Das Ritual (ü)

Als Hexenringe oder Feenringe (engl. Fairy rings) werden halbrunde oder runde Wuchsbilder von -Fruchtkörpern bezeichnet, die dadurch entstehen, dass das eines Pilzes in alle Richtungen gleich schnell wächst. Die dieser Gebilde können altersabhängig sehr groß werden. Hexenringe werden von verschiedenen Pilz-Arten an ganz unterschiedlichen Standorten gebildet.

Der Name Hexenring oder Feenring geht auf den zurück, da man in diesen runden Formen Versammlungsorte der oder sah, deren Betreten magisch oder verboten war. Wachstumsorte besonderer Pflanzen, zum Beispiel solcher mit speziellen Heileigenschaften, werden in den verschiedenen Kulturen mit Geistwesen verbunden. - Wikipedia

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Das Ritual

Sieben Tage später , gegen Mitternacht trafen sich Lily und James Potter mit Albus Dumbledore vor einem Hexenring in dem Wald, der das Potter Anwesen umgab.

"Lily, James. Bevor wir anfangen müsst ihr den Ablauf wissen.", begann Dumbledore. "Doch zuerst, habt ihr das persönliche Eigentum mitgebracht?", fragte er dann. Lily holte einen kleinen Stoffhund aus ihrem Umhang; Sirius hatte ihn Harry damals gegeben. Sie gab ihn zu Dumbledore.

"Zuerst werden wir den Hund verbrennen müssen. Auf die Asche wird der angefangene Trank gegossen, den müssen wir dann anzünden und mit ein paar Bluttropfen vervollständigen. Danach werden wir wissen, ob Harry noch lebt."

"Dann los.", sagte James und drückte Lilys Hand aufmunternd. "Alles wird gut."

Dumbledore strich um sich zu beruhigen über die weiche Wolle des Kuscheltieres. Er hoffte, dass Harry am Leben war. Nicht nur wegen James und Lily, sonder auch weil er selbst den kleinen Jungen mit den betörenden Augen sehr lieb gewonnen hatte. Er war immer so ein liebes Kind gewesen, hatte kaum geweint, viel gelacht und Umarmungen über alles geliebt. Dazu hatte er eine mächtige magische Aura gehabt und Albus hatte sich damals vorgenommen ihm entweder selbst Unterricht zu geben oder seinen Freund Nicholas Flames dazu zu überreden, Harry als Lehrling anzunehmen...

Die Magier traten in den Ring ein, jetzt gab es kein Zurück mehr.  Lily und James sendeten Stoßgebete an Merlin, Morgana und einige Leuten, die James von Schokofroschkarten kannte.

Dumbledore legte das Stofftier in die Silberschale, die er vorher aufgestellt hatte. Die Schale war auf einem Ständer aufgestellt und reichte ihm ungefähr bis zu seinem Bart Ende. Lily und James standen etwa einen Meter von der Schale entfehnt weg.

Dann holte Dumbledore aus seinem Umhang drei Flächschen hervor, zwei enthielten besondere Öle und das Dritte war mit dem Zaubertrank gefüllt, den Severus für sie vorbereitet hatte.

Er öffnete die erste Flasche und goss den Inhalt über das Kuscheltier, danach zündete er es an. Die Flammen leuchteten in einem purpurlila und waren etwa einen hallben Meter hoch. Nachdem er das zweite Öl ausgegossen hatte waren sie fast blau und einen halben Meter höher. Das Feuer verhielt sich nicht wie normales Feuer, es schien eher wie Rauch.

Dumbledore wartete einen Moment, dann entkorkte er auch das letzte Fläschen. Er schüttete den Trank in einer Kreuz - förmigen Bewegung über die Flammen, die sich vor seinem Arm aufteilten. Die Flammen leuchteten heller und heller. Lily verdeckte ihre Augen. 

Er griff in eine anderes Tasche seines Umhanges und reichte James ein verziertes Ritualmesser. Er trat ohne zu Zögern vor und hielt seine Hand über die Flammen. Wie auch bei Dumbledore flohen sie vor seinem Arm, so ähnlich wie bei zwei gleichen, sich abstoßenden Magneten. 

Er setzte das Messer an ihrer Fingerspitze an, doch er zögerte kurz. Würde das reichen? Nach einem kruezn Blick zu Dumbledore, nickte dieser ihm zu. Er drückte das Messer durch ihre Haut. Blutstropfen quollen an die Oberfläche und er ließ sie in die Flammen fallen. Bei jedem Tropfen wurden die Flammen ein wenig grüner. Nicht viel später legte Dumbledore seine Hand auf James arm, zog ihn zurück. Er gab das Messer an Lily, die sich ohne zu Zögern in die Handinnenfläche schnitt. Sie ließ ebenso viele Blutstropfen wie James auf das nun zu Asche verbrannten Kuscheltier tropfen. 

Als Dumbledore Lilys Hand wegzog, hatten die Flammen die Farbe ihrer Augen angenommen. Harrys Augen. Bedeutete das, dass ihr Sohn noch am Leben war?

