als plötzlich jemand eine der Schwingtüren aus den Angeln trat. Alle Augen waren auf den Eingang gerichtet, bis aufs Shanks, dieser aß in Seelenruhe das Essen, was Makino kurz zuvor hingestellt hatte. „Darf man rein kommen?", fragte die Person. Es war nur das Geräusch von Besteck auf Geschirr zu hören, als der Mann eintrat. „So, ihr wollt also eine Piratenbande sein? Dafür macht ihr aber einen ziemlich dämlichen Eindruck." Der Mann trug einen langen, braunen Mantel der am Rücken ein gelbes, senkrecht verlaufendes Muster hatte. Darunter hatte er ein hellbraunes Hemd und eine schwarze Hose an. Um seinen Hals hing eine goldene Halskette mit kreisförmigen Anhängern. An seiner rechten Hüfte hatte er ein Schwert befestigt. Er hatte einen schwarzen Kinnbart und ebenso schwarze, lange Haare, die er zum Teil zusammengebunden hatte während der andere Teil seines struppigen, schulterlangen Haares offen waren. Über seinem rechten Auge hatte er eine X-förmige Narbe. Am Tresen blieb er zu Shanks linker Seite stehen und stützte sich so ab, dass Shanks nicht weiter essen konnte. Luffy hingegen hielt immer noch ihr Glas in den Händen und starrte den Mann an. „Guten Abend, Sir", sagte Makino und ging von der andern Seite des Tresens auf den Mann zu. Seine Begleiter kamen auch in die Bar. „Wir sind Banditen aus den Bergen, aber keine Sorge. Wir haben nicht die Absicht dich auszurauben." Seine Leute hatten alle ein fieses Lächeln aufgesetzt. „Verkauf uns einfach 10 Fässer Bier. Wir haben einen riesen Durst." „Es tut mir wirklich Leid, da haben Sie Pech gehabt. Das Bier ist uns gerade aus gegangen", sagte Makino ruhig und höflich. Shanks hatte währenddessen wieder angefangen weiter zu essen. „Was, das ist aber seltsam. Ich seh' die ganzen Piraten hier trinken. Ist das etwa Wasser?" „Wir haben einen einzigen Tropfen Alkohol mehr im Haus. Es ist schon alles weg." „Tja, sowas kommt vor", meldete sich nun Shanks zu Wort. Der Bandit sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Anscheinend haben wir den Laden für heute leer gesoffen. Tut uns leid, aber wenn du willst kannst du mein Bier haben ich hab die Flasche gerade erst auf gemacht." Shanks hielt ihm die Flasche entgegen. Es schien fast so, als würde der Bandit sie nehmen wollen, als er seine Hand zur Faust ballte und gegen die Flasche schlug. Diese zersprang, die Scherben landeten klirrend am Boden. Der Inhalt jedoch landete neben dem Boden auch zum Teil auf Shanks. Makino hielt sich erschrocken die Hand vorm Mund, die Piraten blieben ruhig sitzen und Luffy sah besorgt zu dem rothaarigen. „Hör mal zu, du Witzbold! Auf meinen Kopf sind 8.000.000 Berry ausgesetzt und da ist eine Flasche ein äußerst dürftiger Nachttrunk. Du willst mich doch nicht etwa auf den Arm nehmen", sagte der Bandit im herablassenden Tonfall zu Shanks. „Oh, so war das eigentlich nicht gedacht", sein Gesicht lag erneut durch den Strohhut im Schatten, bevor er sein Gesicht erhob und betroffen zu Boden sah, „Der Boden ist voller Bier und Scherben. Tut mir leid. Makino, hast du was zum aufwischen dar?" Er war bereits vom Hocker gestiegen und begann die großen Glasscherben aufzuheben. Makino stand auf der andern Seite der Teke und sah in kurz verdutzt an, bevor sie sich wieder besann und sagte: „Ä-ä. Warte, ich mach das schon." Schnell nahm sie sich einen Lappen und wollte um die Teke kommen, als der Bandit sein Schwert zog und dieses über die Teke nieder schlagen lies. Dabei zerbrach er den Teller von dem Shanks gegessen hatte und hinterließ eine große kerbe im Tresen. Makino blieb erschrocken stehen. „An dir ist echt ‚ne Putze verloren gegangen. Tja, dann hast du jetzt jede Menge zu tun", sagte der Bandit. Shanks saß mittlerweile am Boden, sein Hut verdeckte wieder sein Gesicht und mit dem linken Arm stützte er sich auf den Hocker ab auf dem er zuvor gesessen hatte. Der Bandit steckte sein Schwert wieder in die Scheide und sagte bevor er ging: „Und das nächste mal möchte ich eine wohl gefüllte Bar sehen! Kommt gehen wir. Viel Spaß noch ihr Waschlappen." Luffy brodelte innerlich, als die Banditen die Bar verließen. Die Piraten hingegen blieben noch still, Makino kniete sich zu Shanks runter und fragte ihn: „Ist alles in Ordnung, Captain? Du hast dich doch nicht etwa verletzt?" Doch Shanks hob nur die Hand. „Nein, alles bestens. Was soll mir schon