Kapitel 1 - Das Ende einer Ära und der Beginn einer neuen
~ Loguetown, East Blue ~
Es war ein heißer und sonniger Tag in Loge Town, einer Insel im East Blue. Die Menschen drängten sich in den Straßen und an den Fenstern. Sie alle wollten nur ihn sehen. Der Mann, welcher seinen letzten Gang antrat. Er war groß gewachsen und hatte schwarzen Haare, welche ihm bis zum Nacken reichten. Ein schwarzer Schnurrbart zierte seine Oberlippe. Er trug ein grünes Shirt und ein blaues Tuch, welches um seine Hüfte gebunden war. Darüber trug er einen roten Kapitänsmantel und einer weißen Krawatte war um seinen Hals gebunden. Seine Hände waren vor ihm, mit hölzernen Handschellen, gefesselt. Dieser Mann, der mit erhobenem Haupt zu seiner Hinrichtung ging, war niemand anderes als der Piraten König Gold Roger (Gol D. Roger).
Während er die Stufen des Schafotts erklomm sagte er: „Der Wille der nie gebrochen werden kann und sich dennoch beugen muss. Das ist der Lauf der Geschichte. Doch solange der Mensch nach Freiheit dürstet und für seine Rechte eintritt wird er ewig Leben!" Als er die Plattform erreicht hatte fragte einer seiner Henker ihn: „Hast du noch etwas zu sagen Verurteilter?" Dieser drehte sich zu ihm, ein breites Lächeln noch immer auf den Lippen und streckte ihm seine gefesselten Hände entgegen. „Wäre schön, wenn du mir diese Fesseln abnehmen könntest. Die jucken so blöd, das kann ich nicht leiden." „Nein, das darf ich nicht." „Ich lauf euch schon nicht davon", sagte er und lies seine Hände wieder sinken. Bevor er an seinen Henkern vorbei ging, fügte er hinzu: „Einen Mann seinen letzten Wunsch abzuschlagen ist nicht nett." Daraufhin ließ er sich, im Schneidersitz, auf der Plattform nieder. Seinen Blick den Schaulustigen zugewandt und noch immer war auf seinem Gesicht ein breites Lächeln zu sehen. „Also macht schon, bringen wir die Sache endlich hinter uns!" Seine Henker überkreuzten ihre Naginata vor seiner Gestalt, bereit die Verurteilung durchzuführen.
Plötzlich rief jemand in der Menge: „Hey, Piratenkönig!" Sowohl Roger als auch seine Henker schauten hinunter bzw. auf. „Mach schon! Verrat uns wo du den Schatz versteckt hast! Stimmt es, dass er irgendwo auf der Grand Line versteckt ist? Gibt es dieses legendäre Versteck wirklich?" „Du da unten. Halt die Klappe!", versuchte der Henker, zu Rogers rechten, den Mann zum Schweigen zu bringen. Doch dieser rief weiter: „Gold Roger, verrat uns das Geheimversteck! Wo ist One Piece?!" Der Piraten König begann darauf zu lachen und es wurde still auf dem Vorplatz. „Ihr wollt wissen WO mein Schatz ist?" „Es ist dir verboten zu reden!", sagte einer der Henker, bevor beide die Naginata noch näher an den Gefangenen hielten. Roger jedoch sprach unbeirrt weiter: „Ihr könnt ihn haben, wenn ihr wollt. SUCHT IHN DOCH!" Die Henker holten mit den Naginatas aus. „Ich kann euch sagen wo er versteckt ist und zwar..." „Urteil vollstrecken!" Bevor Roger seinen Satz beenden konnte, stachen die Henker die Nagitana durch Rogers Köper. Sein breites Grinsen war selbst im Tode nicht von seinem Gesicht gewichen.
Es herrschte eine toten Stille auf dem Vorplatz, bis die Menge zu jubeln begann. Innerhalb weniger Tage erfuhr die gesamte Welt, dass die Ära des Piratenkönigs mit seinem Tod sein Ende gefunden hatte. Doch gleichzeitig brachen überall auf der Welt Piraten, welche mit dem Tode Roger abgeschreckt werden sollten, auf um den Schatz der Schätze zu finden. Das One Piece.
Was die Welt jedoch nicht wusste war, dass die Regierung vermutete, dass Roger im South Blue eine geliebte hatte, welche ein Kind von ihm erwartete.
