Chapter 9: Vorhaben

(Auf dem GIF Mary und Liam :))

"Ich habe gehört, diese Familie soll unberrechenbar sein." brummte ein verschlafener Paul in der Küche.

Ich selbst war gerade erst aufgestanden und verstecke mich jetzt im anderen Raum, sodass ich den beiden zuhören konnte.

"Ich weiß Paul." brummte jemand, der mich gerade sehr enttäuschte. "Besonders Jake. Er soll angeblich eine nach der anderen haben." sagte Liam.

"Und Mary ist stur. Verdammt stur."

"Ich weiß." diesesmal seufzte Liam diese Worte.

"Darf ich mal durch, danke." knurrte ich und drängte mich wütend an den beiden vorbei.

"Mary.." seufzte Liam und wollte nach meiner Hand greifen, die ich sofort zurück zog.

"Fass mich nicht an." brummte ich und drehte mich ruckartig zu ihm um.

"Jetzt halt mal die Luft an, wir haben nichts über dich gesagt." meinte er ruhig, obwohl ich mir sicher war, das er gerade wirklich genervt war.

"Hör auf, schlecht über meinen Bruder zu reden. Der übrigens dein Parabatai ist, du Idiot."

"Aber es war doch die Wahrheit!" verteidigte nun Paul Liam, woraufhin ich meine Augen verdrehte.

"Bist du neidisch drauf oder was?" kam es wiederrum von mir. Konnte doch nicht wahr sein, das die beiden schlecht über meinen Bruder herzogen und sagten, dass ich stur war. Sie kannten mich doch kaum.

"Mit Sicherheit nicht." seufzte Liam dann und schickte Paul nach draußen, der tatsächlich ging.

"Jetzt beruhig dich bitte." murmelte er dann seufzend.

"Wieso redet ihr schlecht über uns?" fragte ich Liam dann etwas ruhiger, nachdem ich 1000 mal tief ein und ausgeatmet hatte.

"Wir haben es nicht böse gemeint." murmelte er seufzend.

"Ich hoffe für dich, dass du es ernst meinst." seufzte dann auch ich und lies mich auf einen der Stühle fallen.

"Ich muss sowieso noch mit dir reden, Liam." meinte ich dann und sah ernst zu ihm nach oben.

Nach meinem Traum mit meiner Mutter und diesen komischen Lichtern sind nun 2 Tage vergangen, in denen ich die Bibliothek nur noch zum Tranining mit Martin und den anderen oder zum Essen verlassen hatte.

Ich hatte kaum geschlafen und nur noch Nachforschungen über diese Amulette angestellt.

Und wie meine Mutter mir gesagt hatte, vertraute ich niemandem. Nicht einmal meinem Bruder hatte ich davon erzählt.

"Worum gehts?" seine Neugier hatte ich eindeutig geweckt. Ich redete eigentlich sonst nie über private Dinge mit ihm oder jemand anderem außer meinem Bruder oder Stacy.

"Nicht hier." Hier könnte man uns zuhören und genau das wollte ich vermeiden.

Wieso ich ausgerechnet mit Liam über die Amulette reden wollte und nicht mit Jake oder Oliver?

Ganz einfach, eigentlich.

Er war bei dem Angriff dabei gewesen. Also in dem Schnee, als dieser Vampir das kleine Mädchen vor uns beiden getötet hatte. Und dieses kleine Mädchen hatte ein Amulett getragen, das einen Diamanten in sich trug.

Das führte zu der Hoffnung, dass Liam mir dann wegen den Amuletten vielleicht glaubt. Die anderen haben nicht das gesehen, was Liam und ich gesehen hatten.

Dieses unschuldige Mädchen, dass vor Angst und Kälte gezittert hatte. Ihre Haut wurde von weiß leuchtenden Tattoos umschlungen. Zumindest dachte ich, dass es Tattoos waren. Sie hatten beinahe geleuchtet und sahen aus wie Ranken, die sich immer mehr auf ihrer Haut ausgebreitet hatten.