passieren?" Anschließend begann die ganze Bande zu lachen. Mühevoll brachte Yasopp hervor: „Du siehst ja wie ein begossener Pudel aus!" Auch Shanks, der sich seinen Hut vom Kopf gezogen hatte, begann lauthals mit zu lachen während Makino in mit dem Tuch begann abzutrocknen. Luffy sah ihn verständnislos an, wieso lachte er? Wut stieg in ihr hoch. Kein Vater würde zulassen, dass sein Kind sowas mit ansehen musste oder würde wenigstens anders reagieren. Mit dieser Wut stellte sie sich auf ihren Hocker und sah mit ihren verengten braunen Augen zu Shanks hinunter, bevor sie anfing zu brüllen: „Was gibt es da zu lachen, Shanks!?" Das Lachen verstummte schlagartig und alle Augen waren auf die wütende Siebenjährige gerichtet. Selbst Makino hatte aufgehört Shanks trocken zu reiben. „Das war ja oberpeinlich! Warum hast du ihm keine gescheuert?! Der Typ hat dich voll provoziert und du hast es dir gefallen lassen. Du hast einfach nur gelacht. Du bist kein Mann und du bist auch kein Pirat!" Sie zitterte vor Wut und Shanks sah sie einfach nur an. „Ich weiß, dass dir, das nicht passt mein Mädchen. Aber hier ging's doch nur um ein paar Glasscherben und über so ein Blödsinn reg ich mich schon lang nicht mehr auf, kapiert?" „Du Weichei", sagte Luffy wieder mit ruhigerer Stimme und wandte sich von ihm ab. Hatte sie sich doch in ihn getäuscht? So einen Mann konnte sie doch nicht ihr größtes Geheimnis anvertrauen! Ihr Blick viel auf eine offene, kleine Kiest, welche sie zuvor nicht bemerkt hatte. Darin lag eine runde, lilande, mit seltsamen Mustern versehende Frucht. So eine hatte sie noch nie zuvor gesehen, aber sie kam ihr gerade gelegen. Sie war noch immer wütend und wenn sie ihre Wut los werden wollte, brauchte sie etwas zu essen. Sie griff nach der Frucht, setzte sich wieder hin und begann sie lautstark zu essen. Shanks setzte sich währenddessen wieder seinen Strohhut auf und sah zu Makino, welche noch immer neben ihr kniete. Als er die Kaugeräusche von Luffy hörte, sah er zu ihr hoch und musste schmunzeln. „Mm. Den Appetit hat es dir aber nicht verschlagen." „Halt die Klappe!", sagte Luffy, bevor sie die Frucht weiter aß. Shanks überkam ein ungutes Gefühl und musste sah geschockt WAS sie aß. „Luffy was isst du da?" Sie hatte die Frucht bereits zur Hälfte gegessen und schluckte gerade ihren nächsten bissen hinunter, bevor sie Shanks verwirrt ansah. Dieser war bereit wieder auf den Beinen und kam auf sie zu. In seinem Gesicht spiegelten sich Aufgebrachtheit und Sorge wieder. „Wo hast du das her? Das ist jetzt kein Spaß mehr! Hast du etwa was aus der Kiste gegessen?", seine Stimme überschlug sich beim letzten Satz leicht. Luffy wusste nicht so recht, was sie sagen sollte: „Ähm, ja, ähm..." Sie konnte ihren Satz nicht beenden, denn Shanks hatte sie gepackt und begann sie, an den Knöcheln haltend, zu schütteln. Die anderen sahen den beiden geschockt zu während Skanks sie schüttelte und schrie: „Spuck es sofort aus! Spuck alles aus was du gegessen hast!" Was war in Shanks gefahren? Sie verstand nicht warum er sie plötzlich so schüttelte und wegen ihren Haaren konnte sie kaum was sehen. Verzweifelt flehte sie ihn an: „Hör auf Shanks! Was machst du denn da? Was soll das?" Ohne Vorwarnung dehnten sich plötzlich ihre Beine und sie schlug mit dem Gesicht auf den Boden. Shanks hatte aufgehört sie zu schütteln und hielt sie nur noch fest. Ihre Beine zogen sich wieder zurück aber nun dehnte sich ihr Hals, da ihr Gesicht noch immer den Boden aus der Nähe bertachtete. Dann zog sich auch ihr Hals wieder zurück und holte ihren Kopf vom Boden. Ihr Gesicht war leicht gerötet an der Stelle wo sie auf den Boden aufgekommen war. Vor Schock waren ihre Augen geweitet. „Was ist denn jetzt los?", fragte sie leise. Sie verstand die Welt nicht mehr. Shanks hob seine Arme hoch, so dass er dem, an den Knöcheln hängendem Mädchen, in die Augen sehen konnte. „Du hast gerade von der Gum-Gum-Frucht gegessen, du Idiot! Das ist eine Teufelsfrucht. Sie verändert dein ganzes Leben! Wer davon isst wird zum Gummimenschen und außerdem wirst du niemals schwimmen können, Luffy! Damit ist es ein für allemal vorbei", sagte er panisch. Während Shanks Erklärung hielt sich Makino, vor Schreck, die Hand vor dem Mund. Luffy wusste sich nicht anders zu helfen, als zu schreien: „Ah, du spinnst doch!" „Blödmann!"