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~ Baterilla, South Blue ~
Es waren wenige Tage nach Rogers Hinrichtung, als Soldaten der Marine begannen Baterilla, einer sonst friedlichen Insel im South Blue, nach einer schwangeren Frau abzusuchen, die das Kind des Piratenkönigs im Leibe tragen sollte. Durch Augenzeugenberichte konnten sie ihre Suche auf diese Insel einschränken. Ihr Befehl war klar, Rogers Blutlinie auslöschen.
Ein schwarzhaariger Marine Kommandant lief, gefolgt von einem Untergebenen mit Klemmbrett, durch das Dorf. Andere Soldaten liefen bereits durchs Dorf um ihren Befehlen nachzukommen. Er sah sich um während sie die Straße lang liefen. „Und du bist dir sicher, dass dies die Insel ist?" „Roger wurde hier gesichtet, aber er soll sich untypisch verhalten haben. Er soll sich schon beinahe wie ein Vater verhalten haben." „Rogers Ära ist zu Ende. Wir müssen jede Spur seines Blutes ausmerzen. Ihr werdet jede Geburt untersuchen, welche während seiner zehn Monatigen Inhaftierung statt gefunden hat! Überprüft auch jede Schwangere! Tötet jede Mutter, welche sich verdächtig verhält!"
Zur selben Zeit ging eine junge, schlanke Frau mit langen, gelockten, blonden Haaren, in dem eine rote Hibiskusblüte steckte die Straße mit ihren Einkäufen entlang. Sie trug ein weißes, bis zu ihren Knöcheln reichendes, langes Kleid. Sie hatte hellbraune Augen und ihr Gesicht war übersät von Sommersprossen. Ihr Name war Portgas D. Rouge. Ohne auf die Soldaten zu achten ging sie an den Soldaten vorbei. Sie lebte weit abseits des Dorfes in einem kleinen Haus. Rund um dieses wuchsen rote Hibiskussträucher. Dieselbe Art, welche sie auch im Haar trug. Es begann zu dämmern und Rouge blickte zum Dorf hinunter. Sanft strich sie über ihren Bauch. Denn was niemand wusste war, dass sie die Geliebte von Gold Roger war und sein ungeborenes Kind in sich trug. Sie war diejenige, nach der die Marine suchte.
In einem der Zimmer ihres Hauses saß sie summend in einem Schaukelstuhl, ihren Bauch dabei liebevoll am streicheln. Leise erklang ihre Stimme im Raum: „Noch nicht!" Während sie weiterhin ihr Geheimnis hütete begannen die Soldaten auch die Frauen zu überprüfen, welche Männer hatten, in der Annahme, dass dies ein Bluff hätte sein können. Und so verging Tag um Tag. „Noch nicht! Es ist immer noch zu früh." Woche um Woche. „Du kannst noch nicht geboren werden!" Erschöpft stützte sich die junge Frau am Tisch ab. „Es tut mir Leid." Monat um Monat. „Noch nicht! Noch nicht! Noch nicht! Noch nicht! Noch nicht! Noch nicht!" Nach zehn Monaten hatte die Marine jede registrierte Schwangere auf der Insel überprüft und zogen ab. Im Glauben, dass es doch kein Kind gegeben hatte und somit Rogers Ära wahrhaftig ihr Ende gefunden hatte.
Es war die Nacht vom 4. auf den 5. Mai, als eine Gestalt durch das Dorf ging. Ihre Silhouette nach zu urteilen handelte es sich um einen großen Mann, der einen Mantel über den Schultern trug. In seiner Hand trug eine kleine Laterne. Er schien nach etwas bestimmten zu suchen, welches er in Form des Krankenhauses gefunden hatte. Zur gleichen Zeit saß Rouge in einen der Zimmer auf einen der Betten. Eine alte Frau, wahrscheinlich Hebamme im Krankenhaus, saß auf einem Stuhl direkt neben ihrem Bett und hatte ihren Kopf am Fußende gelegt. Die Tür zu ihrem Zimmer wurde von der geheimnisvollen Person geöffnet. Der Arzt versuchte noch ihn aufzuhalten, wurde jedoch von ihm zur Seite geschoben. Durch den Lärm wachte die alte Frau auf während Rouge nur ihren Kopf zum Ankömmling zuwandte. Kurz musste sie ihre Hand schützend vor die Augen halten, als das Licht der Laterne in ihr Gesicht schien. Er hob die Laterne hoch zu seinem Gesicht. Dabei sah man die Marine Uniform des Mannes, bevor man Gesicht sehen konnte. Er hatte schwarze, leicht angegraute Haare, einen schwarzen Bart und eine Narbe am Rand seiner linken Gesichtshälfte. Es handelte sich um den vor kurzen Beförderten Vize-Admiral Monky D. Garp, auch bekannt als ''Garp die Faust'' oder, nachdem er den Piratenkönig gefangen genommen hatte, ''Held der Marine''. „Dein Name ist Portgas D. Rouge. Habe ich recht?", fragte Garp. Rouge nickte daraufhin nur.