Nun wusste ich es besser.

"Okay, dann heute Mittag in meinem Zimmer?" fragte er und erwiderte meinen ernsten Blick mit seinen blauen Augen.

"Ist gut." murmelte ich und stand dann auf. Kurz vor ihm blieb ich dann stehen.

"Aber du darfst niemandem davon erzählen. Vorallem Jake nicht. Mein Bruder würde ausrasten, wenn er von meinem Vorhaben erfahren würde." flüsterte ich dann in sein Ohr und entfernte mich dann wieder von ihm.

"Du hast mein Wort."

"Ich vertraue dir, Liam."

"Und dass weiß ich sehr zu schätzen." meinte er nun lächelnd und nickte mir zu.

Dieses lächeln und nicken erwiderte ich kurz und ging dann Richtung Tür.

"Bis dann." rief er mir nach und schon raste Paul an mir vorbei zu Liam, weswegen ich ihm nicht antwortete, damit Paul keinerlei Verdacht schöpfen konnte.

Dieses Vorhaben war irgendwie gefährlich. Es könnte meinen Aufenthalt auf diesem Institut gefährden und dann müsste ich meinen Bruder verlassen.

Doch das was ich geträumt hatte, war irgendwie kein Traum gewesen. Das wurde mir in den letzten Tagen bewusst.

"Du musst es riskieren." sagte ich brummend zu mir selbst, als ich in mein Zimmer ging und hinter mir die Tür schloss.

Ich musste echt mal duschen, das hatte ich wirklich nötig.

Also ging ich zu meinem Schrank, der irgendwie immer noch fast leer war. Man hatte eben nicht viel Freizeit als Hunter. Ich konnte nicht einfach mal shoppen gehen, wenn ich Geld und Lust hatte.

Sonst würd ich mir ja nicht Stacy's halben Schrank ausleihen.

Schmunzelnd zog ich mir eine blickdichte, schwarze Legging, Unterwäsche, Socken und ein T-Shirt aus dem Schrank. Ich musste mich etwas sportlicher anziehen. Keine Ahnung was mich später alles erwarten würde.

Dann schlenderte ich durch mein Zimmer, direkt in mein Badezimmer und schloss mein Handy wieder an.

Drückte auf Play als ich meine Playlist ausgewählt hatte und sofort spielte mein Handy 'Alles und Nichts' von KC Rebell.

Danach sah ich mich eine kurze Zeit lang im Spiegel an. Ich hasste es. Mein Spiegelbild. Dunkle Augenringe beschmückten meine Augen und irgendwie sah ich allgemein blass aus. Ich sollte echt mal wieder raus gehen und die Sonne ein wenig genießen, aber irgendwie war nichtmal für sowas genug Zeit bei den ganzen Geheimnissen und Verlusten hier.

Die Beerdigung meiner Freundin war übrigens morgen.

"Du schaffst das." flüsterte ich mir selber zu und fing dann an mich auszuziehen.

In der Dusche fing ich dann an ein paar Zeilen mitzusingen und entspannte mich einfach nur unter dem warmen Wasser.

'Wenn du denkst das du alles besitzt,
liegst du falsch du hast alles und nichts, nix.
Auch wenn unwichtige Dinge, dir so wahr
erscheinen hat alles seinen wahren Preis.
Und du bist jeden Tag aufs neue nur ein
Verlierer jeden Tag aufs neue bist du auch
Sieger
Jeden Tag aufs neue bist du Verlierer,
jeden Tag aufs neue bist du auch Sieger'

Ich liebte dieses Lied einfach. Da konnte man wohl nichts machen. Und nur weil ich aus Amerika komm, heißt das nicht, dass ich nur amerikanische Lieder kenne. Meine Mutter war eben deutsche.

Ich könnte jetzt vermutlich einfach einschlafen, aber das ging leider nicht.

Also wusch ich schnell meine Haare, rieb meine Haut dann mit einem Duschgel ein und duschte dann alles ab. Was sonst?