Am nächsten Tag saß sie wieder auf ihren gewohnten Platz in der Bar. Die Rothaar Piraten waren ein weiteres Mal in See gestochen und würden erst später wieder kommen. Nach ihrer kleinen Scene am Vortag hatte sie es recht schnell akzeptiert, dass sie nun kein 'normaler' Mensch mehr war. Makino stellte ihr lächelnd ein Glas Saft hin und begann weiter Gläser zu reinigen, als die Banditen vom Vortag in die Bar kamen. „Ah, wie es aussieht sind heute keine Piraten da. Gehe ich dann auch recht in der Annahme, das ich und meine Leute heute auch Bier bekommen?", fragte der Anführer. „Ja, wir haben heute früh eine frische Lieferung bekommen" „Gut. Ich will ein Fass Bier für mich und meine Männer, fürs erste." „Natürlich, ich werde sie ihnen sofort fertig machen." Die Banditen tranken ein Bier nach dem anderen und Luffy tat ihr bestes um diese zu ignorieren. Doch dann hörte sie etwas, was ihr Blut wieder zum kochen brachte. „Dieser Piratenverein ist ein Haufen von Jammerlappen, die kannst du in der Pfeife rauchen." Sie stieß ihr Glas um und stellte sich auf ihren Hocker. Makino versuchte sie noch festzuhalten, doch es war vergebens. „Halt den Mund!" Die Banditen wurden still und sahen zu dem kleinen, schwarzhaarigen Mädchen, welche ihnen finstere Blicke zu warf. „Du wagst es dich über den Roten Shanks und seiner Bande lustig zu machen? Das sind keine Jammerlappen! Los entschuldige dich und dann mach dich vom Acker, du Vogelscheuche!" Dies ließ sich der Anführer der Banditen natürlich nicht gefallen. Während seine Männer die Bar verwüsteten packte er Luffy am Kragen und ging mit ihr hinaus. Sie versuchte sich zu wehren doch der Bandit war größer als sie und hielt sie auf genug abstand damit sie ihn nicht treffen konnte. Als die Banditen aus der Bar verschwunden waren lief Makino so schnell zum Bürgermeister Woop Slapp.
Währenddessen hatte der Banditenanführer den Brunnen des Dorfes erreicht. Er schmiss Luffy gegen das Wasserfass und sagte: „Ich wollte doch nur in aller Ruhe mein Bier trinken, aber anscheinend hast du ein Problem mit mir." Luffy funkelte in mit ihren dunkelbraunen Augen von unter herauf an. „Allerdings. Entschuldige dich gefälligst bei Shanks! Du hast in Lächerlich gemacht." Er trat mit seinen Fuß auf ihren Kopf. „Habe ich etwa etwas gesagt, was ihn verletzt haben könnte?", fragte er gelangweilt. „Ja sicher. Entschuldige dich bei ihm!" Die Dorfbewohner sahen von weitem zu. Niemand traute sich einzugreifen aus Angst getötet zu werden. Makino und der Bürgermeister liefen gerade um die Ecke und sahen in welcher Situation die junge Portgas D. steckte. Der Bandit sah sie kalt an und griff nach seinem Schwert. „Ich mag es gar nicht, wenn man so mit mir spricht, mein Kind. Da kann ich ziemlich unangenehm werden und das hat bis jetzt noch niemand überlebt." „Halt warten Sie!", rief Woop Slapp und alle Banditen sahen zu ihm. „Bitte lassen Sie das Mädchen gehen. Sie ist doch noch ein Kind." Luffy sah geschockt zum Bürgermeister, den Fuß des Banditenanführers immer noch im Gesicht. „Ich weiß nicht was Luffy getan hat und ich will mich auch nicht mit ihnen streiten. Wenn Sie wollen gebe ich ihnen Geld, das können Sie doch sicher gebrauchen." Er ging auf die Knie und flehte weiter: „Aber bitte lassen Sie das Mädchen frei." „Bürgermeister", kam es leise von Luffy, sie konnte nicht glauben was sie gehört hatte. Der Anführer grinste über seine Schulter zum alten Mann, bevor er sagte: „Du bist ein alter Mann und hast viel durch gemacht. Du weißt wie man durchs Leben kommt. Aber die Antwort ist: Nein. Diese Göre hier hat mich auf die Palme gebracht und dafür muss sie bezahlen." Damit zog er endgültig sein Schwert aus der Scheide. Trotzig sagte Luffy: „Vor dir habe ich keine Angst, du Rattenkopf!" „Du bist ein hoffnungsloser Fall aber darüber kannst du dir ja im Jenseits Gedanken machen." Er hielt sein Schwert nun nur wenige Zentimeter von Luffy entfernt. Weder die Banditen, noch der Bürgermeister noch Makino bemerkten, dass hinter den zuletzt genannten mehrere Personen aufgetaucht waren. „Luffy." „Ich flehe Sie an, bitte lassen Sie sie am Leben." „Ich habe mich schon gewundert warum kein Mensch mehr in der Bar ist", erklang Shanks Stimme hinter den beiden. Er trug, wie an dem Tag an dem sie gekommen waren, seinen schwarzen Mantel. Makino und Woop