Chapter 3: Seite an Seite

(links Mary Jones, rechts ihr großer Bruder Jake)


"Sie wacht auf."

Ich konnte leise Stimmen neben mir wahrnehmen, aber ich weigerte mich, meine Augen schon zu öffnen. Um ehrlich zu sein, hatte ich einfach Angst, welches Chaos mich nun erwarten würde. Ich konnte mich nicht mehr an viel erinnern, oder zumindest konnte ich die vielen Bilder in meinem Kopf einfach noch nicht richtig einsetzen.

"Lasst ihr Zeit!" brummte eine genervte Stimme, die sich verdächtig nach einem Arzt anhörte.

Ich wusste noch, dass ich ein lautes Knallen gehört habe und aufeinmal überall Feuer war. Wir waren durch die Luft geschleudert worden und das letzte dass ich gesehen hatte, waren Liams Augen und wie sich sein Arm beschützerisch um mich geschlungen hatte.

Dann hatte ich mein Bewusstsein verloren und wenn ich einmal wach geworden sein sollte, dann erinnere ich mich nicht mehr.

Aber ich konnte im Moment auch nur schätzen wo ich war. Meine Augen wollten sich einfach nicht öffnen und eigentlich wollte ich es auch nicht.

Also tastete ich etwas mit meinen Händen. Es fühlte sich wie ein hartes Bett an, wie in diesen Krankenhäusern und auch wenn meine Augen geschlossen waren, konnte ich das extrem helle Licht sehen, das mich wohl beleuchten musste.

"Sie kommt seit Tagen nicht mehr zu sich, doc." brummte eine mir allzu bekannte Stimme neben mir. Es ging ihm also gut. Meinem Bruder ging es gut. "Irgendwas müssen wir doch tun können." seufzte er. Verzweiflung, das konnte ich aus seiner Stimme heraus hören.

"Nun ja, nicht mehr als in den letzten Tagen Mister Jones. Reden Sie einfach mit ihr über Dinge, die das Mädchen in dieser Welt halten. Finden Sie ein Thema, einen Grund, wieso sie nicht gehen kann. Erinnern Sie ihre Schwester an eure gemeinsamen tollen Momente." meinte er mit beruhigendem Ton. Ich konnte nur in einem Krankenhaus sein oder zuminest in einem der krankenzimmer eines Institutes.

"Danke." murmelte Jake seufzend, dann hörte ich wie jemand den Raum verlässt. Vermutlich der Arzt.

"Oh Mary.." flüsterte er, also Jake, und strich mir durch mein langes dunkelbraunes Haar. Er hatte vorhin gesagt, ich wäre schon seit Tagen nicht mehr zu mir gekommen. Aber wieso? Ich war doch wach, wieso liesen sich meine Augen nicht öffnen?

"Ich weiß nicht, was ich dir noch alles erzählen könnte, kleine. Ich hab doch nur geredet seit du hier liegst." fuhr er dann fort und umfasste sanft meine Hand und mit viel, sehr viel Kraft, konnte ich seine ganz leicht drücken. Sofort erwiderte er den Druck sanft.

"Du hast übrigens gewonnen, den Bogenwettkampf. Du hast es tatsächlich geschafft. Wir beide, du und ich, Seite an Seite, kommen unserem Ziel immer näher. Ich verspreche dir, du bekommst deine Rache, genau wie ich. Und das schaffen wir zusammen. Doch dafür musst du wach werden.." zum Schluss wurde seine Stimme immer leiser.

"Weißt du schon, wo du gerade liegst? Du liegst bereits in Rom. Im größten, besten und bekanntesten Institut der ganzen Welt. Krass oder?" murmelte er und ich konnte sein leichtes grinsen raushören.

"Mom und Dad wären stolz auf dich, das weißt du kleine."

Wie sehr ich doch meinen Bruder liebte.

"Ich liebe dich Mary, ich lass dich nicht los." und das war der Moment. Ich spürte mich, meinen Körper. Ich war schwach. Ich hatte viele Wunden. Ich konnte Jake nicht zurücklassen, ich musste kämpfen, mit meinem Leben und das Gerät neben mir, musste dies wohl bemerkt haben.