Es war der Morgen des 5. Mais, als ein schreiendes Baby die morgendliche Stille durchdrang. Erschöpft saß Rouge auf dem Krankenblatt mit ihrem Neugeborenen im Arm. Der Arzt sowie die Hebamme standen direkt daneben. Während Garp etwas weiter entfernt im Raum stand. „Wenn es ein Junge ist, Luke. Ist es ein Mädchen, Luffy. Diese Namen hat er ausgesucht." Langsam begannen Tränen ihre Wangen hinunter zu laufen während sie ihr Kind ansah. Liebevoll strich sie ihm über den Kopf, als sie fortfuhr: „Ihr Name ist Gol D. Luffy." Rouge küsste die Stirn ihrer Tochter und begann ihre Wange gegen die ihre zu reiben. „Unsere Tochter. Unser kleines Mädchen." Vorsichtig drückte sie Luffy näher an ihren Körper. „Oh, Luffy." 11 Monaten hatte Rouge das Unmögliche vollbracht. Sie hatte ihre Tochter 20 Monate ausgetragen, um sie in diesen Moment im Arm halten zu können. Das Glück der kleinen Familie schien vollkommen. Doch im nächsten Moment bezahlte Rouge den Preis dafür, dass sie ihren Körper über die menschlichen Grenzen getrieben hatte. Sie begann plötzlich zu Bluten und ihr Körper erschlaffte. Ihre nun weinende Tochter noch immer in Armen halten. „Rouge!" „Rouge, bleib bei uns!", riefen der Arzt und die Hebamme. Doch Garp ahnte bereits, dass es zwecklos war. Portgas D. Rouge war tot. Gestorben und zuvor das undenkbare geschafft. Nur damit ihre Tochter, Gol D. Luffy, leben konnte.
Es war später Nachmittag und die Sonne begann bereits unterzugehen. Garp stand vor dem Haus, welches Rouge gehört hatte, in seinen Armen hielt er das schlafende Bündel. Noch einmal blickte er auf dieses, bevor er sich abwandte und wieder zurück zu seinem Schiff ging. Kaum war er an Bord gab er den Befehl Segel zu setzen und Kurs auf eine bestimmte Insel im East Blue zu nehmen.
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~ Dschungel auf Dawn, East Blue ~
~ 4 Jahre später ~
Es war ein schöner, sonniger Tag auf Dawn, einer Insel im East Blue. Mitten im Dschungel saß, an einem Feuer, Vize-Admiral Garp und grillte darüber etwas Fleisch von einem erlegten Tier. Neben ihm saß ein kleines Mädchen. Sie hatte braune Augen, welche so dunkel waren, dass sie fast schon wie schwarz wirkten, relativ lange, schwarze Haare, welche ihr bis zu den Schulterblättern reichten. Sie trug ein weißes mit Schmetterlingen bemustertes Kleid und sah ihn mit ihren großen Augen verwirrt an.