Slapp drehten sich überrascht um. Shanks hielt mit seiner linken Hand das rote Tuch um seine Hüfte und kleines Lächeln war auf seinen Lippen. Hinter ihm stand seine Crew. „Ich kenn dich doch, du bist dieser Bandit." „Captain Shanks, bitte!", flehte Makino. Der Banditenanführer starte wütend, über seine Schulter, zu den Neuankömmlingen. Luffys Augen weiteten sich, wenn es überhaupt möglich war, noch mehr und sagte kaum hörbar: „Shanks." „So, ihr Piraten seid also immer noch da. Habt ihr etwas das ganze Dorf sauber gemacht?" „Luffy", Shanks beachtete den Banditenanführer nicht, „ich dachte deine Schläge seien wie Pistolenschüsse." „H-Halt die Klappe!" „Ich weiß zwar nicht warum ihr immer noch hier seid, aber ihr verschwindet besser bevor ihr verletzt werdet!", kam es kalt vom Anführer, „Noch einen Schritt weiter und du hast eine Kugel im Kopf, mein Freund." Daraufhin zielte ein Bandit, welcher nun direkt neben Shanks stand, mit seiner Pistole auf ihn. „Har genau. Bleib schön da wo du bist, sonst jag ich dir 'ne Ladung Blei durch den Schädel, kapiert?" Die anderen Banditen fingen an zu lachen doch Shanks blieb ganz ruhig. „Hör mal, dein Leben steht auf den spiel!" „Hä?" Der Bandit mit der Pistole verstand nicht, was der Pirat damit meinte. „Wenn jemand eine Pistole auf mich richtet, steht sein Leben auf den spiel!" „Hä, was redest du da für einen quatsch?" Shanks drehte seinen Kopf zum Banditen und zeigte mit einem Finger auf dessen Pistole. „Das ist keine leere Drohung, mein lieber. Das ist traurige Realität." Bevor der Bandit auch nur einen pieps von sich geben konnte, erklang der Schuss einer Pistole und er fiel Leblos zu Boden. Es war Lucky Lou, der den Schuss abgegeben hatte. Seine Pistole qualmte noch in seiner linken Hand, während er von der Keule in seiner rechten etwas abbiss. Geschockt starrten alle auf das soeben geschehene. „Ihr..ihr habt ihn einfach erschossen!" „Ihr Bastarde, das wahr unfair!" „Unfair?", fragte Yasopp. Und Ben sagte: „Wir sind Piraten und keine Heiligen. Das Wort 'Fair' gibt es bei uns nicht." „Ihr habt es nämlich mit den Roten Shanks und seiner Bande zu tun", fügte Shanks hinzu. „Du bist Schuld an der ganzen Sache, dich knöpfen wir uns noch vor!", rief einer der Banditen. „Hört mal zu ihr Helden! Ich kann über viele Dinge hinwegsehen. Zum Beispiel über verschüttetes Bier, kaputte Flaschen oder die Bar, die ihr kurz und klein geschlagen habt, das ist alles halb so wild." Shanks schaute auf. Man konnte deutlich erkennen, dass er wütend war. „Aber ich verzeihe niemanden, wenn er einem Freund von mir etwas antut, habt ihr das kapiert!?" „Shanks!", Luffy hätte am liebsten weinen können. Es war das erstemal, das sich jemand so entschlossen für sie einsetzte. Jetzt war sie sich sicher, dass das Gefühl was sie für Shanks empfand das war, welches ein Kind seinem Vater gegenüber empfand. Shanks war wie ein Vater für sie und das alles musste erst passieren, damit sie dies erkannte. Der Anführer der Banditen lachte nur darüber. Entweder war er verdammt von sich überzeugt oder er war verdammt dämlich...oder beides. „Er verzeiht niemanden, klasse! Dummes Piratengeschwätz! Vorwärts Männer, macht sie Platt!" Schreiend stürmten die Banditen mit gezogenen Waffen auf die Piraten zu. Ben legte seine Hand auf den Griff seines Gewehres und trat vor. „Lass mich das machen, die schaff ich mit links!" Er zog sein Gewehr, nutzte dieses wie einen Knüppel und machte so die Banditen alleine fertig. Anschließend zielte er mit einer Hand auf den geschockten Anführer. „Ihr habt euch wohl ein wenig überschätzt. Wenn du dich weiter mit und anlegen willst, machst du dich besser auf eine volle Breitseite gefasst." Beeindruckt hatte Luffy das ganze mit angesehen. Der Anführer wandte sich zu den Piraten, die Nervosität stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Hey, jetzt wartet doch mal!", begann er, „Es geht hier doch nur um das Mädchen. Sie hat damit angefangen!" „Auf dich ist ein Kopfgeld ausgesetzt", sagte Shanks. Dem Anführer lief der Schweiz von der Stirn. Er sah nur noch einen Ausweg. Er zog eine Rauchbombe aus seinem Mantel und schmiss diese auf dem Boden. Sowohl der Anführer als auch Luffy, waren vom Rauch eingehüllt. Luffy spürte wie sie gepackt wurde. Sie wollte schreien doch die Person hielt ihr den Mund zu und lief los.