Es piepte einfach drauf los und ich konnte am Bett spüren, wie Jake sich ruckartig aufgesetzt hatte.

"Komm schon, wach auf.." flüsterte er hoffnungsvoll und ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Wange. Also hatte er sich über mich gebeugt.

Langsam machte ich meine Augen auf und sofort strahlte mir helles Licht entgegen, weswegen ich dann noch etwas blinzeln musste. Aber trotzdem strahlte das Gesicht meines Bruders mehr, als dieses Licht jemals könnte.

"Gott sei Dank." da war noch jemand. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und sah in das leicht lächelnde Gesicht von Liam.

"Willkommen zurück Mary." meinte dieser und nickte mir kurz zu. Liam war auch verletzt. Sein Handgelenk war bis zum Ellenbogen eingegipst. Nicht besonders praktisch für einen Hunter, aber damit musste er jetzt wohl zurecht kommen. Sein Gesicht und sein Hals tragen kleine Wunden von den Glassplitter davon, die durch die Explosion herumgeflogen waren.

Auch wenn es wehtat, versuchte ich leicht zurückzulächeln und sah dann Jake wieder an. Er war eigentlich ganz gut davon gekommen.  Blaue Flecken verzierten seine linke Gesichtshälfte, außerdem trug er eine große Narbe am Oberarm. Also gab es vermutlich noch einen Kampf, nachdem ich mein Bewusstsein verloren hatte.

"Was ist passiert?" flüsterte ich. Mein Hals tat höllisch weh, wenn ich sprach und auch mein Kopf fühlte sich an, als würde jemand mit einem Hammer von innen gegen den Schädel hämmern.

"Wir wurden angegriffen." fing Jake an und Liam fuhr fort. "Es waren Vampire. Jemand leitet diese Gruppe von Vampiren, nur wissen wir noch nicht wer." klärte Liam mich auf.

Mehr wussten sie anscheinend nicht, also nickte ich einfach etwas.

"Die Gewinner wurden alle in dieses Institut gebracht und alle, die es noch rechtzeitig reingeschafft haben. Der Rest ist dort geblieben und hat gekämpft. Wir wissen nicht wie es ausgegangen ist. Das wurde uns noch nicht mitgeteilt." redete dann Jake weiter und seufzte dann.

Wieder nickte ich nur leicht "Wie lang muss ich hier bleiben? Auf der Krankenstation meine ich." fragte ich nach und genau dann, kam der Arzt wieder durch die Tür rein.

"Ah, wie ich sehe ist unsere Patientin wach." murmelte er lächelnd und ich sah zu ihm rüber. Er hat einen dunklen Hautton und genauso dunkle Augen, sein Haar war auch noch dunkel, machte jedoch schon Anzeichen darauf, dass er älter ist. Es wurde an manchen Stellen schon grau.

Aber sein Gesichtsausdruck selbst war sanft und man fühlte sich direkt wohl bei ihm.

"Ich heiße Doctor Mason, aber du kannst einfach Doc sagen, wie alle hier." meinte er lächelnd. "Ich denke, wenn du dich jetzt noch ausruhst, dann kannst du heute Abend oder morgen früh die Krankenstation verlassen und in dein eigenes Zimmer des Institutes einziehen. Körperlich geht es dir soweit ganz gut, dank eines gewissen Herren." murmelte er und nickte Liam kurz zu, der dieses nicken erwiderte.

"Immer wieder gern." meinte er und lächelte mich dann an.

"Du bist allerdings stark mit dem Kopf gegen eine der Treppenstufen gestoßen, aber es ist nichts verletzt. Du könntest starke Kopfschmerzen haben aber sobald dir übel wird, kommst du zu mir verstanden? Dann noch Schirfwunden am Körper verteilt, genau wie blaue Flecken." fuhr Doc wieder fort. "Hast du noch irgendwelche Fragen?"

Langsam schüttelte ich den Kopf "Nein, aber danke."

"Das ist mein Job." meinte er und reichte mir zum Abschied die Hand "Dann bis bald."

***Zeitsprung***

"Mary!" Eine Hand legte sich sanft auf meine Schulter. Ich kam gerade von der Krankenstation und Jake begleitete mich zum Zimmer.

