Kapitel 27

Bekanntschaften


Die Gaststätte, in denen die seltsame Gruppe nach einigen Stunden ankam, war ein nicht ganz so freundlich aussehendes Holzhaus mit mehreren Stockwerken. Bevor sie dann jedoch eintraten sah der Leutnant zu ihnen und erinnerte sie an den Plan.

Innen war der Geruch nach Alkohol, Zigarren und seltsamerweise Rosmarin sehr stark. Hinter der Theke stand ein alter Mann mit grauen Haaren. Die meisten Anderen hatten ihre Gesichter verdeckt. Drei Gestalten saßen an einem Tisch hinten und hinten spielten zwei Werwölfe Dart. Remus erkannte sie an ihrem Geruch. Sobald sie eingetreten waren, lagen jedoch alle Augen auf den Acht.

Nach einigen Momenten unangenehemer Stille kam der Barmann auf sie zu und lächelte. Seine Zähne waren gelblich und zum Teil faul.

"Ah, Nachtwanderer, mein Freund- es ist so lange her. "

Natürlich waren die beiden keine wirklichen Freunde. Es war eher eine Entwarnung.

"Sie wartet schon, folgt mir.", sagte der kleine Mann und die Acht folgten ihm in ein Hinterzimmer.

Die Fenster des Hinterzimmers waren von schweren Gardienen zugehangen worden und an einer Wand war ein Fleck, der sehr stark wie getrocknetes Blut aussah. Hinten an die Wand war ein großer Tisch geschoben worden. In der Mitte des Raumes stand eine Frau. Sie hatte dunkelblonde Haare und dunkelbraune Augen. Sie lächelte nicht. Ihre Augenbrauen waren dunkel und Remus sah leicht verschmiertes Maskara unter ihren Augen. Sie war trotzdem sehr schön, fast engelsgleich durch das weiße Kleid und den blauen Umhand, jedoch strahlte sie eine gewisse Stärke aus... Der Werwolf wollte sie auf keinen Fall gegen sich aufbringen.


"Fräulein Himmelskelch, es so... erfreulich Euch wiederzusehen.", sagte der Leutnant und küsste die Hand der Frau. Diese schüttelte ihren Kopf und das kleinste Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Hoffentlich wird es erfreulicher werden, als das letzte Mal, Nachtwanderer."

Doch dann grinste sie ihn kurz an und Remus sah das amüsierte Funkeln in ihren Augen, welches ihr gesamtes Gesicht erhellte.

"Würdet ihr die Güte haben, oh mächtiger Leutnant, uns hier bekannt zu machen."

Der Leutnant erhob sich und kam dem Befehl seiner 'holden Maid' nach.

"Dies sind die Werwölfe Vulkasin, Theola und William", sagte er und deutete auf die jeweiligen Personen. Aus Sicherheitsgründen hatte Remus ein anderes Alias angenommen, "dann sind hier die Menschen Ingrid und Silas, dann die beiden Vampire Balthazar und Tizane, welche uns jedoch aus gegebenen Gründen nicht begleiten können, und zuletzt der Zentaur Nekaons. Begleiter, dies ist Fräulein Margarite Himmelskelch, sie wird uns bei unserer... Exkursion unterstützen. Ihr werdet sie mit dem höchsten Respekt behandeln."

Und das würden sie.





Einige Stunden früher  hatte sich die recht ungewöhnliche Gruppe auf dem schlecht ausgetretenem Pfad unterhalten.

"Wir sind hier", hatte der Leutnant gesagt, "um eine seltene Blume zu suchen. Der Lord benötigt sie für private Studien." Er machte eine Pause. "Die Pflanze ist als 'Singende Sünde' bekannt. Sie öffnet sich nur an klaren Sommertagen wie diesen und sieht sonst wie Unkraut aus. Sie wächst unter schattigen Felsen. Hier ist eine Abbildung.", sagte er. Dann hatte er eine zerknitterte Zeichnung aus seinem Umhang gezogen und sie rumgereicht.


Die Blume hatte einen dunkelgrünen Stiel und herzförmige, große grüne Blätter mit gelben Fäden wuchsen an den Seiten hervor. Die Dornen an dem Stiel waren lang und sahen gefährlich aus. Die Blütenplätter waren unten dunkelblau, wurden nach oben hin jedoch immer heller, bis sie oben einen weißgoldenen Ton hatten. Der Blütenkelch war leicht rund, jedoch wölbten sich jedoch nach innen und gaben ihm eine runde Form.