Im selben Moment sagte Shanks: „Eine Rauchwolke." Als der Rauch verzogen war konnten sie sehen, dass der Banditenanführer und Luffy verschwunden waren. „Er ist abgehauen, Luffy!", einen Moment blieb Shanks still, bis er panisch an den Kopffaste und rief: „Du meine Güte, dass hätt ich mir ja denken können! Luffy! Lou, was sollen wir jetzt nur machen?" „Ey, nicht aufregen immer mit der Ruhe, Captain! Wenn wir alle zusammen suchen, dann haben wir sie bald gefunden." „Wir werden sie finden, Captain", sagte Ben. Doch was sie nicht wussten war, dass der Geflohene sich nicht mehr mit seiner kleinen Geisel auf dem Land befand.

Mitten auf dem Wasser, in einem kleinen Fischerboot, stand der Anführer. In seiner Hand hielt er die zappelnde Luffy am Saum ihres T-Shirts fest. „Hahaha. Die hab ich ja klasse ausgetrickst. Die kommen nie im Leben darauf, dass ein Bandit aufs offene Meer flieht." „So 'nen Mist. Lass mich los, du blöder Affenschädel! Fahr zur Hölle, du Dreckskerl!", zeterte die Siebenjährige und funkelte ihn weiter böse an. „He, Irrtum. Du fährst zur Hölle und zwar jetzt. Du hast mich nämlich sehr wütend gemacht und das kann ich gar nicht leiden. Gute Reise!" Und damit schmiss er das Mädchen ins Wasser. Einzelne Tränen flossen aus ihren Augen, als sie dem Wasser entgegen flog „Oh nein, Mist! Diese Ratte. Na warte irgendwann erwisch ich dich schon und dann...!", sie konnte ihren Satz nicht beenden, da sie in dem Moment auf der Wasseroberfläche aufkam. Sie hatte das Gefühl sich kaum bewegen zu können, war das der Fluch des Meeres den Shanks erwähnt hatte? Mit aller Kraft kämpfte sie sich zurück zur Oberfläche und versuchte verzweifelt dort zu bleiben. Doch ihr Körper fühlte sich so schwer an und die Tatsache, dass sie vorher schon nicht gewusst hatte wie man schwimmt half ihr auch nicht gerade weiter. Lachend sah der Bandit zu, wie sich die Schwarzhaarige abmühte nicht unter zu gehen. „Tut mir Herzlich leid, aber du nützt mir sowieso nichts mehr, Kumpel." Er amüsierte sich so gut, dass er das Monster, welches sich hinter ihm aus dem Wasser erhob, nicht bemerkte. Es sah aus wie eine gigantische Schlange mit Krokodilmaul und blutroten, zu schlitzen verengten Augen. Erst als es sein tiefes Grollen erklang, bemerkte er es. Erschrocken drehte er sich um. Panisch schrie er: „W-w-wer bist du denn?" Verzweifelt strampelte und ruderte Luffy mit ihren Armen und Beinen. Vor Angst schrie sie und schluckte dabei zum Teil Wasser. Auch der Bandit schrie, als das Ungetüm sein Maul öffnete und ihn, mit samt dem Boot, in einen Bissen verschlang. Todesangst stieg in ihr auf, als die Augen des Monsters sich auf sie richteten. „Hilfe! So hilf mir doch jemand!", rief sie in ihrer Verzweiflung. Sie wusste, dass niemand sie hören würde und falls doch jemand sie hörte wäre es sowieso zu spät. Sie wollte nicht sterben! Sie wollte noch so vieles erleben, noch soviele Erfahrungen machen und Freund in ihrem Alter finden. Das Monster schwamm in rasender Geschwindigkeit auf sie zu und riss sein Maul auf. Luffy konnte nicht anders als schreien und kniff die Augen zusammen.
