Kapitel 23
Fragen über Fragen
Nach einigen Momenten weiterer unangenehmer Stille räusperte sich Louisa und sagte zu Malfoy: "Du zuerst."
Dieser nickte und fragte ohne zu zögern: "Was hast du mitbekommen?"
Darauf hin antwortete Louisa: "Nur, dass die Blonde dir mit irgendetwas helfen wird, wenn du deinem Freund einen Brief von ihr gibst."
Draco entspannte sich etwas und ließ den Atem, welchen er unbewusst angehalten hatte, aus seinen Lungen strömen. Dies war eine perfekte Gelegenheit, mehr über Potter und alles herauszufinden. Den Eid würde er umgehen können... er musste es nicht mitteilen, um anzuwenden, was er jetzt herausfinden würde. Nur sollte sich sich von eher... politischen Themen fernhalten.
"Bist du wirklich... um... schwul?", fragte ihn dann die Potter und wurde leicht rot.
"Ja, das bin ich... Hast du es schon jemandem erzählt?"
"Nein. Ich hatte es auch nicht vor... vorerst- kenne ich ihn?"
Draco schüttelte seinen Kopf. "...unwahrscheinlich.", sagte er und grinste ein wenig. Selbst wenn, überlebt hätte sie es nicht.
"... was ist deine Lieblingsfarbe?", fragte er sie dann.
Louisa sah verdutzt zu ihm. "Was? Meine Lieblingsfarb - blau."
"... um... seit wann seit ihr... äh... zusammen?", fragte sie ihn dann. Sie hatte nicht erwartet, ihn wieder rot werden zu sehen.
"Wir... sind nicht... nicht ganz... noch nicht ganz zusammen."
Oha, nun wurden die Dinge interessant.
"Glaubst du , dass alle Slytherins die Manifestur des Bösen sind?", fragte er sie dann.
"... ich... ich glaube nicht, dass ein Haus einen direkt als 'böse' oder 'gut' einstufen kann. Aber es ist einfacher als solches gesehen zu werden und in andere Kreise zu gelangen."
"Das klingt ungewöhnlich durchdacht für eine Potter."
"Ich bin in Ravenclaw! Außerdem ist es ziemlich rassistisch und mit vorurteilhaft so zu denken. Ein Haus ist nicht gerade besser als ein anderes! Es macht keinen Sinn. Außerderm sind alle Charaktereigenschaften nötig, um erfolgreich zu sein."
"Wie meinst du das, Potter?"
"Um... niemand hat nur zwei Charaktereigenschaften. Diese beiden hervorgehobenen Dinge sind nur die Spitze des iIsberges, sozusagen. Die stärksten Dinge machen aus, wo wir am Besten hingehören. Sonst würde es ja wohl kaum bis zu sieben Minuten dauern, um jemanden zu sortieren."
"... interesante Theorie. Sicher, dass du nicht adoptiert bist?"
Louisa würde ihn gerne schlagen, aber das würde zu viele Blicke auf sie ziehen, Verdammt. Doch dann kickte ihre Slytherinseite ein.
"Was waren drei Fragen, Malfoy. Ich bin jetzt also auch drei Mal dran." Sie grinste und Malfoy stöhnte genervt, nickte dann jedoch.
"Wobei hat sie dir Hilfe angeboten?"
"Parkinson wird immer anhänglicher. Fleur hält sie von mir fern."
"Wie sieht dein fast - Freund aus und wie ist er so?" ,fragte sie ihn dann und bemerkte, dass Malfoy wieder rot wurde.
"Er ist... Groß, hat dunkle, lange Haare und grüne Augen. Seine Stimmungen... er kann von der einen Sekunde zu anderen seinen kompletten Ausdruck verändern. Er ist recht...", Draco suchte nach dem richtigen Wort, "privat."
Potter nickte und grinste ein wenig. Um ehrlich zu sein fand Draco dieses Gespräch recht... amüsierend.
"... wie heißt er?"
Und damit entglitten ihm seine Gesichtszüge.
Zumindest bis ihm wenige Sekunden später einfiel, dass er nicht antworten musste. Merlin sei Dank...
"..."
"Warum erzählst du mir nicht seinen Namen?", fragte Potter dann und schob ihr Kinn vor.
"Er schätzt seine Privatsphäre sehr. Außerdem würde er dir nichts sagen."
"Das macht keinen Sinn! Wenn es mir nichts sagen würde, dann besteht keine Gefahr, mir seinen Namen zu sagen!", rief Potter mehr oder weniger leise.
"...Ich dachte, dass ich jederzeit eine Antwort verweigern könnte?"
Potter seufzte und nickte. "Natürlich..."