„Warum darf ich Papas Namen nicht benutzen, alter Mann?", fragte die Vierjährige. Garp sah sie lange an, bis er ihr antwortete: „Es ist zu deiner eigen Sicherheit, Luffy. Und ich hab dir doch gesagt, dass du mich Opa nennen sollst!" „Warum?" Erneut sah er sie lange an. Wie sollte er ihr, einem vierjährigen Kind, erklären, dass wenn die Welt von ihrer Existenz wüsste man sie augenblicklich gefangen nehmen würde...oder schlimmeres. Also entschied er sich dies zu sagen: „Das erklär ich dir genauer, wenn du Älter bist. Was du aber wissen musst ist, dass dein Vater sich während seines Lebens viele Feinde gemacht hatte. Und sie würden nicht davor abschrecken dir etwas anzutun nur um sich an deinen Vater zu rächen. Darum darfst du NIEMALS, und ich meine damit niemals, jemanden sagen, dass du Gol D. Luffy heißt! Wenn dich jemand nach deinem Namen fragt sagst du...?" Auffordernd sah Garp Luffy an. „Ich heiße Gol, ich meine Portgas D. Luffy." Er seufzte. „So ein Versprecher darf dir in Zukunft nicht passieren, Luffy! Die einzigen die deine Identität kennen sind du, Makino, Woop Slapp und ich und so sollte es auch besser bleiben. Verstehst du das?" „Ich denke schon." „Gut. Dann können wir ja weiter daran arbeiten, dass du mich Opa nennst." „Aber wir sind doch gar nicht verwand, alter Mann." „Das ist doch vollkommen egal! Ich hab dich am Tag deiner Geburt aufgenommen, also macht dich das zu meiner Enkelin!", rief er und verpasste ihr eine leichte Version seiner berühmten ''Faust der Liebe''. Luffy schrie auf und hielt sich ihre neue Beule. Das war auch eine Sache, die sie nicht verstand. Warum bezeichnete Garp Kopfnüsse als Zeichen der Liebe?
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~ Hauptstadt von Dawn – Stadtzentrum ~
~ 1 Jahr später ~
Die mittlerweile fünf-jährige Luffy lief neben Garp durch das Getümmel der Stadt. Sie trug seit einiger Zeit unter ihren Kleidern auch Hoden, da sie häufig diese, während sie spielte, stark zerriss und man sonst ihre Unterhosen hätte sehen können.
Neugierig sah sie sich um. Es war das erste Mal, dass sie soviele Menschen und Geschäfte sah. Sie kannte schließlich nur das kleine Windmühlen Dorf auf der andern Seite von Mount Corbo, in dem sie aufwuchs. Garp hatte ihr, nach vielem Gebettel, endlich erlaubt einmal mit in die Hauptstadt gehen zu dürfen. Vor einem Geschäft blieb er stehen und wandte sich zu ihr um. „Ich werde kurz in diesen Laden gehen und du wirst hier auf mich warten." Sie nickte eifrig, bevor er im Geschäft verschwand. Ihr Blick begann von einem Geschäft zum andern zu wandern und blieb bei einer, in einer Seitengasse befindenden, schäbig aussehenden Bar hängen. Langezeit schon quälte sie eine Frage, welche Garp ihr nie beantworten wollte bzw. wich er immer aus. Sie war nun älter und verstand wer ihr Vater war aber sie wusste immer noch nicht warum sie dessen Namen nicht tragen wollte. Ohne weiter nachzudenken lief sie zur Bar und trat ein.
Ein stechender Geruch von Alkohol kam ihr entgegen. Sie war zwar durch Makino an diesen Geruch gewöhnt, aber hier war er um einiges intensiver als wie in ihrer Bar. Sie ging tiefer ins Lokal und sah sich um, als sie plötzlich angesprochen wurde: „Hey kleine, du hast hier nichts zu suchen! Dies ist ein Geschäft für Erwachsene und nicht für kleine Kinder wie dich. Was willst du überhaupt hier? Hast du dich verlaufen und suchst deine Eltern, oder was?" Luffy schüttelte den Kopf. „Ich wollte nur etwas wissen." „Und dafür kommst du extra in eine Bar?", fragte der Barkeeper hinter seinem Tresen. „Ja!", antwortete Luffy einfach drauf los, „Habt ihr schon mal was vom König der Piraten gehört?" „Die bessere Frage ist, wer hat das nicht, kleine. Der ist vor sieben Jahren hingerichtet wurden, aber warum willst du was über den wissen?", sagte einer der Gäste. „Ich hab mich nur gefragt was wäre, wenn er ein Kind gehabt hätte, aber keiner wollte mir darauf antworten." Nun war der Moment gekommen auf dem sie gewartet hatte. Endlich würde sie erfahren, was die Leute über diese Möglichkeit dachten und was man von ihr halten würde. Es war kurz still in der Bar, bevor einer der Gäste mit einem breiten und bösen grinsen antwortete: „Wenn Gold Roger ein Kind gehabt hätte, sagst du? Ganz einfach, es würde geköpft werden, ist doch klar!" Bei seinem letzten Satz lehnte er sich zu ihr runter und zog mit seiner Hand an der Kehle entlang. „Seine letzten Worte sollten sowas sein wie: 'Mir tut es leid, dass ich geboren wurde! Ich bin Abfall!'", lachte der Barkeeper. Luffy hatte das Gefühl erschlagen zu werden. Sie gab ihr bestes sich nichts anmerken zu lassen. Auch während die Leute um sie herum auf die Aussage des Barkeepers hin laut lachten. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder gefangen hatte und ihre Emotionen wieder unter Kontrolle hatte.
