Kapitel 40


Eiscreme und ein neuer Plan


Draco hatte sich den ganzen Tag darauf gefreut, endlich mit Meron Zeit zu verbringen zu können. Dafür hatte er sogar den Dunklen Lord ertragen, während dieser ihn ausgefragt hatte. Er bezweifelte, dass es einen Unterschied für Meron machte, ob die Luftballons von innen leuchteten oder nicht (wofür gab es Fackeln?), oder ob es Lamettastreifen oder Girlanden oder passende Papierschlangen gab (am Ende hatten sich Merons Vater für eine Mischung aus Allem entschieden) und Meron interessierte es auf jeden Fall nicht, in welcher Reihenfolge das Essen angerichtet wurde, aber wenn er am Ende den Dunklen Lord glücklich machte und dann Zeit mit seiner Lieblingsperson verbringen konnte, dann war es ihm recht.

Nun war er hier vor dem Eissalon und wartete auf Meron. Dieser hatte zwar noch etwa zehn Minuten und war fast immer zu spät, aber Draco war immer pünktlich. Ein Malfoy ist immer pünktlich. Und als er endlich Meron erkennen konnte war dieser natürlich nicht alleine, nein. Natürlich musste er neue Freunde gefunden haben, welche ihn zu ihm bringen mussten. Hoffentlich wollten die nicht bleiben. Er sollte Zeit mit Meron verbringen, niemand sonst. Seine Meron - Zeit. Er hatte ihn in den letzten Tagen viel zu sehr teilen müssen und auch sonst würde Blaise meistens dabei sein.

Dann erkannte er, wer Meron begleitete und er wollte sich nur auf den Boden werfen (eigentlich nicht, es hatte vor kurzem noch geregnet und sein brandneuer Umhand würde fleckig werden) und an den Haaren ziehen. Granger und das Weaselette. Wer denn sonst...

Es war nicht schwer, Meron von Weitem zu erkennen. Er war größer als die Meisten und man erkannte ihn einfach an seiner Aura. Nicht dass Draco Auren sehen konnte, aber Merons hatte einfach einen gewissen... Ausdruck. Und Charisma.

Granger und Weaselette hatten sich links und rechts um seinen hoffentlich - bald - Freund gestellt lachten über etwas, was er wahrscheinlich gesagt hatte. Dies konnte Draco ihnen nicht mal übel nehmen, aber er wollte wissen, was er erzählte und wünschte sich, Lippenlesen zu können.

Sie waren nur noch wenige Meter von ihm entehrnt und Meron grinste ihn an. Weaselette und Granger sahen unsicher zu ihm. Er konnte sie jetzt nicht beleidigen und das regte ihn auf. Was, wenn Meron ihnen peinliche Geschichten von über ihn erzählt hatte?


Zu seiner Überraschung sprintete Meron los und zog ihn in eine knochenbrechende Umarmung. Normalerweise liebte er Merons Umarmungen, aber vor Granger und der Weaselette war es ihn einfach nur... unangenehm.
Meron wisperte in sein Ohr: "Benimm dich, okay?" und er nickte nur. Dann ließ Meron ihn los und drehte sich zu den zwei Hexen um. "Es ist okay, seht ihr?"

Draco wurde leicht rot. Nicht jetzt, nicht hier. Merlin, bitte nicht so!

Die Weasly sah Hermione an. "Wir... um... sollten jetzt gehen. Louisa kommt bald und ich wollte noch...", sie brach ab und wurde rot. Meron lächelte sie sanft an (was Draco nicht eifersüchtig machte. Niemals! Nicht er!) und sagte: "Ist okay... wir sehen uns wieder? Kann ich euch schreiben?"

Beide nickten und verabschiedeten sich von Meron und Hermione erinnerte ihn an einen Job, auch wenn Draco keine Ahnung hatte, wovon sie sprach. Versuchte Meron sich an einer Karriere als Stripper? Wenn ja, dann war er dabei. Wenn nein, dann standen die Chancen eher schlecht... Sie machten sich auf den Weg in die entgegengesetzte Richtung und endlich konnte Draco aufamten. Endlich hatte er seinen Meron wieder für sich alleine.