Draco wollte gerade seine nächste Frage stellen, aber das Lied endete und es wäre ... unpassend, wenn er den nächsten Tanz auch mit Potter tanzen würde. Das nächste Stück würde für die eher romantischen Paare sein. Er konnte diesen Tanz nicht mit Potter tanzen! . Nur wie konnte er sich aus dieser Situation begeben?
Er tat es auf die traditionelle Art und Weise. Draco führte Potter von der Tanzfläche und küsste ihre Hand. Potter wurde rot und der Malfoy grinste.
"Wir sehen uns in der Schule, Potter.", sagte er zu ihr. Die Rothaarige war dabei zu gehen, doch er war noch nicht ganz fertig, "ach und Potter, du schuldest mir noch eine Antwort."
"Aber du hast gar keine Frage gestellt?"
"Ich werde mir eine ausdenken und dich wissen lassen, wenn ich es meine."
Dann drehte er sich um und feierte innerlich seinen coolen Abgang. Er stolperte nicht (Malfoys stolpern nicht), er lief gegen niemanden (Malfoys laufen nicht gegen andere Leute) oder blamierte sich aus sonstige Weisen (auch etwas, was Malfoys nicht taten. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit).
Es wäre alles so viel besser gewesen, wenn er nicht in niemand anderen als Pansy Parkinson gerannt wäre. Oh, die Freude sie zu sehen war unkontrollierbar. Nicht.
Warum musste er so ein furchtbares Glück haben?
"Oh Draco, es ist so gut dich zu sehen!", rief sie rannte auf ihn zu.
Auf einmal schien die Idee den romantischen Tanz mit der Pottergöre zu verbringen immer angenehmer. Draco ließ seinen Blick über ihr Outfit gleiten. Sie trug ein dunkelpinkes, knöchellanges Kleid und einen fast goldenen Umhang. Beides waren so was von nicht ihre Farben und er wusste nicht, ob sie farbenblind war oder einfach keinen Geschmack hatte. Wahrscheinlich beides.
Ihr Lippenstift hatte die gleiche Farbe wie ihr Kleid und ihre Wimpern waren klumpenfrei mit Maskara verlängert. Sie könnte schön sein. Könnte. Doch sie war es nicht. Selbst wenn sie es wäre, diese Frisur war seit dreißig Jahren nicht mehr modern und selbst dann nur von Omas getragen worden und war einfach ein klares nein.
"Wie geht es dir? Warum hast du nicht geschrieben, dass du herkommen wirst? Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich mir einen anderen Umhang angezogen... ich sehe bestimmt furchtbar aus, aber in Paris ist es der letzte Schrei."
Der letzte Schrei wonach? Augenkrebs? Aber weil er zumindest so tun musste, als würde er sie mögen sagte er ihr, dass es nett war. Pansy wurde rot und legte ihre Hand auf seinen Arm.
"Ich liebe dieses Lied. Du nicht?", sagte sie dann in dem Versuch ihn dazu zu bringen, sie zum Tanzen aufzufordern. Da konnte sie lange warten.
"Es ist zu kitschig. Bitte entschuldige mich, ich muss Mutter suchen."
"In Ordnung. Ich wollte sie eh etwas fragen."
Oh nein, das würde sie nicht.
"Es ist vertraulich. Familienangelegenheit. Bitte, ich-"
"- ich verstehe. Natürlich. Ist das -"
"-Fleur, ja."
"Ich dachte nicht, dass sie kommen würde."
Fleur kam auf die beiden zu und lächelte Draco an. Sie ließ ihren Blick zu Pansy gleiten und ihr Lächeln wurde nun eisig. Pansy bekam dies nicht mit und fing an zu stammeln: "Oh Fleur, es ist so gut dich wiederzusehen! Wie geht es dir? Du siest lieblich heute aus. Das Kleid ist von Jean Blanc, oder? Das blau bringt deine Augen raus und-" Sie verstummte. Endlich.
"Mir ge't es gut, danke. Das Kleid ist von AdamDescoteaux, nischt von Blanc. Draco-", sagte sie und sah ihm in die Augen. Pansy ließ ihre Hand von seinem Arm los und Draco spürte, wie das Blut zurückschoss. Hatte sie Grindylow - Hände oder Trollblut in sich? Beides war möglich.
"-deine Mutter sucht disch. Sie ist im Wintergarten. Es ist wischtig."
"Danke Fleur. Pansy, wenn du uns entschuldigen würdest..."
"N-natürlich. Ich - ich werde meinen um... kein Problem.", stammelte Pansy.
Draco bot der blonden Veela seinen Arm an und Fleur legte ihre Hand sanft auf seinen Arm, dann führte der Malfoy die Französin von Pansy weg.
Er bedankte sich, indem er sage: "Danke für die Rettung.", dann lächelte er sie kurz an.