Sie wollte gerade wieder die Bar verlassen, als einer der Gäste sie ansprach: „Warum interessiert dich, das denn kleine?" Mit einem ihren berühmten, breiten Grinsen wandte sie sich zu ihm und sagte: „Ich war einfach neugierig!" Bevor er noch etwas sagen konnte, war sie schon durch die Tür verschwunden. Sie stand gerade noch rechtzeitig wieder vor dem Geschäft, als Garp wieder herauskam. „Komm, wir gehen wieder zurück!" Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg zum Stadtrand, durch den Gray Terminal und durch den Dschungel über Mount Corbo. Ihm viel auf, dass Luffy verdächtig ruhig war. Er entschied sie später darauf anzusprechen, wenn sie zu Abend aßen.
Gemeinsam saßen sie am Lagerfeuer. Es war bereits dunkel geworden und Luffy konnte nicht mehr. Garp hatte entschlossen, dass sie einfach ein kleines Lager aufschlagen sollten. Noch immer war Luffy recht ruhig und wirkte nachdenklich. Das verdächtigste jedoch war, dass sie nur die Hälfte von dem gegessen hatte, was sie normalerweise zu sich nahm. „Luffy, was ist los? Du siehst aus, als würde dich etwas bedrücken." Luffy sah ihn an. Sie wusste, dass sie in nicht anlügen konnte. Eigentlich konnte sie überhaupt nicht lügen, dass hatten jedenfalls Makino und der Bürgermeister ihr mal gesagt, als sie es versucht hatte. „Ich war in der Bar in der Nähe des Geschäfts in das du gegangen bist. Du wolltest mir nie sagen, was die Leute über ein Kind meines Vaters denken würden. Also habe ich einfach den Barkeeper und die Gäste gefragt." Ihre Stimme war leise, aber Garp konnte jedes Wort genau verstehen. Sie starrte in die Flammen während sie erzählte und sah so nicht, dass sich Garps Gesicht verdunkelt hatte. Er konnte ahnen, was die fünf-jährige hatte hören müssen. Stille lag über den beiden, selbst die Tiere des Waldes schienen verstummt zu sein. „Du, alter Mann", durchbrach Luffy die Stille und sah ihn mit ihren großen, dunklen Augen fragend an, „warum würden die Leute meine Tod wollen?" Oh, wie sollte er ihr das bitte verständlich erklären. Manchmal glaubte Garp, dass ihn irgendjemand dort oben hassen musste. „Nun, wie soll ich das am besten erklären?", begann er, „Du weißt, dass dein Vater, Gold Roger, der König der Piraten war. Und auch, dass er sich im Laufe seines Lebens viele Feinde gemacht hatte. Aber nicht nur die Regierung, die Marine und andere Piraten waren mit Roger verfeindet. Auch die Bevölkerung sah ihn, als große Gefahr für den Frieden und das Wohlergehen in ihren Heimaten. Damals, als Roger hingerichtet wurde, war die Welt erleichtert, dass er ihnen nichts mehr antun konnte. Doch die Regierung befürchtete, dass wohlmöglich ein Kind mit seinem Blut existieren könnte. 