"Tretet zurück, schnell!", warnte Albus sie und James und Lily verließen den Hexenring. Dumbledore selbst holte noch ein Kraut hervor und warf es in die Flammen, dann hechtete er zur Seite. Wie bei einer chemischen Reaktion fingen die Flammen an heller zu leuchten und Funken sprühten, wie bei einer Wunderkerze, die größer und größer wurden. Sie füllten den ganzen Feenring aus und stiegen nach oben, blieben jedoch in etwas wie einer unsichtbaren Kuppel. Der Boden, auf welchen die Funken trafen, qualmte. 

"Was...Albus, was passiert hier?", fragte James.

"Mach dir keine Sorgen, mein Junge. Die Magie sucht nach Harrys Seele."

"Wann werden wir wissen, ob er noch lebt?", fragte Lily. "Und wie?"

Keine zehn Sekunden später wurden die Wunderkerzen - artigen Funken zu einem wahren Feuerwerk in grün und gold und Lily und James schlossen auf Dumbledores Anweisung hin ihre Augen. Etwa eine halbe Minute später spähte der alte Zauberer duch seine Finger hindurch. Es war zu Ende. Nun würden sie erfahren, ob Harry James Potter noch am Leben war.

"Es ist jetzt sicher. Kommt, das Zeichen wird bald verblassen.", sagte er und die drei eilten auf die Mitte des Kreises zu. Die Schale hatte sich aufgelöst, war geschmolzen, das Silber war noch flüssig und in der Form einer leuchtenden Rune geflossen.

James wusste nicht, was es bedeutete. Er hatte damals keine Runen gewählt. Er sah zu Albus. "Und, was bedeutet es?" Er hoffte nur, dass seine Stimme nicht zu sehr zitterte. 

"Es scheint so, als ob der junge Harry noch am Leben ist... ich... herzlichen Glückwunsch, James, Lily..." Albus lächelte zu den Eltern.

Es dauerte etwa drei Sekunden bis James realisierte was Albus eben gesagt hatte. Dann breitete sich ein Glücksgefühl in ihm aus. Sein Sohn lebte! Er wollte singen, tanzen und schreiend durch den Wald laufen, jeder sollte es erfahren! Er nahm Lilys Hände, zog sie aus dem Hexenkreis und wirbelte sie im Kreis. "Er lebt! HARRY LEBT!", schrie er so laut, dass einige Vögel aufgeschreckt wurden und empört wegflogen.

"Unser Sohn lebt!" Und er fing an mitten im Wald Walzer zu tanzen. Lily lachte, sie war kurz davor zu weinen, vor Glück jedoch dieses Mal. Auch James war den Tränen nahe.

Plötzlich knackte etwas hinter ihnen. James fuhr herum und richtete seinen Zauberstab in die Richtung des Geräusches. Er ahnte wer es war. "Zeig dich, wer auch immer da ist!"  Erst nichts. Dann zogen seine Kinder sich seinen Unsichtbarkeitsumhang aus. Louisa und Chris trugen beide Pyjamas, sahen jedoch nicht müde aus.

"Was macht ihr hier?", verlangte Lily zu wissen. "Ihr wisst doch wie gefährlich es hier ist. Ihr solltet im Bett sein und schlafen, hier habt ihr nichts verloren!"

Chris schaute seiner Mutter nicht in die Augen. In solchen Situationen war es besser, seine Schwester reden zu lassen. Bei ihm kamen "meistens genau so intelligente Sätze, wie die eines Ghules" raus, wenn Lily ihn auf diese Art und Weise mit Blicken durchbohrte. 

"Wir haben uns Sorgen gemacht! Seit dem letzten Ordenstreffen seit ihr wie ausgewechselt und vollkommen durch den Wind! Wir wollten nur wissen was los ist.", rief sie. 

"Wenn ihr gewartet hättet, dann hätten wir-", begann James. Louisa hatte das Temperament ihrer Mutter geerbt. Wenn sie wütend wurde, und das wurde sie, dann hielt sie kaum etwas auf. 

"Dann was? Ihr hättet es uns wann gesagt? Morgen? Nächste Woche? Wenn wir unseren Bruder wieder haben? Seit wann wisst ihr, dass er überlebt hat? Warum habt ihr es uns nicht gesagt?"

Lily seufzte und sagte leise:" Wir werden später darüber reden, okay?"

Louisa zog ihre Augenbrauen zusammen. Ja, vielleicht war sie etwas zu weit gegangen und vielleicht hätte sie sich nicht rausschleichen sollen, aber ihnen sagte ja niemand etwas! Später bedeutete normalerweise bei ihrer Mutter nie. Warum vertrauten ihre eigenen Eltern ihr nicht?

"Warum nicht jetzt? Warum geht ihr mit Professor Dumbledore in den Wald für ein Ritual?"

James sah sie scharf an. "Das würdest du nicht verstehen!, sagte er. Seine Worte halten nicht.
Louisa wurde nur aufgeregter und wütender. "Nein? Wie denn auch, wenn du niemals über Dinge redest?"