Das Lied war schon längst vorbei als ich aus der Dusche stieg und 'Running Low' von Shawn Mendes lief. Jaja, wieder Shawn Mendes.

Mein Spiegelbild sah schon viel besser aus. Sowas tat meinem Körper einfach gut und noch besser würde ich aussehen, wenn ich mich nicht beeilen müsste.

Ich schrubbte nur schnell meinen Körper trocken, zog mir meine Sachen an und föhnte mir dann schnell meine Haare, die ich zu seinem festen Pferdeschwanz zusammenband als sie trocken waren.

Meine restlichen Augenringe versteckte ich in wenigen Sekunden durch Concealer. Dann trug ich schnell Wimperntusche auf und joa, so konnte man sich schon eher zeigen lassen.

Ich stoppte die Musik und ein Blick auf meine Handy Uhr verriet mir, dass es 5 Minuten vor 12 Uhr war.

Okay. Also unter Mittag verstand ich 12 Uhr. Oder lag ich da falsch?

Naja, ich würd ja sehen ob er dann da war oder nicht. Wenn nicht dann hatte ich eben Pech.

Aber wo war meine Tasche?

Ich brauchte sie um das Buch mitnehmen zu können, ohne das Natasha es sieht und mich fragen könnte, was ich mit diesem Wissen vorhatte. Ich konnte es ihr nicht sagen, sie würde nur versuchen mich aufzuhalten und das durfte ich nicht zulassen.

Deswegen packte ich schnell das dunkelbraune, dicke und alte Buch schnell in einen kleinen Rucksack. Dann zog ich mir schnell meine schwarzen Nike's an, um kurz darauf mein Zimmer zu verlassen und machte mich auf den Weg zu Liam's Zimmer.

"Gehst du wandern oder was hast du vor?"

Super.

"Oliver." murmelte ich leicht lächelnd und drehte mich zu ihm um.

"Na?" schmunzelnd ging er auf mich zu und innerlich fluchend ging ich dann neben ihm her. "Also, wohin gehts?"

"Ich wollte mal ein wenig die Stadt erkunden." log ich und ich hoffte, diese Lüge kam wenigstens ein bisschen glaubwürdig rüber.

"Alleine?" Ähm.

"Ja, ich wollte mal ein bisschen Zeit für mich haben. Nicht böse gemeint." Super. Eine Lüge nach der anderen. Das würde komplett falsch rüberkommen, sollte er herausfinden dass ich eigentlich bei seinem Bruder war.

"Ich nehms auch nicht böse, keine Sorge." klärte er mich lächelnd auf, woraufhin ich etwas erleichtert nickte.

"Dann sehen wir uns heute Abend, Oliver?"

"Klar."

Und dann trennten sich unsere Wege. Ich hätte niemals gedacht, froh darüber zu sein, Oliver los zu sein. Aber das war ich gerade wirklich.

Kurz darauf klopfte ich Sturm an Liams Tür, die sofort aufgemacht wurde und ich einmal ausversehen seine Brust traf anstatt die Tür.

"Ups." murmelte ich und versuchte mein grinsen zu verstecken "Tut mir leid." meinte ich dann, allerdings nicht ohne zu lachen.

"Jaja." brummte er dann nur und verdrehte kurz leicht grinsend seine Augen. "Komm rein du Monster." seufzte er dann und schritt zur Seite, damit ich auch reinkonnte.

"Danke." ich ging schnell in sein Zimmer und wartete nur darauf, dass er seine Zimmertür schloss.

Was er auch tat, als er meinen ungeduldigen Blick sah und amüsiert in meine Augen blickte.

"Also, was gibt es so wichtiges?" kam es dann neugierig von ihm.

Ich sah ihm dabei zu, wie er sich auf einen Drehstuhl setzte, der vor seinem holzernen Schreibtisch stand. Auch sein Zimmer sah aus wie aus dem Mittelalter.

"Erinnerst du dich an diese Kette, die das Kleine Mädchen um ihren Hals getragen hatte? Also in dem Schnee?"