Plötzlich spürte sie wie jemand sie packte und an seine Brust drückte. Sie öffnete die Augen und sah Shanks. Das Monster tauchte knapp neben ihnen wieder ins Wasser. Tränen begannen sich in ihren Augen zu sammeln. „D-danke, Shanks", brachte sie mühevoll hervor. Ihre Hände krallten sich in sein weißes Hemd, wie an eine rettungsleine oder einen Rettungsring oder wie in Makinos Rock, wenn sie sich vor etwas fürchtete. Das Monster tauchte wieder auf, sah zu ihnen und erstarrte. Shanks warf ihm einen vernichtenden Blick zu und sagte in einem Tonfall, der keine wiederredete duldete: „Los, verschwinde!" Eine Weile noch sahen sich Monster und der Rothaarige an und Luffy hätte schwören können, dass das Monster vor Angst zitterte. Dann verschwand es wieder in den Tiefen des Meeres. Erst jetzt viel ihr auf, dass ein Teil des Wasser um sie herum rot gefärbt war. Sie verfolgte mit den Augen die Spur bis sie an Shanks hängen blieb. Ihre Augen weiteten sich vor Shock und Tränen liefen ihre Wangen hinab. Ihre Hände krallten sich noch fester in den Stoff. „Das war ich dir schuldig, Luffy", begann Shanks zu sprechen, „Makino hat mir alles erzählt. Du hast dich für uns eingesetzt und gegen diesen Banditen gekämpft." Sie vergrub ihr Gesicht in sein nasses Hemd und weinte bittere Tränen. „Hey, hör auf zu weinen. Du bist doch eine tapfere Kämpferin", sagte Shanks und blickte auf sie hinab. „A-aber Shanks. DEIN ARM!" Dort wo sein linker Arm gewesen wahr war nun nur noch ein Stumpf übrig, der etwas über die Achsel ging. Seine rechte Hand ruhte auf ihren schwarzen Schopf. Mitfühlend sah er sie an und strich ihr dabei über den Kopf, als er sagte: „Das ist schon in Ordnung. Es hatte wenigstens einen Sinn gehabt. Ich bin froh, das du lebst." Seine letzen Worte schockten die junge Portgas D. so, dass sie kurz, mit offenen Augen, inne hielt und auch die Tränen stoppten. Noch niemand hatte ihr gesagt, dass er froh ist, dass sie Lebte. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus, bevor ein neuer Heulkrampf von ihr besitz ergriff.

Es war Abend und in der Bar wurde ein großes Fest gefeiert. Sowohl auf die Rettung von Luffy durch den Kapitän der Rothaar Piraten als auch der Abschied jener Bande. Am nächsten Tag wollten sie endgültig wieder in See stechen und wieder zurück zur Grand Line. Shanks Wunde war bereits medizinisch bereut worden und feierte, als gäbe es kein morgen. Luffy saß nachdenklich neben ihm. Sie hatte sich entschlossen, ihm die Wahrheit zu sagen die Frage war nur: wie? Shanks, dem schon vor einer Weile ihr Schweigen aufgefallen war, sah sie besorgt an. „Hey, was hast du denn Luffy? Du siehst aus, als würde dir etwas auf der Seele liegen." Erschrocken sah sie ihn an aber sie konnte diese Situation nutzen. „Eigentlich gibt es wirklich was, was ich dir sagen möchte aber nicht hier. Ich möchte das nur du es hörst." Überrascht sah er sie an, bevor er mit einem Lächeln sagte: „Na gut, dann führ mich mal zu einem ruhigen Ort!" Luffy sprang vom Hocker, nahm Shanks an die Hand und führte in zur Treppe in die obere Etage. Dort führte sie ihn in den kleinen Wohnbereich und deutete auf einen Stuhl. „Setz dich!" Ohne wiederwort tat Shanks dies auch und sah Luffy an. „Und was bedrückt dich, Luffy? Ist es wegen dem Arm? Ich hab dir bereit gesagt, dass das nicht so schlimm ist." „Nein, es geht nicht um den Arm", sagte sie mit einem ernsten Ausdruck in Gesicht und Stimme, wie er es von irgendwoher kannte. „Du weißt ja, dass ich ein Waisenkind bin und meine Eltern nie kennen gelernt habe. Daher weiß ich auch nicht wie sich die Liebe einer Mutter oder eines Vaters anfühlt. Aber mir ist aufgefallen, dass ich in deiner Nähe so ein seltsames Gefühl spüre. Ich habe lange nicht verstanden was es bedeutete, aber heute ist es mir klar geworden. Shanks, ich