"... sollen wir reingehen?", fragte Meron ihn und Draco nickte. In dem Eissalon holte sich Draco den Butterbier- Apfeleisbecher und Meron, welcher ein absoluter Schokoladenfreak war, den Schokofroschbecher mit Erdbeeren ('Es sind Erdbeeren und Schokolade, Dray! Was gibt es besseres?'). Dann gingen sie auf 'Erkundungstour', da Meron ja nicht wirklich Zeit gehabt hatte, sich umzusehen. Draco war es recht, solange er nicht Weasel und Granger begegnete.

"Warum hast du dich mit denen abgegeben?", fragte er Meron nach einer Weile.
"Huh? Du meinst Hermione und Ginny, oder?
Draco nickte und Meron seufzte leise. "Warum sollte ich nicht? Hermione ist intelligent und Ginny scheint ganz nett zu sein..."

Was? "Ganz nett? Granger ist-"
"-die Peron, die dich in jedem Kurs geschlagen hat, ich weiß."
"Aber sie - Dumbledore!"
"Ich weiß. Genau das können wir doch nutzen."
"Was für einen Job hat Granger gemeint?"
Meron grinste. "Dumbledore will einen Duellmeister in Hogwarts anstellen."
"Aha... warte, was? Du meinst... glaubst du, dass dein Vater da zustimmen wird?"

Die Vortstellung Meron das ganze Jahr nahe zu sein machte Draco mehr als nur glücklich. Aber in Hogwarts würde er ihn teilen müssen und diese Vorstellung gefiel ihm erst recht nicht.

"Ich werde mit meinem Vater reden müssen, aber wenn die Arbeitsbedingungen stimmen... Ginny meinte, dass ich vielleicht nur an bestimmten Tagen kommen müsste, aber das hängt von Dumbledore ab."

Draco nickte und biss in sein Eis. Er verzog sein Gesicht, als seine Zähne taub wurden.

"Okay... wie lange haben wir eigentlich?"

Meron dachte einen Moment nach. Sein Vater hatte ihm zwar keine bestimmte Zeit gegeben, aber er sollte nicht übertreiben.
"Keine Ahnung... noch ein paar Stunden oder so."

Sie hatten ihr Eis beide aufgegessen und machten sich auf dem Weg zu dem Laden 'Qualität für Quidditsch'. Draco brauchte ein neues Besenpolierset und und Meron mochte die Atmoshäre in dem Geschäft. Er hatte Draco mehrfach Geburtstagsgeschenke dort besorgt.

Innen war es voll und Draco und Meron tauchten in der Menge aus Kindern, welche sich um die neusten Modelle drängten, Eltern, die diese Kinder aus dem Laden ziehen wollten und anderen Freaks. Meron glaubte einen blonden Jungen zu sehen, welcher wie hypnotisiert vor dem neusten Besen 'Lucis 7625' stand und fast sabberte.

Plötzlich rempelte Draco jemand an. Sobald er die Person erkannte, verzog er sein Gesicht. "Pass auf, wo du hingehst, Weasel!", zischte er und strich sich seine Roben glatt. Dieser wollte schon zurückbeleidigen, doch verstummte als er Meron sah. Er schloss seinen Mund und verließ das Geschäft.

Sie waren nach etwa zwei Stunden in dem Geschäft gegangen (Draco mit dem Besenpolierset und Meron mit einem neuen Buch über Taktik, welches er Blaise schenken wollte) und waren bis etwa sechs in der Winkelgasse geblieben. Danach waren sie nach Malfoy Manor gefloht und waren dann in einem der Seen dort schwimmen gegangen (besser gesagt, Draco hatte Meron in den See gestoßen. Ausversehen, aber Merons Rache war dennoch ziemlich bitter und Narcissa wunderte sich später nur erneut, wie vielseitig der Sohn des Dunklen Lordes doch war.) Nach einem kurzen Snack war er dann nach Hause gefloht.

Wieder im Hauptquartier, suchte er gleich seinen Vater auf. Er war nicht in seinem Studierzimmer, dem Kerker oder dem 'Trohnsaal', und so wollte er in den Westflügel gehen. Doch dort wurde er von Daisy aufgehalten.
"Meister Meron darf nicht in den Westflügel gehen", hatte sie gesagt.
"Warum das denn?", fragte Meron überrascht. Das letzte Mal, als er verboten war, irgendwo hinzugehen war mit sechs Jahren gewesen ('Aber Vater, warum kann ich nicht in das Labor?' "Severus würde dich töten." "Das würde er nicht, er mag mich!"). aber er würde auf die Elfe hören. "Gut, kannst du dann meinen Vater holen? Es ist dringend und ich muss ihn so schnell wie möglich sehen... aber niemand ist gestorben."