Glücklich lächelnd drehte ich mich zu ihr um, meiner besten Freundin, die mich sofort in den Arm nahm. Ich war so froh dass ihr nichts passiert war.

Dann löste sie sich von mir. Sie war wie durch ein Wunder komplett unversehrt, sie sah nur sehr müde und fertig aus.

"Wie gehts dir?" fragte ich sie sofort und sah in ihre blauen Augen. Sie ist unfassbar hübsch mit ihren hellblauen Augen und ihrem braunen lockigen Haar, das ihr bis zur Taille reichte.

"Anscheinend besser als dir." murmelte sie und ging somit gemeinsam mit uns zu meinem Zimmer. Jake sprach kein Wort.

"Wir müssen uns heute Abend alle in der großen Halle einfinden." klärte meine beste Freundin, die übrigens Stacy heißt, auf.

"Warum?" fragten Jake und ich gleichzeitig, was Stacy zum grinsen brachte.

"Wie in den alten Zeiten" lächelte sie. Sie war schon letztes Jahr gegangen, bevor der Aufstand in unserer Stadt passierte. Das heißt, sie wusste nicht genau, was letztes Jahr alles mit mir und meinem Bruder passierte, aber das ist gut so. Wer weiß, ob sie diese Tage überlebt hätte. Sie war besser als wir und war schon letztes Jahr für dieses Institut ausgewählt worden.

"Ich weiß nicht genau." gab sie dann zu. "Ich kann nur vermuten dass es um den Anschlag geht." seufzte sie.

"Welchen genau?" hackte Jake nach.

"Es gab mehrere?" wunderte widerrum ich mich, während wir durch einen ewig langen Korridor gingen. Das Römer Institut sah alt aus, sehr alt. Wie aus dem Mittelalter. Die Wände waren sehr hoch. Und es sah sehr teuer aus. Dennoch sah es unglaublich aus. Man konnte nur darüber staunen.

"Ja, leider." seufzte Stacy und blieb vor einem Raum stehen. "Dass hier ist dein Zimmer Mary, wenn du mich mal suchen solltest, ich bin nur 2 Zimmer weiter rechts von dir." murmelte sie und umarmte mich noch einmal "Wir sehen uns dann heute Abend." rief sie uns über die Schulter zu und verschwand um eine Kurve.

"Ich muss auch gleich los." lächelte er leicht "Kommst du allein zurecht oder soll ich jemanden her schicken?" fragte er und sein Blick konnte einfach nicht besorgter sein, wie gerade eben.

"Nein, das geht schon." meinte ich dann lächelnd. Ich wurde zur Sicherheit noch über Nacht auf der Krankenstation gelassen und inzwischen ging es mir tatsächlich schon viel besser.

Dann nickte er "Also gut." murmelte er und küsste mich sanft auf die Stirn "Dann bis später kleine." seufzte er und ging wieder den Weg zurück und ließ mich zurück.

Und da mir momentan nichts anderes übrig blieb, machte ich die Tür auf und ging in mein Zimmer. Es war rießig. Und es war wunderschön. Ich hatte rechts sogar meinen eigenen Kamin und ich konnte erkennen, das draußen ein Balkon die Zimmer verbindete. Das ganze Zimmer und das ganze Institut erinnerten mich einfach an das Mittelalter, nur dass unsere Methoden und alles drum und drann moderner waren. Mein Bett war einfach das beste, es war ein rießiges Himmelbett, mit weinroten Bettbezügen, einer Decke, einem großen Kissen und tausende kleinere Kissen.

Mein Kleiderschrank sah leer aus, bis auf ein paar Trainingsklamotten. Naja, ich hatte schließlich keine Zeit zum packen gehabt.

Was nicht zum Mittelalter passte, war der rießige Fernseher der vor meinem Bett hing.

Trotzdem war das Zimmer so ziemlich das coolste, dass ich jemals gesehen hab.

Heyy Leute :) erstmal sorry dass ich in letzter Zeit so unaktiv bin, aber mir gings nicht so gut. Dafür werde ich versuchen, die nächsten Tage mehr zu posten! :)

Ich hoffe euch gehts gut :)

Wär toll wenn ihr wieder ein Feedback oder einen Vote da lassen würdet :)



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