10 Monate hatte die Marine nach jenem Kind gesucht und dabei grausam gehandelt. Deine Mutter hat es irgendwie geschafft sich über die menschliche Natur hinweg zu setzen und hat dich 20 Monate im Leib getragen. Sie hatte es geschafft die Soldaten, die Regierung und die Welt hinters Licht zu führen. Nach diesen 10 Monaten glaubten sowohl die Marine als auch die Regierung, dass es kein Kind gegeben hat und Rogers Blutlinie damit ausgelöscht wurden wäre. Wie glaubst du würden diese Leute reagieren, wenn sie erfahren würden, dass Roger, der als Geisel der Menschheit angesehen wurde, ein Kind hätte?" „Sie wären nicht glücklich." „Genau. Sie wären nicht glücklich, weil sie angst hätten was du in Zukunft machen könntest." Verwirrt sah die fünf-jährige in an. „Warum sollten sie angst vor mir haben?" „Dein Vater war ein mächtiger Mann und viele glauben, dass die Kinder von mächtigen Männern selbst eines Tages mächtig werden würden. Wenn nicht sogar mächtiger, als ihre Eltern je waren. Viele solcher Kinder gehen auch denselben Weg wie ihre Eltern und davor haben die Menschen angst", endete Garp seinen Vortrag. Lange sah Luffy Garp an und versuchte diese vielen Informationen zu verstehen, bevor sie versuchte das wieder zu geben, was sie verstanden hatte. „Also würden die Leute mich fürchten, weil sie glauben, dass ich so wie mein Vater werden könnte wenn nicht gar stärker und gefürchteter. Und sie hatten Angst vor ihm, weil er sich als Pirat von niemanden etwas hat vorschreiben lassen und getan hat, was er wollte." Garp nickte, wie es schien verstand Luffy die Situation doch besser, als wie er erwartet hatte. „Das ist bescheuert! Nur weil Papa sich von niemanden was hat vorschreiben lassen und ein freies Leben voller Abenteuer hatte und die Leute nicht den Mut dazu hatten es selbst zu tun, ihn und seine Nachkommen aus Neid zu hassen ist dumm. Sie könnten doch einfach selbst in See stechen, frei sein und Abenteuer erleben und müssten nicht mehr auf Papa eifersüchtig sein. Aber das trauen sie sich wahrscheinlich noch nicht mal und finden es einfacher jemanden zu hassen der ihren Traum lebt. Außerdem habe ICH mit Papas Abenteuern nichts zu tun, ich bin nur seine Tochter und kann doch nichts dafür, was Papa alles gemacht oder nicht gemacht hat. Ein Kind töten zu wollen nur weil es, in den Augen der Leute, die falschen Eltern hat, oder ihn meinen Fall hatte, ist doch mehr als ungerecht! Ich war ja noch nicht mal auf der Welt, als Papa hingerichtet wurde und hatte noch nicht mal die Möglichkeit bekommen ihn kennen zu lernen oder Mama. Mama hat all ihre Kräfte mobil.., mobe..., mo....zusammen genommen um mich vor diesen neidischen Leuten zu beschützen. Weder meine Eltern noch ich haben irgendetwas falsch gemacht, also sollen die Leute sich zusammennehmen und einfach diesen Hass hinter sich lassen!"Garp sah seine adoptief Enkelin an. Er hatte schnell den Faden verloren, als sie mit ihrer Ansprache begann aber wer hätte es ihm verübeln können? Luffy hat viel zu schnell geredet und er war sich sehr sicher, dass sie nur dreimal Luft geholt hatte. Er kam erst halbwegs wieder mit, als sie nicht gewusst hatte wie man mobilisierte aussprach. „Ich denke, dass man das so sagen könnte", sagte er letztendlich, ach wenn er nicht ganz wusste was sie alles gesagt hatte.