seh' dich als eine Art Vaterfigur an." „Das trefft sich ja passend, denn ich habe schon seit langem das Gefühl, das du meine Tochter bist die ich nie hatte", sagte Shanks mit einem Lächeln. Auch Luffy lächelte kurz, bevor ihre Mimik wieder ernst wurde. „Das freut mich, aber das ist nicht die Sache die ich dir erzählen wollte. Weißt du noch als wir und zum ersten Mal begegnet sind und ich mich mit Portgas D. vorgestellt hatte? Nun, das ist nicht mein richtiger Name." Shanks Augen weiteten sich. „Nun ja, jedenfalls nicht ganz. Portgas D. war der Name meiner Mutter aber sie hat mich eigentlich nach meinen Vater benannt. Der alte Mann hielt es für sicherer, wenn ich ihren Namen tragen würde, da ich mit dem Namen meines Vaters in Gefahr wäre. Erinnerst du dich noch an die Frage, die ich dir gestern gestellt hatte? 'Was wäre, wenn der König der Piraten ein Kind hätte?' Nun die Frage hatte für mich eine noch tiefere Bedeutung, als reine Neugier." Shanks spürte wie in die Spannung langsam von innen her auffraß. Was könnte es sein was Luffy ihn sagen wollte? „Ich habe lange überlegt WIE ich dir das sagen soll und glaub mir, mir fällt es sehr schwer das zu sagen. Vor allem, da mir immer gesagt wurde ich dürfte es keiner Menschenseele erzählen. Aber ich sehe dich als eine Art Vater an und ich WILL dir das nicht verheimlichen! Also sage ich dir das nun offen heraus. Mein eigentlicher Name ist...ich heiße eigentlich Gol D. Luffy und mein Vater war niemand anderes, als der Piratenkönig Gol D. Roger, der von allen jedoch Gold Roger genannt wurde." Abwartend sah sie nun Shanks an. Dieser war wie erstarrt. Jetzt vielen ihn auch die ganzen Gemeinsamkeiten zwischen seinem ehemaligen Captain und Luffy auf. Es ergab nun auch Sinn, warum sovieles an ihr im so vertraut vorkam. Es liegt daran das Luffy Rogers Tochter ist. Diese ganzen Informationen zusammen mit den Ereignissen des Tages waren zu viel für Shanks Körper und er fiel vom Stuhl zu Boden. Einige Sekunden herrschte in dem kleinen Raum eine totenstille bis: „Ahhh!" „Luffy, was ist los?", rief Makino vom Fuße der Treppe voller Sorge. „Shanks ist umgekippt!" „Was?" „Shanks ist umgekippt! Einfach so!" Schnell kam Makino die Treppe hochgelaufen. „Beruhig dich, Luffy! Ist irgendetwas passiert, bevor er umgekippt ist?" Sie begann zu schwitzen. Sie konnte Makino doch nicht sagen, dass sie Shanks die Wahrheit über ihre Herkunft erzählt hatte. Aber anlügen konnte sie sie nicht, aus verschiedenen Gründen. „Luffy!", kam es auffordernd von Makino und sie hatte dabei diesen Sag-mir-die-Wahrheit-oder-sonst... Blick aufgelegt. Nervös sah sie auf den Boden und begann mit ihren Fingern zu spielen. „Es könnte sein, dass ich ihn, möglichweise, von meiner...Herkunft...erzählt...habe", zum Schluss wurde sie immer leise und sah vorsichtig auf. Man konnte sehen, wie wütend Makino war. „Portgas D. Luffy, was haben wir dir über dieses Thema gesagt?!" „Das ich das niemanden verraten dürfte." „Und warum hast du es dann gemacht?" „Weil Shanks wie ein Vater für mich ist und man vor seinen Eltern keine Geheimnisse hat." Makinos Gesichtszüge wurden sanfter. „Ich verstehe das, Luffy. Ich vertraue Shanks auch, aber wie kannst du dir sicher sein, dass er es WIRKLICH geheim hält?" Luffy sah Makino direkt in die Augen. Sie konnte die Zuversicht und Gewissheit in den Augen der Siebenjährigen lesen, als diese sagte: „Instinkt. Mein Instinkt sagt mir, dass ich ihn vertrauen kann." Makino seufzte. Gegen diese Antwort kam sie nicht an. „Na gut, dann vertraue ich auch deinen Instinkt. Jetzt wäre es sowieso zu spät. Ich glaube Shanks wacht heute nicht mehr auf. Ich werde ihn auf das Sofa legen und seinen Männern Bescheid sagen und du..." „Ich gehe ins Bett, weil es schon viel zu spät für mich ist", beendete Luffy den Satz.