Daisy nickte, verbeugte sich und verschwand dann. Wenig später kam sein Vater durch die Tür.

"Ah, Meron, schon zurück? Es ist doch erst..."
"Es ist kurz vor elf , Vater. Aber das spielt keine Rolle, ich muss -"
"- wie war dein Tag?"
"Es war... gut, ich habe-"
"-Wundervoll. Nun, ich habe einiges zu tun und du musst dich noch schonen. Also-"
"-Vater, ich-"
"-geh wieder ins Bett und -"
"Vater, bitte höre mir z-"
"-schlafen. Hast du schon etwas gegessen? Bestimmt, so wie ich Zissy kenne-"
"-Vater, ich habe eine Idee, wie wir-"
"-im Gegensatz zu Bella, aber sie ist auch-"
"-in Hogwarts einschleichen können, aber du musst mir zuhör-"
"- ein bisschen verrückt, aber so sind die best- was?"

Endlich.

"Ich habe eine Idee, wie wir eine Verbindung nach Hogwarts bekommen. Können wir dazu an einen... privateren Ort gehen?"

Sein Vater nickte und sie machten sich auf den Weg zu dem Kaminzimmer.

Dort angekommen fragte sein Vater erneut: "Was genau meinst du damit? Eine Verbindung nach Hogwarts... Wir haben schon Severus."

"Ich weiß, aber dies könnte unsere Chance sein. Außerdem wären wir dann nicht mehr auf die Vampire angewiesen... nicht mehr so stark."

Voldemort setzte sich hin und bedeutete seinem Sohn das Gleiche zu machen.

"Ich habe zwei neue Bekanntschaften gemacht. Hermione Granger und Ginny Weasly. Sie hat mir erzählt, dass Dumbledore eine Stelle als Duellmeister ausschreiben wird."

"Und war hast du ihnen erzählt?"

"Dass ich von Vermeulen ausgebildet worden bin und ich adoptiert bin. G- Weaslys Verbindung zu Dumbledore könnte es einfacher machen, die Stelle zu bekommen und seine Aufmerksamkeit auf Harry Potter zu ziehen."

Der Dunkle Lord nickte nachdenklich. "Aber ich kann dich nicht das ganze Jahr entbehren."

"G-Weasly meinte, dass der Duellmeister vielleicht nur an bestimmten Tagen hinmüsste, es gibt das Fach 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' immer noch."

Erneut nickte Voldemort.

"Wir werden ein neues Alias für dich erstellen müssen. Sie wissen, dass du adoptiert bist und dass du von Vermeulen ausgebildet bist. Sonst etwas wichtiges?"

Meron schüttelte den Kopf.

"Sehr gut. Dir ist klar, dass es kein zurück mehr gibt. Wenn Dumbledore dich sieht, wird er dich erkennen. Bist du dir sicher, dass wir die Pläne mit den Vampiren umstellen sollen?"

"Wir müssen sie nicht komplett umstellen. Wenn wir die Vampire in meine Hintergrundgeschichte einbauen könnten, dann würde es doch passen."

Voldemort unterdrückte ein Seufzen, sagte jedoch: "Ich werde den König kontaktieren. Bis ich seine Antwort habe, schläfst du. Auf deinem Nachttisch sind zwei Tränke. In der blauen Phiole ist der Schlaftrank, in der roten ein Schmerzmittel."

Meron lächelte leicht. "Danke, Dad..."

Eine Welle von Stolz kam über Voldemort, aber er hatte keine Zeit für Sentimentalität - außerdem musste Meron sich ausruhen.

"Geh jetzt, dein Tag war lang und du bist immer noch geschwächt."


Auch wenn es Merons Stolz leicht verletzte, er musste zugeben, dass er erschöpft war. Und so diskutierte er nicht weiter, sondern war dankbar für Voldemorts Fürsorge und schlief wenige Minuten später ein.


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