Langsam nickte er. "Das mit dem weißen Stein in der Mitte?" hackte er nochmal Sicherheitshalber nach und dieses mal war ich es, die nickte.

"Was ist damit?" fragte er und sofort zog ich das Buch aus meiner Tasche.

"Was ist das?" kam es wieder von Liam.

"Ein Buch du Idiot. Ich war die letzten beiden Tagen nur noch in der Bibliothek."

"Ja, das hab ich auch mitbekommen. Und dort hast du Nachforschungen über diese Kette angestellt oder wie soll ich das verstehen?"

"Genau das hab ich getan. Als ich bewusstlos wurde hatte ich einen Traum. Naja, eher sowas wie eine Vision." erklärte ich ihm und sah dann in 2 verwirrt blickende Augen.

"Ich habe meine Mutter gesehen. Sie sagte mir, dass ich die 7 Amulette finden sollte. Und dann habe ich 7 Lichter gesehen. Im Buch habe ich herausgefunden, dass sie die Amulette darstellen."

"Mary, nichts für ungut. Aber die Amulette wurden vor 100 Jahren zerstört um das Bündnis zu schließen." fing er dann an, doch ich unterbrach ihn.

"Aber das ist nicht passiert. Ich hatte nichts über sie im Internet oder System der Hunter finden können. Also hab ich mal die Bibliothek besucht." fuhr ich fort.

"Sowas haben wir?"

Seufzend verdrehte ich nur meine Augen und schlug eine Seite in dem Buch auf.

"Das Buch stammt allerdings nicht aus der Bibliothek. Es gehörte meinem Vater. Ich konnte es noch nehmen, bevor die Hunter alles verschwinden lassen haben."

Stumm nickte er und sah dann auf die Seite des Buches, das ich ihm gerade auf den Schreibtisch gelegt hatte.

Dort sah man das Amulett, das dass Mädchen um den Hals getragen hatte.

"Seltsam." murmelte er. Seine Interesse war also geweckt.

"Ich brauche deine Hilfe." langsam lies ich mich auf sein Bett fallen und blickte dann wieder zu ihm, als er das Buch nahm und sich neben mich auf sein Bett fallen lies.

"Was brauchst du?"

"Dich."

Leicht lächelnd schlug er das Buch zu und leicht verlegen sah ich aus dem Fenster. Ich konnte spüren wie sich meine Wangen leicht rot färbten.

"Hast du dich auch mal gefragt, warum wir nicht zum Dachboden hoch dürfen?" Eigentlich hatte ich mir nicht wirklich viele Gedanken darüber gemacht, aber jetzt wo er es sagte, kam es mir seltsam vor.

Wollten sie etwas vor uns verstecken?

"Meine Mutter sagte, wir sollen alle 7 finden und niemandem vertrauen." Okay, eigentlich hatte sie mich und meinen Bruder gemeint. Aber in genau diesem Moment war es richtig Liam zu vertrauen.

"Dann tun wir das und jetzt wissen wir auch, wo wir anfangen müssen zu suchen." meinte er grinsend und sofort sah ich ihn wieder an.

"Wir könnten vom Institut fliegen wenn sie uns erwischen."

"Dann müssen wir es riskieren." meinte er dann

Langsam nickte ich. Er hatte Recht.

"Gut, dann riskieren wir es." stimmte ich ihm zu. Das Chaos war also vorprogrammiert.

Guten Abend oder guten Morgen oder wann auch immer ihr dieses Kapitel liest XD

Ich freue mich schon darauf, das nächste Kapitel zu veröffentlichen und auch morgen wird es sich die meiste Zeit um Mary und Liam drehen.

Für wen hättet ihr euch an Mary's Stelle entschieden? Wem hättet ihr vertraut?

Jake? Oliver? Stacy oder auch Liam?

Würd mich freuen wenn ihr mir diese Frage beantworten könntet.

Aber ansonsten noch viel Spaß mit dem Buch und bis zum nächsten Kapitel! :)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top