Es war der Morgen des nächsten Tages. Das gesamte Dorf hatte sich an den Docks versammelt, während die Piraten die letzten Kisten an Bord der Red Force brachten. „Du verlässt uns jetzt, hä?", fragte Luffy Shanks. Dieser trug wieder seinen schwarzen Mantel, als er die kleine Treppe zu den Stegen hinabstieg. „Wir waren schon ziemlich lange hier aber jetzt wird es Zeit Segel zu setzen." Er hatte ziemliche Kopfschmerzen, als er am morgen auf Makinos Sofa aufgewacht war. Er hatte eine Weile gebraucht, bis ihm das Gespräch mit Luffy am Vorabend wieder eingefallen war. Er wusste um die Schwere dessen, was Luffy ihm gesagt hatte und was es für ein Vertrauensbeweis ihm gegenüber war. Er war schon fast traurig es nicht früher gewusst zu haben. Er hätte ihr gerne viele Geschichten über Captian Roger erzählt aber die Sehnsucht nach dem Meer war größer. „Du wirst mir fehlen" „Ja, du wirst mir auch fehlen Shanks und ich werde nie wieder nimm mich mit sagen." Beide sahen aufs Meer während sie sich unterhielten. „Ich habe mir nämlich etwas in den Kopf gesetzt. Ich werde auch Pirat." Shanks drehte sich leicht zu ihr um und streckte ihr die Zunge entgegen. „Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich mitnehmen würde. Ich glaube nicht, dass aus dir jemals ein Pirat wird." Dies stimmte eigentlich nicht. Er war sich sogar sicher, dass sie eine recht gute Piraten abgeben würde. Aber er liebte es sie zu ärgern. Bei Luffy wiederum kam mal wieder ihr Temperament durch. Die Piraten, die am beladen des Schiffes waren, stoppten um sich das anzuhören. „Warts ab! Eines Tages werde ich eine Bande zusammenstellen, die mit allen Wassern gewaschen ist. Dann finde ich den größten Schatz der Welt und dann bin ich der Piratenkönig!" „Wow, da hast du dir ja einiges Vorgenommen." Shanks konnte ein Feuer in den Augen des Mädchens brennen sehen, welches er seit Rogers tot nicht mehr gesehen hatte. Er wusste genau, was er zu tun hatte. Er griff nach seinem Strohhut und setzte in ihr auf den Haarschopf. Überrascht wollte sie aufsehen, sah jedoch nur das Innere des Hutes. „Ich möchte dir diesen Hut schenken. Er hat mir immer sehr viel bedeutet." Er schob ihr den Hut etwas höher und nahm seine Hand von diesem. „Ich habe ihn damals, als ich noch auf seinem Schiff war, von deinem Vater bekommen. Also pass gut darauf auf!" Sie hob den Hut, an der Krempe, von ihren Augen und starrte Shanks an. „Aber er hat ihn dir doch geschenkt, das kann ich nicht annehmen." „Ich bin mir sicher, dass er nichts dagegen gehabt hätte. Außerdem kannst du ihn als Zeichen unseres Versprechen sehen." Verwirrt sah sie ihn an „Versprechen?" „Ja, das Versprechen, dass du eines Tages eine große und berüchtigte Piratin wirst. Und wenn du dies geworden bist, dann wirst du zu mir kommen und dann wirst du diejenige sein, welche mir von ihren Abenteuern erzählt", sagte Shanks mit einem breiten Lächeln. Tränen begannen sich in ihren Augen zu bilden und ihren Wangen hinunter zulaufen. Das war das schönste Geschenk, was man ihr hätte machen können. Ohne darüber nachzudenken sprang sie Shanks um den Hals. Dieser, der mit vielen Reaktionen der jungen Portgas gerechnet hatte, außer dieser, schaffte es gerade noch sein Gleichgewicht zu halten. Durch das leise Schlurzen des Mädchens konnte er hören wie sie sagte: „Danke, ich danke dir." Liebevoll strich er ihr über ihre langen Haare. In jenen Moment fragte er sich wie das Leben von Luffy hätte verlaufen können, wenn Roger noch am Leben gewesen wäre. Wäre sie auf der Oro Jackson großgeworden? Oder hätte er sie irgendwo im geheimen Leben lassen, bis sie alt genug gewesen wäre um an Bord kommen zu können. Wäre sie bereits jetzt als Prinzessin der Piraten bekannt gewesen? Soviele Fragen auf die er nie eine Antwort bekommen würde. Eine Weile blieben sie noch so stehen, bis Luffy ihn wieder los ließ und sich wieder zu Makino stellte. Die letzten Ladungen waren verstaut und die Piraten legten ab. Am Deck standen sie alle und wanken den sich verabschiedenden Dorfbewohnern zu. Immer noch mit Tränen in den Augen stand Luffy vor Makino, diese hielt sie an den Schultern fest, in ihren Händen hielt sie den Strohhut. Das Zeichen ihres Versprechens an Shanks, das einzige was sie von ihrem Vater hatte. In ihrem Herzen brannte ein Feuer. Ihr Traum, den sie sich eines Tages erfüllen würde, fest vor Augen.

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