Schweigend saßen sie nun wieder am Feuer. Die Flammen schienen zu tanzen. Luffy schien wieder nachdenklich geworden zu sein. Nachdem was ihr der alte Mann gesagt hatte und das bestätigte was sie sagte, begann sich der einzig logische Schluss für sie, in ihrem Kopf, zu Bilden. Jedenfalls so logisch wie es für ein Kind im Alter von Fünf Jahren nur sein konnte. „Du alter Mann." „Ich hab dir doch gesagt, dass du mich Opa nennen sollst!" „Ich glaub ich weiß, was ich werden will, wenn ich groß bin." „Und was wäre das?", fragte der Vieze-Admiral mit hörbarem Interesse. „Ich will später zur See fahren und selbst Abenteuer erleben. Ich liebe das Meer und ich will die Welt sehen. Vielleicht gibt es da draußen auch Leute den meine Herkunft egal ist und nur mich und nicht meinen Vater sehen." Er musste Lächeln, als er das hörte. Obwohl sie vor einigen Stunden erfahren hatte, was die Welt von ihrer Existenz hielt, ließ sie diese Tatsache nicht an sich ran. Er wusste nicht, ob andere Kinder ebenso reagiert hätten wie sie, ob sein eigener Enkel so reagiert hätte. Aber es machte ihn Stolz diese Entschlossenheit bei Luffy zu sehen, dies würde sie in Zukunft sicher brauchen können um ihre bürde mit sich zutragen ohne daran zu zerbrechen. Doch was sie als nächstes sagte, wischte ihn das Lächeln schneller wieder vom Gesicht, als wie man Gerechtigkeit hätte sagen können. „Mein Traum ist es Pirat zu werden, wie mein Vater. Wenn ich jemals getötet werden sollte will ich, dass es wegen den taten ist die ich begangen habe und nicht wegen denen meines Vaters! Ich werde sogar noch berühmter als er, sodass die Leute in Zukunft sagen werden ''Der König der Piraten war der Vater von Portgas D. Luffy'' und nicht umgekehrt." Dies sagte sie mit einem so breiten grinsen auf dem Gesicht, welches ein ''normaler'' Mensch niemals hätte machen können. Über das Grinsen hinweg bekam Luffy nicht mit, wie Garp seine Hände zu Fäusten ballte, sein Gesicht erneut verdunkelte, wenn auch aus anderen Gründen wie zuvor, und eine Ader an seiner Stirn verdächtig zu pulsieren begann. Ohne auch nur reagieren zu können spürte Luffy bereits Garps alt bekannte Liebes Faust, gleichzeitig schrie er: „Den Teufel wist du machen!" „Aua! Wofür war das, alter Mann?!" Luffy hielt sich ihre beule und schrie in der gleichen Lautstärke zurück. „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich zulasse, dass meine Enkeltochter eine Piratin wird! Du wirst eine starke Marine Soldatin und wirst deinen Opa mit stolz erfüllen!" „Das kannst du nicht einfach über meinen Kopf entscheiden, alter Mann! Außerdem sind wir gar nicht miteinander Verwand!" Eine weitere Beule gesellte sich zur ersten, bevor Garp sagte: „Du sollst mich Opa nennen! Wir sind zwar nicht im Blute verwand aber das heißt noch lange nicht, dass ich nicht dein Opa bin!" Mit ruhiger Stimme fuhr er fort. „Ich hatte eigentlich vor es erst zu beginnen, wenn du Älter bist. Aber den Umständen entsprechend werde ich dein Training wohl vorziehen müssen. Also mach dich bereit für deine erste Stunde und dein erstes ''Spezial-Training'', Luffy." Beim letzten Satz ließ er seine Knöchel zur Untermalung knacken. Die Fünfjährige wusste zwar nicht was das bedeuten sollte, aber der Klang in seiner Stimme gefiel ihr ganz und gar nicht. Mit beeindruckender Geschwindigkeit lief sie in den Wald, Garp direkt auf den Fersen. Die Bewohner vom Windmühlendorf schwuren, dass sie in der Nacht die Schreie eines kleinen Mädchens von Mount Corbo gehört hatten.
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Hallo Leute, ich hoffe ihr mögt meine kleine Idee. Für die, die mir auch auf Fanfiktion.de folgen wissen bereits, dass das hier meine erste längere Story ist, die ich geschrieben habe bzw. am schreiben bin sie jedoch seit 2019 noch nicht weiter geschrieben habe. (Für die die es wissen können gerne mal in meine Ideensammlung nachsehen, da habe ich nämlich bereits den Groben Ablauf der nächsten Kapitel geplant)
Ich möchte eigentlich nur kurz erwähnen, dass ich die Kapitel erst hochlade, wenn ich einen Kompletten Arc abgeschlossen habe. Darum kann es auch zu kleinen Verzögerungen kommen bzw. längeren Pausen. Die Kapitel werden auch unterschiedlich lang sein. Das kommt ganz darauf an, wie viel ich in eines stecken möchte. Notfalls wird es einfach aufgeteilt in Teil 1 und 2.
Ich hoffe ihr seid auch nächste Woche wieder da, wenn das nächste Kapitel online ist. Scheut euch auch nicht mir ein Review zu schreiben. ;)
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