Nekaons sagte: "Diese Pflanze ist mir bekannt. Mein Volk benutzte es vor langer Zweit einmal. Sollte ich sie sehen, dann werde ich sie erkennen."

"Sehr gut", sagte der Leutnant und nickte anerkennend, dann fuhr er fort, "Die Pflanze wird 'Singende Sünde' genannt, da die Dornen giftig sind und einem sehr starke Halluzinationen. Außerdem werdet ihr sie nicht essen - die Konsequenzen wären fatal. Habt ihr das verstanden?"

Sie alle nickten. Dann fragte Balthazar: "Ist die Singende Sünde nicht giftig für Vampire? Wie sollen Tizane und ich Euch dann begleiten?"


Fuck. Daran hatte Meron nicht gedacht. Schnell, eine andere Antwort musste her. Wie hatte er das nur übersehen können?

"Ihr werdet mit einem weiterem Mitglied auf eine andere Reise gehen. Weitere Detaild dazu gebe ich euch, sobald wir da sind."

Wie wahrscheinlich war es, dass sie mirkommen würden, sollte er sie als Spürhund missbrauchen?

Stattdessen sagte er: "Das Gasthaus ist hinter dem nächsten Berg. Der Besitzer ist ein alter... Bekanter von mir. Passt auf, was ihr trinkt. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass er versucht euch zu vergiften, aber wir wissen nicht, wer sonst noch da ist."


Und nun befanden sie sich in diesem kleinen Zimmer und warteten auf weitere Anweisungen.


"Wie werden nach dem Essen aufbrechen und dann so lange suchen, wie es das Wetter zulässt. Mister Lupin? Ich hörte, ihr hättet vorher schon Zaubertrankzutaten gesucht, stimmt das?"

Remus verlagerte sein Gewicht von einer Seite zur anderen, dann antwortete er: "Dies stimmt, ich habe vor sechs Jahren angefangen.

Fräulein Himmelskelch lächelte kurz. "Dies wird uns helfen", sagte sie und sah dann zu den Vampiren. "Was werdet ihr, während wir weg sind, erledigen?

ie alle blickten zu Meron. Dieser war sehr froh, eine Antwort zu haben und antwortete seiner Freundin: "In Birmingham gibt es ein Lokal, in welchem einige unserer Anhänger gefangen gehalten werden, darunter auch Kinder. Ihr werdet all euer Gesick anwenden müssen, um sie zu befreien. Ihr werdet per Portschlüssel dorthin reisen."

Tizane würde nicht mit ihnem mitkommen.  Remus war enttäuscht und besorgt. Was, wenn ihr etwas passierte? Wenn sie gefanhgen genommen wurde? Er hatte sich schon gefreut, mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Aber er konnte nicht ändern.                                                                                                                                                                                            

Es war seltsam, wie schnell sich seine Gefühle für die bossige Vampirin entwickelt hatten.  Auch wenn er wusste, dass sie niemals zusammen sein konnten - er wollte ihr nahe sein.

Ja, sie hatten sich geküsst.

Ja, es war das beste Gefühl gewesen, welches er je gehabt hatte.

Ja, sie hatte zugegeben, dass sie auch nicht ganz abgeneigt von ihm war.


Doch dann hatte sie ihm gesagt, dass sie, solange sie im Krieg waren und als Soldaten dienten, sie niemals eine engere Beziehung haben wollte. Dann hatte sie ihre starke Reaktion auf den Alkohol geschoben und ihn gebeten, es nicht mehr zu erwähnen. 

Auch wenn es schwer war, Remus versuchte es. Doch er hatte gehofft, dass sie doch noch einmal darüber nachdenken würde. Aber wie wahrscheinlich war das?


Sie setzten sich um den Tisch und der Gastgeber kam einige Minuten später rein, um ihnen Frühstück zu bringen. Es war nichts besonderes, trockenes Brot, ein wenig Butter, Marmalade und Käse und etwas Schinken. Dazu hatte er ihnen Bier gebracht.

Bevor sie es jedoch zu Essen begannen, testeten sie ihre Mahlzeit nach Gift. Der Leutnant nickte ihnen kurz zu und nahm sich eine der Brotscheiben. 


Kurz darauf waren sie außerhalb des Gasthauses beobachteten, wie Tizane und Balthazar verschwanden. Der  Leutnant hatte ihnen vorher noch einige Anweisungen gegeben uns sie dann weggeschickt. 

Jetzt waren sie alleine mit dem Leutnanten und der gruseligen Frau alleine, irgendwo in den Alpen, um dort Blumen zu pflücken. Es könnte schlimmer sein, dachte Remus, während er seinem Team nach Westen folgte.

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