"Kein Problem. Isch 'helfe gerne. Außerdem musst du mir sagen, was bei deiner Konversation mit der Rot'aarigen rausgekommen ist."
"Um...deswegen... ich habe vielleicht ungewollt einen magischen Eid gemacht und kann nichts sagen oder widergeben. Aber-", sagte Draco und hielt seinen Zeigefinger hoch, "es ist so, wie es im Bestfall war. Gegen Synonyme haben wir nichts gesagt."
"Gut. Beeilung, deine Mutter wird ungeduldisch und Garbielle vermisst disch."
Draco lachte. Gabrielle war ein Engel und er vermisste sie auch immer, wenn er sie mehrere Wochen nicht sah. Sie machte seinen Tag heller und er sah sie als seine Schwester. Er würde sie beschützen und später alle ungewollten Männer und Frauen von ihr fernhalten. Bei ihr verstand er Merons Menschenrettungsdrang.
Außerdem war Gabrielle eine der wenigen Personen, welche ihn über seinen
Freund (besten Freund) favorisierten. Vielleicht lag dies daran, dass sie ihn nur fünf Mal getroffen hatte und mit ihm praktisch groß wurde, aber dies spielte keine Rolle. Nach dem letzten Treffen hatte sie Draco gefragt, wann er und Meron heiraten würden. Er war sehr stolz auf sie.
"Sie kann mir nicht wiederstehen.", sagte er und wackelte mit seinen Augenbrauen. Fleur schlug ihn mehr oder weniger spielerisch auf seinen Arm und er grinste noch breiter.
Im Wintergarten angekommen kam seine Mutter auf ihn zu. Für Außenstehende hatte sie einen höflichen, jedoch sonst nichtssagenden Gesichtsaudruck. Ein Familienmitglied jedoch (Fleur gehörte mehr oder weniger dazu) konnte das slytherin'sche Augenfunkeln und die leicht gehobenen Mundwinkel erkennen und deuten. Etwas befriedigte Narcissa Malfoy und Draco wusste nicht, ob dies gut war.
"Du wolltest mit mir sprechen, Mutter.", begann Draco und sah erstaunt, dass seine Mutter ihn kurz anlächelte. Malfoys lächeln nicht in der Öffentlichkeit. Nicht ohne einen guten Grund, jedenfalls.
"Ja, Draco. Fleur, vielen Dank, dass du meinen Sohn geholt hast."
"Es war mir ein Vergnügen, Madame Malfoy.", sagte Fleur und lächelte sanft, ehe sie sich entschuldigte um ihren Vater zu suchen. Narcissa nickte ihr zu und sagte, dass sie ihn vielleicht auf der Tanzfläche finden würde. Monsieur und Madame Delacours waren außgezeichnete Tänzer und liebten es im Mittelpunkt zu stehen.
"Weswegen wolltest du mit mir reden, Mutter?", fragte er sie.
"Ich habe gesehen, dass du mit dem Pottermädchen getanzt hast. Weswegen?"
"Sie... um...", stammelte Draco, riss sich dann jedoch zusammen, denn Malfoys stammeln nicht und fuhr fort, "Potter hat einen Teil einer Konversation von mir und Fleur mitbekommen. Nichts wichtiges, zum Glück."
"Natürlich. Du scheinst recht angetan von ihr zu sein."
Was?
"Nicht mehr, als ich von einem der Biester von dem Halbriesen angetan bin. Doch von allen Pottern ist sie die erträglichste."
"Wenn du das sagst. Du scheinst nichts gegen sie zu haben."
"Ich kenne sie kaum. Warum sollte ich mich mit ihr befassen?"
"Selbstverständlich. Nun komm mit mir mit, ich habe soeben einige alte Bekannte wiedergetroffen. Du wirst dich an einen bestimmt erinnern."
Draco nickte nur und folgte seiner Mutter. War konnte es nur sein? Die Chance, dass es eine von Mutters Bekanntschaften war, mit denen sie jeden zweiten Dienstag und Sonntag sich zum Tee traf.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es jemand unter dreißig war war ebenso gering. Die Meisten Anwesenden waren alte Leute, wichtige VIPs und wenige Ministeriumsangestellte. Dass nur Fleur und Pansy, welche in seinem Alter und Bekanntenkreis waren zeigte ja, wie hoch die Chance war, noch einen Bekannten oder Freund zu treffen.
Dementsprechend verblüfft war er, als niemand geringes als Victor Krum vor ihm stand und ihm umarmte.
"Draco Malfoy", sagte der Bulgare und ließ ihn los.
"Victor Krum", erwiederte der Brite und versuchte nicht zu grinsen.
"Es ist viel zu lange her."
"Auf jeden Fall."
"Es ist gut, dich wiederzusehen."
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