Sie drehte sich um und rannte zum Manor zurück. Louisa blinzelte einige Tränen weg, jetzt anzufangen zu weinen würde ihr auch nichts bringen. Ihr war klar dass sie unangemessen reagiert hatte, aber verdammt, über die letzten Monate hatte sich einiges in ihr angestaut. Die letzte Woche waren nur die Kirsche auf dem Eisbecher gewesen.

Ihre Eltern waren die letzten Tage praktisch immer auf dem Dachboden gewesen oder hatten Ordenskram erledigt. Wegen ihrer Höhenangst spielte sie kein Quidditsch, aber Chris hatte ihr erzählt, dass Dad sehr abgelenkt gewesen war und sieben einfache Pässe verspielt hatte und sogar einmal den Ball losgelassen hatte. Irgendetwas ging vor sich und wieder einmal wurden ihnen Antworten oder Erklärungen verweigert.
Abgesehen von Quidditsch hatte sie etwa zwanzig Minuten mit beiden gesprochen und sie hatten nicht einmal mehr zusammen Abendessen gehabt! Als ihr Vater gestern von der Arbeit nach Hause gekommen war waren seine Kleider nicht nur absolut nicht zusammenpassend (die Kombination von Chudley Cannon Orange und Grün sollte verboten sein!), nein, er hatte auch zwei unterschiedliche Socken an und sein Hemd hatte er auf falsch herum angezogen.

Und dann sagte ihnen niemand warum. Was geht es sie auch an, ob ihr Bruder doch nicht so tot war wie es alle glaubten? Die Stimme der Vernunft sagte ihr, dass es für ihre Eltern auch nicht einfach war, dass sie es nicht gesagt hatten um sie zu beschützen. Sie hasste die Stimmer der Vernunft.
Glaubtens sie wirklich, dass sie es nicht aushalten würde, wenn sie nicht wie ein rohes Ei behandelt wurde? Außerdem waren ihre Gefühle ja nicht ohne wert, nur weil es für andere auch nicht leicht war. Oder?
Es war einfach alles so... unfair.

Louisa wusste, dass ihre Eltern sie und ihren Bruder über alles liebten, aber dennoch - Immer war es so gewesen, als würde etwas fehlen. Als würden sie nicht genug sein. Sie hatte sich früher immer einen großen Bruder gewünscht, hatte von ihm geträumt. Letztes Jahr hatte sie ihrer Freundin Luna Lovegood davon erzählt. Luna hatte sie nur mit ihren großen Augen verträumt angesehen und gemeint, dass er bestimmt Lilys Augen und James Haar haben würde. Sie hatte gesagt, dass er vielleicht doch noch am Leben sein könnte. Dann hatte sie im Quibbler weiter gelesen. Wenn die jetzt darüber nachdachte... könnte es sein, dass Luna Seherfähigkeiten haben konnte?

Hogwarts... ihr zweites Zuhause. Und doch konnte sie nicht wirklich sicher sein, dass der Unterricht auch qualitativ hochwertig war. So sehr sie auch Hagrid mochte, er war nicht in der Lage die Anfänger zu unterrichten. In den höheren Klassen wäre sein Unterricht wundervoll, aber als Drittklässler sollte man nicht mit Hippogreifen in Kontakt kommen. 

Mit Trewlany wollte sie gar nicht anfangen (sie hatte nach drei Wochen diese Klasse geschmissen) und bis jetzt hatte sie nur von Remus kompetenten Unterricht in Verteidigung erhalten, wie sollten sie sich dann bitte gegen Todesser verteidigen können?

Und anstatt ihr etwas beizubringen (Ihr. Vater. War. Ein. Verdammter. Auror!) taten ihre Eltern nichts um sie zu unterstützen! Zwar hatte sie Moody und ein paar andere Ordensmitglieder um Hilfe gefragt, aber immer hieß es nur "wenn du älter bist" oder "ich habe jetzt keine Zeit, aber später!". Sollte sie nur daneben sitzen, nichts tun und sich von Voldemort umbringen lassen?

Doch vielleicht... Sobald sie in ihrem Zimmer war holte sie ein Blatt Pergament hervor und begann einen Brief an sowohl Hermione Granger und Ginny Weasly zu schreiben. Vielleicht konnten sie ja etwas machen...





Fortsetzung folgt...

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Naaa, wie wars? Ich hab versucht Louisa als pubertierenden, verzweifelten Teenager dazustellen. Sie ist in der Geschichte 14 und beginnt dann ihr viertes Jahr in Hogwarts. Von den lehrern her hatte sie Quirrel und irgendwelche Ministeriumsauroren, die nicht mehr Diensttauglich waren. Vielleicht auch Umbridge? Wichtig ist, dass sie von inkompetenten Lehrern genug hat und sich verteidigen möchte... ist das nicht auch schon einmal passiert, hehe??? [*hust*Dumbledores Armee *hust*]

Ist ihre Reaktion realistisch oder zu übertrieben? Was hättet ihr gemacht?

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